Ich wuerde eher sagen: Null Fliegen mit sechs Klappen.
Wenn man etwas aeendern will, dann muss man sich Hilfe von aussen holen. Leute, deren Meinungen auch vorher schon die ganze Zeit gehoert wurden, bringen einen da nicht weiter. Und bei so einer Besetzung ist es praktisch ausgeschlossen, dass die Task Force (oder wie das Ding diesmal heisst) zu dem Ergebnis kommt, dass das Problem vielleicht in der Bundesliga selbst liegt.
Mal als Beispiel: Man koennte argumentieren, dass der grosse Bayernblock (mit dem zuaetzlichen Ex-Bayerntrainer als Chefcoach) ein Problem ist. Wieso? Weil die Bayern in der Bundesliga nicht gefordert werden. Wenn die Bayern in der Liga ihren bevorzugten Stiefel herunterspielen, dann gewinnen sie die meisten Spiele (relativ leicht) und werden Meister (praktisch garantiert). Wenn ein einzelnes Spiel mal nicht so laeuft, dann ist das nicht so schlimm, denn mit den vielen anderen (relativ leichtenn) Siegen im Ruecken bzw. vor Augen macht das nix, denn man wird ja trotzdem Meister. Die Bayern kommen in der LIga also ueberhaupt nicht mehr in die Situation, das sie den Sieg in einem Spiel erzwingen* muessen, selbst wenn das Spiel mal nicht so laeuft. Da ist es dann kein Wunder, wenn ein Bayernblock mit einem Bayerntrainer das auch in der NM nicht kann.
Die Spieler der Bayern sind also beispielsweise in einer ganz anderen Situation als z.B. die von Manchester City. Diese fahren zwar auch viele einfache Siege ein, aber die praktisch gleichstarke Konkurrenz (von Liverpool u.a.) fuehrt dazu, dass sie auch wirklich jedes Spiel gewinnen muessen, auch wenn es mal nicht so laeuft. Fuer Manchester City gefaehrdet jeder Punktverlust den Titel, fuer Bayern tut er das nicht.
Spieler von schwaecheren Bundesligavereinen sind mit der Situation, ein Ergebnis erzwingen zu muessen, natuerlich ebenso vertraut. Wer gegen den Abstieg spielt, der weiss, dass jeder Punktverlust einer zuviel sein kann (und ihn am Ende des Jahres womoeglich den Job kostet). Daher besitzen solche Spieler natuerlich auch die mentale Bereitschaft, am Ende eines Spiels voll auf Risiko zu gehen. Aber die Bayern? Dort zu spielen ist Sicherheit und Risikofreiheit pur. (Bei Dortmund ist es aehnlich, denn da geht es inzwischen ja nur noch darum, in die CL zu kommen, und dieses Ziel ist fuer den BVB aehnlich einfach zu erreichen wie die Meisterschaft fuer die Bayern.) Es liegt an der Struktur der Bundesliga, dass das so ist. Und das soll die Gruppe mit ihren zwei Vertretern von Bayern Muenchen und zwei Dortmundern aendern wollen? Klingt unwahrscheinlich fuer mich.
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*Hier noch die Definition dafuer, was ich mit erzwingen meine: Man aendert seinen Spielstil und/oder geht mehr Risiko ein, um ein Ergebnis zu erreichen, welches man aktuell noch nicht hat. Man verlaesst also den sicheren Pfad des Fussballs, den man am liebsten spielt und in dem man sich wohlfuehlt, und versucht stattdessen grundsaetzlich riskantere Dinge.