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Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen was Watzke da als These aufstellte: Die Mehrheit der Fans hätten keine Probleme mit dem Investorendeal, hätten das aber nicht gesagt.
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Watzkes Aussage ist ja noch viel extremer als das, denn er sagt ja, dass "
vielleicht 500 oder 800 im Stadion" klar Position gegen einen Investor bezogen haben. Watzke ist Praesident eines Vereins, bei dem regelmaessig ueber 80.000 Zuschauer ins Stadion kommen. Selbst, wenn sich seine Aussage nicht auf Dortmund bezieht, sondern auf ein generalisertes Buli-Stadion mit um die 40.000 Zuschauern, dann sagt er da implizit: "Das waren nur 1 oder 2%, der Zuschauer, die sich gegen Investoren ausgesporchen haben." Eine verschwindende Minderheit also, praktisch niemand.
Dabei sieht die Realitaet ganz anders aus. Die im vom Rupert verlinkten Spiegel-Artikel angegebene Umfarge kann man sich hier ansehen:
Dort sehen die Umfragergebnisse aber wie folgt aus: (Die Teilnehmer konnten dort eine Frage mit 1 bis 5 Sternen beantworten, wobei gilt: Je mehr Sterne, desto besser.)
Profi-Clubs stimmen für Investoren-Einstieg bei der DFL - wie bewertest du diese Entscheidung?
1 Stern: 62,1%
...
5 Sterne: 15,7%
Ist es angemessen, dass die Fans gegen den Investoren-Deal der DFL protestieren?
Ja: 76,8%
Nein: 14,5%
Vielleicht: 7,3%
Bevor da jetzt ein Watzke-aehnlicher Einwand kommt, dass an der Umfrage bestimmt nur organisierte Fans und/oder Ultras teilgenommen haben:
Alter:
60+: 35,6%
50-59: 25,3% (d.h. insgesamt waren ueber 60% der Umfragenteilnehmer 50+ Jahre alt)
unter 30: insgesamt 15,2%
Bevorzugte Art, Fußballspiele zu verfolgen:
Meistens im Stadion: 35,9%
Eher im Stadion: 14,2%
Eher im TV: 24,9%
Meistens im TV: 22,8%
Stadiongeher und Fernsehfans sind da also nahezu 50:50 vertreten.
Nichts, aber auch gar nichts von diesen Umfrageergebnissen passt zu der Aussage, dass "
vielleicht 500 oder 800 im Stadion" gegen den Investoreneinstig waren.