Schiedsrichter und VAR

Holgy

Kommischer Foggel!
Teammitglied

"Der VAR ist der Beitrag zum Sport, auf den ich am wenigsten stolz bin", sagte Hawkins der britischen "Times": "Meine Vorstellung von Technologie im Sport ist, dass die Offiziellen nicht bemerkt werden. Das Ziel eines guten Schiedsrichters ist es, nicht aufzufallen und die Schiedsrichterei aus der Geschichte des Spiels herauszuhalten."

Mit der Einführung des Videoschiedsrichters ist im Fußball ziemlich genau das Gegenteil eingetreten. Vor allem Fans in den Stadien klagen über undurchsichtige Entscheidungsfindungen und der, durch lange Wartezeiten bei vielen Reviews, schwindenden Emotionalität.



Selbst der "Erfinder" des technischen Unterstützung der Schiedsrichter ist nicht besonders zufrieden mit dem Umsetzung. Das kann ich nur Voll und Ganz untreichen. Mit dem Videobeweis hat der Schieri nun ab und zu seine eigene kleine Show während des Spiels - das kann nicht der Sinn der technischen Unterstützung sein.
 

"Das Handspiel als strafbar zu bewerten, ist korrekt. Denn Trimmel bewegt seinen Arm zum Ball und lenkt ihn damit ab", erklärte Peter Sippel, Sportlicher Leiter der Bundesliga-Schiedsrichter - und fügte an: "Allerdings hätte es zusätzlich eine Rote Karte für Trimmel geben müssen. Denn ohne das Handspiel wäre der Ball neben dem Pfosten ins Tor gegangen. Der Torwart hatte keine Abwehrchance."

Das war einfach zu viel für die Schieris. Da nutzt auch kein ewiges Videoglotzen... Trimmel hätte rot sehen müssen.
 
Trimmel selbst bezeichnete im Aktuellen Sportstudio sein Handspiel als "intelligent", da es keine Konsequenzen für ihn nach sich zog.
 
Trimmel selbst bezeichnete im Aktuellen Sportstudio sein Handspiel als "intelligent", da es keine Konsequenzen für ihn nach sich zog.

Am Ende isser dann doch nicht die hellste Kerze am Weihnachtsbaum. Direkt nach dem Spiel war er intelligenter: "Ich hatte am Ende Glück!"
 
Das war einfach zu viel für die Schieris. Da nutzt auch kein ewiges Videoglotzen... Trimmel hätte rot sehen müssen.
Da in Minute 45+3 Gosens mit gelb/rot runter musste "traute" sich Schiri Brand nicht auch Trimmel 3 Minuten später mit rot vom Feld zu schicken, obwohl es lt. Regeln so richtig gewesen wäre

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Noch "besser" war aber Schiri Bacher beim Spiel des KSC gegen St. Pauli - auch hier spielte der VAR eine unrühmliche Rolle

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Die Szene mit dem Foul im 16er konnte der Schiri nicht sehen, dafür ist aber der VAR da. Der meldete sich nicht, das Spiel lief weiter und Hauke Wahl musste mit gelb/rot runter obwohl er erst den Ball traf, danach auch "etwas" den Gegner, was für mich aber keine gelbe war. Also hier ging alles schief was schief gehen konnte

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Ein Schierichter, der sich nicht traut Regelvergehen zu pfeiffen und zu ahnden sollte vielleicht lieder gar nicht mehr pfeiffen. Und was hat der VAR da eigentlich gemacht? Hat der sich auch nicht getraut oder war die Situation zu komplex für ihn? Der sollte dann vielleicht auch nicht mehr den VAR geben.
 
Und was hat der VAR da eigentlich gemacht? Hat der sich auch nicht getraut oder war die Situation zu komplex für ihn? Der sollte dann vielleicht auch nicht mehr den VAR geben.
Gepennt, gesoffen, oder irgendwas anderes :unsure:

Das hätte er sehen müssen, dafür ist er da
 
Ein Schierichter, der sich nicht traut Regelvergehen zu pfeiffen und zu ahnden sollte vielleicht lieder gar nicht mehr pfeiffen.
Nicht nur vielleicht, sondern tatsächlich nicht mehr.
Gilt entsprechend auch für den VAR. Wer sich nicht traut seiner Aufgabe entsprechend einzugreifen, der ist für diese Aufgabe schlicht nicht geeignet.
 

Ein wenig Regelkunde aus Anlass des CL-Spiels Bayern gegen Arsenal von Lutz Wagner:

In der 67. Minute führt Arsenals Torwart David Raya einen Abstoß nach vorherigen Auswechslungen kurz aus, passt zu seinem Innenverteidiger Gabriel. Der nimmt den Ball, offenbar irritiert vom Pfiff des Schiedsrichters Glenn Nyberg, mit der Hand auf, legt ihn zurück auf die Fünfmeterraumlinie. Gabriel führt erneut einen kurzen Abstoß aus, passt zurück zu Raya, dabei ertönt ein kurzer Doppelpfiff. Nyberg bedeutet Raya dann, dass er weiterspielen kann.
Dieser Fall ist nicht nur kurios, sondern auch ein absoluter Sonderfall,...


Außerdem geht um die Nicht-Rote Karte für Kane (Ellenbogen ins Gesicht des Gegners)

Da er aber keine deutliche Schlagbewegung ausführt, nutzt er seinen Ellenbogen regelwidrig nur als Werkzeug, wie es schiedsrichterfachlich heißt. Für ein solches Vergehen ist Gelb vorgesehen. Hätte Kane mit seinem Ellenbogen einen klaren Schlag ausgeführt, hätte er ihn als Waffe benutzt und Rot kriegen müssen.

und den Nicht-Elfer für Arsenal (Neuer gegen Saka)

Zweikämpfe sind per se Auslegungssache. In diesem Fall passte es zur insgesamt großzügigen Linie von Nyberg, keinen Strafstoß zu geben. Dafür hat er auch gute Argumente. ...

Weitere Einzelheiten im Link.
 
In allen anderen Sportarten mit Videobeweis ist per Regel GLASKLAR und EINDEUTIG geregelt, WANN er eingesetzt werden soll.
Und was macht die Fifa dahin gehend? NIX-es hieß, der VAR soll nicht bei Ermessens Fragen eingesetzt werden-wird er aber regelmäßig. Das Problem ist nicht der VAR, sondern dass er nicht eindeutig geregelt ist, weil die Fifa Gar nicht das Interesse daran hat, es ein zu schränken.

Schauen wir uns doch mal die NFL an: Da gibt es eine eindeutige Regelung: Die Schiedsrichter schauen von Sich aus NUR und AUSSCHLIESSLIESLICH bei Punktgewinnen, Disqualifikationen-also Platzverweis und sonst hat jedes Team die Möglichkeit zwei mal zu Challengen-wenn die Challenge schief geht verliert man ein Timeout. UND: Der Schiri erklärt dann laut und öffentlich die Entscheidung.

Wie könnte man das im Fußball regeln:

Nachgesehen werden kann nur bei Toren, bei möglichen Platzverweisen oder wenn etwas EINDEUTIGES nicht gesehen wurde-also die Frage Ball gespielt oder nicht, Schwalbe oder nicht, Ball draußen oder nicht, oder Tätlichkeit Außerhalb des Blickfelds des Schiedsrichters, und man könnte dann im Stadion auch offen verkünden wie und warum die Entscheidung fiel-aber nein, man macht es bei Ermessensfragen und Kommunikation nicht vorhanden.

Kein Wunder, dass ich inzwischen lieber Football als Fußball gucke.
 

"Die verkaufen uns alle für dumm", polterte er im "Sky"-Studio in Richtung Badstübner und VAR-Keller. "Du kannst da Elfmeter pfeifen, musst du aber nicht. (...) Wenn du Elfmeter pfeifst, dann muss dieser stehen bleiben. Dann dauert es dreieinhalb Minuten, bis die Entscheidung umgedreht wird. Dann frage ich mich: Was machen die dreieinhalb Minuten lang? Das verstehe ich nicht."

Hier hat Hamann mal recht. Keine klare Fehlentscheidung, daher hat der VAR hier gar nix zu melden. In diesem Fall aus einer richtigen Kann-Entscheidung durch den VAR eíne Fehlentscheidung.
 
Problem ist, in die Statistik geht der Fall, wie so manch anderer, sicher als korrekte Korrektur ein.

In der einen Zeitlupe sah es zumindest so aus, als hätte Adeyemi leicht die Hände des Torwarts angeschossen, bevor er gelegt wird.

Und über die Art der Umsetzung, Korrektur nach Ausführung, redet nachher keiner mehr.
 
Ähm, Omlin geht doch gar nicht gegen Adeyemi der geht doch zum Ball und nachdem er den trifft prallen die beiden zusammen.
Eine klarere Fehlentscheidung hätte es doch gar nicht gegeben als hier Elfmeter zu pfeiffen.

Aber ist auch wurscht, zu lange gedauert hat es ja bis man entschieden hat.
 
Passt wohl am Besten hier:

Vor 30 Jahren: Phantomtor Thomas Helmer (Bayern ÷ Nürnberg)

Die Torlinientechnik ist wahrlich eine deutliche Verbesserung, im klaren Gegensatz zum VAR.
 
Grundsätzlich ja, aber mich würde interessieren, wie viele Fälle relevant gecheckt und korrigiert wurden.
 
Grundsätzlich ja, aber mich würde interessieren, wie viele Fälle relevant gecheckt und korrigiert wurden.
Dazu gibt es ja Statistiken. Das Problem mit diesen ist ja, ob man ihnen glauben kann. ;) Der Artikel ist vom 01.03.2024, also ziemlich aktuell:

VAR verhindert in jedem dritten Spiel eine Fehlentscheidung​

Die aktuellen Statistiken seien alle "im Rahmen, auf eine 100-Prozent-Quote wird man auch nicht kommen können". Das liege daran, "dass Menschen am Werk sind und Menschen Fehler machen. Menschen können außerdem auch schon mal unterschiedlicher Ansicht sein."
 
Ich meinte zur Torlinientechnik. Dazu wird es nichts geben, da sich die Schiedsrichter ja komplett darauf verlassen und keine eigene Entscheidung mehr treffen. Mich hätte da nur das Kosten/Nutzen-Verhältnis interessiert.

Beim VAR gehen die Statistiken fehl, meine ich. Zu schwammig die Abgrenzung der "klaren Fehlentscheidung", zu falsch die Handhabung beim Handspiel, welche der VAR noch verschlimmert hat, zu dumm die (vermeintlich genauen) Millimeterentscheidungen beim Abseits. All diese Punkte gehen wahrscheinlich als positiv in die Statisik ein.

Beim Spiel Köln gegen Augsburg zum Beispiel wurde das Tor abgepfiffen, kurz bevor der Ball die Linie überquert hat. Ziemlich sicher zu Unrecht, ziemlich sicher taucht das in keiner Statistik auf.

Das liege daran, "dass Menschen am Werk sind und Menschen Fehler machen. Menschen können außerdem auch schon mal unterschiedlicher Ansicht sein."
Dafür ist der VAR aber nicht gemacht, Sachen zu korrigieren, die Interpretationspielraum haben. Und solange das passiert und die Statistik von Leuten erstellt werden, die sich damit selbst beurteilen, so lange melde ich da mal Zweifel an. 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Spiel Köln gegen Augsburg zum Beispiel wurde das Tor abgepfiffen, kurz bevor der Ball die Linie überquert hat. Ziemlich sicher zu Unrecht, ziemlich sicher taucht das in keiner Statistik auf.
Okay, da kann dann die Technik nichts für. Fehler passieren da eher durch die beteiligten Personen - Schiedsrichter.
Spezielle Statistiken gibt es wohl nicht.
 
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