Genau das scheint mir die Erklärung zu sein, warum genau dieses Verhalten mit Gelb geahndet wird. Um eben diese Provokation zu unterbinden und übertriebenen Torjubel nicht zuzulassen.( ... ) Mir geht es da auch so, den Sprung auf den Zaun kann ich noch nachvollziehen, diese ewigen Striptease-Einlagen halte ich auch für ziemlich dämlich.
Jawoll, bevor das letzte Kapitalverbrechen nicht aufgeklärt und gesühnt ist, bezahl ich auch keine Bußgelder mehr. Ach was, Steuern.
Da musst Du mir aber mal zeigen, wie ein Spieler den Ball wegschießen kann, ohne den Abstand nicht zu einzuhalten.
Einheitliche Tathandlung? Dann ist es dies auch, wenn ein Spieler wegen Fouls verwarnt wird, dies nicht einsieht und den Schiri bedrängt.
@BU: Dann dürfte ja quasi auch kein Spieler der nach einem Foul für eine gelbe Karte höhnisch Beifall klatscht gelb-rot bekommen. Ist ja quasi noch der Vorgang der zum Foul dazu gehört.![]()
Kapiere ich jetzt ehrlich nicht so ganz: das mit der "kürzesten Zeit" und der Möglichkeit ihm Zeit zu geben sein Verhalten anzupassen.
Der schiesst das Tor, zieht sich sein Trikot aus, läuft 5 Sekunden über's Feld und krabbelt dann auf den Zaun. Das meinste wohl mit kürzester Zeit und dass der Bursche Betreuer wie Mitspieler ignorierte, die ihn davon abhalten wollten.
Die wussten ja offensichtlich bestens Bescheid, sonst hätten sie ihn ja nicht wieder runtergezogen; er wusste nicht, was allein sein Problem ist bzw. er dachte nicht mehr daran, was auch allein sein Problem ist.
Nehmen wir mal ein Foul bei dem der Schieri auf Gelb entscheidet. Da gibt's auch keine Zeit um das Verhalten anzupassen. Das ist dann eine Gelbe auch wenn der Spieler brav und einsichtig "Entschuldigung" sagt und sich trollt. Haute der Spieler dem Gegner dann 2 Sekunden nach dem Foul noch eins auf die Nase, dann ist das Rot.
Es ist schlicht ein Unterschied, ob man nach einem Foul gelb bekommt und danach reklamiert und deswegen nochmal gelb bekommt oder ob man Foul spielt, gelb bekommen SOLL, nach dem Pfiff aber den Ball noch wegspielt bzw. -schiesst und deswegen dann sogleich Gelbrot bekommt. Ich glaube, den Unterschied erkennst du auch.
Bei der entsprechenden Änderung durch das IFAB wurde als Begründung angeführt, daß es Kulturkreise gibt, in denen das Entblößen des Oberkörpers als anstößig gilt, weshalb es eben als Provokation eingestuft wurde - das wiederum ist unsportliches Verhalten und zu verwarnen.
(...)
Übrigens: Genau in diesen Fällen gibts auch ziemlich selten sogleich Gelbrot. Was es in konsequenter Anwendung der Regel(n), also ohne das sprichwörtliche Fingerspitzengefühl auch zwingend geben muss.
Dann sollte man mit Rücksicht auf die Vegetarier auch den Verkauf von Schnitzelbrötchen und Bratwurst im Stadion verbieten. Die könnten sich durch den Geruch von gebratenem Fleisch nämlich ebenfalls belästigt und provoziert fühlen.
Also gibt es da auch Gelb-Rot und wenn es das nicht gibt, dann zeigt der Schiedsrichter sozusagen Erbarmen und weil der diesmal kein Erbarmen zeigte, will man Erbarmen einklagen?
Ist das so zu verstehen?
Also mich hat's genervt, wenn ich nach so einem Trikothochziehen dann "Jesus ist der Größte" lesen musste.
Ich meinte die Hannoveraner, die ja klagen.
Und wie genau, willst Du die Regel dann formulieren?
Dann drehen alle Rad, weil es mal Gelb gibt und mal nicht. Nach dem Motto warum hat es bei Spieler X Gelb gegeben aber Y kein Gelb gesehn?
Nee, halte ich für eine schlechte Lösung.
Ja gut. Fingerspitzengefühl einzuklagen ist natürlich etwas seltsam. Weil damit eigentlich nicht die Ungerechtigkeit der Regel moniert wird, sondern das Ermessen des Entscheiders.
Sowas gibts natürlich auch draussen. Überschreitung des Ermessensspielraumen. Damit läufste aber mit dem Regelwerk und noch mehr mit der Gerichtsbarkeit beim Fussball stets ins Leere. Totschlagargument: Tatsachenentscheidung.
Ich meine weiterhin das, was ich eingangs meinte. Es gab und gibt genügend Gründe, das zu untersagen, was jetzt auch schon untersagt ist. Ich sehe aber keinen Grund, eine durchgehende Tathandlung mehrfach zu bestrafen, wenn in dieser mehrere Tatbestande verwirklicht werden.
Und warum er strohdoof ist? Klar vorgegebenes Strafmaß, unnütze Handlung - und durch die Sperre die Mannschaft geschwächt. Deshalb. Da wird auch der halbherzige Versuch, die Strafe abzuwenden nix bringen.
(...)
Iiiiimooooschen, nenne ich das.
(...) wie genügend intelligente und schöne Jubelgesten (Kegeln, Raupe, Schuhputzen, Bogenschütze, etc.) zeigen. (...)
@ Untouchable: Hier noch mal der schriftliche Beleg, wo die Geschichte mit den moralischen Befindlichkeiten ausgeführt wird:IFAB decisions: quotes from media conference - FIFA.com
Siehste das bei ner Trunkenheitsfahrt mit gefährlichem Eingriff in den Strassenverkehr und sich unmittelbar anschliessender fahrlässiger Tötung eines Fussgängers auch so? So tateinheitlich und so?
An diejenigen, die meinen, es hätte übersehen werden können bzw. Fingerspitzengefühl gezeigt werden können, hier der Hinweis auf die Meldung zur Abweisung des Einspruches von 96
Huszti: Einspruch abgewiesen | *Fußball | Bundesliga | SPORT1.de*
Es sind zwei verschiedene Vergehen, die beide Pflichtverwarnungen vorsehen. Daher ist hier kein Spielraum, die Zusatzanweisung der FIFA zur Regel 11 (das ist der Passus der greift, keine Regelung des DFB) ist eindeutig und unmißverständlich.
Und jetzt mal meine Gegenfrage: Vom SR wird verlangt, daß er die Regel beugt, "Fingerspitzengefühl" beweißt und einem Spieler ein vorsätzliches Fehlverhalten durchgehen lassen soll.