Es macht mich schon immer wieder wundern, daß gerade die Parteien, die sich christlich und freiheitlich auf die Fahne schreiben, dann strukturell die sozialistische einheitspartei geben, was alleine schon an dem Abstimmungsergebnissen bei der Wahl des einzigen Kandidaten zum Vorsitzenden zum Ausdruck kommt. Ein Ergebnis von unter 95% ist dann schon eine Katastrophe. Der protestantische Franke weiß schon, warum er sich der Wahl nicht stellen will.
Noch verwunderlicher ist, daß die breite Öffentlichkeit sowas als Stärke und gut empfindet. Nur eine starke Partei kann einen starken Führer des Landes stellen. Hallo Demokratieverständnis.
Wenn Frau Pauli bespitzelt wurde, dann nicht, weil sie eine Konkurrenz war, sondern weil sie als öffentliche Kritikerin diskreditiert oder mundtot gemacht werden sollte.
Wenn Herr Stoiber darüber jetzt stolpert, dann war das nicht Grund, sondern willkommener Anlass dafür. Über eine wie auch immer geartete Affäre stolpert man nicht, weil man sie hat, sondern weil gewisse Kreise einen darüber stolpern lassen wollen.
Das war in Bayern so, das ist in Bayern so. Stoiber hatte Waigl über dessen damaliges Verhältnis mit der jetzigen Frau Epple-Waigl stolpern lassen und sich durchgesetzt. Jetzt ist er dran. Spätestens seit seinem Rückzieher vom Amt in Bonn ist sein innerparteiliches Ansehen am Abkacken, spätestens da wußte der fränkische Protestant, von alleine geht der nicht, wo er sich doch schon als MP gesehen hat.
Was bleibt? Jetzt endlich schmutzige Wäsche in der Öffentlichkeit, was aber auch egal ist, weil, wer das bislang nicht bemerkt hat, wird eines auch nicht verstehen. Deutlicher als in Bayern sieht man es kaum wo. Es geht um nix anderes als persönliche Macht.