Ich will jetzt als Außenstehender nicht ins Fettnäpfchen treten, aber ist denn mit dem Kader viel mehr als der jetzige Tabellenplatz für den 1.FCK drin?
Nun ja, mit WENIGER als dem aktuellen Kader stand der FCK in der Hinrunde auch schonmal auf einem Aufstiegsplatz.
Und bisweilen bekam man sogar Fussball zu sehen, was Hoffnung machte.
Aber was seit der Rückrunde läuft, hat ja nur noch maximal mit Oberliga-Gekicke zu tun.
Ein Konzept ist nicht mehr zu erkennen, ein Spielsystem auch nicht, das einzige, was man spielte, was wieder das alte DerTorwartdrischtdenBallnachvorne-Spiel.
Wer benötigt da noch Mittelfeldspieler.
Von den Neuzugängen in der Winterpause ist einzig Meissner eine Verstärkung, aber er ist nicht derjenige, der Demai ersetzen kann.
Dessen Kreuzbandriss ist für mich der Wendepunkt der Saison zum Schlechteren, denn erst danach hat man gesehen, wie ungeheuer wertvoll der Mann für das Team war.
Er hat einen unspektakulären aber sehr, sehr effektiven 6er gespielt, der mit seinem Instinkt unglaublich viele Bälle im Mittelfeld erobert hat UND diese dann sofort und praktisch blind dem Spielmacher anvertraut, nämlich Hajnal.
Meisser rackert zwar auch im Mittelfeld, gewinnt für seine Grösse sagenhaft viele Bälle, aber wenn er die Kugel hat, dann läuft er in der Regel selbst damit, macht so die Räume nach vorne eng, drängt Hajnal so aus der Mitte und spielt erst dann ab, wenn der in einer schon sehr ungünstigen Position und oft gedoppelt auf Aussen steht.
Damit findet beim FCK kein Mittelfeld-"Spiel" mehr statt.
Dass der Trainer das nicht erkannt hat und nicht in der Lage war, entweder taktisch oder personell daran etwas zu ändern, ist ihm vorzuwerfen.
Vom Talent und vom Können her ist der FCK gut bestückt. Aber der Trainer hat lieber alte Spezis um sich versammelt oder neue No-Names, die angeblich so viel Erfahrung haben und an denen sich die jungen orientieren können.
Nur ist es leider so, dass die einzige Orientierung, die diese sogenannten alten Hasen (Meissner wieder ausgenommen) geben können, ist, wie man sich auf dem Spielfeld am besten versteckt.
Wenn diese angeblichen Leistungsträger es nicht bringen und trotzdem oder trotz guter bis sehr guter Leistungen, wenn sie wegen Verletzungen oder Sperren rein müssen, die jungen Leute nicht weiter eingesetzt werden, dann gehen Vertrauen und Motivation natürlich flöten.
Die Phrase, man dürfe die Jungen nicht verheizen, ist für mich Geschwätz. Angeblich gibt es keine jungen und keine alten sondern nur gute und schlechte Spieler.
Nur wenn die alten schlecht sind, sind sie für Wolf immer noch besser als die jungen.
Da gibt es zum Beispiel einen 19jährigen Manndecker, der in seinen Spielen hervorragend war, ruhig, abgezockt, zweikampfstark und passsicher.
Der bleibt dann einfach draussen und stattdessen stolpert das Sicherheitsrisiko (und für sein Grösse Kopfballzwerg) Quattara weiter über den Platz.
Wer soll das verstehen?
Ein wieder genesener Reinert sitzt draussen, während der finnische Spaziergänger Rittilatti (oder so) im Mittelfeld herumstehen darf.
Und dann ist da noch die Sache mit dem Sturm.
Das neue Wundertier (1 Tor) Opara wird von einem Mann von gleicher Statur, gleicher Spielweise und gleicher Technik in der Zentrale über den Haufen gerannt, während der passende Wuselzwerg (und aktueller Torschützenkönig des FCK) Daham auf der Bank sitzt.
Und so weiter und so weiter.
Ich denke, dass die meisten dieser schweren Mängel dem Trainer anzulasten sind, der sie auf die bekannt weinerliche Art auf Personal, Verletzungen, Arbeitsüberlastung schieben wollte.
Anstatt einmal seine eigene Arbeit und seine persönlichen Motivationskünste zu hinterfragen.
Schlimmer konnte es nicht werden.
Also war die Entscheidung, ihn zu entlassen, richtig.
Die Frage ist nur, ob der FCK nach langer, langer Zeit mal wieder einen guten Griff beim Trainer macht oder in bester Tradition daneben haut...
