Dann sollten Vereine wie Schalke oder Hertha dauerhaft in der Bundesliga spielen, weil sie zu den großen Klubs gehören? Obwohl sie zusammen mehr als eine halbe Milliarde versenkt haben, ohne sportlich halbwegs erfolgreich zu sein? Eine geschlossenen Gesellschaft soll dann die Bundesliga werden, ein Verein der sich zwar sportlich qualifiziert, aber aufgrund deiner Kriterien nicht zu den "großen Klubs" gehört, wird dann der Aufstieg verweigert. Was für ein Quatsch. Wer gehört denn eigentlich deiner Meinung nach zu den "großen Klubs"? Dortmund (too-big-to-fail ??) gehört doch nur noch dazu, da es unverschämten Glück hatte, nicht sang- und klanglos Bankrott gegangen zu sein. Dass ausgerechnet Jürgen Klopp euch geholfen hat, jetzt da zu stehen, wo ihr steht, ist jetzt unter diesem Aspekt irgendwie etwas bedauerlich. Von mir aus könnt ihr euch und die Bayern gerne in die Super League verabschieden, da wärt ihr dann unter "großen Klubs".
Ich mag dich zwar sehr, aber deine Ansicht und Argumentation ist arrogant, egoistisch, und für mich schlichtweg für die Tonne, und hätte ich in der Form nicht von dir erwartet. Schade.
Kurzer Einwurf: Wer bildet in Zukunft eigentlich die Spieler aus, mit denen Deutschland Weltmeister werden soll, wenn die Buli hauptsaechlich aus Kleckerklubs besteht? Ein Kleckerklub baut schliesslich kein Nachwuchsleistungszentrum, welches mit denen aus Madrid, London, Paris oder sonstwo konkurrieren kann. Das kann sich der Kleckerklub naemlich schlichtweg nicht leisten, genausowenig wie der finanziell darbende Grossklub in der 2. Liga.
Als Beispiel: Als Covid die Liga lahmlegte, da war Schalke gerade dabei, das Projekt Berger Feld II umzusetzten. Aufgrund der durch die Geisterspiele erlittenen Einnahmeverluste wurde das Projekt aber gestoppt und natuerlich wegen des Abstiegs auch nie wieder aufgenommen. Dadurch wird also das geplante Gebaeude mit Profi- und Nachwuchsleistungszentrum nicht gebaut, was bedeutet, dass der zukuenftige Nachwuchs nicht so gut ausgebildet werden wird, wie es geplant war. Wer liefert nun stattdessen eine Ausbildung auf diesem Niveau? Heidenheim? Darmstadt? Kiel? Natuerlich nicht, denn kein Kleckerklub tut das. Es gibt da naemlich zwei Korrelationen:
1. Ausbildung ist teuer, d.h.: Wer mehr Geld in seinen Nachwuchs steckt, kann seine Spieler besser ausbilden.
2. Je mehr Geld ein Verein erwirtschaftet, um so mehr kann er in die Ausbildung stecken.
Wenn die Bundesliga also zur Kleckerklub-Bundesliga verkommt, dann wird sie letztlich auch weniger international konkurrenzfaehige Nachwuchsleistungszentren aufweisen. Schlechtere Ausbildungsmoeglichkeiten = weniger herausragende Spieler. Weniger herausragende Spieler = weniger Erfolg fuer die NM.
Nur noch als Beleg: Dies war die deutsche Aufstellung im WM-Finale 2014:
Neuer – Lahm, Boateng, Hummels, Höwedes – Kramer (31.Schürrle), Schweinsteiger – Müller, Kroos, Özil (120. Mertesacker) – Klose (88. Götze)
Und hier die Vereine, in welchen diese Spieler jeweils ausgebildet wurden:
Schalke - Bayern, Hertha, Bayern, Schalke - Leverkusen (Ludwigshafen und ein bisschen Mainz), Bayern - Bayern, Rostock/Bayern, Essen/diverse Gelsenkirchener Vereine (Hannover) - die grosse Ausnahme, d.h. Blaubach-Diedelkopf (Dortmund)
Es ist kein Zufall, dass die besten Spieler zum grossen Teil aus denjenigen Nachwuchszentren kamen und kommen, in denen am meisten Geld investiert wird. Die aktuell vielversprechendsten und "welktklassigsten" jungen deutschen Spieler heissen Musiala und Wirtz und kommen ebenfalls aus teuren Nachwuchszentren, naemlich Chelsea/Bayern und Koeln/Leverkusen. Wer war der letzte Weltklassespieler, der von einem Kleckerklub hervorgebracht wurde?