Sollten Vereine den Polizeieinsatz bezahlen?

Sollten die Vereine die Kosten für Polizeieinsätze im Stadion zahlen?


  • Umfrageteilnehmer
    38

BoardUser

Jede Saison ein Titel!
Admin
Moderator
Ausgegangen ist die ganze Geschichte vom Bremer Senator für Inneres, der sollte schon etwas mehr Ahnung davon haben.

Nuja. Er ist in erster Linie Politiker und sieht in zweiter Linie dann auch seinen Haushalt. Beides reicht mir, um einfach mal so einzuschätzen, woher der Wind weht.
 

Rupert

Friends call me Loretta
Das ist noch nicht so ganz klar, wie das nun aufgeteilt werden wird:
Aktuell soll Werder Bremen 584.000€ zahlen von 1,17 Millionen geforderten, wie mit der Differenz umgegangen wird, soll noch entschieden werden gemäß DFL:
"Ob der DFL e.V. diesen Betrag ebenfalls - ganz oder teilweise - dem SV Werder Bremen in Rechnung stellt, ihn auf alle Klubs umlegt oder einen anderen Umgang wählt, wird das DFL-Präsidium zu gegebener Zeit entscheiden"
 

HoratioTroche

Zuwanderer
D.h.: Der SV Sandhausen zahlt für Bremer Risikospiele gleichviel wie der Randalemeister. So ähnlich erwarte ich mir das.
Dann aber bitte auch das TV-Geld mit der Gießkanne verteilen.
 

Schröder

Problembär
Damit dürften sie vor jedem ordentlichen Gericht aber auf die Schnauze fallen.

Logisch wäre, da zu einem Risikospiel immer 2 Vereine gehören, die Kosten auf diese 2 Vereine aufzuteilen.

Sonst kann man ja auch anfangen, die Strade für Pyro z. B, aus einem großen Topf zu holen, in den jeder Verein gleich viel einzahlen muss.
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Derby-Kracher in Stuttgart mit weniger Polizei

Geht doch!

Werder fordert solidarische Kostenteilung

Werder versucht natürlich alles um nicht alleine die Kosten zu tragen. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern bleibt Bremen hart. Finde ich etwas überraschend, da die Politik sich ansonsten ja eher bei den Bundesligisten einschleimt und ihnen das Geld eher hinterher wirft.

Im Moment zahlt die DFL etwa die Hälfte, die andere Werder. Aber ist denen wohl noch zu viel.

Ein andere Lösung für Werder wäre natürlich, bei sogenannten Hochrisikospielen kein Kartenkontingent an den jeweiligen Gegner zu geben, dann sind auch keine zusätzlichen Polizisten nötig.
 

HoratioTroche

Zuwanderer
Grundsätzlich richtig, das steht allerdings in den Liga-Statuten und die zu ändern ist möglich aber nicht so einfach. Oder sie verstossen halt dagegen und tragen dann die Konsquenzen oder halt wieder nicht.

Ausserdem wird nicht unberechtigterweise befürchtet, dass sich in Zukunft dann Auswärtsfans in anderen Blöcken versuchen Karten zu besorgen, und ob so eine wilde und viel schlechter kontrollierbare Situation die Lage verbessert, sollte zumindest überlegt werden.

Aber zum Glück ja nicht von mir, ich stelle das nur mal so in den Raum.
 
Die Vereine sehen da wohl die enorme Arbeit und der Aufwand, der bei ihnen anfällt, sollte die Polizei nicht mehr die Spiele sichern. Ganz abgesehen von dem echten Einsatz am Spieltag geht es da meiner Meinung ja darum, sich dann bewusst mit der Fanszene auseinanderzusetzen. Und da rede ich jetzt nicht davon, wie man es heute macht. Da muss man dann Gewaltprävention anbieten, Sozialarbeiter, Psychologen,...
Ich denke man ist sich bewusst, dass man es nicht schaffen kann. Im Grunde müsste man ja dazu dann die Gesellschaft verändern und die wird sich von "90 Minuten" jede Woche nicht umschulen lassen.
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Grundsätzlich richtig, das steht allerdings in den Liga-Statuten...

Wo denn, ich habe es nicht gefunden, würde mich aber interessieren, was da genau steht.

Bei der Suche habe ich nebenbei dies hier gefunden, was ich ganz interessant fand. Der Heimclub legt primär fest, was ein Risikospiel ist und was nicht. Aber es wird wohl kaum ein Heimclub der Polizei widersprechen.

Artikel 56 Risiko-Bewertung

(1) Spiele mit erhöhtem Risiko sind Spiele, bei denen aufgrund allgemeiner Erfahrung oder aktueller Erkenntnisse die hinreichende Wahrscheinlichkeit besteht, dass eine besondere Gefahrenlage eintreten wird. Die Feststellung, dass ein Spiel mit erhöhtem Risiko gegeben ist, obliegt in erster Linie dem Heimclub, der die Entscheidung frühestmöglich nach Anhörung der Sicherheitsorgane – insbesondere des Einsatzleiters der Polizei – zu treffen hat. Die Clubs sind verpflichtet, ihre Entscheidung dem DFB unverzüglich mitzuteilen. Dasselbe gilt, wenn einer entsprechenden Anregung des Gastclubs oder der Sicherheitsorgane nicht entsprochen wurde. Die DFB-Zentralverwaltung ist berechtigt, aufgrund eigener Erkenntnisse ein Spiel als „Spiel mit erhöhtem Risiko“ einzustufen.

Bei Spielen mit erhöhtem Risiko sind die allgemeinen Sicherheitsmaßnahmen mit besonderer Sorgfalt durchzuführen. Darüber hinaus sind folgende Maßnahmen zu erwägen:

• Begrenzung des Verkaufs der Eintrittskarten sowohl für Steh- als auch Sitzplatzbereiche
(...)

Q: Statuten | DFL Deutsche Fußball Liga GmbH - dfl.de (Anhang VI)


Die Statuen machen es also jetzt schon möglich, den Verkauf von Eintrittskarten einzuschränken. Werder könnte diese Maßnahme also ganz einfach durchführen, der zitierte Punkt macht es möglich.
 

HoratioTroche

Zuwanderer
Der zitierte Punkt betrifft nicht das Gästekontingent, sondern Karten allgemein.
Was du meinst, steht in der Spielordnung, Kapitel 3 Paragraf 3 Punkt 4 Punkt 1 auf Seite 36.
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Danke!

Wieso betrifft das nicht das Gästekontingent? Manchmal schreibt ja sogar die Polizei vor, dass weniger Karten als üblich an die Gästemannschaft gehen. So starr scheint die Regel also gar nicht zu sein bzw. bezieht sich Artikel auf alle Plätze.
 

HoratioTroche

Zuwanderer
Richtig. Da geht es um die Gästekarten. Danach fragtest du doch.
Nur „einfach so“ geht’s halt dann doch nicht.
Und du sprachst ja eingangs nicht von einer Reduzierung oder Begrenzung, sondern von gar keinen Gästekarten.

Und davon ist wiederum in den Statuten keine Rede.
 
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Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Hab's schon gefunden. Auch dort steht, dass der Heimverein das Kontigent bei Risikospielen begrenzen kann:

Zitat: Dem Gastverein steht ein Ticket-Kontingent zu, das mindestens 10 % der jeweils verfügbaren Stadionkapazität umfasst. Dies gilt vorbehaltlich einer anderslautenden rechtskräftigen Entscheidung eines DFB-Rechtsorgans und vorbehaltlich einer nur bei besonderer Gefahrenlage im Einvernehmen mit den Sicherheitsinstitutionen und nach Anhörung des Gastvereins zu treffenden anderslautenden Festlegung des Heimvereins bei Spielen mit erhöhtem Risiko gemäß § 32 der Richtlinien zur Verbesserung der Sicherheit bei Bundesspielen. Sofern und soweit der Heimverein eine Begrenzung des Ticket-Kontingents des Gastvereins erwägt, sind gegenüber DFB und DFL GmbH rechtzeitig vor einer entsprechenden Festlegung die Gründe hierfür schriftlich darzulegen.

Es bedarf also gar keiner Regeländerung, ist alles schon entsprechend vorgesehen.

Es gäbe auch nocht die MArktwirtschaftliche Lösung: Die Kosten auf die Auswärtseintrittskarten umlegen. Bei 10% sind das 4235 Karten. Bei 200.000 Euro Zusatzkosten wären das ein Risikozuschlag von 47,23 E pro Karte.
 
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Blaubarschbube

FC Schalke 04
Auch dort steht, dass der Heimverein das Kontigent bei Risikospielen begrenzen kann

Grundsätzlich würde ich so ein Vorgehen begrüßen. wenn ich sehe was da jedes Jahr für ein Theater ist wenn der ungeliebte Nachbar hier aufkreuzt, oder seine Freunde aus der Domstadt, da haste schon vorm Spiel den Kaffee auf.

Ja, mir ist bewusst das sich die Blauweißen gerade Auswärts bei diesen beiden Gegnern auch nicht benehmen können, keine Frage. Habe selbst jahrelang das Auswärtsspiel in Do besucht, mache ich seit 2015 nicht mehr. Reine Polizeiwillkür, astronomische Eintrittspreise (offensichtlich nur für Auswärtsfans) für absolute Drecksplätze in diesem Flickenteppich von Stadion, ne keinen Bock mehr drauf...
 

Hendryk

Forum-Freund
Aufsichtsratsvorsitzender Marko Bode hat inzwischen erklärt, dass man im Stadion Stimmung wollte und auch daher auf die Gästefans nicht verzichten möchte. Okay...
So wie ich es jetzt verstehe, erklärt die Polizei ob es für sie ein Hochsicherheitsspiel ist. Was entsprechend Mehrkosten verursacht. Die Polizei kann auch erklären, dass weniger Karten für Gästefans verkauft werden dürfen. Aber das muss von der Polizei ausgehen, nicht vom Verein.
Als Beispiel stand im Artikel: Beim Spiel gegen den HSV wären 10% 4.000 Karten gewesen, WERDER durfte aber nur 80% = 3.200 Karten zur Verfügung stellen. Vom HSV wurde empört angerufen und nachgefragt. WERDER konnte und musste auf die Anordnung der Polizei verweisen.
 

HoratioTroche

Zuwanderer
Grundsätzlich würde ich so ein Vorgehen begrüßen. wenn ich sehe was da jedes Jahr für ein Theater ist wenn der ungeliebte Nachbar hier aufkreuzt, oder seine Freunde aus der Domstadt, da haste schon vorm Spiel den Kaffee auf.

Ja, mir ist bewusst das sich die Blauweißen gerade Auswärts bei diesen beiden Gegnern auch nicht benehmen können, keine Frage. Habe selbst jahrelang das Auswärtsspiel in Do besucht, mache ich seit 2015 nicht mehr. Reine Polizeiwillkür, astronomische Eintrittspreise (offensichtlich nur für Auswärtsfans) für absolute Drecksplätze in diesem Flickenteppich von Stadion, ne keinen Bock mehr drauf...
Du hast schon gelesen, dass es da um die Gesamtzahl der Tickets geht, und nicht nur um die Gästekarten?

Es gäbe auch nocht die MArktwirtschaftliche Lösung: Die Kosten auf die Auswärtseintrittskarten umlegen. Bei 10% sind das 4235 Karten. Bei 200.000 Euro Zusatzkosten wären das ein Risikozuschlag von 47,23 E pro Karte.
Auch da gibt es Regeln, was Gästekarten im Vergleich zu den Heimkarten kosten dürfen.
Aber wie du richtig erkannt hast, gibt es bereits Regeln, das Gästekontingent zu begrenzen. Werder könnte das also tun. Warum sie es nicht tun, wäre jetzt mal interessant.
 
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Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Aber wie du richtig erkannt hast, gibt es bereits Regeln, das Gästekontingent zu begrenzen. Werder könnte das also tun. Warum sie es nicht tun, wäre jetzt mal interessant.

Du meinst entgegen Deiner Behauptung, dass man dafür die Regeln ändern müsse, ist es in den Regeln schon festgelegt. Gar keine ist übrigens - anders als Du behauptest - auch eine Begrenzug, nämlich auf Null. Und es ist - entgegen Deiner Behauptung - einfach. Werder muss nur vorher beim Gastclub und bei der DFL bescheid sagen.

Ich finde das nicht besonders interessant, da es auf der Hand liegt: Werder nutzt das als Druckmittel, um die Vereine und die DFL dazu zu bringen, sich an den Kosten zu beteiligen, da Werder, wie jede andere Firma, kein Interesse daran hat, für irgendetwas zu zahlen, wovon sie nichts haben.

Ein Druckmittel, dass aus meiner Sicht nicht besonders viel Druck erzeugt. Im Zweifel wird es den Gästeclubs egal sein, und lieber als die Extrakosten mitzuzahlen. Und zudem wird Werder selbst auch kein so großes Interesse daran haben, dass keine Auswärtsfans im Stadion sind.

So bleibt es ein Streit um die Kosten, weil keiner, wie Werder, dafür bezahlen und Werder hat halt Pech, dass Bremen das einzige Bundesland ist, dass die Extrakosten in Rechnung stellt. Nun wird halt drum gestritten. Man wird sehen, wie es ausgeht. Werder sitzt da aus meiner Sicht eher am kürzeren Hebel.
 
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HoratioTroche

Zuwanderer
Ob eine Begrenzung auf Null noch Begrenzung genannt werden kann wäre jetzt mal ne Frage, aber egal.
Da Werder die einfachste aller Lösungen offenbar nicht haben will, müssen sie halt zahlen. Solange kannst du gerne über die Statuten nachdenken. Ich mach das erst wieder, wenn ein Verein tatsächlich mal entsprechend handeln sollte. Solange ist es akademisch und die normale Handhabung diejenige die interessiert.
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator

Nasowas! Die Gewerkschaft der Polizei (das ist die richtige) bringt eine alte Diskussion wieder auf: Die DFL soll die Polizeikosten tragen.

Außerdem:

„Fanklubs sollen Sonderzüge nur noch buchen dürfen, wenn der Verein für mögliche Schäden haftet und eine entsprechende Erklärung vorlegt“, verlangt er. „Regelmäßig werden Fußball-Sonderzüge durch Fangruppen schwer beschädigt. Dafür muss bisher die Bahn und damit letztlich der Steuerzahler aufkommen. Das ist nicht mehr hinnehmbar.“

Das Land Bremen hat der DFL schon 4 mal eine Rechnung geschickt, die DFL hat bezahlt (aber nicht alles) und 4 mal geklagt und 4 mal verloren. Die DFL ist vor das BVG gezogen. Da liegt das wohl noch. Ein anderes Bundesland hat sich noch nicht getraut. Die warten wahrscheinlich das Urteil ab oder wollen nicht wollen.

Warum die Gewerkschaften damit jetzt um die Ecke kommen? Ich nehme mal an, weil die Fußballspiel unglaublich viele Überstunden verursachen, die Polizei so schon überlastet ist und eigentlich sinnvollere Aufgaben zu erledigen hat.

GdP Bremen: Fußballeinsätze belasten die Polizei enorm
 

Schröder

Problembär
Also wenn das Sonderzüge sind, die von Fanklubs geordert und dann beschädigt wurden, warum verklagt man dann nicht die Fanklubs auf Zahlung?
 
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