Schiedsrichter und VAR

Alte IT-Weisheit: Der Fehler sitzt meistens vor dem PC. 😉

Bis auf die Abseitslinie ist ja eigentlich nichts technisch. Und da ist es auch der Mensch der die Technik falsch anwendet...
 
In Schweden wird es keinen VAR geben:
Der schwedische Verbandspräsident zieht einen Vorstoß zur Einführung des Videobeweises auf Druck von Vereinen und Fans zurück.

 

In der englischen Premier League läuft es auch nicht so rund mit dem VAR bzw. zeigen sich auch da dieselben Probleme wie in der Bundesliga.


Ich glaube, er meinte De Ligt. Der war schnell mit der Erklärung am Start, dass der Schieri schuld war: "Ich will nicht sagen, dass Real immer die Schiedsrichter mit (sich) hat… Aber das macht heute den Unterschied.”

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Zu dieser verfrühten Abseitsentscheidung: Das war natürlich ein Bock vom Unparteiischen, klar. Aber da kann ich jetzt nicht aus meiner Haut und möchte darauf hinweisen, dass all diejenigen, die sonst immer nach der Abschaffung des VAR plärren, sich das ganz genau anschauen mögen. Das gestern war genau so eine Tatsachenentscheidung, wie wir sie früher nur hatten und wie sie von vielen wieder zurückgewünscht wird.

Ich hab's mir ganz genau angeschaut und kein Problem mit den flaschen Tatsachenetscheidungen. Lieber ein paar falsche TE als dieses viel zu häufig vorkommende willkürliche und falsche Eingreifen durch den VAR. Der hier übrigens auch nix genutzt hat.
 
In der A-League sowie in der MLS gibt es eine kurze Erklaerung vom Schiri, wenn dort eine Entscheidung nach Eingreifen des VAR geaendert wird. Das finde ich durchaus hilfreich, auch wenn man als Fernshezuschauer eigentlich ohnehin wissen sollte, was da jetzt angeguckt wude. Als Stadionzuschauer wuerde ich das aber vermutlich sehr begruessen. Als Beispiele:

Im Halbfinalhinspiel der A-League wurde durch den VAR aus einer gelben eine rote Karte:


In der MLS gibt es hier einen Handelfmeter nach Eingreifen des VAR:

 
Sieht man ja auch im Vergleich mit anderen Sportarten, wo es Videoüberprüfungen gibt (Rugby, Football,...): Da spricht der Schiedsrichter nach der Überprüfung immer über ein Mikro für jeden hörbar ganz klar aus, was nun das Vergehen ist und wie es geahndet wird.
 
In England stimmen die Clubs demnächst über den VAR ab: Videobeweis-Aus in der Premier League?

Den Antrag zur Abstimmung hat Wolverhampton eingebracht.

"Es gibt keinen Vorwurf - wir alle streben nur nach dem bestmöglichen Ergebnis für den Fußball - und alle Beteiligten haben hart daran gearbeitet, die Einführung zusätzlicher Technologie zum Erfolg zu führen. Nach fünf VAR-Saisons in der Premier League ist es jedoch Zeit für eine konstruktive und kritische Debatte über seine Zukunft."

Der Klub betonte demnach, der Preis "für eine kleine Steigerung der Genauigkeit" stehe im Widerspruch zum Geist des Spiels.

In der Premier League wird der Videobeweis (VAR) seit der Saison 2019/20 eingesetzt. Wie in der Bundesliga gibt es auch in England seit Jahren immer wieder scharfe Kritik.


Schön wäre es ja, aber ich kann mir gar nicht vorstellen, das die den VAR wieder abschaffen
 
Die Begeisterung eines No-VAR-Klubs wird sich schlagartig in dem Moment legen, in welchem er wegen eines Abseitstors des Gegners verliert.
 
Vielleicht bringt ja die KI irgendwann auch etwas positives, und übernimmt den Job im Keller von den teils doch ziemlich unfähigen Schiedsrichtern.

Wenn der Schiedsrichter auf dem Platz sich falsch entscheidet, ist das menschlich, er muss sofort entscheiden, er hat keine 5 oder 6 Einstellungen und super Zeitlupe. Damit kann ich und viele meiner Freunde absolut leben.
Wenn aber die Penner im Kölner Keller ihren Job nicht anständig erledigen, und immer wieder Fehlentscheidungen treffen, sich mitunter gar nicht melden, oder sich melden, wenn sie es eigentlich nicht sollen, ist das einfach unerträglich.
Die Torlinientechnik hat wirklich was gebracht, der VAR stiftet aber zu oft Ärger und Zwietracht.
 
So wie sich die Begeiserung der PRO-VAR-Klubs schlagartig in dem Moment gelegt hat, als sie wegen einer VAR-Fehlentscheidung verloren hatten?
Ohne VAR gibt es aber sehr viel mehr Fehlentscheidungen, Nimm das Bayern-Theater nach dem Ausscheiden gegen Madrid, weil der Schiri einen erfolgsversprechenden Angriff der Bayern wegen Abseits abgepfiffen hat: Solche Entscheidungen gibt es pro Verein ohne VAR vermutlich alle paar Spiele.
 
Indeed, the worst decisions against Wolves this season have occurred because the VAR didn't get involved (remember, the decision to disallow that goal against West Ham was the correct decision.)

In the first weekend of the season, Wolves should have had a penalty at Manchester United, but the VAR backed up the officials on the field. Newcastle United and Sheffield United were both given penalties on the field that should have been canceled. These are problems of implementation, rather than VAR itself.

That's not to say this will fix all of VAR's ills. That's impossible with this system. FIFA's tunnel vision over the protocol it first began to put together 10 years ago has stifled any development and means we remain in a fog of "clear and obvious" where every goal could be disallowed.

But maybe if the Premier League began to operate VAR closer to other leagues, rather than trying to reinvent the intention of the monitor, things might actually start to improve.

At least Wolves might have started the conversation.


Ohne VAR gibt es aber sehr viel mehr Fehlentscheidungen, Nimm das Bayern-Theater nach dem Ausscheiden gegen Madrid, weil der Schiri einen erfolgsversprechenden Angriff der Bayern wegen Abseits abgepfiffen hat: Solche Entscheidungen gibt es pro Verein ohne VAR vermutlich alle paar Spiele.

Die Frage war aber, ob sich die Begeiserung der PRO-VAR-Klubs schlagartig in dem Moment gelegt hat, als sie wegen einer VAR-Fehlentscheidung verloren hatten. Und die richtige Antwortet lautet nein.

Die Fehl- und Falschentscheidungen des VAR sind immens. Allein schon, weil völlig unklar ist, wann ein Feldschiedsrichter eine klare und offensichtliche Fehlentscheidung getroffen hat, greift der VAR nach gutdünken ein. Dass heißt, das bei einem Spiel der VAR eingreift, bei einem anderen Spiel bei der selben Szene nicht. Das macht den Fußball deutlich ungerechter als ohne VAR. Um nur mal den eklatantesten Nachteil des VAR zu nennen.


Vielleicht bringt ja die KI irgendwann auch etwas positives, und übernimmt den Job im Keller von den teils doch ziemlich unfähigen Schiedsrichtern.

Wenn der Schiedsrichter auf dem Platz sich falsch entscheidet, ist das menschlich, er muss sofort entscheiden, er hat keine 5 oder 6 Einstellungen und super Zeitlupe. Damit kann ich und viele meiner Freunde absolut leben.
Wenn aber die Penner im Kölner Keller ihren Job nicht anständig erledigen, und immer wieder Fehlentscheidungen treffen, sich mitunter gar nicht melden, oder sich melden, wenn sie es eigentlich nicht sollen, ist das einfach unerträglich.
Die Torlinientechnik hat wirklich was gebracht, der VAR stiftet aber zu oft Ärger und Zwietracht.

Richitg. Wenn man 5 oder 6 Einstellungen per Zeitlupe braucht, kann man auch gar nicht von einer klare und offensichtlichen Fehlentscheidung sprechen, der VAR dürfte da dann gar nicht eingreifen. Macht er aber oder eben auch nicht. Mit dem VAR ist ein weiterer Zufallsfaktor ins Spiel eingezogen, der über Sieg oder Niederlage entscheidet.

Die Schiedsrichter-KIs sind übrigens schon in Arbeit. Die werden so sicher kommen wie die VARs.

 
Die Fehl- und Falschentscheidungen des VAR sind immens. Allein schon, weil völlig unklar ist, wann ein Feldschiedsrichter eine klare und offensichtliche Fehlentscheidung getroffen hat, greift der VAR nach gutdünken ein. Dass heißt, das bei einem Spiel der VAR eingreift, bei einem anderen Spiel bei der selben Szene nicht. Das macht den Fußball deutlich ungerechter als ohne VAR. Um nur mal den eklatantesten Nachteil des VAR zu nennen.
Je nach Statistik wird sich der VAR als mehr oder weniger erfolgreich darstellen lassen. Erfolgreich = er hat Fehlentscheidungen verhindert, bzw. diese korrigiert.
Der Punkt ist, dass das Eingreifen des VAR an "klare und offensichtliche Fehlentscheidungen" des Feld-Schiri gekoppelt ist und dieses vom VAR nach Gutdünken mal so und mal so ausgelegt wird, in Summe viel zu häufig eingegriffen wird. Wie du ja auch schreibst.
Und bei entsprechend weniger Eingriffen des VAR muss der Feld-Schiri verpflichtet sein, sich die Szene immer am Monitor anzusehen. Oder man schafft den Monitor wieder ab. Auch hier darf nicht nach Gutdünken mal so und mal so gehandelt werden.

@Noir: Der VAR trifft am Ende nicht die Entscheidungen, er beeinflusst aber die Entscheidungen des Feld-Schiri erheblich. Ansonsten lese meinen Beitrag zu Statistiken und Eingriffen.
 
@Noir: Der VAR trifft am Ende nicht die Entscheidungen, er beeinflusst aber die Entscheidungen des Feld-Schiri erheblich. Ansonsten lese meinen Beitrag zu Statistiken und Eingriffen.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz, worauf du damit hinaus willst, aber die Statistik ist doch eindeutig. An 22 Spieltagen gab es 94 Interventionen, wovon 88 zurecht kamen. 8x blieb der Eingriff durch den VAR aus, obwohl er hätte erfolgen müssen.
 
Das ist 8x Zuviel
Eher 8x zu wenig, oder? 😜
Aber ist schon klar, worauf du raus willst. Natürlich sollte man bestrebt sein, diese 8x auch noch zu erwischen, logo. Ändert aber nichts daran, dass der VAR 11x so häufig eine falsche Entscheidung zurecht korrigiert hat. Oder um es vielleicht etwas griffiger auszudrücken: Von 12 Fehlentscheidungen werden immerhin 11 entdeckt. Das ist doch eine sehr klare Verbesserung.
 
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