huelin
Quite clear, no doubt, somehow
Die Frage ist eigentlich eindeutig und bedarf keiner weiteren Erläuterung. Als Umfrage möchte ich sie aber nicht formulieren, denn mich interessiert weniger die Statistik (zumal die überwiegende Antwort sicherlich "nein" lauten wird) , sondern vielmehr die persönlichen Erlebnisse derer, die selbst diese großartige Erfahrung gemacht haben, ein Instrument spielen zu können. Daher beginne ich auch mit einer ausführlichen Schilderung meiner eigenen Erlebnisse.
Es war im Herbst des Jahres 1969, des für mich genialsten Jahres der Rockgeschichte, ich war 14 und wohnte noch in Rom. Alles schwärmte zu Beginn des Schuljahres von Woodstock, zumal der große Bruder eines Klassenkameraden live vor Ort gewesen war. Mich beeindruckten damals die großen Gitarristen wie Jimi Hendrix, Eric Clapton und Jimmy Page, und mein Wunsch, selbst dieses herrliche Instrument zu beherrschen, wuchs schließlich immer mehr.
So kratze ich also meine Ersparnisse zusammen und kaufte mir für 50 DM eine schicke Westerngitarre. Nun muss man dazusagen, dass meine Oma Klavierlehrerin war und ich schon ab dem 7. Lebensjahr Unterricht bei ihr genommen hatte. Doch in dem Alter hatte ich noch keinen rechten Bezug zur Klassik gefunden, obwohl ich mich von Anfang an für Musiktheorie interessierte, also Harmonien, Akkorde und Rhythmik, auch dank der Angregungen durch einen hervorragenden Musiklehrer.
Diese Kenntnisse halfen mir auch sehr beim Gitarrelernen, und nachdem mir ein Bekannter am Anfang noch etwas mit den Griffen geholfen hatte, hatte ich nach einer Weile den Bogen selbst raus, und musste eigentlich nur noch üben, um meine Technik zu verbessern. In der Nachbarschaft gab es eine Art gemeindeeigenes Kulturzentrum, wo sie gerade den Keller zur Diskothek ausbauten. Als die Schalldämmung fertig war, hatte ich so während der Baupausen einen idealen Raum zum Üben, denn normalerweise hört keiner gerne einen Anfänger auf seinem Instrument rumklimpern.
Ich wandte sehr viel Energie und Geduld für die Fingerübungen auf, und so war ich auch schon bald in der Lage, einfache Songs zu spielen. Wobei mir Jimi Hendrix doch etwas zu schwierig erschien, und deshalb spielte ich eher Stücke von Bands wie CCR oder den Beatles nach, aber ich begann auch schon bald, eigene Sachen zu komponieren. Noch heute sehe ich meine Stärke eher im kreativen als im spieltechnischen Bereich, denn richtig üben, so wie am Anfang, tat ich später eigentlich nie mehr ich spielte einfach nur noch.
Als sich dann im Frühling die Gelegenheit bot, für 350 DM eine gebrauchte weiße Fender Stratocaster (wie die von Jimi) zu erwerben, schlug ich natürlich zu, und kurz darauf gründete ich schließlich mit zwei Schulfreunden zusammen eine eigene Band. Zunächst nannten wir uns "Überich" (eine Idee unseres Bassisten aus der Terminologie Sigmund Freuds), und später erfolgte dann die Umbenennung in "Dreyfus". Wir hatten sehr viel Spaß zusammen und traten sogar ein paar mal recht erfolgreich in der Aula unserer Schule und in Ferienlagern auf.
Als Student in Freiburg trat ich dann in eine neue Band ein, die sogar einen lokalen Musikwettbewerb gewann. Leider war der Sänger ein rechtes Arschloch, obwohl er eine Super-Stimme hatte, die an Freddie Mercury erinnerte. Irgendwann fing er dann auch noch an zu fixen, und eines Tages klaute er uns alle Instrumente aus dem Übungsraum und ward seitdem nie wieder gesehen. Auch meine geliebte Stratocaster war weg, was ein großer Schock für mich war. Heute wäre das Instrument aus den 60ern (als man noch ein besonders gutes Holz verwendete) sicherlich mehrere tausend Euro wert.
Daraufhin war es das erst mal für mich mit dem E-Gitarre-Spielen, und da ich damals sowieso häufiger in Schottland und Irland war, trat ich schließlich einer Folk-Band bei und spielte jahrelang nur noch akustisch. Irgendwann kaufte ich mir dann auch wieder eine E-Gitarre, aber den richtigen Durchbruch schaffte ich damit eigentlich nie, dafür fehlte mir irgendwie die Energie. Stattdessen nahm ich in jedem meiner zahlreichen Urlaube (meist trampend) die Klampfe mit, was mir stets zu interessanten Begegnungen verhalf und natürlich auch zu vielen Flirts...
Seit ich Familienvater bin, habe ich das Spielen leider etwas reduziert, aber jetzt möchte ich meinem Sohn zu seinem 9. Geburtstag am Samstag eine Klampfe schenken, und werde deshalb sicherlich auch selbst wieder mehr spielen. Ich freue mich schon darauf, mit ihm eines Tages zusammen klampfen zu können. Falls wir denn einen gemeinsamen musikalischen Nenner finden...
Es war im Herbst des Jahres 1969, des für mich genialsten Jahres der Rockgeschichte, ich war 14 und wohnte noch in Rom. Alles schwärmte zu Beginn des Schuljahres von Woodstock, zumal der große Bruder eines Klassenkameraden live vor Ort gewesen war. Mich beeindruckten damals die großen Gitarristen wie Jimi Hendrix, Eric Clapton und Jimmy Page, und mein Wunsch, selbst dieses herrliche Instrument zu beherrschen, wuchs schließlich immer mehr.
So kratze ich also meine Ersparnisse zusammen und kaufte mir für 50 DM eine schicke Westerngitarre. Nun muss man dazusagen, dass meine Oma Klavierlehrerin war und ich schon ab dem 7. Lebensjahr Unterricht bei ihr genommen hatte. Doch in dem Alter hatte ich noch keinen rechten Bezug zur Klassik gefunden, obwohl ich mich von Anfang an für Musiktheorie interessierte, also Harmonien, Akkorde und Rhythmik, auch dank der Angregungen durch einen hervorragenden Musiklehrer.
Diese Kenntnisse halfen mir auch sehr beim Gitarrelernen, und nachdem mir ein Bekannter am Anfang noch etwas mit den Griffen geholfen hatte, hatte ich nach einer Weile den Bogen selbst raus, und musste eigentlich nur noch üben, um meine Technik zu verbessern. In der Nachbarschaft gab es eine Art gemeindeeigenes Kulturzentrum, wo sie gerade den Keller zur Diskothek ausbauten. Als die Schalldämmung fertig war, hatte ich so während der Baupausen einen idealen Raum zum Üben, denn normalerweise hört keiner gerne einen Anfänger auf seinem Instrument rumklimpern.
Ich wandte sehr viel Energie und Geduld für die Fingerübungen auf, und so war ich auch schon bald in der Lage, einfache Songs zu spielen. Wobei mir Jimi Hendrix doch etwas zu schwierig erschien, und deshalb spielte ich eher Stücke von Bands wie CCR oder den Beatles nach, aber ich begann auch schon bald, eigene Sachen zu komponieren. Noch heute sehe ich meine Stärke eher im kreativen als im spieltechnischen Bereich, denn richtig üben, so wie am Anfang, tat ich später eigentlich nie mehr ich spielte einfach nur noch.
Als sich dann im Frühling die Gelegenheit bot, für 350 DM eine gebrauchte weiße Fender Stratocaster (wie die von Jimi) zu erwerben, schlug ich natürlich zu, und kurz darauf gründete ich schließlich mit zwei Schulfreunden zusammen eine eigene Band. Zunächst nannten wir uns "Überich" (eine Idee unseres Bassisten aus der Terminologie Sigmund Freuds), und später erfolgte dann die Umbenennung in "Dreyfus". Wir hatten sehr viel Spaß zusammen und traten sogar ein paar mal recht erfolgreich in der Aula unserer Schule und in Ferienlagern auf.
Als Student in Freiburg trat ich dann in eine neue Band ein, die sogar einen lokalen Musikwettbewerb gewann. Leider war der Sänger ein rechtes Arschloch, obwohl er eine Super-Stimme hatte, die an Freddie Mercury erinnerte. Irgendwann fing er dann auch noch an zu fixen, und eines Tages klaute er uns alle Instrumente aus dem Übungsraum und ward seitdem nie wieder gesehen. Auch meine geliebte Stratocaster war weg, was ein großer Schock für mich war. Heute wäre das Instrument aus den 60ern (als man noch ein besonders gutes Holz verwendete) sicherlich mehrere tausend Euro wert.
Daraufhin war es das erst mal für mich mit dem E-Gitarre-Spielen, und da ich damals sowieso häufiger in Schottland und Irland war, trat ich schließlich einer Folk-Band bei und spielte jahrelang nur noch akustisch. Irgendwann kaufte ich mir dann auch wieder eine E-Gitarre, aber den richtigen Durchbruch schaffte ich damit eigentlich nie, dafür fehlte mir irgendwie die Energie. Stattdessen nahm ich in jedem meiner zahlreichen Urlaube (meist trampend) die Klampfe mit, was mir stets zu interessanten Begegnungen verhalf und natürlich auch zu vielen Flirts...

Seit ich Familienvater bin, habe ich das Spielen leider etwas reduziert, aber jetzt möchte ich meinem Sohn zu seinem 9. Geburtstag am Samstag eine Klampfe schenken, und werde deshalb sicherlich auch selbst wieder mehr spielen. Ich freue mich schon darauf, mit ihm eines Tages zusammen klampfen zu können. Falls wir denn einen gemeinsamen musikalischen Nenner finden...