Immer wieder - und gerade wieder beim BVB - ist von "Mentalität" bei Sportlern die Reden. Hä? Das ist doch Humbug! Oder nicht? Was sagt denn das Lexikon?
Mentalität: Geisteshaltung, Geistes-, Denk- oder Sinnesart; Einstellung eines Menschen, einer Gruppe, einer Kultur.
Q
Aha, hilft jetzt auch nur bedingt weiter.
Die Sportpsychologie weiß da mehr.
Mentale Stärke, die im Sport zum Erfolg (im Sinne vor hohe Leistung bringen, Gewinnen) beitragen soll, besteht aus
12 Eigenschaften:
- Unerschütterlicher Glaube, seine wettkampfbezogenen Ziele erreichen zu können.
- Unerschütterlicher Glaube an seine Fähigkeit, die einzigartigen Qualitäten und Fähigkeiten und zu besitzen, die einem im Vergleich zu seinen Gegnern überlegen machen.
- Unstillbares Verlangen und internalisierte Motive nach Erfolg.
- Fähigkeit, sich von Rückschlägen schnell zu erholen.
- Neigung, sich unter Wettkampfdruck (besonders) wohl zu fühlen.
- Akzeptanz, dass Wettkampfangst unausweichlich ist und Überzeugung, mit Unsicherheiten fertig zu werden.
- Fähigkeit, sich durch die (guten und schlechten) Leistungen anderer nicht beeinflussen zu lassen.
- Fähigkeit, bei Ablenkungen aus dem außersportlichen Leben weiterhin vollkommen fokussiert zu bleiben.
- Fähigkeit, den Fokus nach Bedarf schnell auf den Sport hin- und wegzurichten.
- Fähigkeit, sich bei Ablenkungen im Wettkampf vollkommen auf die bevorstehende Aufgabe zu konzentrieren.
- Fähigkeit, seine physische und psychische Schmerztoleranzgrenze nach oben zu regulieren.
- Fähigkeit, nach unerwarteten und unkontrollierbaren Ereignissen schnell wieder psychologische Kontrolle zu erlangen.
(Gerber, M. (2011). Mentale Toughness im Sport: Ein Review
. Sportwissenschaft,
41(4), 283-299.) (Der Artikel ist als pdf for free im Internet zu finden, falls sich jemand für weitere Details interessiert).
Fragt sich nur, ob sich da in Forschung seit dem was getan hat. Das diese Fähigkeiten den Erfolg beeinflussen, scheint aber noch ganz plausibel zu sein.