Pflegekräfte

Rupert

Friends call me Loretta
Das das so ist, ist so offensichtlich, dass es jedem einleuchten sollte, ganz ohne Berufskammer. Das Pflege essentiell ist, ist mir doch klar. Scheinbar bedarf es aber eben Institutionen um genau Gesellschaft und Politik deren Wichtigkeit klar zu machen. Und da ist eine Institution mehr besser, als eine zu wenig. Wer sollte es denn sonst tun? Wer welche Institution auch ablehnt, um Misstände zumindest anzusprechen und später dann auch hilft Regularien zu schaffen, um diese abzustellen, dem ist meines Erachtens kaum zu helfen.
Da sind wir doch durch damit. Eine Berufskammer hat weder das Mandat noch die Mittel dazu den Pflegekräften zu einer besseren Vergütung ihrer Leistung zu verhelfen, das wurde doch jetzt echt hier oft genug durchgekaut und genau das ist die Hauptkrux in der Pflege: Kaum Geld, Mordsbelastung.
 

faceman

Europapokal-Tippspielsieger 2015
Klar sind wir damit durch. Institution ist nicht gewollt. Status Quo ist cool, alles bleibt wie es ist. Aus die Maus. Ein Mandat einer Kammer interessiert ja nichtmal. Wichtig ist dagegen zu sein, nun denn. Gehts halt weiter, wie gehabt. :weißnich:
 

Hendryk

Forum-Freund
Ändert ja nichts daran, dass ich es dennoch gedacht hatte.
War auch mein Fehler...
Ich habe zwar als Einleitung geschrieben: Nur mal so...
Aber das war nicht so eindeutig. Und das Thread-Thema ist eben doch die Pflegekammer, steht nur nicht in der Überschrift. Aber @Dilbert hat es ja mit einem Beitrag über die Pflegekammer Schleswig Holstein eröffnet.
Ich denke auch, das Thema Pflegekammer ist jetzt genügend diskutiert.
 

HoratioTroche

Zuwanderer
Weiss nicht ob es sowas hier gibt und braucht, die Schweizer zahlen so oder so besser. Oder die sonstigen Bedingungen sind besser. Oder beides.
Finden wohl auch die vielen deutschen Pfleger, die hier rumlaufen. Und Ärzte. Und Sozialarbeiter. Oder Bauarbeiter und Monteure.
Dabei gibt es weniger Urlaub und mehr Wochenstunden, jedenfalls in meiner Branche.
In der Schweiz wird ja auch nur alle 100 Jahre mal gestreikt. Und es wird weniger gejammert.

Aber: das war eigentlich ein Witz. Muss man wohl manchmal wirklich dazu schreiben.
 
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Calo

The Italian Stallion
Hatte Post von der "Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein" im Briefkasten.

Das ist so eine Art Experten-Organisation, die sich unabhängig um Verbesserungen in der Pflege kümmern soll. Die Mitgliedschaft da drin wurde einem aufgezwungen, da bin ich nicht freiwillig eingetreten. Das ganze ist irgendwie gesetzlich verankert, so ganz hab ich das als Antibürokrat nicht verstanden, aber in anderen Bundesländern wurden schon Strafzahlungen verhängt, wenn man da nicht eingetreten ist.

Bisher haben die mich nur damit genervt, dass sie meinen Briefkasten dichtgemüllt haben, mit irgendwelchen Wahlformularen damit ich Leute in irgendwas wählen konnte, von denen ich nie etwas gehört habe und nie etwas hören wollte. Bisher war diese Zwangsmitgliedschaft in dem Verein, den soweit ich das durch die Kommentare auf deren Facebook-Seite beurteilen kann eigentlich niemand wirklich haben wollte, noch kostenlos.

In Zukunft muss ich dafür 119 Euro im Jahr bezahlen. Ich soll 119 Euro für eine Organisation blechen, die mich zwangsweise vermitgliedert hat, die mir komplett am Arsch vorbeigeht, und die irgendwie keiner braucht. Die Wahlbeteiligung für die ganzen Gremien lag bei nicht einmal 20%. Inzwischen läuft eine Onlinepetition, diese Kammer wieder abzuschaffen. Da haben schon über 2000 Leute unterschrieben (mich eingeschlossen). Ob das was hilft weiß ich nicht, aber ich gehe mal davon aus, dass die Beteiligung an der Petition am Ende höher sein wird als die Wahlbeteiligung für deren Vorstand letztes Jahr.

Die 119 Euro sollen übrigens auf einmal bezahlt werden, monatliche Raten gehen nicht. Da kommt Freude auf. Klar, in einem Job, der von vielen als "unterbezahlt" betitelt wird, hat man das ja auch immer mal schnell auf der hohen Kante liegen. Abgesehen davon finde ich es abartig, dass ich in Zukunft dafür bezahlen muss meinen Beruf auszuüben. Das sollte doch eigentlich andersrum laufen....

Der Pflegeberuf gilt in der Öffentlichkeit als unattraktiv, schlecht bezahlt und stressig, miese Arbeitszeiten und ständiger Personalmangel inklusive. Die sogenannte Pflegeberufskammer tut jetzt auch noch alles, um auch die letzten positiv Bekloppten zu vergraulen, die versuchen sich den Spaß an der Arbeit nicht nehmen zu lassen. Ich weiß nicht ob die nicht kapieren, was die da gerade für eine Scheiße anrichten. Zumal, wie schon gesagt, die wenigsten freiwillig Mitglieder dieses seltsamen Vereins sind.

Und wenn ihr wissen wollt wo man sich diese Kammer meiner Meinung nach hinstecken kann, fragt doch mal bei eurem Proktologen nach.
Was sind die Gegenleistungen von dieser Kammer?
 

Itchy

Vertrauter
Manchmal frage ich mich dann auch, in welcher Welt so mancher lebt. "Was eine Kammer so alles kann", ersetze "kann" durch "könnte".
Reines wünschen ist kein Sein.
Ich persönlich bin dankbar, dass ich einen Job habe, der ziemlich krisensicher ist und der mir als größte Herausforderung bietet, dass ich aktuell eher die Langeweile in meiner Arbeitszeit zu füllen habe.
Und dann sind da die eigentlich systemimmanente Jobs, die aktuell mit dem Holzhammer das vermittelt bekommen, was ihnen auch vorher gesagt wurde, nämlich "selbst schuld". Selbst schuld, dass Ihr sowas tut.
Und ehrlich, mich erschreckt die Arroganz Aussenstehender, auf irgendwelche Instutionen zu verweisen, wo jeder weiß, dass da Leute zugange sind, die entweder da sind, weil zu nichts Produktivem taugen, oder aber die Politikerkarriere verpasst oder selbst dazu zu blöde sind.
Da wird sogar das dämliche Klatschen durch Häme abgelöst. So manche/r/s sollte sich schämen, dass er/sie/es nicht nachgedacht hat.
 

Schröder

Problembär
Das das so ist, ist so offensichtlich, dass es jedem einleuchten sollte, ganz ohne Berufskammer. Das Pflege essentiell ist, ist mir doch klar. Scheinbar bedarf es aber eben Institutionen um genau Gesellschaft und Politik deren Wichtigkeit klar zu machen. Und da ist eine Institution mehr besser, als eine zu wenig. Wer sollte es denn sonst tun? Wer welche Institution auch ablehnt, um Misstände zumindest anzusprechen und später dann auch hilft Regularien zu schaffen, um diese abzustellen, dem ist meines Erachtens kaum zu helfen.
Weder Gesellschaft noch Politik wollen das aber wissen und würden die Kammer entsprechend ignorieren, selbst wenn sie irgendwo mit am Tisch sitzt. Eine Kammer auf die keiner hört bringt eben nix. Was nützt es Missstände dauernd anzusprechen und aufzuzeigen, die eh jeder kennt, wenn sie keinen interessieren? Sie sind den Verantwortlichen durchaus bekannt und bewusst... Und genauso scheißegal.

Abgesehen davon, an welchen Tischen denn? Das würde ja voraussetzen, das sich überhaupt jemand mit dem Thema beschäftigt. Macht aber von den Verantwortlichen keiner (und will auch keiner machen, deswegen würde die Kammer ja auch von der Politik und nicht etwa von den Pflegekräften eingeführt) weil für die ist es so gut (weil billig) wie es jetzt ist.

Die Kammer säße also nicht mit, sondern ziemlich alleine und ohne jede Befugnis irgendeiner Änderung an dem maßgeblichen Problem, der Finanzierung und der gerechten Bezahlung, am Tisch.

Pflegekräfte sind in Deutschland nix wert. Wieviel mehr wert wäre also eine sie vertretende Kammer? Sie sind ein Kostenfaktor, und der muss so gering wie möglich gehalten werden, tragen im Gegensatz zu anderen durch Berufsverbände vertretende Berufen nichts zum BIP bei, was man exportieren oder so sonstwie gewinnbringend veräußern könnte. Nichtmal die Menschen, für die sie ihre Arbeit verrichten, sind noch irgendwie für die Wirtschaft produktiv tätig, sondern ebenfalls ein reiner Kostenfaktor. Also genauso entbehrlich, wenn sie unter der schlechten Pflege leiden.... oder eben auch sterben. Ärzte stellen zumindest die Arbeitsfähigkeit ihrer Patienten wieder her, da haben die von vornherein ein ganz anderes Standing. Von daher zieht auch der Vergleich mit der Ärztekammer nicht.

Das wäre wie gesagt genauso, als hätten die Sklaven damals eine Interessenvertretung gegründet. Ja, du darfst auf eure Probleme aufmerksam machen... Und wir dürfen das genauso ignorieren, wie wir bisher alle eure Probleme ignoriert haben.
 
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