Profit regiert die Welt

André

Admin
Ost-Unternehmen wachsen kräftig

Die 100 größten Unternehmen Ostdeutschlands sind im vergangenen Jahr so stark wie seit Jahren nicht mehr gewachsen. Das berichtet "Die Welt". Wie das Ranking "Top 100 des Ostens" der Zeitung belege, sei der Gesamtumsatz um 11,8 Prozent auf 72,2 Milliarden Euro gestiegen. Zuletzt sei im Jahr 2000 eine höhere Dynamik erreich worden, als die Umsätze auf dem Höhepunkt der New Economy um 15,8 Prozent zulegten.

Trotz des Wachstums hätten die wichtigsten Adressen der Ost- Wirtschaft erstmals seit sechs Jahren wieder Personal abgebaut. Die Zahl der Beschäftigten ging 2004 gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozent auf rund 203 100 Mitarbeiter zurück.

Da die Großunternehmen in den neuen Bundesländern ihre Umsätze kräftig gesteigert und gleichzeitig die Belegschaften moderat reduziert hätten, seien die Umsätze je Mitarbeiter erheblich gestiegen. "Die Betriebe werden damit zukunftsfähiger, mitunter ist das für die Menschen eine schlechte Nachricht", sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) der Zeitung.

Größter Konzern im Osten ist der Energieversorger Vattenfall mit 10,7 Milliarden Euro Umsatz, gefolgt von Volkswagen Sachsen (3,5 Mrd. Euro) und der Verbundnetz Gas AG (3,3 Mrd. Euro).

(N24.de, Netzeitung)

Rekordgewinne und im gleichen Atemzug Leute entlassen! :nene:

So ist das aber nicht nur im Osten sondern in ganz Deutschland, soziale Verantwortung scheint den Firmenchefs ein Fremdwort zu sein! :motz:

Würden sie mal ein wenig weiterdenken, dann würden sie auch merken das in Deutschland bald kaum noch jemand Ihre Produkte kaufen kann!

Wir entwickeln uns gerade zum Dritte Welt Land!
 

Milkyway

Benutzer
Telekom plant ja auch trotz Umsatz Leute zu entlassen. Die Mitarbeiter dort können wahrscheinlich noch dankbar sein, dass sie zumindest eine Art von Abfindung erhalten, was beim Personalabbau ja nicht immer unbedingt garantiert ist.

Wie auch immer, es klingt schon ironisch, bei Wachstum gleichzeitig die Arbeitslosenquote durch Personalabbau zu erhöhen. Auch wenn man nicht vergessen darf, dass es die Unternehmen trotz ihres Wachstums auch nicht gerade leicht haben.

Gruß,
Janine ;)
 

André

Admin
Jo und das schlimme ist das dieser Abbau auch noch vom Staat finanziert und belohnt wird! :nene:

Als Bsp. sag ich nur mal Müller Molkereiprodukte... :schlecht:
 

JLover

Neuer Benutzer
Original von André
Als Bsp. sag ich nur mal Müller Molkereiprodukte... :schlecht:

Finde es echt zum Kotzen, was da teilweise abgeht. Und dazu ist in meinem Kopf das Bild von dem fett und breit grinsenden Deutsche-Bank-Chef Ackermann, der nach einer überstandenen Gerichtsversammlung das Victory-Zeichen in die Kamera macht. Wie kam es überhaupt zu diese Verhandlung? Letztendlich weil wegen Ackermann viele Menschen arbeitslos wurden. Victory, echt.
Zurück zum Thema. Wenn es nicht stört, zitiere ich hier mal eine Mail, dich ich bekommen habe:

"Das hier, das ist der Herr Müller. Der Herr Müller kommt aus Aretsried,
das liegt in Bayern, also ganz im Süden.

Der Herr Müller ist ein Unternehmer und das, was in den Fabriken von
Herrn Müller hergestellt wird, habt ihr sicher alle schon mal gesehen,
wenn ihr im Supermarkt ward. Der Herr Müller stellt nämlich lauter
Sachen her, die aus Milch gemacht werden. Naja, eigentlich stellen die
Kühe die Milch her, aber der Herr Müller verpackt sie schön und sorgt
dafür, dass sie in den Supermarkt kommen, wo ihr sie dann kaufen könnt.
Die Sachen, die der Herr Müller heurstellt sind so gut, dass sogar der
Herr Bohlen dafür Werbung gemacht hat.

Weil der Herr Müller ein Unternehmer ist, hat er sich gedacht, er
unternimmt mal was und baut eine neue Fabrik. Und zwar baut er sie in
Sachsen, das ist ganz im Osten. Eigentlich braucht niemand eine neue
Milchfabrik, weil es schon viel zu viele davon gibt, und diese viel zu
viele Milchprodukte produzieren, aber der Herr Müller hat sie trotzdem
gebaut.

Und weil die Leute in Sachsen ganz arm sind und keine Arbeitsplätze
haben, unterstützt der Staat den Bau neuer Fabriken mit Geld.
Arbeitsplätze hat man nämlich im Gegensatz zu Milchprodukten nie genug.
Also hat der Herr Müller einen Antrag ausgefüllt, ihn zur Post gebracht
und abgeschickt.Ein paar Tage später haben ihm dann das Land Sachsen und
die Herren von der Europäischen Union in Brüssel einen Scheck über 70
Millionen Euro geschickt. 70 Millionen, das ist eine Zahl mit sieben
Nullen, also ganz viel Geld. Viel mehr, als in euer Sparschwein passt.
Der Herr Müller hat also seine neue Fabrik gebaut und 158 Leute
eingestellt. Hurra, Herr Müller.

Nachdem die neue Fabrik von Herrn Müller nun ganz viele Milchprodukte
hergestellt hat, hat er gemerkt, dass er sie gar nicht verkaufen kann,
denn es gibt ja viel zu viele Fabriken und Milchprodukte. Naja,
eigentlich hat er das schon vorher gewusst, auch die Herren vom Land
Sachsen und der Europäischen Union haben das gewusst, es ist nämlich
kein Geheimnis. Das Geld haben sie ihm trotzdem gegeben.
Ist ja nicht ihr Geld, sondern eures. Klingt komisch, ist aber so.

Also was hat er gemacht, der Herr Müller? In Niedersachsen, das ist
ziemlich weit im Norden, hat der Herr Müller auch eine Fabrik. Die steht
da schon seit 85 Jahren und irgendwann hatte der Herr Müller sie
gekauft. Weil er jetzt die schöne neue Fabrik in Sachsen hatte, hat der
Herr Müller die alte Fabrik in Niedersachsen nicht mehr gebraucht, er
hat sie geschlossen und 175 Menschen haben ihre Arbeit verloren.

Wenn ihr in der Schule gut aufgepasst habt, dann habt ihr sicher schon
gemerkt, dass der Herr Müller 17 Arbeitsplätze weniger geschaffen hat,
als er abgebaut hat. Dafür hat er 70 Millionen Euro bekommen.
Wenn ihr jetzt die 70 Millionen durch 17 teilt, dafür könnt ihr ruhig
einen Taschenrechner nehmen, dann wisst ihr, dass der Herr Müller für
jeden vernichteten Arbeitsplatz über 4 Millionen Euro bekommen hat.

Da lacht er, der Herr Müller. Natürlich nur, wenn niemand hinsieht.
Ansonsten guckt er ganz traurig und erzählt jedem, wie schlecht es ihm
geht. Aber der Herr Müller sitzt nicht nur rum, sondern er sorgt auch
dafür, dass es ihm besser geht. Er ist nämlich sparsam, der Herr Müller.
Sicher kennt ihr die Becher, in denen früher die Milch von Herrn Müller
verkauft wurden. Die schmeckt gut und es passten 500 ml rein, das ist
ein halber Liter. Seit einiger Zeit verkauft der Herr Müller seine Milch
aber in lustigen Flaschen, nicht mehr in Bechern. Die sind praktisch,
weil man sie wieder verschließen kann, und sehen hübsch aus. Allerdings
sind nur noch 400 ml drin, sie kosten aber dasselbe. Da spart er was,
der Herr Müller. Und sparen ist eine Tugend, das wissen wir alle.

Wenn ihr jetzt fragt, warum solche ekelhaften Schmarotzer wie der Herr
Müller nicht einfach an den nächsten Baum gehängt werden, dann muss ich
euch sagen, dass man so etwas einfach nicht tut. Wenn ihr aber das
nächste Mal im Supermarkt seid, dann lasst doch einfach die Sachen vom
Herrn Müller im Regal stehen und kauft die Sachen, die daneben stehen.
Die schmecken genauso gut, sind meistens billiger und werden vielleicht
von einem Unternehmer hergestellt, für den der Begriff "soziale
Verantwortung" noch eine Bedeutung hat."
 

André

Admin
Original von maxy
du hast auch nix zu tun, oder? - Wer liest sich so einen langen text denn durch???
Ich z.B. !

Es gibt schon Leute die mehr verstehen als einen Satz! :zwinker:

@jlover: Ich kannte den Text schon bereits, ist aber echt ein Unding was sich manche hier im Land erlauben dürfen! :schlecht:
 
I

imported_Ilai

Guest
Original von maxy
du hast auch nix zu tun, oder? - Wer liest sich so einen langen text denn durch???

ich - und fand den Text wieder mal sehr aufschlussreich.

Also JLover: bitte nicht entmutigen lassen, sondern ruhig auch über wichtige Dinge schreiben! :spitze1:
 
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