Nach Feuerzeugwurf: DFB-Sportgericht wertet Spiel 2:0 für Bochum

Holgy

Kommischer Foggel!
Teammitglied

Das Urteil ist gesprochen. Das Spiel zwischen Union und Bochum, das nach einem Feuerzeugwurf von dem Torwart Patrick Drewes getroffen wurde zunächst abgebrochen wurde, dann "formal" zuende gespielt wurde und Unentschieden endete, ist nun 2:0 für Bochum gewertet worden. Bochum hatte Einspruch gegen die Wertung des Spiels eingelegt.

Das wird vorallem die wundern, die Drewes der Schauspielerei bezichtigt hatten.

"Natürlich sind wir uns bewusst, dass die Umwertung das allerletzte Mittel sein muss. Die Umstände ließen uns jedoch kaum eine andere Möglichkeit. Der Torwart war durch die Verletzung eingeschränkt, der Arzt hat ihm die Entscheidung abgenommen, dass Drewes nicht weiterspielte. Für eine besondere Schauspieleinlage oder ein Komplott haben wir keine hinreichenden Anhaltspunkte", betonte Oberholz.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Berufung dagegen vor dem DFB-Bundesgericht ist möglich, aller Voraussicht nach wird Union Berlin sie einlegen.


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Der Nichtangriffspakt stieß auf scharfe Kritik beim DFB-Kontrollausschuss, der dadurch den sportlichen Wettbewerb gefährdet sieht. "So ein Verhalten ist wettbewerbswidrig. Man stelle sich vor, zwei Mannschaften einigen sich auf ein Ergebnis und eine dritte steigt deswegen ab", kritisierte Anton Nachreiner, der Vorsitzende des Kontrollausschusses.

Das war doch das einzig positive an der ganzen Sache.

Er hatte auch kein Verständnis dafür, dass die Partie nach dem Feuerzeugwurf nicht direkt durch den Schiedsrichter abgebrochen wurde. Bei dieser Entscheidung erhielt Petersen allerdings Rückendeckung von Schiedsrichter-Lehrwart Lutz Wagner: "Die Partie wurde ordnungsgemäß zu Ende geführt."


Ja wie denn nun? Ist die Regel da so uneindeutig?
 
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Was fuer eine unsinnige Entscheidung vom DFB. Nochmal zur Erinnerung: Der Feuerzeugwurf erfolgte in der 90+1. Minute, wobei 5 Minuten an Nachspielzeit angezeigt worden waren. In den verbleibenden 4 Minuten haette Bochum, welches unter Dauerdruck stand und seit der 13. Minute mit 10 Mann spielte, also nach Ansicht des DFB das Spiel gewonnen?

Es ist ja durchaus sinnvoll, einen Verein dafuer zu bestrafen, dass seine Fans sich danebenbenehmen. Soll heissen: Es ist vollkommen in Ordnung und hat (im besten Fall) den richtigen erzieherischen Effekt, wenn Union fuer das Spiel keine Punkte bekommt. Aber weshalb wird Bochum hier belohnt? Wofuer?

Das richtige Urteil waere doch so einfach: Das1:1 bleibt bestehen, aber es gibt einen Punkt Abzug fuer Union. Fertig.
 
Was fuer eine unsinnige Entscheidung vom DFB. Nochmal zur Erinnerung: Der Feuerzeugwurf erfolgte in der 90+1. Minute, wobei 5 Minuten an Nachspielzeit angezeigt worden waren. In den verbleibenden 4 Minuten haette Bochum, welches unter Dauerdruck stand und seit der 13. Minute mit 10 Mann spielte, also nach Ansicht des DFB das Spiel gewonnen?

Es ist ja durchaus sinnvoll, einen Verein dafuer zu bestrafen, dass seine Fans sich danebenbenehmen. Soll heissen: Es ist vollkommen in Ordnung und hat (im besten Fall) den richtigen erzieherischen Effekt, wenn Union fuer das Spiel keine Punkte bekommt. Aber weshalb wird Bochum hier belohnt? Wofuer?

Das richtige Urteil waere doch so einfach: Das1:1 bleibt bestehen, aber es gibt einen Punkt Abzug fuer Union. Fertig.
Seh ich ganz genauso, das wäre die einzige faire Lösung.

Natürlich sollte man zusätzlich den Feuerzeugwerfer für den Rest seines Lebens täglich verprügeln.
 
Was fuer eine unsinnige Entscheidung vom DFB. Nochmal zur Erinnerung: Der Feuerzeugwurf erfolgte in der 90+1. Minute, wobei 5 Minuten an Nachspielzeit angezeigt worden waren. In den verbleibenden 4 Minuten haette Bochum, welches unter Dauerdruck stand und seit der 13. Minute mit 10 Mann spielte, also nach Ansicht des DFB das Spiel gewonnen?

Es ist ja durchaus sinnvoll, einen Verein dafuer zu bestrafen, dass seine Fans sich danebenbenehmen. Soll heissen: Es ist vollkommen in Ordnung und hat (im besten Fall) den richtigen erzieherischen Effekt, wenn Union fuer das Spiel keine Punkte bekommt. Aber weshalb wird Bochum hier belohnt? Wofuer?

Das richtige Urteil waere doch so einfach: Das1:1 bleibt bestehen, aber es gibt einen Punkt Abzug fuer Union. Fertig.
Sehe ich genauso,die drei Pkt für Schauspieleinlage für den VFL sind ein Witz.
Das es eine Strafe geben muss steht außer Frage ,deshalb ist dein Vorschlag genau richtig.
 
Was fuer eine unsinnige Entscheidung vom DFB. Nochmal zur Erinnerung: Der Feuerzeugwurf erfolgte in der 90+1. Minute, wobei 5 Minuten an Nachspielzeit angezeigt worden waren. In den verbleibenden 4 Minuten haette Bochum, welches unter Dauerdruck stand und seit der 13. Minute mit 10 Mann spielte, also nach Ansicht des DFB das Spiel gewonnen?

Das richtige Urteil waere doch so einfach: Das1:1 bleibt bestehen, aber es gibt einen Punkt Abzug fuer Union. Fertig.
Ab welchem Zeitpunkt sollte so eine Regelung dann gelten? Aber der 1. Minute? Ab der 45. Minute? Aber der 60.? Mit welcher Begründung jeweils?

Nein, der Zeitpunkt spielt bei der Urteilsfindung gar keine Rolle. Auch nicht der Tabellenstand, ob die eine Mannschaft gerade in Unterzahl spielt oder "unter Dauerdruck stand".

Ich verstehe übrigens auch nicht, warum das Spiel fortgesetzt wurde und erst Recht nicht unter diesem lächerlichen Nichtangriffspakt. Union hatte wohl Angst, doch noch ein Tor zu machen und Bochum sagte zu Recht, wir spielen hier nicht weiter.
Sollte in einem von mir geleiteten Spiel ein Spieler (oder ich bzw. ein Kollege) von Zuschauern beworfen oder sonstwie angegriffen werden, wird das Spiel sofort abgebrochen und wir haben dabei die volle Unterstützung des Verbandes.
 
Schön was man sich da wieder alles überlegt was gerecht sein soll, ich weiß nur gar nicht ob das vom Reglement her so möglich ist. Sprich ein Spiel unentschieden zu werten und nur einen Punkt zu vergeben.

Aber auch ich habe so meine Zweifel ob der Bochumer TW mehr daraus gemacht hat. Fakt ist aber, wenn du so nen Dingen an den Kopf bekommst dann tut das mal ordentlich weh. Abe komplett Spielunfähig? Ich weiß es tatsächlich nicht. Mir ist da immer noch der Kahn im Sinn in Freiburg, vom Golfball getroffen, ordentliche klaffende Wunde, tatsächlich auch direkt zusammengesackt, dann wie von der Tarantel gestochen aufgestanden, Corpus delicti gefunden und sichergestellt, zu Ende gespielt. Bayern lag da 2:1 in Führung. Mal ganz generell bin ich aber der Meinung dass ein Spieler der eine solche Wunde wie Kahn damals hatte zwingend ausgewechselt werden sollte, schon zum Schutz des Spielers.

Und ich ich bin da im Prinzip bei Horatio, wenn ein Spieler von irgendwas aus dem Publikum getroffen wird ist Schluss, egal was es war (ok, so n Paperflieger mal ausgenommen), egal ob der Spieler weiterspielen kann oder nicht.
 
Der Torwart des VFL hat zuviel aus der Situation gemacht,seine Schmerzen kamen erst als er merkte das ein Gegenstand geworfen wurde.
Eine Strafe muss sein für Union, aber wie ich finde keine Belohnung für Bochum.
Ich zitiere mal aus dem Artikel im Kicker, den Holgy verlinkte:
  • "Nach Eingang des Protests hatte der DFB angekündigt, die Beteiligten anzuschreiben und entsprechende Stellungnahmen bis zum 19. Dezember einzufordern. Nach Auswertung der Stellungnahmen hatte sich das Sportgericht für das mündliche Verfahren entschieden."
  • "In der gut 90-minütigen Beweisaufnahme des DFB-Sportgerichts wurden zahlreiche Zeugen gehört, darunter Petersen, Drewes und VfL-Mannschaftsarzt Mark Sandfort. Dieser hatte deutlich gemacht, dass er aufgrund der DFL-Richtlinien bei Kopfverletzungen entschieden hatte, dass Drewes nicht mehr weiterspielen konnte."
  • "Der Torwart war durch die Verletzung eingeschränkt, der Arzt hat ihm die Entscheidung abgenommen, dass Drewes nicht weiterspielte. Für eine besondere Schauspieleinlage oder ein Komplott haben wir keine hinreichenden Anhaltspunkte", betonte Oberholz."
Soweit das Ergebnis einer ausführlicheren Überprüfung mit Zeugenanhörung.

Ich halte da Deine Expertise, basierend auf ein paar Minuten fernsehschauen, für nicht so ganz gleichwertig.

Sonst, genau wie's Horatio sagt: Werden Akteure auf dem Platz beworfen oder angegriffen --> Spielabbruch
 
Der kicker kommentiert das wie folgt:
"Dass der Torhüter getroffen wurde, bestreitet auch Union nicht. Berlin bezweifelt allerdings, dass Patrick Drewes nicht mehr weiterspielen konnte. Diese Einschätzung liegt im Zweifelsfall jedoch weder beim gegnerischen Verein noch beim Spieler selbst."

Ich ergänze: Diese Einschätzung liegt auch nicht bei Leuten, die das irgendwo im Fernsehen oder Internet gesehen haben.

"Der Bochumer Mannschaftsarzt Mark Sandfort hat diese Entscheidung getroffen und damit genau so gehandelt, wie es die DFL-Richtlinie bei Kopfverletzungen vorschreibt. Sandfort hatte "Bewusstseinsverzögerungen" und "verlangsamte Reaktionen" festgestellt, wie er vor dem Sportgericht glaubhaft aussagte.

Eben. Der Arzt trifft eine solche Entscheidung. Und nur der. B

Fraglich ist auch, wie die Stadionsicherheit und Polizei zu dem Schluss kommen konnte, dass die Sicherheit bei der Fortsetzung des Spiels gewährleistet sei, obwohl bereits weitere Wurfgegenstände in den Innenraum geflogen waren. Auch sie waren klein genug, um die vorhandenen Fangnetze zu passieren."

Nach dem frühen Platzverweis gegen einen Bochumer Spieler und der Herausnahme von Drewes spielte Bochum aufgrund des erschöpften Auswechselkontingents nur noch mit Neun-gegen-elf, was zu einem Nichtangriffspakt führte. Bochums Trainer Dieter Hecking ließ die Partie "unter Protest" zu Ende spielen. Schiedsrichter Martin Petersen akzeptierte den Deal, die restliche Nachspielzeit auf zwei Minuten zu verkürzen.
Diese Absprache wurde vom Sportgericht zu Recht als "sportrechtswidrig" eingestuft, da sie "den Grundprinzipien eines sportlichen Wettbewerbs" widerspräche.
 
Ich halte da Deine Expertise, basierend auf ein paar Minuten fernsehschauen, für nicht so ganz gleichwertig.

Mag ja alles so sein,bezweifle ich ja auch nicht.Nur ist auch klar das ich als Bochumer Arzt bestimmt nichts anderes festgestellt hätte.Im Krankenhaus hat wie ich gehört habe auf Grund der Schwere der Verletzung keine Behandlung stattgefunden. 🫣

Was solls Bochum hat das bestmögliche rausgeholt also aus Sicht des VFL alles richtig gemacht.🤨
 
Ab welchem Zeitpunkt sollte so eine Regelung dann gelten? Aber der 1. Minute? Ab der 45. Minute? Aber der 60.? Mit welcher Begründung jeweils?

Nein, der Zeitpunkt spielt bei der Urteilsfindung gar keine Rolle. Auch nicht der Tabellenstand, ob die eine Mannschaft gerade in Unterzahl spielt oder "unter Dauerdruck stand".

Ich verstehe übrigens auch nicht, warum das Spiel fortgesetzt wurde und erst Recht nicht unter diesem lächerlichen Nichtangriffspakt. Union hatte wohl Angst, doch noch ein Tor zu machen und Bochum sagte zu Recht, wir spielen hier nicht weiter.
Sollte in einem von mir geleiteten Spiel ein Spieler (oder ich bzw. ein Kollege) von Zuschauern beworfen oder sonstwie angegriffen werden, wird das Spiel sofort abgebrochen und wir haben dabei die volle Unterstützung des Verbandes.
Das kann ja sein, dass Du bei Ausschreitungen das Spiel abbrichst. Aber wieso hat die andere Mannschaft sich durch die Ausschreitungen 3 Punkte verdient?

In der Bundesliga ist das jetzt uebrigens das zweite Mal, dass eine Mannschaft, die zum Zeitpunkt eines Spielabbruchs nicht in Fuehrung lag, am gruenen Tisch gewinnt. Der andere Fall war der Pfostenbruch in Gladbach, denn damals stand es zum Zeitpunkt des Spielabbruchs (in der 88. Minute ebenfalls) 1:1. Das Spiel wurde spaeter mit 2:0 fuer die Gaeste aus Bremen gewertet. Bei den bisherigen zuschauerbedingten Abbruechen lag die Mannschaft, deren Fans fuer den Aerger veranwortlich waren, jeweils zurueck.

 
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Wegen des Nichtangriffspakts: Wie sah es das Sportgericht denn damals beim Spiel Hoffenheim gegen (ich glaube) Bayern, als der Schieri das Spiel wegen der Hassgesänge gegen Dietmar Hopp unterbrach und die Mannschaften sich anschließend aus Protest nur noch den Ball zumurmelten. Die Bayern lagen damals klar in Führung (6:0), hätten aber vielleicht noch mehr Buden machen können. Oder die Hoppis halt Ergebniskosmetik.

Damals gab es für diese Vorgehensweise sehr viel Lob, was den sportlichen Wettbewerb angeht war sie allerdings zweifelhaft.

Das Ergebnis wurde aus verständlichen Gründen natürlich damals von keinem der Vereine rechtlich angegangen.
 
Aber wieso hat die andere Mannschaft sich durch die Ausschreitungen 3 Punkte verdient?
Was heisst verdient: Das ist das Reglement. Ich nehme mal nicht an, das Sportgericht hat sich hier etwas aus den Fingern gesogen, sondern da gibt es klare Kriterien. Und wenn es solche Regeln gibt, sind sie dazu da, angewendet zu werden. Wenn man zu der Erkenntnis kommt, eine Regel ist blöd, dann kann man das Regelwerk ändern.
In der Bundesliga ist das jetzt uebrigens das zweite Mal, dass eine Mannschaft, die zum Zeitpunkt eines Spielabbruchs nicht in Fuehrung lag, am gruenen Tisch gewinnt. Der andere Fall war der Pfostenbruch in Gladbach, denn damals stand es zum Zeitpunkt des Spielabbruchs (in der 88. Minute ebenfalls) 1:1. Das Spiel wurde spaeter mit 2:0 fuer die Gaeste aus Bremen gewertet.
Wieso jetzt, das Spiel wurde doch gar nicht abgebrochen.

Ein passender Vergleich wäre das Wiederholungsspiel KSC-Gladbach vom November '88. Das erste hatte Gladbach verloren. Was damals bei einem anderen Ergebnis passiert wäre, weiss ich nicht und wie damals die Regeln waren.
 
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