Schallplatten auf den PC

HoratioTroche

Zuwanderer
Hat von euch schon mal jemand versucht, Schallplatten zu digitalisieren? Also erst von der Platte auf den Rechner, von da aus idealerweise als mp3 auf eines dieser neumodischen Umhängewiedergabegeräte?

Die Sache ist die, erstens habe ich das mittelfristig irgendwann vor (nur leider von so Computerkram irgendwo bei Windows 3.11 den Faden verloren), zweitens macht aber mein Plattenspieler irgendwann die Grätsche.
Jetzt hatte ich mal was von einem USB-Plattenspieler gelesen, mit dem das relativ einfach gehen soll. Problem: In einem Test kam der nicht so toll weg. Das Rauschen kriegt man mit der Software die dabei ist zwar raus, aber sooo toll soll es dann eben doch nicht klingen. Man soll doch lieber den Plattenspieler direkt an die Soundkarte anschliessen und dann mit einer kommerziellen Software nachbearbeiten.
Das habe ich jetzt mal gemacht, aus dem Kopfhörerausgang raus und in die Karte rein. Läuft auch, inklusive Rauschen :zahnluec:

Frage 1: Wie nimmt man das jetzt auf, braucht man dazu was besonderes oder können das irgendwelche Player?
Frage 2: siehe oben: Hat da jemand Erfahrung und weiß worauf man achten muss?

Für unterwegs sind die Dinger leider einfach unhandlich geworden...
 

lenz

undichte Stelle
Ich hab nen ION Plattenspieler mit USB-Anschluss. Zur Aufnahme nehm ich das Open-Source-Tool Audacity. Ich find die Qualität nicht schlecht. Natürlich rauschts aber schon etwas ;-)

iTTUSB Turntable mit USB Anschluss

Was mich nervt ist, dass der Speed nicht stufenlos verstellbar ist, ansonsten bin ich eigentlich zufrieden.

Edith: beim Audacity (Aufnahme-Tool) hab ich noch lange nicht alle Funktion durchblickt. Bis jetzt mach ich fast immer einfach: Platte abhören und aufnahmen, die Tracks auseinanderschneiden (graphisch sichtbar, wo der neue Track beginnt) und als MP3 speichern. Es hat aber viele Funktionen zur Verbesserung der Sound-Qualität, hab ich allerdings noch nicht getestet.
 
Plattenspieler direkt an die Soundkarte ist keine so gute Idee, denn der Phono Ausgang hat zum einen einen anderen Signalpegel als für den Eingang der Soundkarte vorgesehen ist, und ist für eine andere Impedanz ausgelegt.
Dazu kommt noch, dass die Übertragungskennlinie beim Plattenspieler nicht linear ist, beim Aux bzw. Line Eingang der Soundkarte aber linear vorausgesetzt wird.
Die Folge ist, dass das Signal verzerrt wird- die Höhen werden über- und die Bässe untersteuert. Die Verzerrung lässt sich theoretisch mit einem Übertragungsfilter in einer guten Audio-Software kompensieren (RIAA-Filter). Durch den Pegel wird es recht leise sein, und Störgeräusche aus der Übertragungsleitung schlagen extrem stark zu Buche.

Durch den niedrigen Eingangspegel wird allerdings der Klirrfaktor recht hoch sein.
Wenn du noch einen Verstärker mit Phono Eingang und Line Ausgang hast, dann schalte den zwischen die Soundkarte und den Plattenspieler, der sorgt dann für die Pegelanpassung und die RIAA-Vorverzerrungskompensation.
Das USB-Gerät stellt genau die selbe Funktionalität zur Verfügung, nur, dass du über die USB-interne Soundkarte aufnimmst, an statt über die 'normale' Soundkarte. Vom Ablauf her ist es identisch.

Der Empfehlung 'Audacity' würde ich mich anschließen. So lange man nur Wave-, Ogg- und MP3-Formate benötigt, ist das Teil klasse.
 

HoratioTroche

Zuwanderer
lenz: Um das Gerät geht es. Scheint wohl die unkomplizierteste Möglichkeit zu sein. Ich will nämlich auch nicht stundenlang rumexperimentieren und den großen Qualitätsanspruch habe ich auch nicht.

Ilai: Danke für die Hinweise. Wegen des Signals habe ich das Gerät ja auch über den Kopfhörerausgang angeschlossen. Ein Verstärker dazwischen wäre die nächste Maßnahmen gewesen, aber wenn der usb-Anschluss das sowieso macht...

vonderlahn: Das sind die großen schwarzen Scheiben, auf denen das Signal noch mechanisch abgetastet wird. Bei entsprechender Behandlung halten die länger als diese neumodischen Silberscheiben. Die kann man sich dafür nach 20-25 Jahren als Badezimmerschmuck auf die Fliesen kleben.
 

lenz

undichte Stelle
Scheint wohl die unkomplizierteste Möglichkeit zu sein. Ich will nämlich auch nicht stundenlang rumexperimentieren und den großen Qualitätsanspruch habe ich auch nicht.

Ja, so ist es. Dauert einfach ewig lange, da man alle Platten nochmals hören muss (ich hab jetzt etwa nen Viertel meiner Platten aufgenommen in 2 Monaten). Aber ist natürlich ein schöner Zeitvertreib. :top:
 

vonderlahn

Sprachkrümelsucher
Eine CD-Sammlung auf den Computer einzulesen, dauert auch seine Zeit, wenn man es in einer vernünftigen Qualität haben will.

Und wenn man dann noch die Dateien mit einem Analogisierprogramm zum Rauschen, Knacken, Knistern bearbeitet, um so richtig nostalgische Gefühle zu kriegen, dauert es noch länger.

:zahnluec:
 
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