Bayer 04 Leverkusen Forum

Was glaubt ihr eigentlich wie Leverkusen in der Post-Alonso-Ära performen wird? Ich vermute, dass wir uns alle einig sind, dass der Mann in einem oder maximal zwei Jahren seinen Hut nehmen wird.
Zuerst: Ich wünsche Bayer 04, dass sie diese Saison wettbewerbsübergreifend ungeschlagen bleiben. Das wäre eine Leistung, die vielleicht nicht als erstes ins Auge fällt, die aber eigentlich nicht zu toppen ist. Außer es schafft ein anderer Verein mehrmals.

Die Frage ist, wenn Bayer ab nächste Saison auch mal wieder verliert, wie geht man dann mit Alonso um? Er ist dann zwar der Meistertrainer, aber welche Ansprüche werden dann an ihm und der Mannschaft gestellt? Und welche Ansprüche gibt es, wenn Alonso nicht mehr dabei ist?
Bayer war ja auch Vizekusen, weil sie lange Jahre immer oben mitgespielt haben. Das wird wohl so bleiben. EL wäre da ja schon ein (unerwarteter) Rückschritt.

Sympathie erntet der Verein und damit die Mannschaft aktuell aus mehreren Gründen: Der Trainer, der sportliche Erfolg, eine erneute Meisterschaft des FC Bayern verhindert (sehr sympathisch! (y):cool: )
 
Ja genau. Und jetzt können sie noch 90 Punkte schaffen. Hat das schon mal ein Team geschafft seit der 3 Punkte Regel? Bayern?
 
Ja genau. Und jetzt können sie noch 90 Punkte schaffen. Hat das schon mal ein Team geschafft seit der 3 Punkte Regel? Bayern?
12/13 91 Punkte - FC Bayern - 29 Siege, 4 Remis, 1 Niederlage
13/14 90 Punkte - FC Bayern - 29 Siege, 3 Remis, 2 Niederlagen
Wer sonst?

Die bisherigen 6 Remis von Bayer 04 tun weh... :ROFLMAO:
 
"Kann er einen nicht verknusen, schickt er ihn nach Leverkusen. Dort an diesem End der Welt, ist man ewig kaltgestellt".
So reimte man damls.
Die Stadt gibt es erst offiziell seit 1930. Doch wie ist sie entstanden?
Es fing blau an. Genauer gesagt mit Ultramarinblau. Diese Farbe konnte man bis ins 19. Jahrhundert nur aus Lapislazuli gewinnen. Daher gab es Anfang des 19. Jahrhunderts eine Art Wettbewerb, mit dem ein anderes Herstellungsverfahren gesucht wurde. Ein Deutscher aus Wermelskirchen tüftelte und gründete 1834 die erste deutsche Ultramarin-Fabrik, verlegte diese aber etwas später an den Rhein. Sein Name war Carl Leverkus.
Seine Farbenfabrik wurde dann 1895 von einer anderen Farbenfabrik aus Wuppertal übernommen: vom Chemiekonzern Bayer, der im engen Tal der Wupper nicht mehr wachsen konnte. Also hat der dann die Fabrik von Carl Leverkus übernommen, und schon war Bayer Leverkusen geboren. Aber noch nicht die Stadt. Die Mitarbeiter, die mit umziehen mussten, waren damals nicht so begeistert: siehe den Spruch am Anfag dieses Posts.
1930 dann schlossen sich die Gemeinden Wiesdorf, Schlebusch, Steinbüchel und Rheindorf zusammen und wählten für die Gemeinde den Namen des Gründers als Grundlage: Leverkusen. Der zentrale Bahnhof der Stadt liegt im früheren Wiesdorf. Einen Hauptbahnhof gibt es nicht. Aber eben Bayer 04, den Fußballklub, der Fußballmeister. Und baldiger Triple Sieger?
Fragt einer: "Was ist der Unterschied zwischen einer Straßenbahn und Bayer 04 Leverkusen?" Antwortet der Kölner: "Die Straßenbahn hat mehr Anhänger."

Na ja, alte Rivalität eben. Aber immerhin hat der Klub einen Zuschauerschnitt von 29.000 in der BayArena, die 30.200 Leute faßt. 165.000 Einwohner hat die Stadt. Von den west-, ost- und gesamtdeutschen Meisterstädten waren nur 5 kleiner als Leverkusen: Wolfsburg, Kaiserslautern, Fürth, Jena und Zwickau. Und biertechnisch ist die Stadt Kölsch-Gebiet. Will man etwas vom alten Leverkusen sehen inmitten der Nachkriegs-Betonbauten der City, dann geht man am besten auf die andere Seite des Bahnhofs. Dort liegt die Arbeitersiedlung Johanna, die 1912 erbaut wurde und komplett erhalten ist. Oder in die noch prächtiger wirkende Siedlung Anna etwas weiter nördlich. Sonst gibt's da nix zu sehen.
So ist der Chemiekonzern identitätsstiftend, und dafür tat und tut er auch viel. Er baute und fördert Sport- und Kultureinrichtungen wie das Erholungshaus, das bis heute für Konzerte genutzt wird, die parallel zu den städtischen Veranstaltungen von der Bayer-Kulturabteilung organisiert werden.

Bayer-04 wird ja von vielen Fans mißtrauisch beäugt, weil es ein Werksklub ist und daher gewisse Wettbewerbsvorteile. Aber es ist eben auch ein Traditionsverein, der neben dem Profi-Fußball auch viele andere Sportarten auf hohem Niveau betreibt. In jedem Fall aber ist er die Identifikations-Institution, verdeutlicht durch die weltgrößte Leuchtreklame: Das Bayer-Kreuz mit 1.700 Glühlampen.

Dieser Beitrag wurde inspiriert durch einen Artikel in der TAZ
 
[...] 165.000 Einwohner hat die Stadt. Von den west-, ost- und gesamtdeutschen Meisterstädten waren nur 5 kleiner als Leverkusen: Wolfsburg, Kaiserslautern, Fürth, Jena und Zwickau. [...]
Wo Du das hier schon ansprichst: Wegen dem FCK wird Kaiserslautern als groesser wahrgenommen, als es ist. Das ist tatsaechlich einer der wenigen Faelle, in denen die Behauptung "der Verein ist wichtig fuer die Stadt" tatsaechlich zutrifft. Wenn es nach der Einwohnerzahl ginge, dann sollte Kaiserslautern naemlich nicht prominenter sein als Heilbronn oder Recklinghausen.
 
Nicht ganz außer Acht lassen würde ich für die Bekanntheit von Kaiserslautern, zumindest im anglo-amerikanischen Raum, dass dort gleich daneben mit der Ramstein Airbase der Hauptstützpunkt der US Airforce in Europa beheimatet ist und viele, viele Angehörige und ehemalige Angehörige der US-Streitkräfte im Raum Kaiserslautern leben.
 
Deswegen sagen die Amerikaner ja auch K-Town, da ihnen Kaiserslautern auszusprechen ziemlich schwer fällt.
Wobei Ramstein bei Amerikanern deutlich bekannter ist, da der Flugplatz der größte Militärstützpunkt außerhalb der USA ist. Auch Landstuhl ist sehr bekannt, da sich dort auch das größte Hospital außerhalb der USA findet.
Derzeit wird in Weilerbach bei Ramstein für knapp eine Milliarde Dollar ein noch größeres Hospital gebaut.
 
Bei den ersten Meisterschaften Anfang der 70er Jahr war Mönchengladbach auch nicht größer als heute Leverkusen: Auch um die 165.000 Einwohner. Erst nach der Gebietsreform 1974 kamen die Stadt Rheydt und aus dem Kreis Grevenbroich die Orte Wickrath, Wickrathberg und Wickrathahn dazu mit rund 115.000 Leuten.
 
Trotzdem ist Gladbach um ein vielfaches sympathischer als Bayer, daran ändert auch der Erfolg der Fussballabteilung nichts, der Konzern, der dahinter steht, ist eben maximal unsympathisch.
 
Nicht ganz außer Acht lassen würde ich für die Bekanntheit von Kaiserslautern, zumindest im anglo-amerikanischen Raum, dass dort gleich daneben mit der Ramstein Airbase der Hauptstützpunkt der US Airforce in Europa beheimatet ist und viele, viele Angehörige und ehemalige Angehörige der US-Streitkräfte im Raum Kaiserslautern leben.
Das stimmt sicher, aber es ging mir um die Bekanntheit in Deutschland. Die Amis interessiert ein Fussballklub auch nicht so sehr.
 
Das war der Vorteil in den Achtzigern: Da hieß es im Radio immer, dass man auf den Betzenberg schalte; da musste man sich mit der Stadt drumrum gar nicht auseinandersetzen. :ROFLMAO:
 
Glaub mir, mit der Stadt willst du nicht auf keinen Fall auseinandersetzen. ;)



Das Einzig Schöne dort ist der japanische Garten, und der ist wirklich sehenswert.
 
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