alditüte
HSVer
Auch wenn der Verein bei Soccer-Fans (leider) ziemlich wenig beachtet wird, für mich hat das genug Stellenwert, um einmal gesagt oder besser geschrieben zu werden.
Ein mickriger Sieg fehlt noch, dann ist der Aufstieg der Fürther auch rechnerisch in trockenen Tüchern! Nach der 2:3-Heimniederlage (nach 2:0-Führung) gegen Frankfurt zum Auftakt in die Saison eigentlich undenkbar, aber schon fünf Spieltage später grüßten die Franken auf einmal von Platz eins, den sie nun schon an 15 Spieltagen inne hatten (Stand: 31. Spieltag).
Eine kleine Schwächephase Mitte der Saison ließ Fürth zwischenzeitlich auf Platz vier abrutschen, aber der Klub (darf man das über den Erzrivalen der Nürnberger sagen, wenn man es explizit mit K schreibt?) hat sich super resolidiert und ist nun souveräner Tabellenerster (wobei die Schwächephase lediglich aus fünf sieglosen Auswärtsspielen in Folge bestand, während zu Hause in dieser Zeit alles gewonnen wurde) mit elf Punkten Vorsprung auf den Vierten aufgrund der Tordifferenz Fürths ist der dritte Platz schon gesichert, der besten Defensive und mit Frankfurt zusammen besten Offensive sei Dank. Kein Verein kann von der Tordifferenz her mit Fürth mithalten, nicht mal die SGE. Es steht außer Frage, dass Fürth ein verdienter Aufsteiger wäre.
Auch in der Stadt glaubt man auf einmal wieder an das Kleeblatt, wie der Klub liebevoll von Fans genannt wird (der Name Greuther geht vielen Fans nur schwer über die Lippen, während andere Fans sogar auf taubstumm schalten, wenn von Unwissenden oder Auswärtigen nach der aktuellen Situation bei Greuther Fürth gefragt wird) auch wenn selbst jetzt noch skeptische Stimmen ertönen. Kein Wunder bei dem, was die Fans in den letzten Jahren durchmachen mussten.
Begonnen hatte es 1996, als die SpVgg Fürth (seines Zeichens dreimal Deutscher Meister und bis zur Einführung der Bundesliga mit einer Ausnahme immer erstklassig) und die Fußballabteilung der TSV Vestenbergsgreuth fusionierten. Die Initiative kam dabei vom TSV-Präsidenten Helmut Hack, der einen Fußballklub aus der Region Fürth im höherklassigen Fußball etablieren wollte und darum die Fürther um einen Zusammenschluss bat. Die Fürther waren sowohl sportlich als auch wirtschaftlich an der Bundesliga-Qualifikation 1963 gescheitert, obwohl sie die Lizenz beantragt hatten, und sind seitdem in die Bedeutungslosigkeit gestürzt, die sogar im Amateurfußball endete. Die gebeutelten Fürther willigten daher auf einer Mitgliederversammlung ein, womit die SpVgg Greuther Fürth entstanden war. Vestenbergsgreuth hat dabei sowohl den eigenwilligen Vereinsnamen (Greuther) als auch den Schlittschuh im Wappen zum Verein beigetragen.
Mit der sportlichen Qualität des TSV Vestenbergsgreuth sowie der kulturellen Qualität und Tradition der SpVgg ging es mit dem zusammengeschlossenen Verein schnell aufwärts. In der Regionalliga gestartet stand gleich in der ersten Saison der Aufstieg in die 2. Bundesliga, zusammen mit Lokalrivalen 1. FC Nürnberg, die sich fortan über den Namen des Erzrivalen lustig machen konnten, der unter Fans auch 15 Jahre später noch ein heißes Gesprächsthema ist und viele Zuschauer verlangen die Entfernung des nichtssagenden Namenszusatz, zumal der TSV Vestenbergsgreuth seit einigen Jahren wieder eine Fußballmannschaft im Spielbetrieb stellt.
In der 2. Bundesliga etablierte sich Fürth schnell und geriet fast nie ernsthaft in Abstiegsgefahr. Dem neunten Platz im Auftaktjahr folgte eine lange Aufstiegschance in Jahr zwei. Hier beginnt die Geschichte der Aufstiegsversager, des Vereins, der einfach nicht in die Bundesliga aufsteigen kann und auch die Leidenszeit der mitgenommenen Kleeblatt-Fans, die die Mannschaft mit Kleeblatt Fürth statt Greuther Fürth nach vorne peitschen. In dieser Saison, 1998/99, stand Fürth im März nach 23 Spieltagen noch auf dem ersten Rang. Es folgte ein 0:0 zu Hause gegen den Letzten aus Uerdingen und der Abstieg in der Tabelle begann: Anfang Mai am 29. Spieltag verließ man die Aufstiegsränge und erreichte nur einen enttäuschenden achten Platz aber immerhin galt Fürth damals noch nicht als Aufstiegskandidat und mit der Abschlussplatzierung konnte man zufrieden sein.
Zumal in der darauffolgenden Saison (wenn auch ohne Aufstiegschance) am Saisonende ein siebter Rang raussprang. 2000/01 gab es den nächsten großen Erfolg für die SpVgg, erstmals erreichte der Klub den fünften Rang, den die Fans mittlerweile satt haben. Zwar stand man in dieser Spielzeit nur am ersten Spieltag auf einem Aufstiegsrang, allerdings waren die Aufstiegsplätze die gesamte Saison über in Schlagdistanz. Aber wie so oft, wenn es ums Ganze geht, versagen Fürth dann doch die Nerven. Die letzten drei Spiele wurden nicht gewonnen und am Ende stand nicht der Aufstieg.
Ein Jahr später wurde es wieder der fünfte Rang. Bis zum 27. Spieltag befand man sich auf einem Aufstiegsrang, zum dritten Mal wurde der Aufstieg in der Schlussphase verpatzt. Der Platz-fünf-Hattrick gelang dann 2003 und diesmal wirkte alles anders: Die Schlussphase der Saison war richtig gut, zwei Spieltage vor Schluss erreichte man erstmals den heiß ersehnten dritten Rang es wurde wieder nichts, da aus den letzten zwei Spielen nur noch ein Remis folgte.
2003/04 hatte Fürth, vielleicht gut für den Kreislauf der Fans, mit dem Aufstieg nichts zu tun. Es wurde wie in der ersten Zweitligasaison der neunte Platz; diesmal aufgrund einer guten (!) Endphase in der Saison, als man im März noch den Abstiegsrängen sehr nah war.
Die darauffolgende Saison 2004/05 wurde die bis dato grausamste Saison der Fürther Fans: Vom dritten bis elften Spieltag Erster, vom zweiten bis 27. Spieltag (mit einer Ausnahme) auf den Aufstiegsrängen wie sollte es auch anders sein, am Ende wurde Fürth Fünfter. 2005/06 lief es nicht besser. Kurz vor der Winterpause auf Rang eins, backte man in der Schlussphase der Saison durch unnötige Niederlagen gegen Mittelklasse-Mannschaften auf Platz vier fest und wurde am Ende, natürlich, Fünfter. 2007 wurde der Platz-fünf-Hattrick ein zweites Mal geschafft und der Aufstieg zum siebten Mal in der finalen Phase verpasst. Nach toller Aufholjagd Mitte der Saison war man zwei Spiele vor Schluss punktgleich mit Rang drei und verlor danach beide Spiele.
2007/08 stand am Saisonende, zur Erleichterung der Zuschauer, nur der sechste Rang zu Buche. Am Ende waren es acht Punkte Abstand auf den Aufstiegsplatz, allerdings war man auch diesmal bis Mitte April in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen und bis März sogar mittendrin. Im darauffolgenden Jahr errang der Verein erneut den fünften Platz und wurde zum neunten Mal zum Aufstiegsversager. Diesmal verließ man am 30. Spieltag die Aufstiegsränge (bzw. seit der Saison: die Relegation zur Bundesliga).
Die Spielzeit 2009/10 war dann eine Saison des Umbruchs der Mannschaft, die diesmal mit dem Aufstieg nichts gemein hatte. Mit Platz elf wurde die schlechteste Platzierung erreicht, die es bei Greuther je gab, allerdings hatte man zumindest nichts mit dem Abstieg zu tun. Nach der schlechtesten Platzierung folgte ein Jahr später die beste Saison, die in Platz vier endete. Aber zum zehnten Mal ein trauriges Jubiläum wurde damit der Aufstieg knapp verpasst. Zehnmal in 14 Jahren! Immerhin lag es diesmal erstmals nicht an der schlechten Schlussphase der Saison, die in diesem Fall sogar ziemlich gut war.
Doch heute ist alles anders. Fürth gewinnt auf einmal knappe Spiele gegen Aufstiegskonkurrenten, lässt gegen vermeintlich schwächere Gegner wenige Punkte liegen und holt sogar einen Punkt, wenn Fürth mal keinen guten Tag erwischt. Die Konkurrenz indes nimmt sich gegenseitig die Punkte weg und kann Fürth nur noch durch ein Fußballwunder einholen; vielleicht das erste Fußballwunder, auf das die Fürther Fans nicht hoffen. Zudem gewann Fürth durch den DFB-Pokal viele Sympathien: Auswärts beim großen Rivalen aus Nürnberg 1:0 gewonnen, anschließend auswärts die TSG Hoffenheim geschlagen und im Halbfinale dem Traum eines DFB-Pokal-Finales (und damit der Europapokalteilnahme) so nah gewesen, ehe Dortmund durch ein Duseltor in der 120. Minute in Führung ging.
Auch die Zuschauer gehen wieder hin. Als die anderen Vereine in Deutschland durch den Zuschauerboom auf einmal 20000 Fans mehr im Stadion hatten, gammelte Fürth im höherklassigen Amateurfußball rum, wo von diesem Boom natürlich nichts zu merken war. Als es dann hoch in die 2. Bundesliga ging, war der Boom vorbei, waren die Zuschauerzahlen der Vereine wieder mehr oder weniger konstant. Und Fürth hat den Boom im Amateurfußball verschlafen und wurde für die wenigen Fans im Stadion belächelt. Seit zwei Jahren ändert sich das jedoch, auf einmal ist das Kleeblatt in Fürth wieder in, weil auch die Klubverantwortlichen an einen Aufstieg glauben und damit natürlich Fans locken. Die letzten vier Spiele hatten jeweils über 10000 Zuschauer im Ronhof, dem Stadion der Fürther, eine beeindruckende Quote für diesen Klub. Und gegen St. Pauli war das Stadion mit seinem lächerlichen Sponsorennamen (Playmobil-Stadion klang ja schon verquer, aber Trolli-Arena schießt den Vogel ab) sogar restlos ausverkauft!
Gegen eben dieses St. Pauli wurde nun gewonnen, 2:1. Diesmal patzt Fürth nicht in den wichtigen Spielen in der Schlussphase der Saison. Diesmal ist irgendwie alles anders. Und aus irgendeinem Grund beginnt nun der Countdown zur ersten Bundesliga-Teilnahme der SpVgg Fürth, die schon viel früher hätten dabei sein sollen, sein müssen. Pünktlich zu diesem Zeitpunkt stellt auch das Präsidium (angeführt von Helmut Hack, ausgerechnet dem Initiator der Fusion von TSV und SpVgg) eine ernsthafte Idee eines neuen Stadions in Fürth in Aussicht; man munkelt, es solle eine Art Craven Cottage sein, jedenfalls nach englischem Vorbild, direkt am Main-Donau-Kanal in Fürth-Weikershof.
St. Pauli kann Fürth nicht mehr einholen; Paderborn aufgrund der schlechten Tordifferenz auch nicht. Nur noch Frankfurt und Düsseldorf sind in Schlagdistanz und auf Frankfurt schaut kaum jemand, denn selbst wenn die Fürth noch aufholen, würde das am Aufstieg nichts mehr ändern. Montag spielt Düsseldorf in Dresden und muss gewinnen, um Fürth noch zu überholen. Selbst, wenn Fortuna Unentschieden spielt, wäre das zu wenig der Tordifferenz von Fürth sei Dank (denn 17 Tore wird Düsseldorf in drei Spielen auf Fürth nicht aufholen können). Holt Dresden einen Zähler gegen Düsseldorf, ist Fürth inoffiziell aufgestiegen und gewinnt Dresden gegen Düsseldorf und schafft Paderborn Sonntag höchstens ein Remis gegen Cottbus, wäre Fürth auch offiziell und rechnerisch nicht mehr vom Aufstiegsplatz verdrängbar.
Auch wenn viele Kleeblatt-Fans aufgrund von Erfahrung skeptisch bleiben der Aufstieg ist fix. Und zur Not holt Fürth aus den letzten drei Spielen eben einen einzigen Punkt, das würde reichen. Und einen Punkt aus drei Spielen zu holen, das haben sie sogar in den zahlreichen Saisons geschafft, die sie die Unaufsteigbaren werden ließen.
Ein mickriger Sieg fehlt noch, dann ist der Aufstieg der Fürther auch rechnerisch in trockenen Tüchern! Nach der 2:3-Heimniederlage (nach 2:0-Führung) gegen Frankfurt zum Auftakt in die Saison eigentlich undenkbar, aber schon fünf Spieltage später grüßten die Franken auf einmal von Platz eins, den sie nun schon an 15 Spieltagen inne hatten (Stand: 31. Spieltag).
Eine kleine Schwächephase Mitte der Saison ließ Fürth zwischenzeitlich auf Platz vier abrutschen, aber der Klub (darf man das über den Erzrivalen der Nürnberger sagen, wenn man es explizit mit K schreibt?) hat sich super resolidiert und ist nun souveräner Tabellenerster (wobei die Schwächephase lediglich aus fünf sieglosen Auswärtsspielen in Folge bestand, während zu Hause in dieser Zeit alles gewonnen wurde) mit elf Punkten Vorsprung auf den Vierten aufgrund der Tordifferenz Fürths ist der dritte Platz schon gesichert, der besten Defensive und mit Frankfurt zusammen besten Offensive sei Dank. Kein Verein kann von der Tordifferenz her mit Fürth mithalten, nicht mal die SGE. Es steht außer Frage, dass Fürth ein verdienter Aufsteiger wäre.
Auch in der Stadt glaubt man auf einmal wieder an das Kleeblatt, wie der Klub liebevoll von Fans genannt wird (der Name Greuther geht vielen Fans nur schwer über die Lippen, während andere Fans sogar auf taubstumm schalten, wenn von Unwissenden oder Auswärtigen nach der aktuellen Situation bei Greuther Fürth gefragt wird) auch wenn selbst jetzt noch skeptische Stimmen ertönen. Kein Wunder bei dem, was die Fans in den letzten Jahren durchmachen mussten.
Begonnen hatte es 1996, als die SpVgg Fürth (seines Zeichens dreimal Deutscher Meister und bis zur Einführung der Bundesliga mit einer Ausnahme immer erstklassig) und die Fußballabteilung der TSV Vestenbergsgreuth fusionierten. Die Initiative kam dabei vom TSV-Präsidenten Helmut Hack, der einen Fußballklub aus der Region Fürth im höherklassigen Fußball etablieren wollte und darum die Fürther um einen Zusammenschluss bat. Die Fürther waren sowohl sportlich als auch wirtschaftlich an der Bundesliga-Qualifikation 1963 gescheitert, obwohl sie die Lizenz beantragt hatten, und sind seitdem in die Bedeutungslosigkeit gestürzt, die sogar im Amateurfußball endete. Die gebeutelten Fürther willigten daher auf einer Mitgliederversammlung ein, womit die SpVgg Greuther Fürth entstanden war. Vestenbergsgreuth hat dabei sowohl den eigenwilligen Vereinsnamen (Greuther) als auch den Schlittschuh im Wappen zum Verein beigetragen.
Mit der sportlichen Qualität des TSV Vestenbergsgreuth sowie der kulturellen Qualität und Tradition der SpVgg ging es mit dem zusammengeschlossenen Verein schnell aufwärts. In der Regionalliga gestartet stand gleich in der ersten Saison der Aufstieg in die 2. Bundesliga, zusammen mit Lokalrivalen 1. FC Nürnberg, die sich fortan über den Namen des Erzrivalen lustig machen konnten, der unter Fans auch 15 Jahre später noch ein heißes Gesprächsthema ist und viele Zuschauer verlangen die Entfernung des nichtssagenden Namenszusatz, zumal der TSV Vestenbergsgreuth seit einigen Jahren wieder eine Fußballmannschaft im Spielbetrieb stellt.
In der 2. Bundesliga etablierte sich Fürth schnell und geriet fast nie ernsthaft in Abstiegsgefahr. Dem neunten Platz im Auftaktjahr folgte eine lange Aufstiegschance in Jahr zwei. Hier beginnt die Geschichte der Aufstiegsversager, des Vereins, der einfach nicht in die Bundesliga aufsteigen kann und auch die Leidenszeit der mitgenommenen Kleeblatt-Fans, die die Mannschaft mit Kleeblatt Fürth statt Greuther Fürth nach vorne peitschen. In dieser Saison, 1998/99, stand Fürth im März nach 23 Spieltagen noch auf dem ersten Rang. Es folgte ein 0:0 zu Hause gegen den Letzten aus Uerdingen und der Abstieg in der Tabelle begann: Anfang Mai am 29. Spieltag verließ man die Aufstiegsränge und erreichte nur einen enttäuschenden achten Platz aber immerhin galt Fürth damals noch nicht als Aufstiegskandidat und mit der Abschlussplatzierung konnte man zufrieden sein.
Zumal in der darauffolgenden Saison (wenn auch ohne Aufstiegschance) am Saisonende ein siebter Rang raussprang. 2000/01 gab es den nächsten großen Erfolg für die SpVgg, erstmals erreichte der Klub den fünften Rang, den die Fans mittlerweile satt haben. Zwar stand man in dieser Spielzeit nur am ersten Spieltag auf einem Aufstiegsrang, allerdings waren die Aufstiegsplätze die gesamte Saison über in Schlagdistanz. Aber wie so oft, wenn es ums Ganze geht, versagen Fürth dann doch die Nerven. Die letzten drei Spiele wurden nicht gewonnen und am Ende stand nicht der Aufstieg.
Ein Jahr später wurde es wieder der fünfte Rang. Bis zum 27. Spieltag befand man sich auf einem Aufstiegsrang, zum dritten Mal wurde der Aufstieg in der Schlussphase verpatzt. Der Platz-fünf-Hattrick gelang dann 2003 und diesmal wirkte alles anders: Die Schlussphase der Saison war richtig gut, zwei Spieltage vor Schluss erreichte man erstmals den heiß ersehnten dritten Rang es wurde wieder nichts, da aus den letzten zwei Spielen nur noch ein Remis folgte.
2003/04 hatte Fürth, vielleicht gut für den Kreislauf der Fans, mit dem Aufstieg nichts zu tun. Es wurde wie in der ersten Zweitligasaison der neunte Platz; diesmal aufgrund einer guten (!) Endphase in der Saison, als man im März noch den Abstiegsrängen sehr nah war.
Die darauffolgende Saison 2004/05 wurde die bis dato grausamste Saison der Fürther Fans: Vom dritten bis elften Spieltag Erster, vom zweiten bis 27. Spieltag (mit einer Ausnahme) auf den Aufstiegsrängen wie sollte es auch anders sein, am Ende wurde Fürth Fünfter. 2005/06 lief es nicht besser. Kurz vor der Winterpause auf Rang eins, backte man in der Schlussphase der Saison durch unnötige Niederlagen gegen Mittelklasse-Mannschaften auf Platz vier fest und wurde am Ende, natürlich, Fünfter. 2007 wurde der Platz-fünf-Hattrick ein zweites Mal geschafft und der Aufstieg zum siebten Mal in der finalen Phase verpasst. Nach toller Aufholjagd Mitte der Saison war man zwei Spiele vor Schluss punktgleich mit Rang drei und verlor danach beide Spiele.
2007/08 stand am Saisonende, zur Erleichterung der Zuschauer, nur der sechste Rang zu Buche. Am Ende waren es acht Punkte Abstand auf den Aufstiegsplatz, allerdings war man auch diesmal bis Mitte April in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen und bis März sogar mittendrin. Im darauffolgenden Jahr errang der Verein erneut den fünften Platz und wurde zum neunten Mal zum Aufstiegsversager. Diesmal verließ man am 30. Spieltag die Aufstiegsränge (bzw. seit der Saison: die Relegation zur Bundesliga).
Die Spielzeit 2009/10 war dann eine Saison des Umbruchs der Mannschaft, die diesmal mit dem Aufstieg nichts gemein hatte. Mit Platz elf wurde die schlechteste Platzierung erreicht, die es bei Greuther je gab, allerdings hatte man zumindest nichts mit dem Abstieg zu tun. Nach der schlechtesten Platzierung folgte ein Jahr später die beste Saison, die in Platz vier endete. Aber zum zehnten Mal ein trauriges Jubiläum wurde damit der Aufstieg knapp verpasst. Zehnmal in 14 Jahren! Immerhin lag es diesmal erstmals nicht an der schlechten Schlussphase der Saison, die in diesem Fall sogar ziemlich gut war.
Doch heute ist alles anders. Fürth gewinnt auf einmal knappe Spiele gegen Aufstiegskonkurrenten, lässt gegen vermeintlich schwächere Gegner wenige Punkte liegen und holt sogar einen Punkt, wenn Fürth mal keinen guten Tag erwischt. Die Konkurrenz indes nimmt sich gegenseitig die Punkte weg und kann Fürth nur noch durch ein Fußballwunder einholen; vielleicht das erste Fußballwunder, auf das die Fürther Fans nicht hoffen. Zudem gewann Fürth durch den DFB-Pokal viele Sympathien: Auswärts beim großen Rivalen aus Nürnberg 1:0 gewonnen, anschließend auswärts die TSG Hoffenheim geschlagen und im Halbfinale dem Traum eines DFB-Pokal-Finales (und damit der Europapokalteilnahme) so nah gewesen, ehe Dortmund durch ein Duseltor in der 120. Minute in Führung ging.
Auch die Zuschauer gehen wieder hin. Als die anderen Vereine in Deutschland durch den Zuschauerboom auf einmal 20000 Fans mehr im Stadion hatten, gammelte Fürth im höherklassigen Amateurfußball rum, wo von diesem Boom natürlich nichts zu merken war. Als es dann hoch in die 2. Bundesliga ging, war der Boom vorbei, waren die Zuschauerzahlen der Vereine wieder mehr oder weniger konstant. Und Fürth hat den Boom im Amateurfußball verschlafen und wurde für die wenigen Fans im Stadion belächelt. Seit zwei Jahren ändert sich das jedoch, auf einmal ist das Kleeblatt in Fürth wieder in, weil auch die Klubverantwortlichen an einen Aufstieg glauben und damit natürlich Fans locken. Die letzten vier Spiele hatten jeweils über 10000 Zuschauer im Ronhof, dem Stadion der Fürther, eine beeindruckende Quote für diesen Klub. Und gegen St. Pauli war das Stadion mit seinem lächerlichen Sponsorennamen (Playmobil-Stadion klang ja schon verquer, aber Trolli-Arena schießt den Vogel ab) sogar restlos ausverkauft!
Gegen eben dieses St. Pauli wurde nun gewonnen, 2:1. Diesmal patzt Fürth nicht in den wichtigen Spielen in der Schlussphase der Saison. Diesmal ist irgendwie alles anders. Und aus irgendeinem Grund beginnt nun der Countdown zur ersten Bundesliga-Teilnahme der SpVgg Fürth, die schon viel früher hätten dabei sein sollen, sein müssen. Pünktlich zu diesem Zeitpunkt stellt auch das Präsidium (angeführt von Helmut Hack, ausgerechnet dem Initiator der Fusion von TSV und SpVgg) eine ernsthafte Idee eines neuen Stadions in Fürth in Aussicht; man munkelt, es solle eine Art Craven Cottage sein, jedenfalls nach englischem Vorbild, direkt am Main-Donau-Kanal in Fürth-Weikershof.
St. Pauli kann Fürth nicht mehr einholen; Paderborn aufgrund der schlechten Tordifferenz auch nicht. Nur noch Frankfurt und Düsseldorf sind in Schlagdistanz und auf Frankfurt schaut kaum jemand, denn selbst wenn die Fürth noch aufholen, würde das am Aufstieg nichts mehr ändern. Montag spielt Düsseldorf in Dresden und muss gewinnen, um Fürth noch zu überholen. Selbst, wenn Fortuna Unentschieden spielt, wäre das zu wenig der Tordifferenz von Fürth sei Dank (denn 17 Tore wird Düsseldorf in drei Spielen auf Fürth nicht aufholen können). Holt Dresden einen Zähler gegen Düsseldorf, ist Fürth inoffiziell aufgestiegen und gewinnt Dresden gegen Düsseldorf und schafft Paderborn Sonntag höchstens ein Remis gegen Cottbus, wäre Fürth auch offiziell und rechnerisch nicht mehr vom Aufstiegsplatz verdrängbar.
Auch wenn viele Kleeblatt-Fans aufgrund von Erfahrung skeptisch bleiben der Aufstieg ist fix. Und zur Not holt Fürth aus den letzten drei Spielen eben einen einzigen Punkt, das würde reichen. Und einen Punkt aus drei Spielen zu holen, das haben sie sogar in den zahlreichen Saisons geschafft, die sie die Unaufsteigbaren werden ließen.