Schiedsrichter und VAR

[...] In den meisten Fällen wird dadurch weder ein Tor, noch eine klare Torchance verhindert. Trotzdem gibt es Elfmeter. [...]
Es ist aber kein Kriterium, ob durch das Handspiel ein Tor verhindert wird. Das ist genau das Gleiche wie bei einem Foul im Strafraum, denn auch da ist die Frage, ob durch dieses Foul ein Tor verhindert wurde, kein Kriterium fuer die Elfmeterentscheidung. Es ist in beiden Faellen ganz einfach:

1) Liegt ein strafwuerdiges Foulspiel vor? Falls ja, dann gibt es ausserhalb des Strafraums einen Freistoss und innerhalb einen Elfmeter.
2) Liegt ein strafwuerdiges Handspiel vor? Falls ja, dann gibt es ausserhalb des Strafraums einen Freistoss und innerhalb einen Elfmeter.

Um es auf den Punkt zu bringen: Wer fuer das Handspiel beim Daenemark-Spiel einen Freistoss verhaengt haette, wenn das Handspiel ausserhalb des Strafraums stattgefunden haette, der muss innerhalb des Strafraums eben Elfmeter geben. Ganz einfach.
 
Die neue Handregel ist eigentlich gut formuliert. Denn sie stellt ganz klar, dass Armbewegungen die aus der Körperbewegung heraus erklärt werden können, natürlich sind. Damit ist dieses Handspiel nach der aktuellen Regel ganz eindeutig kein (Edit: strafbares) Handspiel.

Dieses "zu weit abgespreizt", welches immer gerne genommen wird, geben die Regeln schlicht nicht her.

Ja, da ist was dran, das Problem ist aus meiner Sicht, dass Schiedsrichter von Körper-Bewegungen keine Ahnung haben (woher auch?). Wenn man die Regeln so beibehalten möchte, dann wäre es am sinnvollsten - und total einfach umzusetzen -, wenn man den Schiedsrichtern einfach eine Fobi in Sachen Körper und Bewegung geben würde. (Eine andere Möglichkeit ist noch, das zwar die Regeln recht eindeutig sind, die dazugehörigen Ausführungsbestimmungen selbige aber wieder konterkarieren. Da müsste man mal reinschauen und diese These überprüfen.)

Das gilt auch für Foulspiele. Es gab ja mal eine Zeit, da wurde jede kleine Berührung als Foul gepfiffen. Das hat sich schon wieder etwas gebessert. Die Schiedsrichter könnten hier aber noch viel besser und korrekter pfeiffen, wenn sie etwas mehr Ahnung von Bewegung hätten. Man kann recht gut erkennen, ob ein Foul ein Foul war oder eben nicht. Nicht nur an den Bewegungen des Foulenden, sondern auch an denen des Gefoulten. Wenn dazu man weiß, welche Rolle Bewegungsgeschwindigkeit, Bewegungsrichtung usw. spielen, kann man das alles viel besser beurteilen und viel korrekter pfeiffen. Und das ist nun wirklich kein Hexenwerk. Einfache Sache mit positivem Effekt für die Schiedsrichter, die Spielern, das Spiel. Warum wird es nicht gemacht?
 
Aus meiner Sicht gehören da ehemalige Spieler (mit) in den Keller.

Und, @Detti04, die Frage kam in Bezug auf die Bewertung auf.

Wenn der absolute Großteil der Handspiele keinen oder sehr geringen Nachteil für die angreifende Mannschaft bringen UND der absolute Großteil der Handspiele unabsichtlich passieren, wäre es dann nicht besser diese nicht als strafbares Handspiel zu werten, weil die Bestrafung unverhältnismäßig ist? Natürlich greift das dann auch auf außerhalb über, da sehe ich aber kein Problem.

Bei der Auswirkung stelle ich mir die Frage, was ist der Unterschied zwischen einem Ball, der unkontrolliert vom Po wegspringt und dem, der unkontrolliert von dem Arm wegspringt. Beides kann zum Vor- oder Nachteil des Angreifers werden.
 
[...]
Bei der Auswirkung stelle ich mir die Frage, was ist der Unterschied zwischen einem Ball, der unkontrolliert vom Po wegspringt und dem, der unkontrolliert von dem Arm wegspringt. Beides kann zum Vor- oder Nachteil des Angreifers werden.
Der Unterschied ist, dass man den Ball mit seinem Hintern spielen darf, mit der Hand aber nicht. Kernelement des Fussballs (und urspruengliches Unterscheidungsmerkmal vom Rugby) ist, dass es verboten ist, den Ball mit der Hand zu spielen.
 
Der Unterschied ist, dass man den Ball mit seinem Hintern spielen darf, mit der Hand aber nicht.

Es ging hier aber um die Auswirkungen, wenn der Arsch angeschossen wird. Und der ist nun mal derselbe wie beim Anschießen der Hand. (siehe auch Punkt 3)

Es ist aber kein Kriterium, ob durch das Handspiel ein Tor verhindert wird.

Das hat auch niemand behauptet. Es ging um die Unverhältnismäßigkeit von "Tat", Folge und Strafe.

...dass es verboten ist, den Ball mit der Hand zu spielen.

Richtig! Und "die Hand wird angeschossen" ist nicht gleich "den Ball mit der Hand spielen".
 
Aus meiner Sicht gehören da ehemalige Spieler (mit) in den Keller.

Und, @Detti04, die Frage kam in Bezug auf die Bewertung auf.

Wenn der absolute Großteil der Handspiele keinen oder sehr geringen Nachteil für die angreifende Mannschaft bringen UND der absolute Großteil der Handspiele unabsichtlich passieren, wäre es dann nicht besser diese nicht als strafbares Handspiel zu werten, weil die Bestrafung unverhältnismäßig ist? Natürlich greift das dann auch auf außerhalb über, da sehe ich aber kein Problem.

Bei der Auswirkung stelle ich mir die Frage, was ist der Unterschied zwischen einem Ball, der unkontrolliert vom Po wegspringt und dem, der unkontrolliert von dem Arm wegspringt. Beides kann zum Vor- oder Nachteil des Angreifers werden.

Zu der Spieler-Idee: Ich bin da skeptisch. Aus meiner Sicht müssten die dann sowohl eine Ausbildung als Erfahrungen als Schieri haben, also selber Spiele gepfiffen haben, das lässt sich aber kaum machen, denn als Spieler haben die ja genung zu tun. Zudem glaube ich, dass die Spieler je nach Position auf der sie gespielt haben, eine recht spezielle Sicht auf Situationen im Spiel haben, sodass sie da nicht neutral entscheiden können.
 
Ich würde die quasi als Experten ergänzend sehen.

Aktuell hat der Schiedsrichter ohnehin die Hoheit. Jemand, der zusätzlich seinen Input aus Spielersicht dazu gibt, schadet sicher nicht.

Den Neutralitätsgedanken hatte ich auch schon. Der ist natürlich noch schwieriger zu gewährleisten als bei Schiedsrichtern.

Das ust ein Musterbeispiel für Hand
Gestern beim Spiel der Portugiesen gab es ein Musterbeispiel für Hand, wie man es tatsächlich selten sieht. Außerhalb des Strafraum allerdings, daher wird eine Nachschau wohl schwierig.

Im Deutschlandspiel gab es das Musterbeispiel für angeschossen aus kurzer Distanz zu sehen.
 
Ich würde die quasi als Experten ergänzend sehen.

Aktuell hat der Schiedsrichter ohnehin die Hoheit. Jemand, der zusätzlich seinen Input aus Spielersicht dazu gibt, schadet sicher nicht.

Den Neutralitätsgedanken hatte ich auch schon. Der ist natürlich noch schwieriger zu gewährleisten als bei Schiedsrichtern.


Gestern beim Spiel der Portugiesen gab es ein Musterbeispiel für Hand, wie man es tatsächlich selten sieht. Außerhalb des Strafraum allerdings, daher wird eine Nachschau wohl schwierig.

Im Deutschlandspiel gab es das Musterbeispiel für angeschossen aus kurzer Distanz zu sehen.

Die EM hat in der tat nochmal allen drastisch vor Augen geführt, dass es mit der Handregel so nicht mehr geht. Eine Änderung sollte möglichst schnell her.

Die Mecker-Regel sollte unbedingt in den Profiligen eingeführt werden! Die EM hat gezeigt, was das für eine Wohltat für alle Beteiligten - außer vielleicht für notosische Spielermeckerköppe - ist! Bitte sofort für die nächste Saison umsetzen!
 
Es ist ganz einfach:
"Wie wäre es denn, wenn man den Ball statt mit dem Fuß, dem Schienbein, dem Oberschenkel, dem Po, der Brust, dem Kopf nun auch mit dem ganzen Arm berühren darf? Dann müsste man nur noch auf irreguläres Handspiel entscheiden, wenn jemand das Spielgerät in die Hand nimmt und damit wegläuft."
 

Womöglich wäre es sinnvoll, die Regeln so nachzuschärfen, dass am Ende weniger Elfmeter gepfiffen würden. Den Schiedsrichtern würde man einen großen Gefallen damit tun, denn sie wären seltener dazu gezwungen, ein Spiel durch ihren Pfiff zu entscheiden.

Ja, das wäre es!
 

Arbeitsgruppe mit Fans, Spielern und Schiedsrichtern
Klaveness kündigte an, dass eine Arbeitsgruppe mit Vertretern von Vereinen, Fans, Spielern, Trainern und Schiedsrichtern gebildet werden soll, die über das Für und Wider des VAR beraten und ihre Ergebnisse im November 2024 vorstellen soll. Auf dieser Grundlage werde dann die weitere Diskussion erfolgen und im März 2025 abgestimmt.


Auch in Norwegen steht der VAR auf dem Prüfstand. Es wird nun eine AG mit allen Beteiligten (Fans, Spieler, Schieris) geben, die aus der jeweiligen Perspektive die Vor- und Nachteile des VAR zusammenträgt. Das wird dann vorgesllt und kann ein paar Monate diskutiert werden. Dann wird abgestimmt, ob der VAR bleibt oder nicht.

Sehr gutes Vorgehen! Egal was rauskommt: Genau so sollte man es machen, alle werden gleichberechtigt beteiligt und können ihre Sicht der Dinge einbringen.


Unsere Dritte Liga verzichtet auch weiterhin gerne auf den VAR.
 

Zur neuen Saison wird wieder am Regelwerk rumgeschraubt.

Positiv: Die Mecker-Regel soll konsequent durchgezogen werden. (y)

"Das ist wie bei der Kindererziehung, du gibst klare Orientierung, indem du klare Leitplanken aufstellst."

Die regelwidrigen Einwürfe sollen geahndet werden und die 6-Sekunden-regel im Strafraum. Die wurde jahrelang vernachlässigt. Aber ob es wirklich gemacht wird? Wir werden sehen... schön wäre es ja! (y)

Einen verstärkten Fokus der Schiedsrichter kündigte Kircher zudem mit Blick auf die korrekte Ausführung von Einwürfen wie auf Einhaltung der Sechs-Sekunden-Regel durch Torhüter im eigenen Strafraum an. Erklärtes Ziel: "Wir wollen weniger Zeit vergeuden." Allerdings seien die Referees nicht angehalten, die Einhaltung tatsächlich sekundengenau mit der Stoppuhr zu überprüfen, sondern vor allem präventiv tätig zu werden. Wie das Vorhaben im Zweifelsfall tatsächlich umgesetzt wird, bleibt also abzuwarten. Ebenso wie eine Antwort auf die Frage, ob sich ohne messbare Zeitvorgabe wirklich eine Vergleichbarkeit gewährleisten lässt - oder sich die Schiedsrichter vielmehr eine neue Baustelle eröffnen.

Die Handregel mal wieder verschlimmbessert:

Wird mit einem strafbaren Handspiel eine glasklare Torchance vereitelt, müssen die Unparteiischen ab sofort zwischen einem "absichtlichen" und einem "unabsichtlichen" - aber dennoch zu ahndenden - Handspiel unterscheiden. Im ersten Fall gibt es weiterhin die Rote Karte, im zweiten Fall nur noch Gelb.
 
Wenn jetzt noch jemand ein unabsichtliches, strafbares Handspiel sinnvoll definieren könnte... 😄

Na, da wollten sie nach dem Spanienspiel wohl was machen, um das Volk zufriedenzustellen...
 

In dieser Form ist der Videobeweis eine Farce.

Und einer Weltrekord in Sachen Dauer der Unterbrechung durch VAR wurde auch gleich aufgestellt.

Gleich das Eröffnungsspiel zeigt es wieder: Beim VAR wird nichts besser, die alten Probleme sind immer noch da. So funktioniert der VAR nicht, so verdirbt der VAR die Freude am Fußball, so sorgt der VAR nicht für mehr Gerechtigkeit im Fußball.
 

Der VAR hätte mehrmals gar nicht erst eingreifen dürfen und dann eben auch noch falsch entschieden, bzw. der Schiedsrichter. Aus "Im Zweifel für den Angeklagten", wurde "im Zweifel gegen den Angeklagten".

Schön dass auch Leute wie Rafati und Gräfe sich deutlich zu Wort melden, denn mit dem Grundgedanken des VAR hat das nun mal gar nichts zu tun.

Willkürlicher geht das ja gar nicht, und das waren jetzt hier in einem Spiel gleich 2 Szenen, und dann noch 2 Szenen wo Gladbacher gehalten wurden, wo gar nicht geprüft wurde. Potentiell also 4 Tore.

Wenn man sich dann noch anschaut, wer im Keller das Kommando hatte, dann fragt man sich was ihn dazu befähigt.
Offenbar ist er ja nicht mal in der Lage die Anweisung seines Chefs umzusetzen ("Die Szenen, in denen der VAR überhaupt einzugreifen hat, müssen sich reduzieren“) und abzuwägen wann er überhaupt eingreifen sollte und wann nicht. Wo bleiben hier die Konsequenzen?

Fehler können sicher mal passieren, in der Häufigkeit und Vehemenz ist es aber deutlich to much und macht so keinen Spaß mehr. Und fairer Sport sieht für mich auch anders aus, als dass der VAR eingreift und dann Tatsachenentscheidungen falsch korrigiert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Knut Kirchner sagte im Doppelpass, der Eingriff des VAR bei Itakura war falsch und der gegen Reitz hätte stattfinden müssen.
 
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