Zu unterstellen, dass Schiedsrichter, denen du ansonsten eine einwandfreie Entscheidungsfindung attestierst, ausgerechnet am Monitor diese Fähigkeit einbüßen und mehr Zeit als nötig vertändeln sollen, halte ich für fragwürdig. Im Schnitt dauert ein VAR-Eingriff 85 Sekunden und liegt damit eh innerhalb des von dir/euch geforderten Zeitrahmens.
Es geht um die Entscheidungen, die lange dauern. "Lange dauern" bedeutet länger als ein definierter Zeitraum. Und die gibt es nun mal.
Man könnte z. B. den Duchschnitt als Maximallänge nehmen - mir persönlich wären 85 Sekunden aber schon viel zu lange -, wobei mir hier nicht ganz klar ist, was die 85 Sekunden alles enthalten: Ich nehme mal an, damit ist die Länge der ganzen Prozedur gemeint, also vom Anfang der Entscheidung zur Überprüfung bis zum endgültigen Urteil.
Fragwürdig ist eher, dass das Urteil des Schiedsrichters besser wird, wenn die Prozedur lange dauert. Meine These ist, dass das nur in wenigen Fällen so ist. Für diese wenigen Fälle (von wenigen Fällen, da die überwiegende Mehrzahl der Schiesrichterentscheidung (übrigens in Schnitt 220 pro Spiel), gar nicht überprüft werden) ist der Aufwand und der Nachteil für Spiel nicht gerechtfertigt.
Der Kompromis wäre die Zeitbergrenzung. Besser wäre, es ganz sein zu lassen.
Das andere Argument ist, dass es keine klare Fehlentscheidung sein kann, wenn der Schiedsrichter sich "Mehrere Wiederholungen. Mehrere Perspektiven." und möglicherweise auch noch "Zeitlupe[n]" anschauen muss. Keine klare Fehlentscheidung = keine Videoüberprüfung.
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