Ich bin da ein Freund des "Golden Goal". Das wurde ja leider nur einmal durchgeführt - Torschütze Oliver Bierhoff.
Elfmeterschießen gebe es dann nur noch, wenn in der 30minütigen Verlängerung kein Tor fällt.
Das empfinde ich anders, sicher hast Du recht, das dies dem eigentlichen Spiel als Mannschaftsleistung näher kommt, allerdings kann beim Golden Goal jeder kleinste Schiri Fehler (z.B. falsch auf Ecke entschieden) oder gar sogar aus Furcht jede Vermeidung einer notwendigen Entscheidung aus Angst daneben zu liegen (Elfer/ oder Schwalbe, von Hand ganz zu schweigen) das Spiel negativ beeinflussen. Von individuellen Fehlern der Spieler (ein Fehlpass) oder Pech (Ausrutschen, Ball einmal vom Torwart prallen lassen) ganz zu schweigen.
Und dies ist dann beim "Golden Goal" im Falle eines solchen nicht mehr zu reparieren, nicht umsonst heißt es ja auch wohl beim Eishockey "Sudden death", für mich viel zu hart und mit Angst und Unberechenbarkeit belastet.
Sicher passiert so etwas manchmal auch in der Schlussphase der Regelspielzeit aber selten in der aller letzten Aktion, doch selbst da gibt es zumeist noch eine klitzekleine Möglichkeit in der Nachspielzeit etwas zu drehen. Das macht für mich auch die Dramatik dieses Spieles aus.
Außerdem sollte in der Dramaturgie im Spiel einen Sieger zu finden diese sich steigern. Dies geschieht beim "Golden Goal" eher nicht.
Erst 90 Minuten, dann 30 Minuten mit "ständiger Gefahr des akuten Raptus, und dann doch die Erleichterung: Elfmeterschießen !
Viele Mannschaften werden deshalb versuchen sich ins Elfmeterschießen zu retten um das Risiko der einen Aktion nicht einzugehen.
In akuten Reglement steigert sich die Entscheidungsfindung, erst 90 Minuten, dann 30, bei beiden kann man das Spiel noch drehen und erst
ganz zum Schluss das mindestens 5fache Duell um den Sieg mit allen Emotionen und mit allem Für und Wider.
Wahrlich nicht schön aber für mich immer noch besser als das "tödliche" Tor.
Sorry für meinen langen Salbader aber mehr werde ich dazu auch nicht schreiben...versprochen.