Schröder
Problembär
In Wahrheit geht es doch bei diesen "Weltklimagipfeln" schon gar nicht mehr um die Festlegung einer Begrenzung der Temperaturerhöhung (die wird eh nie eingehalten), sondern nur noch um die Ausgleichszahlungen für die von der Klimakatastrophe betroffenen Länder.Die einen sagen so, die anderen so.
Laut Klimaforscher Mojib Latif ist das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, nicht mehr zu erreichen.
Hamburg in Deutschland - Vermutlich würden nicht einmal zwei Grad geschafft, sagte der Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Montagsausgaben). "Nimmt man das, was die Politik weltweit derzeit macht, sind wir eher auf dem Kurs drei Grad."
"Wir nähern uns dem Punkt, an dem man sich eingestehen muss: Die Zeit ist abgelaufen", fügte der Wissenschaftler hinzu. Aktuell sei die Welt schon bei gut einem Grad Erwärmung angekommen.
"Wir haben so hohe Werte an Kohlendioxid in der Atmosphäre, dass das 1,5-Grad-Ziel kaum noch in Reichweite ist", sagte WMO-Generalsekretär Taalas. Die Konzentration der wichtigsten Treibhausgase hat im abgelaufenen Kalenderjahr einen neuen Höchststand erreicht. Und die vergangenen acht Jahre deuten sich laut der Auswertung als wärmste der Aufzeichnungen an.
Laut dem Klimaforscher Mojib Latif ist die Erderwärmung nicht mehr so einfach auf das 1,5-Grad-Ziel zu begrenzen. Für eine kurzfristige Begrenzung des Temperaturanstiegs auf diesen Wert müsste der CO₂-Ausstoß schon vor 2030 deutlich reduziert werden. Dieses Ziel sei jedoch nicht in Sicht, so Latif.
Und angesichts der bisherigen Erfolge der Politik (gar keine) ist es doch weitaus wahrscheinlicher das auch weiterhin nichts einschneidenendes passieren wird, also selbst wenn das 1,5°-Ziel theoretisch noch zu schaffen wäre, sehe ich da schwarz - und mir etliche Klimaforscher. Aber ich neide jedem seine optimistische Einstellung. Aber auch die Klimaforscher sehen das eher skeptisch, das die zu ergreifenden inzwischen so immens sein müssen, dass das wohl niemals durchsetzbar wäre.
Klar ist: "Business as usual" würde zu einer globalen Erwärmung um 2,8 Grad durch klimaschädliche Emissionen bis Ende dieses Jahrhunderts führen – das geht aus dem neuesten Bericht des UN-Umweltprogramms über die fortschreitende Klimakatastrophe hervor. Selbst wenn alle bisher beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen vollständig umgesetzt würden, wären es bestenfalls 2,4 Grad, heißt es im "Emissions Gap Report 2022".
Die Fortschritte seit dem Klimagipfel in Glasgow 2021 seien "beklagenswert unzureichend". Die Welt rase auf einen Temperaturanstieg zu, der weit über das Ziel des Pariser Abkommens von deutlich unter zwei Grad, vorzugsweise 1,5 Grad hinausgehe.
2,4° ist wohl eine realistische (und auch noch optimistische) Zahl von der man ausgehen kann (muss).
Am Ende ist es halt eine wirtschaftliche Entscheidung: Wieviel kostet es uns, die Wirtschaft so umzurüsten oder zur Not auch herunterzufahren, um die Ziele einzuhalten- und wieviel kosten uns die Ausgleichszahlungen an die betroffenen Länder? Das günstigere wird dann genommen.