Eintracht Braunschweig Forum

Der Kicker formuliert ausnahmsweise mal etwas Vernünftiges:


Schernings Freistellung vor der Relegation ist, so niederschmetternd der Auftritt am Sonntag auch war, Aktionismus. (...) Es ist eine Bilanz, die erahnen lässt, dass Braunschweigs Probleme in erster Linie nicht auf der Trainerbank zu finden sind.

Trainer rauszuwerfen ist zwar immer schnell gefordert und geräuschlos erledigt, aber eine miese Mannschaft rettet auch kein guter Trainer.
 
Trainer rauszuwerfen ist zwar immer schnell gefordert und geräuschlos erledigt, aber eine miese Mannschaft rettet auch kein guter Trainer.
Peter Vollmann als Geschäftsführer Sport war damals ein ganz großer Griff ins Klo. Daran knabbert der Verein immer noch
Jens Härtel hatte auch seinen Beitrag dazu geleistet und schwupp steht man heute da wo einem solche Fachkräfte hingebracht haben
 
Die Saison vor Vollmanns Anstellung hatte Braunschweig auf Platz 16 abgeschlossen - in der 3. Liga. Da hat der die Eintracht doch glatt eine Liga hoeher gebracht, der Versager.
 
Kicker am 07.11.2023

Der Spießrutenlauf ist beendet. Spät, aber gerade noch rechtzeitig, um einen glaubhaften Neuanfang zu proklamieren, hat Schlusslicht Eintracht Braunschweig am Dienstag die Trennung von Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann verkündet. Nächste Personalie wird die Vorstellung von Daniel Scherning.

Die Entscheidung um Vollmann vorzuziehen und auch zu kommunizieren, bevor der neue Trainer anfängt, war ein notwendiger Schritt. Der 65-Jährige war zuletzt öffentlich dermaßen beschädigt und zur Zielscheibe der Fans geworden, dass ein Einstieg des designierten neuen Coaches unter Vollmann jegliches Bemühen, einen sauberen Strich zu ziehen, konterkariert hätte.

Vollmann, 2002 Aufstiegstrainer in Braunschweig, hatte im Juli 2019 den Job als Sportlicher Verantwortlicher angetreten, in seine Amtszeit fallen zwei Aufstiege, ein Abstieg, vor allem aber auch das Verpassen einer Weiterentwicklung der Mannschaft. Der aktuelle Kader ist mit nur fünf Pünktchen nicht nur abgeschlagen Letzter, er ist auch schlichtweg nicht konkurrenzfähig. Es gibt somit ausreichend inhaltlich nachvollziehbare Gründe, die Trennung rund ein Jahr vor dem fixierten Vertragsende im Dezember 2024 zu vollziehen, aber auch zwischenmenschliche. Denn: Die geradezu feindselige Atmosphäre innerhalb der Anhängerschaft wurde trotz sportlicher Fehleinschätzungen weder dem Menschen Vollmann gerecht, noch half es dem Verein beim Versuch, einen Stimmungsumschwung zu erzeugen.

Kessel steigt auf

Diese große Aufgabe hat nun Benjamin Kessel zu lösen. Der 36-jährige Ex-Profi hat in den zurückliegenden Monaten unter dem Titel "Sportdirektor" an Vollmanns Seite gewirkt, nun wird er dessen Nachfolger. "Mein Dank richtet sich an Peter für die vertrauensvolle Zusammenarbeit", sagt der frühere Verteidiger, "ich konnte mir dadurch einen Überblick über die anstehenden Themen verschaffen und bin bereit, schon jetzt mehr Verantwortung zu übernehmen. Oberstes Ziel ist es, gemeinsam mit dem neuen Chef-Trainer die Mannschaft schnellstmöglich zu stabilisieren." Dieser soll Daniel Scherning heißen und diesen Dienstag präsentiert werden. Der 40-Jährige war zuletzt im Frühjahr in Bielefeld freigestellt worden und würde, vorbehaltlich der offiziellen Bestätigung, dann ausgerechnet gegen seinen anderen Ex-Klub, den VfL Osnabrück, starten.

Vollmann wählt zum Abschied warme Worte und sagt: "Ich habe immer gern für die Eintracht gearbeitet und drücke im Kampf um den Klassenerhalt die Daumen." Es wird eine Herkulesaufgabe. Dass er von dieser entbunden wurde, noch bevor es bei der Mitgliederversammlung Ende November zu einer unwürdigen Vorführung seiner Person gekommen wäre, wendet weiteren Schaden von allen Beteiligten ab. Die Aufgabe für Kessel und Scherning erleichtert der Schnitt indes nur unwesentlich.

Nach Vollmanns Ende: Neustart mit Kessel und Scherning - kicker
 
Karten für Eintracht Braunschweig gibt es dieser Tage ganz einfach. Gemeint sind allerdings nicht die am Ticketschalter oder im Internet für Heimspiele der "Löwen". Nein, der BTSV ist nach sechs Spieltagen in der 2. Liga "souveräner" Anführer einer Wertung, die man nicht wirklich anführen möchte: Mit zehn Gelben und einer Gelb-Roten Karte sowie dreimal glatt Rot sind die Niedersachsen auf Platz eins der Punktesammler für strafwürdige Vergehen. Und bei den Platzverweisen.

Trainer Backhaus kündigte nach der Niederlage gegen die SVE an, "in Zukunft sicherlich darüber reden" zu müssen, "warum wir schon so viele Karten gesammelt haben, vielleicht im Training noch pingeliger sein".

Ein guter Startzeitpunkt wäre in dieser Woche. Am Sonntag geht es zu Tabellennachbar Münster (13.30 Uhr, im NDR Livecenter). Ein Beenden der Partie beim SC Preußen mit elf Spielern würde die Chancen auf den ersten Liga-Erfolg seit Anfang August deutlich erhöhen.

Wenn die Eintracht das nicht schnellstens in den Griff bekommt haben sie wirklich ein Problem
 
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