Das denke ich aber doch, dass das ein analoges Verhaltensmuster ist: Es werden Zahlen und Daten als unglaubwürdig abgelehnt, weil diese Maßnahmen der auswertenden Partei stützen. Genau wie du hier per se mehr Fehler erfindest, ohne einen einzigen Beleg dafür vorzulegen.
Nein, ich lehne auch die Zahlen gar nicht ab, ich nehme sie und rechne mit ihnen. Das sind auch keine Tricksereihen. Die Zahlen sind prima. Meine Annahme sollte lediglich zeigen, dass die 14% Fehlerquote wahrscheinlich noch unterschätzt ist. Aber wie gesagt, man kann dieses völlig übliche Vorgehen auch weglassen und bei der für den VAR günstigsten aller Möglichkeiten bleiben und die nackten Zahlen aus Deiner Quelle nehmen ohne weitere Annahmen. Dann sind wir bei einer Fehlerquote von 14%. Das ist eine sehr hohe Fehlerquote.
Diese sehr hohe Fehlerquote zeigt, dass der VAR nicht zufriedenstellend funktioniert.
Nun gibt es viele, aber vor allem 2 Möglichkeiten:
1. Ihn wieder abschaffen.
2. Ihn verbessern.
zu 1. Schweden führt ihn gar nicht erst ein, das ist wie abschaffen. Englands PL-Vereine stimmen darüber ab, ihn wieder abzuschaffen. Klopp würde ihn wieder abschaffen.
zu 2. Es gibt jeden Menge Verbesserungsvorschläge - warum werden die nicht umgesetzt?
Zum Beispiel vom "Erfinder" des VAR, der äußerst unzufrieden mit der Umsetzung ist. Dieser Experte hat Verbesserungsvorschläge:
VAR im Fußball: Entwickler "wenig stolz" auf seinen Beitrag
Nur mal als Beispiel ein sehr guter und leicht umzusetzender Vorschlag: VAR-Spezialisten. Hawkin weißt darauf hin, dass VAR andere Kompetenzen haben müssen als Feldschiedsrichter. Die Schiedsrichter GmbH setzt aber einfach Feldschiedsrichter in den Keller. Die haben diese Kompetenzen nicht. Das könnte gut ein Grund für die hohe Fehlerquote sein. Und vielleicht auch dafür, dass die Videoauswertungen so lange dauern.
Ich würde insgesamt sagen, dass angesichts der Fehlerquote von Feldschiedsrichtern (sehr gering) und der Fehlerquote des VAR (sehr hoch) der Aufwand gar nicht lohnt. Daher bin ich froh über die Zahlen, denn dass der VAR so schlecht ist, hätte ich niemals erwartet. Die zweitbeste Lösung ist eine Verbesserung des VAR. Das würde die Fehlerquote senken, aber nicht den Aufwand.
Bitte was? In jedem dritten Spiel bedeutet nichts anderes als dass es in 33% aller Spiele zu einer Fehlentscheidung kommt, die man mit dem VAR eliminieren kann. Und das soll sich nicht lohnen?
Das heißt umgekehrt aber auch, dass es in 66% der Spiele, also der klaren Mehrzahl der Spiele, für den VAR nichts zu tun gibt (cooler Rechentrick, oder?). Daher ja: aus meiner Sicht lohnt sich der Aufwand dafür nicht.
"... die der VAR eliminieren kann" -> richtiger wäre "könnte". Denn wie der von Dir verlinkte Artikel ja zeigt, macht auch der VAR Fehler und der VAR greift nicht immer ein, obwohl er sollte.
Die große Frage, die sich mir in dem Zusammenhanng auch noch stellt: Und wie viele von diesen paar Fehlentscheidungen sind denn überhaupt Ergebnisrelevant? Das wird auch nur ein kleiner Bruchteil sein. Auch das wurde leider nicht ausgezählt. Das heißt, es geht am Ende gar nicht um jedes 3. Spiel, sondern um deutlich weniger. Will heißen: Wenn ein Team schon 3zu0 führt und der Schiedsrichter fällt in der 85. Minute eine klare und offensichtliche Fehlentscheidung und der VAR erkennt die auch und es gibt sogar einen Elfer deswegen, dann geht das Spiel halt 3zu1 statt 3zu0 aus. Dafür lohnt der Aufwand eines VAR aus meiner Sicht nicht.
P.S.: Nur um noch ein mögliches Missverstehen gleich auszuschließen: Die Tortechnologie würde ich nicht abschaffen, die scheint ja recht fehlerfrei zu funktionieren.