Pflegekräfte

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Es geht nicht ums Image. Wie schon mehrfach festgestellt haben einige Diskutanten hier überhaupt keinen blassen Schimmer davon, was die Pflegekammer ist und welche Aufgaben sie hat und welche positiven Auswirkungen das auf die Pflege hätte. Aber trotzdem dagegen aus völlig absurden "Gründen" - 99% der Inhalte dieses threads sind - sorry - völliger Unsinn.

Mit der Pflegekammer steht die Pflege auf einer Stufe mit den Ärzten und ihrer Kammer und zwar institutionell. Unter anderem säße die Pflege mit einer Kammer zum Beispiel mit am Tisch, wenn es um die Höhe der Pflegesätze und die DRGs geht - also unmittelbar mitbestimmen kann, wie viel Geld da bezahlt wird an die KH und PfE. Und damit dann auch mehr Geld für die Pflege da ist. Wenn sie nicht bestimmen darf, dann wird da entsprechend wenig Geld für die Pflege miteingepreist. Die Ärzte werden sich da nämlich nicht für die Pflege stark machen. Die schneiden sich dann ein großes Stück aus dem Kuchen und die Krümel sind dann für Pflege. In dem Fall zurecht. Die Pflegenden wollen ja gar nicht mitbestimmen. Sind also völlig zufrieden mit den Krümeln. (Und da hat dann auch die Gewerkschaft wenig Argumente für höhere Löhne, denn auf die Pflege sind ja nur die Krümel zu verteilen.)

usw. usf. (soll heißen, das ist auch nur ein Aspekt von vielen anderen, die ich Verlaufe dieses Threads schon angesprochen habe)
 

Hendryk

Forum-Freund
Mit der Pflegekammer steht die Pflege auf einer Stufe mit den Ärzten und ihrer Kammer und zwar institutionell. Unter anderem säße die Pflege mit einer Kammer zum Beispiel mit am Tisch, wenn es um die Höhe der Pflegesätze und die DRGs geht - also unmittelbar mitbestimmen kann, wie viel Geld da bezahlt wird an die KH und PfE.
Das schreibst du jetzt noch, wo doch immer wieder klargelegt wurde, dass die Pflegekammer gar nichts mitbestimmen kann?
Sie sitzt da mit am Tisch - und nachher heißt es: Warum seid ihr mit dem Beschluss nicht einverstanden? Eure Pflegekammer war doch dabei...
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Das schreibst du jetzt noch, wo doch immer wieder klargelegt wurde, dass die Pflegekammer gar nichts mitbestimmen kann?

Das ist zum Beispiel Unsinn, dass die Pflegekammer nichts bestimmen kann. Die Pflegekammern sind ein machtvolles Instrument der Mitbestimmung (nicht im Sinne der betrieblichen Mitbestimmung, das ist wiederum was völlig anderes).
 

Hendryk

Forum-Freund
Das ist zum Beispiel Unsinn, dass die Pflegekammer nichts bestimmen kann. Die Pflegekammern sind ein machtvolles Instrument der Mitbestimmung (nicht im Sinne der betrieblichen Mitbestimmung, das ist wiederum was völlig anderes).
Siehe mein Beispiel mit der Bürgerbeteiligung - Demokratie = Volksherrschaft. Und entscheiden tun die Politiker, auch wenn das Volk es anders möchte und dafür gute Gründe liefert.
Auch sammeln von mehr als tausend Unterschriften reicht nicht aus.
Aber lassen wir das, ich bin zwar bei einem Pflegedienst, aber keine Pflegekraft. Und die Argumente von Schröder und Dilbert zählen ja nicht.
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Siehe mein Beispiel mit der Bürgerbeteiligung - Demokratie = Volksherrschaft. Und entscheiden tun die Politiker, auch wenn das Volk es anders möchte und dafür gute Gründe liefert.
Auch sammeln von mehr als tausend Unterschriften reicht nicht aus.
Aber lassen wir das, ich bin zwar bei einem Pflegedienst, aber keine Pflegekraft. Und die Argumente von Schröder und Dilbert zählen ja nicht.

Aua, aua, aua. Ja, Entscheiden tun alles die pösen Politiker und der arme Mann von der Straße... Sorry, Unsinn.

Interessen-Gruppen nehmen natürlich Einfluss auf politische Entscheidungen, deswegen schließen die sich ja auch zusammen. Deswegen gibt es Verbände. Deswegen gibt es Berufskammern. Damit nimmt man Einfluss auf die Politik. Das ist Demokratie und nicht Volksbefragung. Demokratien bestehen aus Institutionen, die Berufskammern sind solche Instutuionen, die sogar von Rechtswegen Einflussmöglichkeiten haben, die andere Verbände nicht haben.

Geschenkt kriegt niemand was und man muss sich gegen andere Interessengruppen behaupten. Die geben nämlich nichts freiwillig ab. Um im Gesundheitssystem zu bleiben, sind das die Ärzte mit ihren Verbänden, die Kassen mit ihren Verbänden, die Arbeitgeger mit ihren Verbänden und noch ein paar Akteure mehr. Die haben alle ihre eigenen Interessen und die schenken der Pflege nichts. Die Pflege muss sich gegen die Behaupten und ihre Interessen durchbringen. Und das geht nur mit Berufsverbänden, Gewerkschaften, Berufskammern uvam. Wer da freiwillig auf machtvolle Institutionen verzichtet - in diesem Fall auf die Pflegekammer - der soll sich bitteschön nicht darüber beklagen, das nichts besser wird.
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Und die Argumente von Schröder und Dilbert zählen ja nicht.

Das Klempner abgeschafft gehören, weil sie keine elektrischen Leitungen reparieren, ist halt nicht so wirklich ein Argument. Und sich anschließend darüber beschweren, dass keiner mehr die Wasserleitungen repariert, und einem nun das Wasser bis zum hals steht, ist dann halt auch 🤪
 
Zuletzt bearbeitet:

faceman

Europapokal-Tippspielsieger 2015
Siehe mein Beispiel mit der Bürgerbeteiligung - Demokratie = Volksherrschaft. Und entscheiden tun die Politiker, auch wenn das Volk es anders möchte und dafür gute Gründe liefert.
Auch sammeln von mehr als tausend Unterschriften reicht nicht aus.
Aber lassen wir das, ich bin zwar bei einem Pflegedienst, aber keine Pflegekraft. Und die Argumente von Schröder und Dilbert zählen ja nicht.

Sorry, aber für Entscheidungen sind diese Politiker gewählt. Und das möchte es nicht anders, sondern ein Teil des Volkes. Wie groß dieser Teil ist, darf dabei gern diskutiert werden. Nichtsdestotrotz sind die Politiker nunmal demokratisch gewählt und damit legitimiert. Das kann man alles Schei..e finden, ist aber nunmal genau demokratisch. Und natürlich reichen "mehr als Tausend" Unterschriften nicht aus, um an Entscheidungen und/oder Plänen zu rütteln. Das wäre ja ne Katastrophe, wenn das so wäre.
 

Hendryk

Forum-Freund
Und natürlich reichen "mehr als Tausend" Unterschriften nicht aus, um an Entscheidungen und/oder Plänen zu rütteln. Das wäre ja ne Katastrophe, wenn das so wäre.
Finde ich logisch. :ironie:
Hauptsache, dass leuchtet auch allen Bürgerbewegungen ein. Die sind dann ja alle komplett überflüssig. Jedenfalls sollten sie das Sammeln von Unterschriften sein lassen.
 

faceman

Europapokal-Tippspielsieger 2015
Finde ich logisch. :ironie:
Hauptsache, dass leuchtet auch allen Bürgerbewegungen ein. Die sind dann ja alle komplett überflüssig. Jedenfalls sollten sie das Sammeln von Unterschriften sein lassen.
Nö, das geschieht ja nach entsprechenden Regeln, die nunmal festgeschrieben sind.
 

Schröder

Problembär
Es geht nicht ums Image. Wie schon mehrfach festgestellt haben einige Diskutanten hier überhaupt keinen blassen Schimmer davon, was die Pflegekammer ist und welche Aufgaben sie hat und welche positiven Auswirkungen das auf die Pflege hätte. Aber trotzdem dagegen aus völlig absurden "Gründen" - 99% der Inhalte dieses threads sind - sorry - völliger Unsinn.

Mit der Pflegekammer steht die Pflege auf einer Stufe mit den Ärzten und ihrer Kammer und zwar institutionell. Unter anderem säße die Pflege mit einer Kammer zum Beispiel mit am Tisch, wenn es um die Höhe der Pflegesätze und die DRGs geht - also unmittelbar mitbestimmen kann, wie viel Geld da bezahlt wird an die KH und PfE. Und damit dann auch mehr Geld für die Pflege da ist. Wenn sie nicht bestimmen darf, dann wird da entsprechend wenig Geld für die Pflege miteingepreist. Die Ärzte werden sich da nämlich nicht für die Pflege stark machen. Die schneiden sich dann ein großes Stück aus dem Kuchen und die Krümel sind dann für Pflege. In dem Fall zurecht. Die Pflegenden wollen ja gar nicht mitbestimmen. Sind also völlig zufrieden mit den Krümeln. (Und da hat dann auch die Gewerkschaft wenig Argumente für höhere Löhne, denn auf die Pflege sind ja nur die Krümel zu verteilen.)

usw. usf. (soll heißen, das ist auch nur ein Aspekt von vielen anderen, die ich Verlaufe dieses Threads schon angesprochen habe)
Nochmal: "Mit am Tisch sitzen" heißt nicht, das die da irgendwas zu bestimmen hätte. Sie muss angehört werden,.. und wird ignoriert werden, sobald es irgendwie Geld kostet. Mit Ärzten sind die nicht vergleichbar, denn mit Ärzten und ihren Operationen verdienen die Krankenhäuser ihr Geld. Dafür bräuchten die nichtmal `ne Kammer. Für Pflegeleistungen bekommen die KH so gut wie nix. Also haben die Ärzte auch mehr zu melden mit ihrer Kammer.. andernfalls wandern die nämlich ab ins Ausland, wo sie noch mehr verdienen können. Wenn eine Pflegerin damit droht, wird halt eine andere aus Rumänien etc. eingestellt, die für noch weniger arbeitet. Oder die Stelle bleibt unbesetzt und die anderen müssen dann halt noch mehr schuften. Das interessiert weder die AG noch die Politiker.
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Tja, dann hat die Pflege eben weiterhin keine Stimme. Basisdemokratisch halt. Welche Alternative die Branche aus ihren Reihen aufbauen würde, findet sich dagegen nirgendwo. Dann läuft es halt selbstgewählt weiter, wie bisher. :weißnich:


Da gibt es keine Alternative. Einer Kammer werden hoheitliche Aufgaben übertragen, die übernimmt staatliche Aufgaben und hat damit auch institutionelle Zugänge, die andere Verbände nicht haben und auch nicht kriegen. Eine Kammer kann diverse Inhalte ihres Berufs (mit)bestimmen. Wenn man die Kammer abschafft, dann bestimmen andere über die Inhalte des Berufe. Und die Pflege kann nur blöd zuschauen, wie andere über ihren eigenen Beruf bestimmen. Und dann wundern sie sich, dass das nicht so toll ist, was andere da über sie bestimmen.
 

Dilbert

Pils-Legende
Ich habe es Dir schon mal weiter oben erklärt, wie das zusammenhängt. Nochma in einem Satz: Wer freiwillig darauf verzichtet mit anderen Gesundheitsberufen auf einer Stufe zu stehen, der wird auch entsprechend behandelt, was sich unter anderem in der Entlohnung widerspiegelt.

Und das dann auch völlig zurecht. Mehr als ein Hilfskräftegehalt ist dann einfach auch nicht drin für Hilfskräfte. Und wer sich selbst als Hilfskraft sieht und auch möchte, dass das unbedingt so bleibt, der wird auch von anderen als Hildkraft gesehen. Wer sich selbst ganz, ganz unten auf der Leiter einordnet, der kriegt wird dann auch entsprechend entlohnt (und ist damit jetzt tendentiell eher überbezahlt). Wieso sollte man denen denn mehr bezahlen als anderen Hilfskräften?
Ich hab es schonmal geschrieben: Vielleicht wäre das alles anders abgelaufen, wenn man den Laden besser eingeführt hätte. Die Präsidentin hat das in ihrem Statement zur Ursachenforschung des Wahlergebnisses schon richtig zusammengefasst.

So wurde Leuten, die eh wenig verdienen, ungefragt etwas aufgezwungen, was ihnen finanziell noch mehr Probleme bereitet. Kommunikativ wie vom ganzen Entstehungsprozess her, konnte das ganze Ding eigentlich nur scheitern. Es sieht keiner einen Sinn darin, für eine Institution zu zahlen, die es in sechs Jahren nicht einmal schafft ihre Mitglieder zu registrieren. Die ganze Machart der Einführung war für´n Arsch. Da hätte man im Vorfeld mal in die Betriebe gehen und Infoveranstaltungen abhalten müssen, es waren ja vom Landtagsbeschluss bis zur offiziellen Gründung etliche Jahre Zeit. Stattdessen gab es eine fadenscheinige "Umfrage" von knapp 1000 Leuten, die wahrscheinlich selbst nicht wussten über was sie da gerade genau entscheiden sollten, und deren Ergebnis denkbar knapp war.. Der Rest bekam irgendwann Post, mit der er oft gar nichts anfangen konnte. Registrier Dich, oder stirb. Zahl oder stirb. Wir sorgen übrigens demnächst dafür, dass ihr mehr überwacht und kontrolliert werdet, damit ihr auch ja vernünftig arbeitet, ihr selbst seid ja zu blöd dazu (ich weiß, dass es so nicht gemeint war, aber letztendlich kam es so rüber). Das alles mit dem Wort "Selbstbestimmung" garniert. Und dann wundert man sich, wenn die Leute sich verarscht vorkommen, und auf die Barrikaden gehen. Wozu eben noch kam, dass die Gewinner der letzten Landtagswahl versprachen sich den Laden nochmal vorzuknöpfen, was dann ja auch erstmal nicht umgesetzt wurde.

Die Entstehung war also in allen Belangen eine Farce, der Umgang mit den Mitgliedern dazu in jeder Form unmöglich. Anfragen per Telefon wurden nicht entgegengenommen oder konnten gar nicht erst entgegengenommen werden, weil die Telefonheinis komplett überlastet waren. Auf E-Mails wurde nicht geantwortet (eigene Erfahrung). Skeptiker bekamen auf ihre Fragen keine Antworten. Leute, die wegen eines Härtefalls Widerspruch gegen ihren Jahresbeitrag eingelegt haben, wurden nicht ernst genommen, oder man trat ihnen teilweise mit absurden Begründungen entgegen oder / und ging sogar an ihre letztjährige Corona-Bonuszahlung. Pflegekräfte in Rente wurden weiterhin belästigt (ich weiß das, weil eine ehemalige Kollegin von mir denen etliche male schreiben musste, bis die kapiert haben dass sie seit ´ner halben Ewigkeit nicht mehr arbeitet). Es wurden ehemalige Pflegekräfte zur Registrierung und Zahlung rangezogen, wenn sie irgendetwas machten was entfernt damit zu tun haben könnte. Ist doch klar, dass die keine Lust haben für sowas zu bezahlen. Das alles unter dem Schirm "unsere" Stimme zu sein.

Und da kannst du mir jetzt auch noch 500 mal das Wort "Hilfsarbeiter" an den Kopf schmeißen: So geht man nicht mit denen um, die eigentlich die eigene Basis sein sollen. Das ist Käse und politisches Versagen. In diese Kammer hatte kaum jemand einen Hauch von Vertrauen. Abgesehen davon, dass sie wie schön öfter gesagt, an der derzeitigen Lage trotz aller am-Tisch-Sitzerei eben nicht viel ändern kann. Die Politiker sabbeln seit Jahren davon, dass sie die Pflege stärken wollen, herausgekommen ist diese tolle "Ehrenpflegaz"-Serie und ein Haufen heiße Luft.

Und mehr war auch diese Kammer nicht. Höchstens ein abschreckendes Beispiel, wie man es nicht macht.

Es wird gesagt, die Pflege würde sich so selbst klein halten. Was meinst Du denn, wie klein man sich als Einzelperson vorkommt, wenn so mit einem umgegangen wird? Nimm es doch einfach mal als Signal an die Politik, dass wir uns eben nicht alles gefallen lassen.
 

faceman

Europapokal-Tippspielsieger 2015
Nimm es doch einfach mal als Signal an die Politik, dass wir uns eben nicht alles gefallen lassen.
Das ist halt das Problem bei der Kommunikation. Der eine meint ein Signal zu senden und beim Gegnüber kommt etwas völlig anderes an. Was meinst Du denn, welches Signal bei der Politik nun angekommen ist?
 

faceman

Europapokal-Tippspielsieger 2015
Nochmal: "Mit am Tisch sitzen" heißt nicht, das die da irgendwas zu bestimmen hätte. Sie muss angehört werden,.. und wird ignoriert werden, sobald es irgendwie Geld kostet. Mit Ärzten sind die nicht vergleichbar, denn mit Ärzten und ihren Operationen verdienen die Krankenhäuser ihr Geld. Dafür bräuchten die nichtmal `ne Kammer. Für Pflegeleistungen bekommen die KH so gut wie nix. Also haben die Ärzte auch mehr zu melden mit ihrer Kammer.. andernfalls wandern die nämlich ab ins Ausland, wo sie noch mehr verdienen können. Wenn eine Pflegerin damit droht, wird halt eine andere aus Rumänien etc. eingestellt, die für noch weniger arbeitet. Oder die Stelle bleibt unbesetzt und die anderen müssen dann halt noch mehr schuften. Das interessiert weder die AG noch die Politiker.

Und auch nochmal ... nun sitzt die Branche nicht mit am politischen Tisch und diese kann nicht nur nichts sagen, sondern nun nichtmal mehr mit zuhören. Ist das nun besser? Oder nochmal gefragt, welche Alternative kommt denn aus Eurer Sicht nun in Frage?
 

Rupert

Friends call me Loretta
@Dille:
Hör bitte auf Dich zu rechtfertigen und schon vor allem vor Leuten im web, die meinen Dir immer Ratschläge aufdrücken zu müssen, dabei auch nur das runterkauen, was sie allgemein darüber im web finden, nur das artikulieren, was in ihre Schiene passt und das immer nur wiederholen.
 

Dilbert

Pils-Legende
Das ist halt das Problem bei der Kommunikation. Der eine meint ein Signal zu senden und beim Gegnüber kommt etwas völlig anderes an. Was meinst Du denn, welches Signal bei der Politik nun angekommen ist?
Dass man uns nicht über unseren Kopf hinweg in irgendetwas zwangseingliedern kann. Das sollte aber nach all den Mahnwachen, Protestbriefen etc. auch unmissverständlich angekommen sein. Sonst hätte es diese ganze Wahl ja auch gar nicht gegeben.
 

Dilbert

Pils-Legende
@Dille:
Hör bitte auf Dich zu rechtfertigen und schon vor allem vor Leuten im web, die meinen Dir immer Ratschläge aufdrücken zu müssen, dabei auch nur das runterkauen, was sie allgemein darüber im web finden, nur das artikulieren, was in ihre Schiene passt und das immer nur wiederholen.
Hast ja recht. Ich wollte hier auch eigentlich gar nicht mehr reingucken. Frag mich nicht, warum ich da wieder drauf eingestiegen bin. Wir drehen uns eh nur im Kreis.
 

Schröder

Problembär
Und auch nochmal ... nun sitzt die Branche nicht mit am politischen Tisch und diese kann nicht nur nichts sagen, sondern nun nichtmal mehr mit zuhören. Ist das nun besser? Oder nochmal gefragt, welche Alternative kommt denn aus Eurer Sicht nun in Frage?
Es ist nicht besser, aber auf alle Fälle billiger, als vom eh geringen Lohn noch alleine eine Kammer finzanzieren zu müssen, die am Ende eh nichts ausrichten kann, weil das politisch auch gar nicht gewollt ist.

Was "besser" wäre? Das einzige, was helfen würde, wäre bundesweiter Generalstreik. Da sterben dann zwar Leute, was natürlich gegen den Berufsethos ist und deshalb nicht gemacht wird, aber ohne Leichen rückt die Regierung keinen Cent raus (wobei... Selbst das wäre nicht sicher. Möchte gar nicht wissen wie viele schon gestorben sind, weil das völlig überlastete Personal einen Fehler gemacht hat). Und am Geld scheitert halt alles, für diese Erkenntnis brauchst keine Kammer, das wissen die Politiker selbst. Es ist ihnen nur scheißegal, ob mit oder ohne Kammer. Die wär also ähnlich erfolgreich wie die Alibi-"Oppositionsparteien" der ehem. DDR.

Für den jetzigen Lohn arbeiten nur Idealisten. Wenn die mehr verdienen würden, wäre der Beruf vielleicht auch für Leute interessant, die sich eine Zukunft aufbauen und nicht nur selbst überleben wollen. Aber dann hast du nicht nur für das jetzige Pflegepersonal 10-20 % mehr Lohnkosten, sondern auch noch 10-20 % mehr Beschäftige (die man aber dringend bräuchte). Das zahlt halt keiner, egal wie die Konsequenzen aussehen.
 
Zuletzt bearbeitet:

faceman

Europapokal-Tippspielsieger 2015
Was "besser" wäre? Das einzige, was helfen würde, wäre bundesweiter Generalstreik.

Also Kampf statt Diplomatie. Von mir aus, dann ruft halt auf und schaut wer folgt. Soll ich eine Prognose wagen? Genauso gut könntest Du Wünsche äussern, wie jeder bekommt aus dem Kanzleramt einen Bonus. Superwunsch. Wie realistisch ist der? Und wie würde der weiterhelfen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Rupert

Friends call me Loretta
Da hast ja das Problem: Pflegekräfte streiken eben nicht flächendeckend und hart, denn das können sie eben genau nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, da es dann zu vielen Toten und hunderttausend- bis millionenfachen schweren Leid von Menschen, die eben hilfsbedürftig sind, käme.

Dieses Gewissen und ihr Einsatz wird den Pflegekräften aber nicht nur nicht gedankt in Form von einer adäquaten Bezahlung, es wird sogar schamlos ausgenutzt um die Arbeitsbedingungen noch mieser zu machen.

Das ist so offensichtlich, dass es jedem einleuchten sollte, ganz ohne Berufskammer. Wer zuerst eine Berufskammer braucht, die das der Gesellschaft und Politik klarmacht, dass Pflege absolut essentiell für eben diese Gesellschaft ist, dem ist meines Erachtens kaum zu helfen.
Denn dann gilt: Deutschland ist ein Land, dem eben Hilfe und Pflege um Leid und Krankheit zu lindern sehr wenig wert ist in dem Sinne, dass die Mittel, die da reingesteckt werden auch bei den Helfern und Hilfsbedürftigen ankommen, und das auch sehr wenig bis keine Solidarität zeigt mit denjenigen, die helfen und pflegen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hendryk

Forum-Freund
Nur mal so und ohne Nachweise, ist in den letzten Monaten passiert, berichtet in der Zeitung:
Pflegeheime gehören zum Teil auch zu internationalen Konzernen (oder wie man das jetzt in diesem Fall nennt). In der Nachbargemeinde ist ein Pflegeheim mit einem sehr guten Ruf, dort habe ich mein Praktikum gemacht. Das Pflegeheim gehörte mit anderen Heimen zur "Specht-Gruppe" und die Specht-Gruppe hat die Heime wohl an einen französischen Konzern verkauft.

Jetzt in der Corona-Krise sind die Pflegekräfte besonders gefordert und belastet. Dazu natürlich auch selber von Corona bedroht.
Und in dieser Zeit hat die französische Konzernleitung nicht Besseres zu tun, als den Betriebsrat der Heime (ehemals Specht-Gruppe) massiv in der Arbeit zu behindern. Die Leiterin des Betriebsrates bekommt seit mehreren Monaten keinen Lohn mehr ausgezahlt. Sie hat Hausverbot und kann ihrer Tätigkeit als Betriebsrätin nicht mehr nachkommen. Ihr wurde auch fristlos (ohne Gründe) gekündigt. Wer sonst noch dem Betriebsrat angehört, muss sich gegen ähnliche Maßnahmen wehren.
Das Ganze geht inzwischen vor Gericht, das Hausverbot musste zurückgenommen werden, aus der fristlosen Kündigung wurde wohl eine fristgerechte. Als Betriebsrätin ist sie aber doch unkündbar, wenn sie sich nichts zuschulden kommen lässt.
Es geht also vor Gericht weiter.
Die deutsche Konzernleitung nimmt dazu nicht Stellung, verweist auf die französische...
 

faceman

Europapokal-Tippspielsieger 2015
Nur mal so und ohne Nachweise, ist in den letzten Monaten passiert, berichtet in der Zeitung:
Pflegeheime gehören zum Teil auch zu internationalen Konzernen (oder wie man das jetzt in diesem Fall nennt). In der Nachbargemeinde ist ein Pflegeheim mit einem sehr guten Ruf, dort habe ich mein Praktikum gemacht. Das Pflegeheim gehörte mit anderen Heimen zur "Specht-Gruppe" und die Specht-Gruppe hat die Heime wohl an einen französischen Konzern verkauft.

Jetzt in der Corona-Krise sind die Pflegekräfte besonders gefordert und belastet. Dazu natürlich auch selber von Corona bedroht.
Und in dieser Zeit hat die französische Konzernleitung nicht Besseres zu tun, als den Betriebsrat der Heime (ehemals Specht-Gruppe) massiv in der Arbeit zu behindern. Die Leiterin des Betriebsrates bekommt seit mehreren Monaten keinen Lohn mehr ausgezahlt. Sie hat Hausverbot und kann ihrer Tätigkeit als Betriebsrätin nicht mehr nachkommen. Ihr wurde auch fristlos (ohne Gründe) gekündigt. Wer sonst noch dem Betriebsrat angehört, muss sich gegen ähnliche Maßnahmen wehren.
Das Ganze geht inzwischen vor Gericht, das Hausverbot musste zurückgenommen werden, aus der fristlosen Kündigung wurde wohl eine fristgerechte. Als Betriebsrätin ist sie aber doch unkündbar, wenn sie sich nichts zuschulden kommen lässt.
Es geht also vor Gericht weiter.
Die deutsche Konzernleitung nimmt dazu nicht Stellung, verweist auf die französische...

Bei aller Traurigkeit, aber das passiert in anderen Branchen auch. Nur was hat das mit dem Thema zu tun? Möchtest Du damit erklären, dass eh alles sinnlos ist, weil das Geld regiert? Warum können anderen Branchen gegen solche Machenschaften vorgehen? Mal abgesehen davon, dass das gar nicht Aufgaben von Kammern wären.
 

faceman

Europapokal-Tippspielsieger 2015
Denn dann gilt: Deutschland ist ein Land, dem eben Hilfe und Pflege um Leid und Krankheit zu lindern sehr wenig wert ist in dem Sinne, dass die Mittel, die da reingesteckt werden auch bei den Helfern und Hilfsbedürftigen ankommen, und das auch sehr wenig bis keine Solidarität zeigt mit denjenigen, die helfen und pflegen.
Das das so ist, ist so offensichtlich, dass es jedem einleuchten sollte, ganz ohne Berufskammer. Das Pflege essentiell ist, ist mir doch klar. Scheinbar bedarf es aber eben Institutionen um genau Gesellschaft und Politik deren Wichtigkeit klar zu machen. Und da ist eine Institution mehr besser, als eine zu wenig. Wer sollte es denn sonst tun? Wer welche Institution auch ablehnt, um Misstände zumindest anzusprechen und später dann auch hilft Regularien zu schaffen, um diese abzustellen, dem ist meines Erachtens kaum zu helfen.
 
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