Aus die Träume vom neuen Stadion?
Leserbrief Zum KSC und den Sicherheitsmaßnahmen der Stadt:
Wer die zähe Stadiondebatte miterleben musste, kann sich fast sicher sein, dass der Neubau des Wildparkstadions nicht verwirklicht wird. Mittlerweile steuern die Gemeinderatsfraktionen auf eine Sanierung zu, die ein paar Mängel so bereinigt, dass der Spielbetrieb weitergehen kann. Mehr als diese Minimallösung im Sinne der Grünen wird es wohl nicht geben.
Nicht gerade ein überzeugendes Ergebnis monatelanger Träumereien.
Ärgerlich machen einen dann zudem Äußerungen wie in den Leserbriefen (z.B. Dr. Oesterle Fußball soll sich selbst finanzieren). Alle seine Argumente treffen leider nicht auf den KSC zu. Mit der Fifa hat der KSC gar nichts zu tun, von achtstelligen Jahresumsätzen darf man im Wildpark nur träumen, und die Spieler sind mit Sicherheit keine Millionäre. Der KSC ist eben kein FC Bayern und auch nicht die deutsche Nationalmannschaft. Natürlich hat der KSC einen großen Eigenanteil daran, dass seine wirtschaftliche Lage schlecht ist. Allerdings muss man dem jetzigen Präsidium und dem Manager zu gute halten, dass diese nun schon seit Jahren vernünftig und verantwortungsbewusst arbeiten und den Verein nach und nach von seinen Altlasten befreien. Zur Selbstfinanzierung reicht es aber hinten und vorne nicht. Deswegen müssen Stadt und Land eben helfen. Der KSC ist einer der großen Magneten der Stadt Karlsruhe, kaum ein anderer Veranstaltungsort in Karlsruhe zieht regelmäßig so viel Publikum an. Und man schmückt sich ja dann auch gerne mit den Erfolgen der Mannschaft und macht zudem mit dem KSC Wahlkampf.
Dass der KSC nicht irgendein Wirtschaftsunternehmen ist, das sich gefälligst selbst finanzieren soll, sondern Sympathieträger einer ganzen Region, müssen auch die akzeptieren, die sich für Fußball nicht interessieren.
Ärgerlich sind aber auch die unnötigen Reglementierungen und Maßnahmen der Stadt, die die Situation im maroden Wildpark zusätzlich belasten. Unverständlich ist vor allem, dass die Stadt und das Amt für Bürgerservice und Sicherheit (BuS) für die kommenden Spiele die sehr aufwändigen und stimmungsvollen Choreographien verbieten will. Natürlich mag das unerlaubte Abbrennen von bengalischen Feuern beim Spiel gegen den 1. FCK ein angemessener Grund für diese Maßnahme sein, das BuS und vor allem Herr Behnle sollten sich aber auch vergegenwärtigen, dass mit diesem Vorgehen und mit anderen Maßnahmen (Kürzung der Kapazität erst vor kurzem) und immer weiteren Reglementierungen die Stimmung im Stadion mehr und mehr leiden muss.
Die Leute, die die Choreographien basteln, sind diejenigen, die diesen (finanziell kaum lebensfähigen) Verein in den dunkelsten Jahren der Vereinsgeschichte weiterhin mit allen Mitteln unterstützt haben. Ohne diese Fans würde der Verein gar nicht mehr existieren.