FC Hansa beendet Kooperation mit Ultra-Fans - "Ereignisse in Leipzig spielen Rolle"
Rostock. Der FC Hansa Rostock beendet seine privilegierte Zusammenarbeit mit den Ultra-Fans des Vereins. Wie der Club von der Ostsee mitteilte, wurde die Kooperation mit der Fangruppe Suptras ausgesetzt. Als Begründung für diesen Schritt führte der Verein an, dass Mitglieder der Gruppe immer wieder durch Gewalttaten aufgefallen seien. So sollen Suptras-Mitglieder bei den Randalen auf dem Bahnhof Stendal vor gut einem Jahr die Rädelsführer gewesen sein. Bei den Ausschreitungen war ein Schaden von 250 000 Euro entstanden.
Die Ereignisse von Italien und Leipzig spielen im Hinterkopf sicherlich eine Rolle, bemerkte Grabow, der Gesprächsbereitschaft ankündigte. Es müsse kein endgültiger Schlussstrich sein. Der Verein hatte die Suptras mit Geld für Auswärtsfahrten unterstützt oder Räumlichkeiten im Ostseestadion zur Verfügung stellten.
Die Suptras beanspruchen eine führende Rolle in der Ultra-Szene in Deutschland, erklärte Rainer Friedrich, Geschäftsführer des Ostseestadions. Hansas Fanbeauftragter Axel Klingbeil hofft, dass die Suptras jetzt den richtigen Weg einschlagen. Durch die Gruppe seien Schäden im und am Gelände des Ostseestadions von rund 10 000 Euro entstanden.
Hansa Rostocks Vorstandsvorsitzender Dirk Grabow hat derweil mit einem Machtwort auf die kritischen Äußerungen von Trainer Frank Pagelsdorf gegen Manager Stefan Studer reagiert. Es gab ein Gespräch zwischen Pagelsdorf, Studer und mir. Ich habe dem Trainer klar gemacht, dass er als medienerfahrener Trainer weiß, welche Konsequenzen solche Aussagen haben, erklärte Grabow am Dienstag. Pagelsdorf hatte nach dem 2:2 gegen den FC Augsburg Manager Studer für die momentan dürftigen Leistungen des Fußball- Zweitligisten mitverantwortlich gemacht. Vielleicht sind einige Spieler mit ihrer Vertragssituation beschäftigt, hatte Pagelsdorf gesagt.
Der Trainer hat uns versichert, dass diese Aussage weder gegen den Manager noch gegen die Vereinsführung gerichtet war, erklärte Grabow und versuchte die Wogen zu glätten: Dass es unterschiedliche Meinungen zu einem Thema gibt, ist normal. Das werden wir aber intern besprechen. Grabow wies jedoch den Trainer noch einmal darauf hin, dass er sich zukünftig seine Aussagen überlegen sollte, um keine Interpretationsmöglichkeiten zuzulassen.
Aus den vergangenen sieben Spielen hat der Tabellendritte der 2. Liga nur sieben Punkte geholt und tritt im Aufstiegsrennen momentan auf der Stelle. Zudem sind mehrere Personalfragen offen. So hat der brasilianische Abwehrchef Gledson noch nicht verlängert. Seit sieben Monaten basteln wir an einer Vertragsverlängerung, bekommen es aber nicht hin, hatte der Trainer vor Wochen in einem Zeitungsinterview festgestellt. Genau seit dieser Zeit ist Manager Studer im Amt.
Karsten Lehmann, dpa
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Traurig diese Entwicklung, und dies dann der Gruppe auch noch über die Presse mitzuteilen...
