Schach Reloaded

GaviaoDaFiel

Hinkelhool
Hab vor einem Monat angefangen, mal wieder wettbewerbsmässiges Schach zu spielen. Online auf chess.com, gegen Uhr, mit ELO-Rating. Das letzte Mal war vor knapp 30 Jahren.

Eindrücke:

- Rostig, rostig, rostig. Und man spürt sein Alter.
- Technologisch komm ich noch aus dem Schachsteinzeitalter. Damals wurde noch aussschliesslich in vivo gespielt, die Resultate per Zettel eingereicht und 6 Wochen später hatte man ein ELO-Update. Heute spuckt einem der Computer das sofort aus.
- Zumindest online eine Menge Kids, die mit Vorliebe allerlei seltsame Gambits spielen. Da ich aber eh nicht mit Königsbauern eröffne, ist 90% davon geschenkt.
- Die mittleren ELOs scheinen vergleichsweise stärker als vor 30-40 Jahren. Der Wissensfundus im Web ist allerdings auch exponentiell grösser und sofort verfügbar.
- Der zweidimensionale Bildschirm ist gewöhnungsbedürftig.
- Spiele derzeit Schnellschachmodus (10 Minuten per Spieler). Nicht ideal, möchte aber nicht gegen Engines spielen. Im Schnitt gleicht es sich aus: Verhunze einige Spiele durch Flüchtigkeitsschnitzer, gewinne aber auch einige aus demselben Grund. Für manche haarige Stellungen sind aber 10 Minuten nicht genug; das ist dann allerdings ein natürliches Limit.
- Krebse derzeit im 1600er- Bereich rum. Vielleicht ist noch der 1700er Bereich drin, aber darüber müsste ich dann wieder mehr Arbeit reinstecken, als mir recht ist.
 

powerhead

Pfälzer
Ich habe früher im Schachklub gespielt, aber aus Zeitmangel irgendwann damit aufgehört, spielte dann noch eine Zeitlang Blitzschach, auch auf Turnieren, stieg aber dann auf Backgammon um. Privat jemanden zu finden, der etwa die gleiche Spielstärke hat, erwies sich als nicht machbar, gegen deutlich schwächere Gegner zu spielen macht beim Schach ja keine echte Freude.
16-1700 ist doch schon recht stark, alle Achtung, da käme ich sowieso nicht heran, hauptsächlich, da die Theorie nie meine große Stärke war.
Ich denke, mir würde heute die Geduld und auch die Konzentration fehlen, um noch mal richtig gut Schach spielen zu können.
 

GaviaoDaFiel

Hinkelhool
Ich habe früher im Schachklub gespielt, aber aus Zeitmangel irgendwann damit aufgehört, spielte dann noch eine Zeitlang Blitzschach, auch auf Turnieren, stieg aber dann auf Backgammon um. Privat jemanden zu finden, der etwa die gleiche Spielstärke hat, erwies sich als nicht machbar, gegen deutlich schwächere Gegner zu spielen macht beim Schach ja keine echte Freude.
16-1700 ist doch schon recht stark, alle Achtung, da käme ich sowieso nicht heran, hauptsächlich, da die Theorie nie meine große Stärke war.
Ich denke, mir würde heute die Geduld und auch die Konzentration fehlen, um noch mal richtig gut Schach spielen zu können.

Ja, ab einem bestimmten Punkt musst Du einiges an Zeit in Eröffnungstheorie reinstecken, um Deinen Level zu halten.

Bzg. Konzentration: Ich merke derzeit, dass ich die diese nicht mehr so lange halten kann wie in früheren Jahren. Ich ermüde schneller, verbrauche mehr Zeit. Hab mittlerweile Stellungen, in denen ich materiell eigentlich leicht besser stehe, aber nur 2 Minuten übrigbleiben, um diese auszuspielen - wovon ich dann so einige Partien durch Zugwiederholung remisiere, um nicht auf Zeit zu verlieren. Ziemlich brutal.
 

GaviaoDaFiel

Hinkelhool
So, n Zwischenstatus:

chess_status_02_07.jpg


Ich kann das wahrscheinlich auf 1800er Level hochpushen, aber da muss ich ein paar Eröffnungssysteme aufpolieren, bei denen ich derzeit verkacke.
 

GaviaoDaFiel

Hinkelhool
Hier ein sehr unterhaltsames Video über Pseudospieler, die Schachprogramme für sich antreten lassen:


Sehr interessant, weil man die Typen erkennen kann. Sehr lehrreich ab Minute 7:30 mit dem 2. Spiel.

Hier auch:

 
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GaviaoDaFiel

Hinkelhool

Thx, kristallisiert sich aber so langsam echt eine Grenze nach oben. Eröffnungen ungefähr wie erwartet, aber Endspiel wird im 10-Minuten-Format heikler als erwartet. Habe da so manche theoretisch gewonnene Position, aber nur 2-3 Minuten, um das umzusetzen. Jau. Wird ne Zeit plus Satz blauer Auge dauern, bis man da die notwendigen Automatismen drin hat.
 

powerhead

Pfälzer
Mit 22 wurde Magnus Carlsen Schachweltmeister, erst letztes Jahr verteidigte er seinen Titel, aber nun, mit 31, tritt als Weltmeister zurück, und sagt die geplante WM 2023 gegen den Russen Jan Nepomnjaschtschi wegen fehlender Motivation ab.
 

Schröder

Problembär
Elo 1800 ist schon super. Ich hab nicht die Ausdauer, mich durch die ganzen Eröffnungstheorien zu "quälen" und spiele eher intuitiv. Hat immerhin beim letzten Turnier, dem ersten nach rund einem Vierteljahrhundert, zu ner 3,5 von 7 in der C-Gruppe gereicht und einer ELO von ca. 1200. Ich wäre also eher kein Gegner für dich, im Schnellschach schon gar nicht. 😀
 

GaviaoDaFiel

Hinkelhool
Elo 1800 ist schon super. Ich hab nicht die Ausdauer, mich durch die ganzen Eröffnungstheorien zu "quälen" und spiele eher intuitiv. Hat immerhin beim letzten Turnier, dem ersten nach rund einem Vierteljahrhundert, zu ner 3,5 von 7 in der C-Gruppe gereicht und einer ELO von ca. 1200. Ich wäre also eher kein Gegner für dich, im Schnellschach schon gar nicht. 😀

Mit 1200 kann man sich auch gut rumprügeln. :box1:
Für *klassisch* habe ich derzeit keine Geduld; das 10-Minuten Format funzt recht gut, auch wenn ich einige Endspiele zeitbedingt verbocke (wobei ich selbem Grund auch einige gewinne - gleicht sich aus).

Eröffnungen...boah, war 30 Jahre nicht auf diesem Level aktiv, das kriegste gar nicht aufgearbeitet. Ich löse das derzeit so:

Mit Schwarz:

Gegen e4: Caro-Kann (c6/d5)
Gegen d4: Sf6 plus c5. Wird der d-Bauer geschoben, Alt-Benoni. Wenn nicht, wird improvisiert: g6/Lg7, Rochieren, weitersehen.
Gegen c4: Geht auch Sf6/c5/g6/Lg7/etc.

Mit Weiss:

Prinzipiell ein Aufbau mit d4/Sf6/g3/Lg2/c4/Rochade - wobei die Zugabfolge nach d4/Sf3 variieren kann.

Mit diesen Systemen hast Du ca. 90% des Spektrums abgedeckt, kannst sie prinzipiell erzwingen und kannst 90% der Eröffnungsbibliothek ohne Nachteile in die Tonne kloppen.
(Wer allerdings meint, e4-Systeme und Sizilianische bzw. Spanische spielen zu müssen...naja, dannman tau. Da kommste aussem Büffel nicht mehr raus.)
 

Schröder

Problembär
Meine Eröffnungen mit Weiß sind immer gleich, ich versuche mit meinen Bauern den Aktionsradius der gegnerischen Leichtfiguren einzuschränken.
1. d4 (darauf folgt meistens d5)
2. Lf4 (Sf6 oder Sc6)
3. e3 (e5 oder der jeweils andere Springer)
4 oder 5. c4. Manchmal auch erst 4. a3, um Schachgebote auf b4 zu verhindern und dem Läufer ein zusätzliches Fluchtfeld zu geben, falls der schwarze Springer "frech" wird.
Nimmt er den Bauern d5xc4, natürlich Lxc4.

Danach werden die Springer auf ihre Entwicklungsfelder c3 und f3 gebracht. Mit h3 und der Rochade ist dann meine Eröffnung abgeschlossen (Reihenfolge nach Bedarf).

Ich weiß, das c4 hinten die Bauernstruktur schwächt. Aber ich hab die Möglichkeit, später auf d5 zu tauschen oder einfach c5 zu spielen und so den Läufer auf f8 etwas "einzusperren".

Bisher bin ich damit besser gefahren, als wenn ich den C-Bauer hinter meinem Springer blockiere.

Mit Namen von Eröffnungen brauchst du mir nicht kommen, da hab ich keinen Plan von. 😀
 
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GaviaoDaFiel

Hinkelhool
Meine Eröffnungen mit Weiß sind immer gleich, ich versuche mit meinen Bauern den Aktionsradius der gegnerischen Leichtfiguren einzuschränken.
1. d4 (darauf folgt meistens d5)
2. Lf4 (Sf6 oder Sc6)
3. e3 (e5 oder der jeweils andere Springer)
4 oder 5. c4. Manchmal auch erst 4. a3, um Schachgebote auf b4 zu verhindern und dem Läufer ein zusätzliches Fluchtfeld zu geben, falls der schwarze Springer "frech" wird.
Nimmt er den Bauern d5xc4, natürlich Lxc4.

Danach werden die Springer auf ihre Entwicklungsfelder c3 und f3 gebracht. Mit h3 und der Rochade ist dann meine Eröffnung abgeschlossen (Reihenfolge nach Bedarf).

Ich weiß, das c4 hinten die Bauernstruktur schwächt. Aber ich hab die Möglichkeit, später auf d5 zu tauschen oder einfach c5 zu spielen und so den Läufer auf f8 etwas "einzusperren".

Bisher bin ich damit besser gefahren, als wenn ich den C-Bauer hinter meinem Springer blockiere.

Mit Namen von Eröffnungen brauchst du mir nicht kommen, da hab ich keinen Plan von. 😀

Die Namen sind noch Überbleibsel aus den 80ern. Ging damals etwas intensiver ab. :D (Der ELO lag damals um die 2000, aber das kannste heute vergessen, da ging richtig Zeit für rein).

Dein System ist solide, lässt sich angenehm gegen so ziemlich alles spielen. Selber Aufbau, aber Bauer auf c3 und Springer auf d2 und Du hast n Londoner System. Spiele das ab und an mal, habe meinen Königsläufer aber lieber auf g2.

Egal - Hauptsache, ich gehe diesen ganzen, doofen Gambits aus dem Weg. Mit einer Ausnahme: Ich hasse es, wenn die mir auf 1. d4 mit f5 kommen. Diese ganzen, daraus resultierenden Stellungen mag ich nicht. Also spiele ich auf 1. d4 - f5 mittlerweile 2.e4...und das Brett brennt. Schwarz nimmt, und dann gehst Du mit Sc3, Lg5 und Dh5 voll Quentin Tarantino. Ist nicht 100% solide, aber die meisten sind darauf nur wenig vorbereitet und das *Unsolide* solln die mir in 10 Minuten halt zeigen. Hat bisher gut geklappt, auch wenn die Stellungen leicht haarsträubend sind.
 

Schröder

Problembär
Wer spielt denn als Schwarz im 1. Zug f5? :gruebel:
Ich hab früher mal mein System auf dem anderen Flügel gespielt, also angefangen mit
1. e4 e5
2. Lc4 Lc5
3. d3 (Springerzug)
4. f4 ....
5. Sf3 oder falls 4. -- exf4 dann 5. Lxf4

um dann nach der Rochade die F-Linie für meinen Turm frei zu haben oder den Bauern noch weiter vorzurücken, falls der Gegner nicht schlägt. Damit konnte ich bei Vereinsabenden manchen Gegner überraschen, ist mir aber beim 1. Turnier nach der langen Wettkampfpause komplett um die Ohren geflogen. Danach hab ich umgestellt. Seit dem bleibt der f-Bauer hübsch brav auf f2 kleben.
 
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GaviaoDaFiel

Hinkelhool
Wer spielt denn als Schwarz im 1. Zug f5? :gruebel:
Ich hab früher mal mein System auf dem anderen Flügel gespielt, also angefangen mit
1. e4 e5
2. Lc4 Lc5
3. d3 (Springerzug)
4. f4 ....
5. Sf3 oder falls 4. -- exf4 dann 5. Lxf4

um dann nach der Rochade die F-Linie für meinen Turm frei zu haben oder den Bauern noch weiter vorzurücken, falls der Gegner nicht schlägt. Damit konnte ich bei Vereinsabenden manchen Gegner überraschen, ist mir aber beim 1. Turnier nach der langen Wettkampfpause komplett um die Ohren geflogen. Danach hab ich umgestellt. Seit dem bleibt der f-Bauer hübsch brav auf f2 kleben.

F-Bauern sind so ne Sache.

Allerdings ist 1...-f5 ein etabliertes System, das Du so ziemlich gegen alles ausser 1. e4 spielen kannst.
Prinzipiell willst Du einen Aufbau mit f5, g6, e6, Lg7 (oder Le7), Sf6 und kurzer Rochade. Danach (1) verriegelst Du das Zentrum mit d5 oder Du spielst auf eine Bauernwalze mit h6, g5 oder d6 e5 hin, wobei Dame via e8 auf h5. Meistens hast Du als Weiss dann schon kurz rochiert und es kann sehr unangenehm werden.

Ich mag es nicht, gegen dieses System zu spielen, daher mit 2. e4 das Pseudobauernopfer und eine ziemlich chaotische Stellung. Mag ich auch nicht so sehr, aber wer f5-Systeme spielt, mag sowas noch weniger, ergo...
 

GaviaoDaFiel

Hinkelhool
Da hat man einen Lauf, kommt von ca. 1780 bis auf ca. 1845 hoch, traut dem Braten nicht so recht und...RUMMS - schon läuft man in eine Horde 1900er rein und wird zepflückt wie die wortwörtliche Antilope vom Löwenrudel. Aua.

Notiz: Was gegen 15/1600er klappt, geht gegen 1900er in 90% der Fälle in die Hose. Insbesondere diese halbwegs unausgegorenen Hurrah!-Angriffe...
 

Schröder

Problembär
F-Bauern sind so ne Sache.

Allerdings ist 1...-f5 ein etabliertes System, das Du so ziemlich gegen alles ausser 1. e4 spielen kannst.
Prinzipiell willst Du einen Aufbau mit f5, g6, e6, Lg7 (oder Le7), Sf6 und kurzer Rochade. Danach (1) verriegelst Du das Zentrum mit d5 oder Du spielst auf eine Bauernwalze mit h6, g5 oder d6 e5 hin, wobei Dame via e8 auf h5. Meistens hast Du als Weiss dann schon kurz rochiert und es kann sehr unangenehm werden.

Ich mag es nicht, gegen dieses System zu spielen, daher mit 2. e4 das Pseudobauernopfer und eine ziemlich chaotische Stellung. Mag ich auch nicht so sehr, aber wer f5-Systeme spielt, mag sowas noch weniger, ergo...
Ja, vielleicht funktioniert das. Ich würde nach
1. d4 f5
2. e4 fxe4

schon sagen, dass der Entwicklungsvorsprung von Weiß (beide Läufer und die Dame frei) den gewonnenen Bauern von Schwarz, der außer den Springern noch gar keinen Figuren ziehen kann, + das der Schwarze König nach der Rochade auf g8 durch den fehlenden f-Bauern evt. Schachgeboten auf der Diagonalen a2 - g8 ausgesetzt ist (was u. U. diverse Fesselungen auf dieser Diagonalen zulässt), aber mal locker auffängt.

Ich würde daher schon mit
3. Lc4 fortfahren.

Aber ich bin ja auch nur Laie. :)
 
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GaviaoDaFiel

Hinkelhool
Ja, vielleicht funktioniert das. Ich würde nach
1. d4 f5
2. e4 fxe4

schon sagen, dass der Entwicklungsvorsprung von Weiß (beide Läufer und die Dame frei) den gewonnenen Bauern von Schwarz, der außer den Springern noch gar keinen Figuren ziehen kann, + das der Schwarze König nach der Rochade auf g8 durch den fehlenden f-Bauern evt. Schachgeboten auf der Diagonalen a2 - g8 ausgesetzt ist (was u. U. diverse Fesselungen auf dieser Diagonalen zulässt), aber mal locker auffängt.

Ich würde daher schon mit
3. Lc4 fortfahren.

Aber ich bin ja auch nur Laie. :)

Die Idee ist prinzipiell schon richtig, nur wird Dir 3. Lc4 sofort mit 3...- d5 abgeschmettert. Du hast Vorsprung, aber anstatt a2-g8 gehst Du das Feld f7 via Diagonale h5-e8 von der anderen Seite her an. Im 3. Zug setzt Du erstmal mit Sc3 den e4-Bauern unter Druck. (1) Verteidigt Schwarz mit Sf6, pinnst Du den Springer mit Lg5. Zieht Schwarz dann d5, schlägt Weiss den Springer und gibt dann Damenschach auf h5. Der Bauer d5 ist jetzt 2x angegriffen und fällt. (2) Verteidigt Schwarz sofort mit d5 (und Springer auf g8), kommt sofort das Damenschach und Bauer d5 fällt.
Danach kann Weiss sofort lang rochieren und naja...es wird Schach gespielt.
Der weisse Läufer wird generell vorerst auf e2 gehalten, nachdem das alles abgeschlossen ist.

Dieses ganze System ist komisch, aber dies halt für beide Spieler.
 

GaviaoDaFiel

Hinkelhool
OK, mal vor einer Woche ein neuer Höchstwert (1860)...und danach war Feierabend. Krebse jetzt irgendwie in den mittleren 1700ern rum, weil...weiss nicht. Überspielt? Scheint so. Eine Menge Spiele in kurzer Zeit runtergespult. Verhunze derzeit einige Kombis, die ich hinkriegen sollte und 10 Minuten irgendwie sooo kurz auf einmal. Mal Päuschen einlegen, sagt der Kopf. Fuck it, sagt die Spiellaune. Macht halt Spässkes, auch wenn es unterm Strich etwas frustriert.

Allerdings auch insgesamt: Diese 10-Minuten Spiele gehen sehr schnell rum und läppern sich, hauen nicht so rein wie klassische Partien; da hakste individuelle Spiele sofort ab (allerdings nicht, wenn Du einem Typen die Dame abluchst, Dich dann aber von 2 Leichtfiguren und 1 Turm mit noch 2 Minuten auf der Uhr Matt setzen lässt. DAS...geht...schonma...GAR...nicht. Und ich HASSE Turmendspiele...).

Bah. Egal. Weiter im Programm.
 

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GaviaoDaFiel

Hinkelhool
Ok, mal wieder n Zwischenstand: Habe mich irgendwo zwischen 1750 und 1820 eingependelt (10-Minuten-Format).
Soweit, so gut. Seit knapp 2 Wochen jage ich aber 5-Minuten Blitzpartien durch den Fleischwolf, um Aufstiegspunkte zu sammeln. Wiil da in eine bestimmte Liga rein und könnte mit Blitz besser klappen. Rating für dieses Format ist in den 1500ern, aber sekundär, weil es hier echt nur um Menge geht.

Nebenher stelle ich auch fest, dass ich so langsam meinen Eröffnungskatalog festlegen kann - der ist nämlich ein bisschen wackelig und irgendwann muss ich dann doch verstärkt an Theorie ran. Möchte das aber auf ein Minimum halten, also brauche ich was, was ich erzwingen kann - das grenzt die Büffelei ein.

Bilanz:

Mit Schwarz gegen e4: c6/d5 Systeme (Caro-Kann) funktionieren gut für mich. Die meisten Leute sind nicht super gut drauf vorbereitet, die wollen Prügelschach und werden dann mit eher zähen Positionen konfrontiert, wo Weiss zwar Initiative hat, aber nicht so richtig durchkommt, wenn man die Theorie nicht richtig kennt.

Mit Weiss: c4-Systeme (Englisch). Kannst Du gegen so ziemlich alles verwenden, mit 2-3 Aufbausystemen die eher langsam und systematisch ohne grosse Feuerwerke sind. Hatte ich vor Jahrzehnten schon gespielt, kann ich gut mit leben.

Mit Schwarz gegen d4: Wackelig. Sf6, auf c4 dann c5, dann teilt es sich und que será, será.

Mit Schwarz gegen Sf3 und c4: Die ersten 4-6 Züge Weiss kopieren, danach ist Schachspielen angesagt.

Mit Schwarz gegen Exotenscheiss a la f4, b4, e3, d3, etc.: Irgendwie nach normalen Maßstäben entwickeln und danach die Sintflut.

Da ca. 65% meiner Schwarz-Spiele mit e4 beginnen und weitere 30% mit d4, hält sich das Exotenzeug in Grenzen.
 

Schröder

Problembär
Du spielst doch online, kannst du mal ein paar Notationen abspeichern und hier reinstellen (oder gerne auch per PN), damit Otto-Normal-Schachdödel sich bisserl was abschauen kann? 😃 Ich kann mir den Sinn von f4 / f5 nicht wirklich vorstellen...
 

GaviaoDaFiel

Hinkelhool
Mal so nebenher: Eigentlich kaum vorstellbar, aber selbst in der Sparte Profi-Schach ist mexikanische Telenovela eine Möglichkeit:


Wie es mit Telenovelas so ist - sie enden nie. Vorhin im Nachfolgeturnier geschehen: Carlsen trifft wieder auf Niemann...wenn auch nur kurz:


Für Unterhaltung ist gesorgt.

:popcorn:
 

Detti04

The Count
Das sowieso.

Meine Vermutung ist, dass Carlsen ganz normal (also ohne Bescheisserei von Niemanns Seite) verloren hat, aber ueber Niemanns frueheres Online-Bescheissen bei chess.com Bescheid wusste. (Chess.com hatte ja erst kurz vorher ein Uebernahmegebot fuer die Play Magnus Group abgegeben.) Als er dann gegen Niemann verlor, da konnte es aus Carlsens Sicht nur einen Grund dafuer geben - naemlich Beschiss, irgendwie. Carlsen hat sich da also einfach nur wie ein schlechter Verlierer verhalten, eben wie Mourinho.
 

GaviaoDaFiel

Hinkelhool
Das sowieso.

Meine Vermutung ist, dass Carlsen ganz normal (also ohne Bescheisserei von Niemanns Seite) verloren hat, aber ueber Niemanns frueheres Online-Bescheissen bei chess.com Bescheid wusste. (Chess.com hatte ja erst kurz vorher ein Uebernahmegebot fuer die Play Magnus Group abgegeben.) Als er dann gegen Niemann verlor, da konnte es aus Carlsens Sicht nur einen Grund dafuer geben - naemlich Beschiss, irgendwie. Carlsen hat sich da also einfach nur wie ein schlechter Verlierer verhalten, eben wie Mourinho.

Niemanns früheres Online-Bescheissen isja innerhalb des Metiers altbekannt. Nun hat man seine Züge im Carlsen-Spiel mit den Zügen einiger Top chess engines verglichen und keine ausreichende Korrelation feststellen können, somit...meh, Magnus.

Soweit ich das mit meinen limitierten Künsten beurteilen kann, spielt Niemann prinzipiell ziemlich komisch bzw. erratisch - mal wie ein Super GM, mal wie ein Klubfigurenpuscher...und das manchmal im selben Spiel. Da hat er diesbzg. gegen Carlsen wohl mal den Jackpot gezogen - was passieren kann. Naja, für Drama ist gesorgt...und in der zweiten Phase dieses Turniers treffen die beiden anscheinend wieder aufeinander. In den nächsten Tagen also Episode 3 der Novela...
 
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