wupperbayer
*Meister 20xx*
Na, wer würde das gerne machen? Zahlen, sich in der Gewissheit wiegen, dass man dafür auch Qualität geliefert bekommt – nur um dann gezielt(?) desinformiert zu werden?
Wohl kaum einer. Darum ist das hier auch umso erschreckender:
NDR-Fernsehen: Highscore durch Vergewaltigung? - Golem.de
OK, ich habe viele schlechte Sendungen über Computerspiele gesehen, das heißt, eigentlich ausschließlich schlechte. Aber das schlägt dem Fass den Boden aus. Hier geht es nicht um Desinformation durch Unwissen. Das muss man schon wollen, so als Autor.
Ich frage mich, ob ich diese Art von niedrigstem Boulevardjournalismus, der, noch schlimmer, als „investigativ“ getarnt ist, eigentlich dann auch bei Themen erwarten darf, wo ich mich nicht so auskenne? Das wäre ja ganz toll. Genauso toll, wie es zeigt, dass die GEZ-Gebühren, die ich noch nicht zahle (und, wenn das so weiter geht, auch nie zahlen werde) wirklich fürn Arsch sind, denn Müll kann ich mir auch auf den Privaten reinziehen.
Zumal der Müll da meist wirklich auf Unwissen der Autoren beruht, nicht auf der eigenen Meinung, die unverhohlen als besonders investigativ zur Schau gestellt wird. Die BILD tut wenigstens nicht so, als sei sie investigativ.
Aber ich verstehe das schon. Wenn man nicht auf die Computerspiele einschlagen würde, müsste man womöglich auch noch Selbstkritik üben. Und das geht ja mal gar nicht. Das Fernsehen kann nix dafür, dass Jugendliche gewalttätig werden. Natürlich nicht.
Und genauso wenig kann man Kritik an den Eltern üben, die bilden schließlich die zahlende Kundschaft
Über die Lächerlichkeit der einzelnen „Argumente“ in dem Beitrag gar nicht erst zu reden: Ich kann mir im bösen, bösen Internet auch gleich Propagandafilme wie Jud Süß runterladen, aber nein, Hakenkreuze auf Soldaten sind ja viiiieeel schlimmer
Das mit dem Vergewaltigen war eh Absicht, das wollte der Autor falsch verstehen. Und die Definition von Killerspielen ist so lächerlich, da gehört fast jedes Computerspiel zu. Wie wär's mal mit dem Verbot von Killerfilmen?
Natürlich wird nicht eine Sekunde darüber nachgedacht, warum es unseren Nachbarländern, die eine wesentlich laschere Prüfung haben, nicht drunter und drüber geht. Liebe Panorama-Pseudojournalisten, wir sind nicht der Nabel der Welt! Und andere Länder haben mit dem Thema irgendwie weniger am Hut.
Und noch eins: Es spielen nicht nur 12-16-jährige diese Spiele. Ich bin ein erwachsener Mensch, und da soll mich der Staat verdammt noch mal nicht bevormunden, was ich zu spielen habe. Klar, ich kann auch in Österreich einkaufen, aber das ist irgendwie nicht so bequem. Und es schwächt den Einzelhandel.
Haben diese Propaganda-Experten eigentlich nur den geringsten Hauch einer Ahnung davon, wie viel die Computerspielindustrie in Deutschland jährlich umsetzt? Und wie viele Arbeitsplätze daran hängen? Natürlich nicht. Und eine Ahnung davon, was „freie Meinugsäußerung“ und „Kunstfreiheit“ (jaaa, Computerspiele sind Kunst) eigentlich bedeuten? Wahrscheinlich auch nicht. Das würde ja auch Grundwissen im Thema „Demokratie“ voraussetzen, und das haben zumindest die Interviewten nicht, von den Interviewern weiß ich's nicht.
Diese Ansicht bekommen die freundlichen Herren und Damen von Panorama jetzt auch noch mal per E-Mail, und zwar fast im Wortlaut.
Aber nochmal die Frage: Was, wenn das bei anderen Themen mit der Desinformation ebenso der Fall ist? Ich habe mich zwar nie ausschließlich bei einer Quelle informiert, aber ich dachte, dass wenigstens die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender sich noch ein bisschen qualitativ von anderen Fernsehsendern abheben und auch mal mehrere Standpunkte zu Wort kommen lassen. Scheint ja nicht so zu sein.
@Itchy, falls du darauf antworten solltest: Ich weiß, Journalisten sind wahrscheinlich auch nur Menschen. Trotzdem macht das gezielte Desinformation nicht besser.
Wohl kaum einer. Darum ist das hier auch umso erschreckender:
NDR-Fernsehen: Highscore durch Vergewaltigung? - Golem.de
OK, ich habe viele schlechte Sendungen über Computerspiele gesehen, das heißt, eigentlich ausschließlich schlechte. Aber das schlägt dem Fass den Boden aus. Hier geht es nicht um Desinformation durch Unwissen. Das muss man schon wollen, so als Autor.
Ich frage mich, ob ich diese Art von niedrigstem Boulevardjournalismus, der, noch schlimmer, als „investigativ“ getarnt ist, eigentlich dann auch bei Themen erwarten darf, wo ich mich nicht so auskenne? Das wäre ja ganz toll. Genauso toll, wie es zeigt, dass die GEZ-Gebühren, die ich noch nicht zahle (und, wenn das so weiter geht, auch nie zahlen werde) wirklich fürn Arsch sind, denn Müll kann ich mir auch auf den Privaten reinziehen.
Zumal der Müll da meist wirklich auf Unwissen der Autoren beruht, nicht auf der eigenen Meinung, die unverhohlen als besonders investigativ zur Schau gestellt wird. Die BILD tut wenigstens nicht so, als sei sie investigativ.
Aber ich verstehe das schon. Wenn man nicht auf die Computerspiele einschlagen würde, müsste man womöglich auch noch Selbstkritik üben. Und das geht ja mal gar nicht. Das Fernsehen kann nix dafür, dass Jugendliche gewalttätig werden. Natürlich nicht.
Und genauso wenig kann man Kritik an den Eltern üben, die bilden schließlich die zahlende Kundschaft

Über die Lächerlichkeit der einzelnen „Argumente“ in dem Beitrag gar nicht erst zu reden: Ich kann mir im bösen, bösen Internet auch gleich Propagandafilme wie Jud Süß runterladen, aber nein, Hakenkreuze auf Soldaten sind ja viiiieeel schlimmer

Das mit dem Vergewaltigen war eh Absicht, das wollte der Autor falsch verstehen. Und die Definition von Killerspielen ist so lächerlich, da gehört fast jedes Computerspiel zu. Wie wär's mal mit dem Verbot von Killerfilmen?
Natürlich wird nicht eine Sekunde darüber nachgedacht, warum es unseren Nachbarländern, die eine wesentlich laschere Prüfung haben, nicht drunter und drüber geht. Liebe Panorama-Pseudojournalisten, wir sind nicht der Nabel der Welt! Und andere Länder haben mit dem Thema irgendwie weniger am Hut.
Und noch eins: Es spielen nicht nur 12-16-jährige diese Spiele. Ich bin ein erwachsener Mensch, und da soll mich der Staat verdammt noch mal nicht bevormunden, was ich zu spielen habe. Klar, ich kann auch in Österreich einkaufen, aber das ist irgendwie nicht so bequem. Und es schwächt den Einzelhandel.
Haben diese Propaganda-Experten eigentlich nur den geringsten Hauch einer Ahnung davon, wie viel die Computerspielindustrie in Deutschland jährlich umsetzt? Und wie viele Arbeitsplätze daran hängen? Natürlich nicht. Und eine Ahnung davon, was „freie Meinugsäußerung“ und „Kunstfreiheit“ (jaaa, Computerspiele sind Kunst) eigentlich bedeuten? Wahrscheinlich auch nicht. Das würde ja auch Grundwissen im Thema „Demokratie“ voraussetzen, und das haben zumindest die Interviewten nicht, von den Interviewern weiß ich's nicht.
Diese Ansicht bekommen die freundlichen Herren und Damen von Panorama jetzt auch noch mal per E-Mail, und zwar fast im Wortlaut.
Aber nochmal die Frage: Was, wenn das bei anderen Themen mit der Desinformation ebenso der Fall ist? Ich habe mich zwar nie ausschließlich bei einer Quelle informiert, aber ich dachte, dass wenigstens die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender sich noch ein bisschen qualitativ von anderen Fernsehsendern abheben und auch mal mehrere Standpunkte zu Wort kommen lassen. Scheint ja nicht so zu sein.
@Itchy, falls du darauf antworten solltest: Ich weiß, Journalisten sind wahrscheinlich auch nur Menschen. Trotzdem macht das gezielte Desinformation nicht besser.
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