Vorweg: Ich bin absolut kein HiFi-Experte. Als ich vor (inzwischen recht vielen) Jahren hier in NZ ankam, bestand eine meine ersten Neuerwerbungen in einer Mini-Analage von der Hausmarke der hiesigen Audio-/Elektronikkette (Dick Smith). Die Anlage war nicht besonders gut, wobei insbesondere der CD-Spieler sich von Anfang an ziemlich zickig anstellte und beispielsweise mit selbstgebrannten CDs schwer tat. Dieser CD-Spieler gab dann nach ein paar Jahren komplett auf, woraufhin ich ihn durch eine - Festhalten! - Playstation 1 ersetzte, welche ich hier fuer ein paar Dollar gebraucht auf Trademe (dem hiesigen Aequivalent von Ebay) erwerben konnte. Das neue Setup funktionierte dann zwar, war aber trotzdem irgendwie doof, weil die PS 1 als CD-Spieler natuerlich nicht sonderlich benutzerfreundlich ist. Ich hoerte dann meistens Radio, bis ich irgendwann fand, dass mir Radio eigentlich nur noch auf den Keks ging: Da lief naemlich irgendwie immer dieselbe Musik, unterbrochen von viel lauter Werbung. Die Anlage stand also fuer ein paar Jahre mehr oder weniger ungenutzt herum. Fuer meinem naechsten Umzug hab ich sie dann in ihren Originalkarton verpackt, und dort befindet sie sich auch heute noch.
Anschliessend habe ich einige Jahre lang ueberhaupt keine Musik mehr gehoert, obwohl ich hier in NZ ueber 100 CDs erworben hatte. Anfang 2019 ueberkam mich dann aber Wunsch, dass ich gerne mal wieder Musik hoeren moechte, wobei aber war klar, dass meine Mini-Anlage mal schoen da bleibt, wo sie ist. Ganz allgemein kam eine neue Mini- oder Micro-Anlage nicht in Frage, ebensowenig wie Anlagen oder Komponenten mit Bluetooth- und/oder Streamingoptionen, weil ich weder Handies noch Streaming zum Musikhoeren nutzen wollte. Ich wollte schliesslich in erster Linie CDs hoeren, und deshalb entschied ich mich zum Kauf von gebrauchten alten Komponenten. Ausserdem wollte ich etwas, was im Wohnzimmer gut aussieht, und das geht mit alten Komponenten besser, weil diese in der Regel optisch praesenter sind als heutige Stand-der-Technik-Produkte. Ich hab mir dann ueber eine paar Monate hinweg erst eine Anlage fuer das Wohnzimmer zusammengakauft und dann noch eine kleinere fuers Schlafzimmer.
Fuers Wohnzimmer wollte ich Komponenten in Silber, was bei CD-Playern aus der CD-Hochphase aber natuerlich schwierig ist. Dort stehen jetzt:
Verstaerker: Technics SU-Z15 ($110, inklusive Porto)
Tuner: Hitachi FT3500 ($25)
CD: Technics SL-PG350 ($15)
Boxen: B&O Beovox 2600 ($75)
(Zum damaligen Zeitpunkt entsprachen 100 Euro etwa $160-170. $110 sind also grob 65 Euro.) Der CD-Player ist von 1988 und damit natuerlich nicht silbern, sondern schwarz. Den Tuner habe ich nur deshalb gekauft, weil er cool aussieht und der Verkaeufer nur ein paar Vororte entfernt war. Die Boxen sind uebrigens von 1976 (und vermultich der schlechteste Deal bei dieser Anlage). Ueberhaupt sieht man an den Preisen, dass damals die Schallplatten-Retrowelle schon angelaufen war (daher ist der Verstaerker vergleichsweise teuer), waehrend sich kein Mensch (mehr) fuer CDs interessierte.
Im Schlafzimmer sieht es so aus:
Verstaerker: Akai AM-A202 ($57, inklusive Porto)
CD: Pioneer PD-S505 ($1)
Boxen: Immer noch Baustelle. Aktuell nutze ich Boxen von Phillips und Sony Mini- oder Micro-Anlagen, die ich fuer ein paar Dollar in Charity-Shops erwoben habe.
Nein, das ist kein Schreibfehler: Fuer den CD-Spieler habe ich tatsaechlich nur einen Dollar bezahlt, also sogar noch weniger als fuer den CD-Spieler im Wohnzimmer. Bei diesem CD-Player fehlt das Pioneer-Logo, aber ansonsten ist alles in Ordnung.
Ach ja, das noch: Inzwischen besitze ich uebrigens deutlich ueber 1.000 CDs. Die meisten dieser CDs hab ich gebraucht in Charity-Shops gekauft, in der Regel fuer $1 pro CD. CDs sind meiner Meinung die beste und billigste Art, um Musik zu hoeren, wobei ich aber das Gefuehl habe, dass auch hier die Retrowelle begonnen hat, denn ich finde heute in den Laeden weniger als noch vor ein paar Jahren. Es kann aber auch sein, dass die Leute heute weniger CDs weggeben als vor ein paar Jahren, weil sie inzwischen erkannt haben, dass die schoene neue Streamingwelt gar nicht so schoen ist und dass der Besitz eines physikalischen Datentraegers durchaus seine Vorteile hat.