Telefonaktion der RP zur Situation unserer Borussia

André

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Borussias Fans machten ihrem Unmut am RP-Telefon Luft. Trainer Jupp Heynckes ist für viele der richtige Mann, der Sportdirektor hingegen habe Fehler gemacht.
Pander in der Kritik
VON KARSTEN KELLERMANN


Karl-Heinz Waßenberg ist ein „lebenslanger Borusse“. 67 Jahre ist der Mönchengladbacher alt, der Klub ist ihm eine Herzensangelegenheit. „Es tut mir Leid, dass es im Moment so den Bach runter geht“, sagte Waßenberg gestern am Heißen Draht der RP. J. Dahmen hat ebenfalls „das ganze Leben für Borussia geschwärmt“. 1930, als er sieben Jahre alt war, „stand ich schon auf den Lehmstufen der Kull“, so der Korschenbroicher. Er und die anderen Anrufer betrieben Ursachenforschung und verblieben mit dem Wunsch „dass es bald besser wird“, wie Peter Joeres (68) sagte.

Einer, der bei den Borussen-Freunden in der Kritik steht, ist Sportdirektor Peter Pander. „Er ist der größte Fehleinkauf“, findet J. Dahmen. „Es war ein Fehler, Jan Schlaudraff nach Aachen zu verschleudern“, kritisierte Helmut Hannen (67). „Er ist der Urheber des Dilemmas“, ist auch Hans Hoff (74) mit der Einkaufpolitik des Managers nicht einverstanden. „Pander macht es auch nicht besser als Christian Hochstätter. Borussia ist mit ihm nicht weiter gekommen“, befand Günter Gerhards (59). Er glaubt: „In der Winterpause holt Pander Eric Gerets als Trainer.“

Gerhards würde den aktuellen Coach Jupp Heynckes jedoch halten. „Das Kuddelmuddel liegt nicht am Trainer“, glaubt er. „Es fehlen Führungsspieler. Aber man sollte Jupp Heynckes in Ruhe weiterarbeiten lassen“, forderte Peter Joeres (68), der sich sicher ist: „Er kriegt das hin.“ Arndt Junkers (65), der dem Präsidium um Rolf Königs eine Mitschuld gibt, dass der Klub nicht von der Stelle kommt, sieht das genauso: „Ich hoffe, dass Heynckes die Zeit bekommt, eine bodenständige, junge Mannschaft mit Spielern aus der Region zu formen.“ Das habe der Trainer schon in seiner ersten Amtszeit bei Borussia getan, so Helmut Hannen. Hans Kubacki hätte sich beim 0:2 gegen Leverkusen vom Trainer indes mehr Aktivität gewünscht: „Er hat nicht einmal seinen Platz auf der Bank verlassen, um den Spielern an der Seitenlinie zu helfen“, monierte der 68-Jährige. Wilfried Claßen (50) findet, dass „Laufwege und Verständnis der Mannschaft nicht stimmen“.

Mehr Selbstkritik bei den Spielern wünscht sich Martin Farhadi (25). „Zudem lassen alle nach einem Gegentor die Köpfe hängen“, sagte er. Angesichts der anhaltenden Auswärtsschwäche würde er einen Psychologen einstellen.

Auch das Verhalten der Fans bei den letzten Niederlagen war ein Thema. „Sie verunsichern die jungen Spieler statt sie aufzumuntern“, warnten Ralf Langen (44) und Karl-Heinz Waßenberg. Sabine Amberg (44) aus Erkelenz wies darauf hin, dass nicht alle Fans „so denken wie die Nordkurve, die meisten können mit einer schlechten Phase umgehen“. Martin Farhadi meint aber, dass „die Fans das Recht haben, sich zu äußern, die Spieler brauchen ein dickeres Fell.“

Auszüge bei RPO
 
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