So ist das eben mit dem spirit of the game. Denn was wäre die Alternative: Die Schwarz-Weiss-Entscheidung, Ballkontakt eines Verteidigers hebt Abseits auf. Egal ob absichtlich, kontrolliert oder was auch immer. Dann kann Spieler A einen mehr oder weniger gelungenen Pass auf B im Abseits spielen, wenn er dabei einen Verteidiger anschiesst, hebt das das Abseits auf.
Kann man machen, wäre einfacher und für jeden klar. Aber im Sinne des Spiels wäre es wohl eher nicht.
Ich bin der Auffassung, dass es nicht im Sinne des Spiels ist, eine Regel, die schon vorher schwer verständlich ist, zu novellieren, die - zumindest gestern - 24 Akteure, mindestens zwei davon mit Sonderschulung - nicht gerallt haben.
Denn tatsächlich wurde bis in jeden Fußballkreis ein Extra-Lehrgang wegen dieser Regeländerung abgehalten.
So.
Jetzt komme ich wieder mit dem Amateurgeschäft:
Pfeift einer die Szene von gestern innem Kreisligaspiel ab, läuft er Gefahr, gelyncht zu werden.
Ich verstehe auch nicht, warum Abseits nicht aufgehoben sein darf, wenn ein Stürmer einen Verteidiger anpöhlt. Weiß dann jeder, betrifft jeden, Pech für Schland und die Welt aber objektivierbar.
Denn: welcher Stürmer benutzt einen Verteidiger als Bande? Der weiß doch im Zweifel gar nicht, wie der V reagiert und wohin der Ball hoppelt.
Und das änderte auch nix am "spirit of the game".
p.s: Jeder Gespannlose muss also jetzt in einer Sekunde auf die andere entscheiden:
1. Wo ist mutmaßlich die kalibrierte Linie?
2. Wann erfolgte nochmal gleich das Abspiel?
3. Ups: Ball vom Gegner! War das jetzt kontrolliert, unkontrolliert?
4. Wer bezahlt mir nachher die Spesen?