Toter bei Gumball 3000

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STOPP NACH UNFALL
Britische Luxusauto-Rallye kostet Menschenleben
Sie fahren Lamborghini, Ferrari oder Porsche und kümmern sich einen Dreck um Tempolimits. Jedes Jahr rasen mehr als 100 gut betuchte Autonarren beim "Gumball 3000" quer durch Europa. Jetzt kam bei dem Rennen in Mazedonien ein unbeteiligter 67-jähriger Autofahrer ums Leben.

Berlin/London - In Mazedonien seien zwei britische Teilnehmer in einen Unfall verwickelt gewesen, bei dem ein Auto gerammt wurde, teilte das britische Außenamt gestern Abend mit. Ein Mann aus Mazedonien starb nach Angaben mazedonischer Behörden nach dem Unfall, der sich bereits am Mittwoch ereignet hatte, an einem Herzanfall. Der 67-Jährige soll nicht an dem Rennen teilgenommen haben. Seine Frau wurde schwer verletzt und befindet sich noch immer in einem kritischen Zustand.

Die 30 und 32 Jahre alten Briten wurden wegen gefährlichen Fahrverhaltens und Fahrerflucht verhaftet, sagte ein Sprecher der mazedonischen Polizei. Sie fuhren einen Porsche 911. "Die Briten hatten den Unfallort verlassen. Kurze Zeit später haben Grenzbeamte die beiden in einem anderen Auto [..] in Qafasan an der Grenze zu Albanien gestellt", sagte der Sprecher.

Augenzeugen berichteten laut der mazedonischen Nachrichtenagentur Makfax, dass der Porsche mit russischem Nummernschild mit hoher Geschwindigkeit auf der Straße von Struga nach Qafasan über den Mittelstreifen zog und in einen Golf gekracht sei. Beide Autos seien von der Straße gerutscht. Die Briten seien in einem BMW geflohen. Nach Aussage der Zeugen sei der Porsche in einem Konvoi mit vier anderen Luxusautos unterwegs gewesen.

Das Rennen ende nun in Bratislava aus Rücksicht auf den schrecklichen Vorfall, sagte der verantwortliche "Gumball"-Veranstalter. Die seit 1999 jährlich veranstaltete Rallye sollte eigentlich morgen in London enden. Die Teilnahmegebühr für ein Fahrzeug und zwei Insassen beträgt 28.000 Pfund (rund 41.000 Euro), jeder weitere Mitfahrer muss noch mal 12.000 Pfund bezahlen. Die meist reichen Teilnehmer der europaweiten Rallye mit Lamborghinis, Bugattis, Rolls-Royce- und anderen Luxus-Karossen wollen dem Veranstalter zufolge der betroffenen mazedonischen Familie helfen.

Adidas will nie wieder starten

Der deutsche Sportartikelhersteller adidas, der in diesem Jahr erstmals teilnahm, will nie wieder bei der Rallye starten. Adidas- Sprecher Oliver Brüggen sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Nachdem wir mit Bestürzung und großem Bedauern von dem tragischen Todesfall erfahren hatten, haben wir uns sofort dazu entschlossen, uns vollständig, unverzüglich und für alle Zeit von der Rallye zurückzuziehen." Für adidas waren ein Lamborghini Gallardo mit dem US-Hip-Hopper Xzibit sowie ein Maserati Quattroporte mit Jay Kay, dem Sänger der Band Jamiroquai, unterwegs.

In Deutschland wird die "Gumball 3000" von den Verkehrsbehörden als illegales, privates Autorennen eingestuft. Bereits Anfang der Woche waren zahlreiche Teilnehmer mit ihren Lamborghinis, Bugattis und Rolls-Royce-Karossen in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen von der Polizei angehalten worden. Heute sollten die Autos in Berlin eintreffen. Die Polizei in der Hauptstadt hatte sich nach Angaben eines Sprechers auf die Ankunft der Autos vorbereitet und wollte keineswegs ein Rennen in der Stadt zulassen. Sammelpunkt für die Fahrzeuge sollte die Straße des 17. Juni sein.

Vorbild sind Cannonball-Rennen in den USA

Die Teilnehmer des diesjährigen "Gumball 3000" waren am Sonntagnachmittag in England gestartet. Nach einer Fahrt von Amsterdam bis Hahn in Deutschland ging es mit einem Frachtflugzeug nach Istanbul. Von dort aus fuhren die Teilnehmer über Athen und Thessaloniki in Griechenland nach Tirana (Albanien) und Bratislava (Slowakei).

Zwar gibt es offiziell keine Siegerehrung für die schnellsten Wagen. Intern und im Internet kursieren allerdings Rankings, bei denen unter anderem die erreichten Geschwindigkeiten und die Höhe der kassierten Strafgelder als Kriterien dienen. Wichtig sind auch Originalität der Fahrzeuge und die Partys in den Etappenorten. Vorbild sind die sogenannten Cannonball-Rennen aus den USA, die auch in Filmen mit Burt Reynolds (Deutscher Titel: "Auf dem Highway ist die Hölle los") populär wurden.

Problematisch sind nach Meinung von Experten insbesondere die zahlreichen Verkehrsverstöße mit den auf den ersten Blick nicht erkennbaren Rennwagen und die Einstellung, dass mit Geld jedes Problem zu lösen sei. Das Rennen hat längst eine erhebliche kommerzielle Bedeutung als Werbeträger und dient als Vorbild für PC- Spiele.

abl/dpa/AP
 

Dilbert

Pils-Legende
Moin!

Wenn ich schreiben würde, was ich diesen "Rennfahrern" an den Hals wünsche... nee, das lass ich lieber.

Deswegen mach ich´s harmlos und sage: Lasst sie im Knast verrotten. Arrogantes Bonzenpack.

Gruss
Dilbert
 
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