Unser Haus

Dilbert

Pils-Legende
Mahlzeit!

Ich buddele hier mal eine alte "Drin-Isser" Foren-Leiche aus dem Jahr 2003 wieder aus und überarbeite sie. Inzwischen sind da so viele lustige Sachen dazugekommen, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Den Kram hab ich zufällig auf einer alten Dokumenten-CD vonnem längst ausgemusterten PC gefunden, und ich fänd´s schon schade, euch den über Jahre gesammelten Irrsinn vorzuenthalten. Ausserdem passt es gerade ganz gut zu Prinzkens "Hausordnungs"-Thread.

Ach ja: Das alles hier ist wirklich wahr!


Ich wohne in einem Haus, in dem so ziemlich alles anders ist. Die Wände sind schief, der Fussboden noch schiefer (beim Aufbau des Wohnzimmerschranks war es fast verwunderlich, dass die Wasserwaage nicht zu einer Wand hin rutschte), die Lampen halten in der Decke nicht (weil sie aus einer dünnen Putzschicht mit Stroh drunter besteht)...

...und ich habe einen eingebauten Poltergeist. Der wohnt bei mir im Badezimmer und macht da auch gern mal ordentlich Krach. Am Anfang dachte ich, dass in meiner Abstellkammer die Regale zusammengebrochen wären, aber dem war nicht so. Danach tippte ich darauf, dass mein damaliger Nachbar irgendwas in seinem Badezimmer veranstaltet, und die alten Rohre deshalb scheppern würden. Das dachte ich so lange, bis er bei mir unten sass und es anfing zu bollern.

Egal wie, es knallt und kracht dort teilweise so heftig, dass mein Fernsehbild anfängt zu flimmern. Das Phänomen haben wir damals "Poldi" getauft, und so heisst der Krawallski bis heute. Zini hat ihn glaube ich auch ein bisschen kennengelernt, als sie hier zu Besuch war. Ansonsten dürften Heinrich und Schröder locker bestätigen können, dass die Bude hier alles andere als normal ist. Seit ein paar Monaten hab ich eine neue Nachbarin, der haben wir (eine andere Nachbarin und ich) erzählt, dass wir vermuten, dass die Vermieter irgendjemanden im Keller eingebuddelt haben der seine Miete nicht pünktlich bezahlt hat. Ich glaub, wir haben der echt Angst gemacht (Nachtrag 2008: Inzwischen ist sie wieder ausgezogen...), aber wer hier seine Möbel und seinen Hintern parkt, erbt Poldi eben mit, schliesslich war der vor uns schon da. Ich bin inzwischen so weit, dass ich zu ihm fröhlich "Hallo Poldi" sage, wenn´s mal wieder kräftig scheppert.

Nachtrag 2008: Vor ca. zwei Wochen zog sich ohne ersichtlichen Grund die Gardine in meinem Wohnzimmer auf. Ich war allein in der Bude, und das Fenster war zu (also nix Durchzug). Der Hamster sass noch in seinem umfunktionierten Aquarium, und die Schildkröten gucken auch ziemlich unschuldig aus der Wäsche. Ich tippte mangels anderer halbwegs brauchbarer Erklärung auf eine vonner Sofalehne gerutschte Fernsehzeitung, aber irgendwie sind sämtliche eigens angestellten Versuche, die Gardine mit einer rutschenden Fernsehzeitung auch nur um fünf Zentimeter zu öffnen, fehlgeschlagen. Doch der Geist eines im Keller einzementierten Mieters? Poldi, gib mir ein Zeichen!


Die obrge Theorie wäre meinen Vermietern aber durchaus zuzutrauen, vor allem der Frau.

Warum? Deshalb:

- Der Strom auf dem Dachboden war plötzlich weg, warum weiss keiner. Der Vermieter meinte, um den wieder hinzubiegen müsste er eine Leitung in unseren Wohnungen anzapfen und dann die Wand aufstemmen und ´ne Leitung hochlegen. Da blieben wir lieber bei unserer Kabeltrommel, wenn wir beim Kickern Mucke haben wollten. (Da mein einer Nachbar inzwischen umgezogen ist steht der Kicker jetzt bei mir inner Bude.) Eine Heizungshalterung ist dort oben auch, aber wo der Heizkörper hin ist weiss niemand so genau.

- Er baut Aussenlampen mit Silikon an, und wundert sich, wenn die Dinger nach einem Sturm nicht mehr da sind.

- Wir haben ein Loch im Dach. Eigentlich verspricht er uns seit zwei Jahren (viel länger wohnen wir hier ja nicht, Stand Frühjahr 2003) dass das komplette Dach neu gedeckt wird. So lange hat er das Loch mit Silikon zugepappt! Ich glaube, unser ganzes Haus besteht aus dem Zeug.

Nachtrag 2008: Nachdem bei einem Sturm im Frühjahr 2005 drei oder vier Dachziegel sich endlich verabschiedet haben, die schon die Jahre vorher nur noch vom lieben Gott oben gehalten wurden (einer davon hat beim Herunterfallen die rostige Dachrinne durchschlagen!) wude das Dach (und die Dachrinne) zumindest auf der einen Seite halb erneuert. Bis da aber mal ´ne Firma antrabte hat mein lieber Vermieter etwas.. ääh improvisiert. Eine alte Plane (ca. 4 x 2 Meter) auf zwei alte Holzlatten genagelt und mit Wäscheleine oder sowas ähnlichem vor die Lücke gespannt. Klar, dass der eine Strick nach kurzer Zeit abriss und diese Konstruktion sobald es windig wurde immer gegen das Dach bollerte. Genau daneben war das Küchenfenster meiner Nachbarin, die nicht gerade begeistert davon war wenn ihr morgens bei dem Gerumpel fast der Kaffee aus der Tasse schwappte. Der Rat des Vermieters: Sie sollte das lose Strickende durch ihr Küchenfenster ziehen und am Heizungsrohr festknoten, um die Plane wieder zu spannen! Das hat sie irgendwann resignierend auch gemacht. Diese seltsame Konstuktion hing bestimmt zwei Monate dort oben rum.


- Meinen Nachbarn griffen immer seine Vorhänge im Schlafzimmer an, auch wenn das Fenster zu war. Reaktion... Null. Ich warte auch seit acht Jahren auf neue Fenster.

- Mein Nachbar hatte mit ihm eine mündliche Absprache getroffen, dass er die Miete etwas später überweisen darf, weil das Arbeitsamt eben etwas später zahlte. Einen Monat später (obwohl die Miete schon lange überwiesen wurde), heulte die Vermieterin die Eltern (!) meines Nachbarn voll, er würde seine Miete nicht bezahlen, und steckte ihm eine Abmahnung in den Briefkasten, mit der Drohung, den Mietvertrag zu kündigen wenn er weiterhin seinen Pflichten nicht nachkäme.

- Unsere ehemaligen Nachbarn hatten ein Kleinkind mit Windelbedarf. Da beschwerte sich die Vermieterin bei denen, dass die Mülltonne (!!!) so stinken würde!

- Wir sollten im Sommer den Rasen mähen. Leider haben die Vermieter uns nur einen Elektromäher zur Verfügung gestellt... und kein entsprechend langes Stromkabel. Begründung: "Da wären schon so viele Kabel kaputtgegangen, weil die Vormieter immer mit dem Mäher drübergebrettert sind." Anfangs schön und gut, denn meine eine Nachbarin hatte so´n Kabel. Die ist nach einem halben Jahr dummerweise weggezogen, und nun standen wir blöd da. Ich hatte keinen Bock für die Geizhälse ein Kabel anzuschaffen, zumal sie den einzigen Schuppen mit ´ner Steckdose drin auf einmal immer abgeschlossen hatten (wir könnten da ja Strom klauen, oder wie?). Ich sprach den Vermieter dann darauf an, dass ich doch ein Kabel bräuchte um meinen Rasenmähpflichten laut Mietvertrag nachkommen zu können. Er wollte eins besorgen, davon hab ich bis vor einem halben Jahr (zwei Jahre nach meiner Anfrage) nichts gesehen. Inzwischen ist ein Kabel da, aber die Vermieter mähen jetzt den Rasen selbst (bzw. ihre Gören müssen das machen), weil "Wir das ja doch nicht gemacht hätten." Wie denn, ohne Kabel und Strom?!

Nachtrag: Fussball-WM 2006. Dilbert baut am Samstagnachmittag vor einem Spiel der Deutschen Nationalmannschaft draussen den Fernseher auf und macht den Grill startklar, da kommen die Vermieter samt extrem genervtem Nachwuchs an. Rasen mähen angesagt! Ich zu dem Junior: "Lass den scheiss Rasen, schnapp dir ´nen Stuhl, setz dich hin, das Spiel fängt nachher an." Vermieterin (Frau General): "Der interessiert sich nicht für Fussball!" Sohnemann: "Ich interessiere mich nicht für Fussball..."

Ich muss da irgendwie an Obi Wan Kenobi in "Krieg der Sterne" denken. "Das sind nicht die Droiden die ihr sucht." - "Das sind nicht die Droiden die wir suchen..."

- Oben auf dem Dachboden wo wir unseren Kicker stehen hatten fallen die Steine aus der Wand, leider die, in denen die Stützbalken für´s Dach verankert sind. Ich warte bis heute darauf, dass er die mit Silikon wieder einklebt.....

- Weil Kabelglotzen so teuer ist haben wir darüber nachgedacht uns ´ne Schüssel zuzulegen. Wir gaben den Plan auf, weil wir Angst haben dass bei einem starken Windstoss die Sattelitenschüssel die Wand einreisst. Meine Gardinenstange in der Küche hab ich mit ´nem Aldi-Akkuschrauber angebohrt, und selbst der hat die Wand ziemlich zerfleischt. Wenn ich ´ne Schraube in die Wand drehen will nehm ich keinen Dübel, ich hau einfach ´nen Nagel rein, zieh den wieder raus, und dreh die Schraube dann so rein. Geht problemlos. Nur weiss ich auch, warum ich hier keine Regale an den Aussenwänden anbaue. Meine Gardinenstange im Schlafzimmer wäre mir auch schon lange auf die Birne gefallen, wenn ich die nicht zusätzlich mit zwei Extraschrauben in den Wänden und etwas Tüddelband festgeknotet hätte.

(Nachtrag 2009: Sie ist inzwischen trotzdem heruntergefallen...)

Sämtliche Fernsehleitungen laufen übrigens (von meinem Keller ausgehend, denn da ist die Kabelbuchse) an den Aussenwänden lang, nur nicht zu meiner Bude. Bei mir ist es ein Kabel, das durch ein Loch im Boden gesteckt wurde. Eine Antennenbuchse in der Wohnung? Wozu soll das denn gut sein...

Nachtrag 2008: Inzwischen laufen alle Fernsehanschlüsse (ausser meinem) über Schüssel. Wahrscheinlich, weil ich der einzige war, der hier seit 2003 jemals Kabelgebühren bezahlt hat. Da ich mir gut vorstellen konnte, was der Vermieter da für ´ne Schüssel montiert, hab ich meinen Anschluss in weiser Vorraussicht behalten. Gut so, denn sobald es etwas stürmisch wird (was ja im Land zwischen den Meeren nicht so wirklich selten ist), wird das Bild vonner Schüssel ein einziges Gegrimmel. Und bei meiner Nachbarin ist es auf einigen Sendern ´ne Katastrophe, wenn rote Farben im Bild sind, die werden dann nämlich so richtig schön grell und flimmern.


Überhaupt habe ich mal die Kabel aussen am Haus nachverfolgt: Also ca. die Hälfte macht keinen Sinn, weil die aus irgendeiner Dose an der Wand kommen und dann ´n paar Meter durch die Gegend laufen um dann einfach zu Ende zu sein. Wir haben eine Halterung für ´ne alte Fensehantenne an der Wand, die total verrostet ist und ausserdem keine Antenne mehr hält. Eine Dachantenne haben wir trotzdem, aber die Kabel davon baumeln nur lose runter und sind nirgendwo angeschlossen.

Telefonleitungen... die Wohnung über mir hat eine Telefondose im Schlafzimmer und eine im Wohnzimmer, und diese beiden Zimmer liegen nur durch eine Wand getrennt genau nebeneinander. Der liebe Vermieter legte dann, weil es so praktisch ist, die Telefonleitung aus dem Wohnzimmer nach aussen, lässt die einmal um´s halbe Haus wandern, und dann von aussen wieder in´s Schlafzimmer rein. Einfach ´n Loch durch die eine Wand zu bohren wäre ja auch viel zu kompliziert gewesen.... Dummerweise muss ich gestehen, dass ich diese Aussenleitung beim Kappen eines Gebüschs mal mit durchgesäbelt habe. Bisher hat´s nach fünf Jahren aber keiner gemerkt.

- Meine Nachbarin hat einen Keller. Da der Vermieter aber keine Kellertür mehr übrig hatte baute er eine ein, die wohl vorher mal in irgendeiner Wohnung war. Nun stimmt nicht nur die Farbe (Rahmen grün, Tür weiss) nicht, sondern ebenfalls die Grösse, weshalb das Ding nicht in den Rahmen passt und deshalb auch nicht zu geht und erst recht nicht abgeschlossen werden kann. Meine Nachbarin verknotet das Teil von aussen mit Bindfaden, aber darin lagern wird sie eher nix, denn der Keller steht immer einen grossen Spalt breit auf....

Nachtrag: Inzwischen haben sie den Keller zubekommen (und verrammelt), und weil dort inzwischen jemand neues eingezogen ist haben sie den Keller auch gar nicht erst mitvermietet, damit man die Tür nicht mehr aufmachen muss. Das bietet natürlich Raum für Spekulationen, zumal der Vormieter seit einigen Monaten (inzwischen Jahren, Stand 2008) spurlos verschwunden ist. Ein paar Wochen nach seinem Verschwinden stand die Polente bei meiner Nachbarin vor der Tür und suchte nach dem Kerl, weil der sich nicht abgemeldet hat und als Wohnort immer noch diese Adresse in sämtlichen Registern stand. Wenn man meinen Vermietern glauben schenkt hatte der seine Miete über Monate nicht bezahlt. Bekommt Old Poldi nu bald Konkurrenz von einer neuen Zementleiche? Es war jedenfalls guter Stoff, um die neue (inzwischen wieder ausgezogene) Nachbarin noch mehr zu ängstigen...

- Neulich lief die Heizung in meiner Abstellkammer, und keiner weiss wieso, zumal das mitten im Sommer bei 30 Grad draussen auch nicht gerade sinnvoll ist. Der Heizkörper war trotzdem knalleheiss. Zumindest hat der Zähler nicht mitgezählt, der steht weiterhin auf "0". Wäre ja noch schöner, die Abstellkammer zu heizen.

- Statt einer Heizung inner Rumpelbude hätte ich sowieso lieber Licht im Keller, aber da ist nicht einmal ´ne Steckdose. Sowas hat meine Nachbarin alles, aber die darf in ihren Keller ja nicht mehr rein (s.o.). Als mein Vermieter sah, dass ich meine Wäsche im Winter in der Küche trockne war er völlig entsetzt, weil das ja feuchte Wände gäbe. Auf meine Frage nach Alternativen nannte er mir meinen Keller. Geil, oder? Ich kann in dem Loch nichtmal aufrecht stehen, wo soll ich denn da noch Wäscheleinen hinbaumeln? Und wie schon geschrieben, sehen kann ich dort auch nix, wiel´s keine Funzel gibt. Ich glaube, bei dem Viehzeug das da wahrscheinlich rumkrabbelt ist es auch besser wenn man nichts sieht. Eine weitere Alternative war für ihn der Dachboden, aber, wenn ich hier mal meinen Nachbarn zitieren darf: "Wenn ich meine Wäsche da oben aufhänge kann ich sie nach dem Trocknen gleich wieder in die Waschmaschine schmeissen..."

- Ach ja, unser seit fast fünf Jahren versprochenes Carport ist immer noch nicht da. Dafür hat er´s vor zwei Jahren geschafft die Auffahrt zu pflastern. Erst hatte er dafür Leute angestellt, so richtig mit Bagger und allem Drum und Dran. Die sind aber nach zwei Tagen abgehauen, wahrscheinlich hat er sie nicht bezahlt oder seine Frau hat ihm was vor´n Brezel gehauen, was ihm einfällt teure Arbeiter zu beschäftigen. Danach war er jedenfalls mit seinen beiden Nervgören und dem hochgezüchteten Hundeschiss, den er geheiratet hat, hier am Rumklötern. Irgendwann hat er gepeilt dass es allein nicht geht, was mir die Chance gab Heinrich zu ´nem kleinen Nebenverdienst zu verhelfen. Und wenn bei Heinrich etwas ein wenig schief wurde hat er´s halt auf die Kinder geschoben, die ja unbedingt helfen mussten.

Nachtrag 2008: Das Carport steht seit zweieinhalb Jahren. Das Holz davon fing allerdings schon nach einem Monat an, grüne Flecken zu bekommen. Ausserdem hat er es in zwei Etappen gebaut, das heisst, Dach provisorisch rauf, und dann drei Wochen in den Urlaub. Weil es natürlich zwei Tage nach der Abreise einen ziemlichen Sturm gab, bog sich ein Teil des (Plastik-) Dachs an einer Ecke hoch, und schepperte dann bei entsprechendem Wind lautstark vor meinem Wohnzimmerfenster rum. Na ja, zuviel Fernsehen ist ja eh nicht gesund, und wenn man nichts versteht... Übrigens gab mir der Vermieter den Tipp, unter dem Carport auf keinen Fall zu grillen, weil sich das Dach durch die Hitze verziehen könnte.


- Das Fenster in meinem Badezimmer geht nicht ganz auf, nur auf kipp. Da dieses Fenster dummerweise genau über meiner Kellertreppe liegt spar ich ´ne Scheibe beim Fenster putzen, wie soll ich denn da rankommen? Wenn ihr das verrottete Geländer zu meinem Keller sehen würdet, dann würdet ihr da auch nicht drauf rumturnen..

Nachtrag 2008 - Im Frühjahr hab ich´s tatsächlich geschafft, das Ding mal richtig aufzureissen. Weil ich da mit ´nem ekligen Chlorreiniger meinen Kacheln an die Fugen rückte, sah ich eine grosse Portion Frischluft dann doch für notwendig an. Ebensoschwer wie das Ding aufzukriegen war es allerdings, es auch wieder zuzuhebeln. Ähnlicher Fall: Siehe unten...


- Dafür geht ein Fenster in meinem Schlafzimmer nicht zu, wenn man es ganz aufgemacht hat. Beim letzten Mal hab ich fast ein Jahr gebraucht, bis ich das Ding da wieder vernünftig reingehebelt bekam. Gab im Winter gut Durchzug und seltsam pfeifende Geräusche wenn´s gestürmt hat.

- Vor einiger Zeit wollte ich meine Bude von aussen dichtmachen, hielt dann aber nur die Türklinke in der Hand...

- Wie bei jedem von uns kam es schonmal vor, dass ich versehentlich die Tür zumachte, ohne einen Schlüssel mitzunehmen. Ehrlich gesagt passiert mir das inzwischen regelmässig. Was aber zum Glück nicht weiter schlimm ist, da ich normale Türklinken an beiden Seiten meiner Haustür habe. So kann ich mich selbst ohne Schlüssel nie aussperren, es sei denn, ich schliesse ab und verliere den dann.

- Unsere Heizungsanlage steht draussen in einem Schuppen. Bei diesem Heizungsraum ist eine Scheibe kaputtgegangen (schon bevor ich hier eingezogen bin). Mein Vermieter war natürlich viel zu intelligent um dort dann zumindest ´ne neue, kleine Plastikscheibe einzusetzen. Stattdessen schraubte er drei alte Holzstücke aneinander und befestigte diese möglichst schief am Rahmen, damit die dann von innen eine grosse, an die Holzteilchen geschraubte Platte aus Wellplastik dagegen halten, die da wohl noch sinnlos rumstand.

- Hinter diesem Schuppen steht seit Jahren ein Treckerreifen, keine Ahnung, was der da soll. Wir benutzen ihn jedenfalls aus Dankbarkeit für seine grosszügigen Renovierungsarbeiten als Pinkel- und Kotzbecken bei Grillpartys.

- Die Heizung in meiner Küche geht seit ich hier eingezogen bin nicht richtig. Stört mich allerdings nicht weiter, denn in der Küche wird auch im Winter eh nicht geheizt. Einmal bleibt das Bier auch ohne Kühlschrank schön frisch, und ausserdem muss ich irgendwie ja Heizkosten sparen, um meine leider höchst imposante Stromrechnung wieder rauszuholen. Durch meine Bude laufen ausserdem die Heizungsrohre meiner Nachbarn, und wenn die ihre Hütten zum Dampfen bringen (müssen die auch, bei denen zieht´s nämlich an allen Ecken und Enden) hab ich´s auch immer schön kuschelig.

- Die Steckdosen in meinem Schlafzimmer solte sich lieber kein Elektriker ansehen, sonst bin ich Wochen lang ohne Strom, weil der die komplette Stromversorgung dieser Bude aus Sicherheitsgründen stilllegen würde.

- In unseren Mauerfugen fehlt inzwischen soviel Mörtel, daraus könnte man einen Irrgarten für Zwergmäuse machen, wenn man die Wand flach auf den Boden legt.

- Die Wohnung nebenan hat er laut eigener Aussage "komplett renoviert", bevor meine eine Nachbarin von oben nach unten gezogen ist (wegen ihren Knien, die vertragen das Treppensteigen nicht so besonders). Über die Renovierung lachen wir (inzwischen, Stand 2008) seit drei Jahren. Ich weiss nicht, in welchem Sonderpostenmarkt er seine Baustoffe kauft, sie führen jedenfalls zu interessanten Ergebnissen. So kann man an den Latten der Holzdeckenverkleidung des Wohnzimmers genau ablesen, wie sie im Baumarkt gelegen haben, da sie teilweise schon extrem nachgedunkelt waren und man immernoch die hellen Abdrücke sieht wo kein Licht rankam. Ausserdem hat er sie teilweise zu lang oder zu kurz gesägt, und den Rest dann mit´m Hammer erledigt, weshalb sich die Decke teilweise doch recht auffällig in irgendwelche Richtungen biegt.

In der Küche hat er dann dieselbe hellorange Tapete genommen wie für den Rest der Wohnung ausser dem Schlafzimmer, dazu komm ich nachher noch. (Die orangen Rollen gab´s wahrscheinlich im Dutzend billiger...) Dann kam er auf die grandiose Idee, die eine Küchenwand mit dunklem Holz zu vertäfeln, dazu dann eine Decke aus weissgepinselten Holzlatten (krumm und schief). Ihr könnt euch vielleicht vorstellen wie lustig das aussieht. Meine Nachbarin bekommt in ihrer Küche jedenfalls regelmässig eine Krise, weil´s in dem Raum durch die dunkle Wand selbst im Hochsommer so finster wie in ´nem Bärenhintern ist. Im Wohnzimmer hingegen hat er die alte Tapete nur sehr grob entfernt, deshalb sieht die Wand jetzt aus wie ´ne hellorange Insellandschaft ohne Palmen. Für´s Schlafzimmer hat er dann gleich zwei verschiedene Tapetenarten genommen, einmal glatt, einmal Struktur.

Nachtrag 2008: Meine Nachbarin hat ihr Wohnzimmer inzwischen neu tapezieren lassen. Problem: Trotz Einsatz von Superkleister halten die Tapeten nicht.


Die Renovierung des Bads war schliesslich die Oberkelle. Da der Spülkasten bzw. desen Spülhebel defekt war, hat er einen neuen gekauft. praktischerweise dasselbe Modell wie den alten. Warum? Na, ganz einfach: Er hat aus dem neuen Kasten die Teile ausgebaut, die beim alten kaputt waren, und diese dann dort eingebaut. Jetzt klemmt das Ding ständig und springt auch schon mal aus der Halterung, weswegen meine Nachbarin nun ständig damit beschäftigt ist den Deckel abzubauen. Zwischendurch hatte sie schon die Schnauze voll und hat den Deckel gleich abgelassen, und dann einfach den Spülkastenstöppel hochgezogen und runtergedrückt. Zudem hat er die Duschwanne in ihrem Bad aus Kachelresten selbstgebastelt. Vielleicht hätte ihm nur mal jemand erzählen sollen, dass man das Gefälle zum Abfluss hin- und nicht davon wegbauen muss. Die Vermieterin hatte aber auch für diese Panne eine MacGyver-Lösung auf Lager: Einen Gummiabzieher und einen Besenstiel...

- Meine Wohnzimmerlampe hängt schief. Warum? Weil die Dübel in der Schrottdecke nicht gehalten haben. Mein ehemaliger Nachbar hörte gern Techno und war zudem ein Klangfanatiker, dem der Bass gar nicht dumpf genug dröhnen konnte. Wenn der oben Mucke machte wackelte bei mir wirklich die Decke, und ich denke, das hat auch die Lampe rausgehauen. Na ja, zumindest die Kabel scheinen was zu taugen, die halten das Ding ja seit über sieben Jahren da oben.

- Die Krönung und der Brüller schlechthin kommt aber zum Schluss: Da meine Wohnung bevor ich einzog umgebaut wurde, aber die von meiner früheren Nachbarin damals noch nicht (was bei mir die Abstellkammer war, war bei ihr noch das Bad), war ihr Scheisshaus um einiges kleiner als bei mir. Nun hatte unser lieber Vermieter dort eine neue Duschwand installiert, musste dann aber feststellen, dass man das Ding nicht zubekommt wenn gleichzeitig der Klodeckel dicht war. Übersetzt: Er hatte mal wieder Mist gebaut. Da er aber ein gewissenhafter Mensch ist hat er die kleine Panne natürlich sofort professionell behoben.... wenn ihr jetzt das dämlichste denkt, was man machen kann, dann habt ihr Recht. Er hat vom Klodeckel ein Stück abgesägt!


Gruss
Dilbert
 
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Dilbert

Pils-Legende
Ich habe mich damals schon gefragt: Wann sehen wir dich, deinen Vermieter, und das Haus des Horrors endlich bei RTL? :motz:

Gar nicht. Es sei denn, Tine Wittler bekommt ihre Show wieder, und ich von ihr ´ne neue Einbauküche. Bei meiner fallen nämlich die Schranktüren aus den Hängeschränken raus, weil die Schaniere sich nicht mehr befestigen lassen. Der Backofen nimmt das Motto "Hitze dehnt aus" etwas zu genau, weshalb die Backbleche regelmässig aus ihren Schienen purzeln. Und im Kühlschrank bildet sich stets ein See, egal wie oft ich den Abfluss für das Kondenswasser freimache.

Ansonsten (er-)trage ich das ganze mit dem mir angeborenen schwarzen Humor. Ich mag diese Bruchbude, irgendwie. Sie passt genau zu meinem ab und zu ziemlich chaotischen Leben. Es ist bei weitem nicht perfekt, hat aber seinen ganz eigenen Charme. Ich hab sechs Minuten Fussweg bis zur Arbeit. Ich kann hier tun und lassen, was ich will, ohne dass mir jedesmal, wenn ich meine Anlage etwas aufdrehe oder angetüddelt vom Fussball komme ein Nachbar auf den Sack geht. Ich muss kein Treppenhaus putzen. Ich stolpere nicht über Kinderwagen, und ich muss kein Kindergeschrei ertragen (kein halbwegs verantwortungsbewusster Mensch würde in der Hütte ein Kind aufziehen). Wenn ich neue Möbel bekomme, kann ich sie durch´s Wohnzimmerfenster reinschieben. Und meine Haustiere scheinen sich hier ziemlich wohl zu fühlen.

Scheiss doch auf die Mängel, solange ich noch darüber lachen kann, ist die Welt in Ordnung.
 
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Rockz

Punktelieferant
Und ich hatte mich schon gefragt weshalb du noch dort wohnst. Irgendwie kann ich dich verstehen.
 

Dilbert

Pils-Legende
Und ich hatte mich schon gefragt weshalb du noch dort wohnst. Irgendwie kann ich dich verstehen.

Die Bude hier hat noch weitere Vorteile:

- In den letzten acht Jahren hat sich die Miete insgesamt um genau einen Euro erhöht.

Und das beste ist die Lage. Wenn ich nicht nach Wacken, ab und zu nach Hamburg und alle paar Wochen mal nach Itzehoe fahren würde, könnte ich mein Auto eigentlich gegen einen Bollerwagen eintauschen.

Arbeit: 6 Minuten (war der Hauptgrund, dass ich hier damals eingezogen bin)
Bahnhof: 10 Minuten (sehr vorteilhaft, wenn man angeschickert vom Fussball kommt)
Edeka (mit reichlichem Biersortiment): Ist genau gegenüber vom Bahnhof
Aldi, Lidl, Penny (ob das so schlau war, die ganzen Läden auf einem Gelände hinzustellen...): 15 Minuten
Dönerladen 1 (billig, nicht so schmackhaft aber reichlich, also das richtige für ´nen Suffkohldampf): 3 Minuten
Dönerladen 2 (etwas teurer, bessere Qualität): 6 Minuten (genau gegenüber vonner Arbeit)
Schlecker: siehe Dönerladen 2
Konzerthalle (wenn mal was los ist, dann da): 5 Minuten
Stadtzentrum: 15 Minuten
Bushaltestelle: 3 Minuten
Eltern (quasi "Premiere Sportsbar", in die man seine eigenen Getränke mitbringen darf ;)): 10 Minuten

Besser geht´s nicht, oder?
 
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