Pflegekräfte

Dilbert

Pils-Legende
Hatte Post von der "Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein" im Briefkasten.

Das ist so eine Art Experten-Organisation, die sich unabhängig um Verbesserungen in der Pflege kümmern soll. Die Mitgliedschaft da drin wurde einem aufgezwungen, da bin ich nicht freiwillig eingetreten. Das ganze ist irgendwie gesetzlich verankert, so ganz hab ich das als Antibürokrat nicht verstanden, aber in anderen Bundesländern wurden schon Strafzahlungen verhängt, wenn man da nicht eingetreten ist.

Bisher haben die mich nur damit genervt, dass sie meinen Briefkasten dichtgemüllt haben, mit irgendwelchen Wahlformularen damit ich Leute in irgendwas wählen konnte, von denen ich nie etwas gehört habe und nie etwas hören wollte. Bisher war diese Zwangsmitgliedschaft in dem Verein, den soweit ich das durch die Kommentare auf deren Facebook-Seite beurteilen kann eigentlich niemand wirklich haben wollte, noch kostenlos.

In Zukunft muss ich dafür 119 Euro im Jahr bezahlen. Ich soll 119 Euro für eine Organisation blechen, die mich zwangsweise vermitgliedert hat, die mir komplett am Arsch vorbeigeht, und die irgendwie keiner braucht. Die Wahlbeteiligung für die ganzen Gremien lag bei nicht einmal 20%. Inzwischen läuft eine Onlinepetition, diese Kammer wieder abzuschaffen. Da haben schon über 2000 Leute unterschrieben (mich eingeschlossen). Ob das was hilft weiß ich nicht, aber ich gehe mal davon aus, dass die Beteiligung an der Petition am Ende höher sein wird als die Wahlbeteiligung für deren Vorstand letztes Jahr.

Die 119 Euro sollen übrigens auf einmal bezahlt werden, monatliche Raten gehen nicht. Da kommt Freude auf. Klar, in einem Job, der von vielen als "unterbezahlt" betitelt wird, hat man das ja auch immer mal schnell auf der hohen Kante liegen. Abgesehen davon finde ich es abartig, dass ich in Zukunft dafür bezahlen muss meinen Beruf auszuüben. Das sollte doch eigentlich andersrum laufen....

Der Pflegeberuf gilt in der Öffentlichkeit als unattraktiv, schlecht bezahlt und stressig, miese Arbeitszeiten und ständiger Personalmangel inklusive. Die sogenannte Pflegeberufskammer tut jetzt auch noch alles, um auch die letzten positiv Bekloppten zu vergraulen, die versuchen sich den Spaß an der Arbeit nicht nehmen zu lassen. Ich weiß nicht ob die nicht kapieren, was die da gerade für eine Scheiße anrichten. Zumal, wie schon gesagt, die wenigsten freiwillig Mitglieder dieses seltsamen Vereins sind.

Und wenn ihr wissen wollt wo man sich diese Kammer meiner Meinung nach hinstecken kann, fragt doch mal bei eurem Proktologen nach.
 
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kleinehexe

SF-Dschungelkönigin 2011 und PTL-Meister 2015/16
Super, da holen sie sich doch glatt was von der Erhöhung des Lohnes in Pflegeberufen wieder zurück.
Selten so einen Schwachsinn gehört, die sollen doch froh sein, dass es noch Menschen gibt, die in Pflegeberufe gehen, bei den Verdiensten.
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Das ist eher das Gegenstück zur Industrie- und Handelskammer für die Pflege. In Schleswig-Holstein gibt es das erst seit 2017.

Pflegekammer in Schleswig-Holstein wählt und kaum eine/r macht mit - Bundesverband für freie Kammern e.V.

Das ist eher das Gegenstück zur Ärztekammer. Und sehr wichtig um die Plege mal voran zu bringen und aus der Abhängikeit diverser anderer Gruppen zu bringen.

Darum brauchen wir Pflegekammern
Pflegekammer - DBfK
 

Dilbert

Pils-Legende
Das ist eher das Gegenstück zur Ärztekammer. Und sehr wichtig um die Plege mal voran zu bringen und aus der Abhängikeit diverser anderer Gruppen zu bringen.

Darum brauchen wir Pflegekammern
Pflegekammer - DBfK
Also ich arbeite seit 20 Jahren in der Pflege, und kenne keinen Kollegen, der "Hurra" geschrien hat als er / sie sich da zwangseinschreiben musste.

Dass der Haufen jetzt auch noch der Meinung ist, den Job noch unattraktiver machen zu müssen, indem man an die mit der Pistole am Hinterkopf zwischen 17 (selbst bei einem Bruttogehalt von 416 Euro / Monat) und 238 Euro im Jahr bezahlen muss (je nach Verdienst), spricht dafür, dass man dort absolut nichts verstanden hat. Alle mit denen ich gesprochen habe, sind einfach nur scheißwütend. Wech damit!

Auflösung der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein /Beendigung der Zwangsmitgliedschaften von PFK - Online-Petition
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Dass der Beitrag zu hoch ist, finde ich auch.

Das hat mit der Wichtigkeit einer Pflegekammer aber gar nichts zu tun.
 

Dilbert

Pils-Legende
Dass der Beitrag zu hoch ist, finde ich auch.

Das hat mit der Wichtigkeit einer Pflegekammer aber gar nichts zu tun.
Man kann eine Sache so oder so aufziehen. Und diese Pflegekammer macht bisher alles falsch, was man falsch machen kann. Pflegefachkräfte unter Strafzahlungsandrohung zur Mitgliedschaft zwingen, die unfreiwilligen Mitglieder dann auch noch ausnehmen und zur Offenlegung ihrer Gehälter zwingen, das ist arrogantes Erpressertum. Zumal der Zwangsbeitrag auf dem Bruttogehalt von vor zwei Jahren errechnet wird. Wer zwischendurch Stunden reduziert, vom Nacht- in den Tagdienst gewechselt hat, oder sonstwie zu einem geringeren Verdienst gekommen ist, der wird mal schön geschröpft.

Von mir kommt da nur Verachtung. Und ich bin nicht allein.

Den Vorstand der Deppenkammer haben damals knapp 4000 Leute gewählt (von ca. 25000). Die Petition den Scheißdreck abzuschaffen haben schon über 5000 Leute unterschrieben. Und das ist noch lange nicht am Ende.
 
Zuletzt bearbeitet:

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Da sind sie nicht sehr geschickt vorgegangen, und das kann man auch gerne kritisieren, aber das ändert nichts daran, das Pflegekammern sehr wichtig sind. Die Pflegekammern deswegen pauschal grundsätzlich abzulehnen, ist falsch.

Wer als Pflegender die Pflegekammer ablehnt schneidet sich ins eigene Fleisch, und ist dann mitverantwortlich, dass sich an dem Pflegenotstand, den miesen Arbeitsbedingunen und der viel zu schlechten Bezahlung nichts ändert.
 

kleinehexe

SF-Dschungelkönigin 2011 und PTL-Meister 2015/16
Da sind sie nicht sehr geschickt vorgegangen, und das kann man auch gerne kritisieren, aber das ändert nichts daran, das Pflegekammern sehr wichtig sind. Die Pflegekammern deswegen pauschal grundsätzlich abzulehnen, ist falsch.

Wer als Pflegender die Pflegekammer ablehnt schneidet sich ins eigene Fleisch, und ist dann mitverantwortlich, dass sich an dem Pflegenotstand, den miesen Arbeitsbedingunen und der viel zu schlechten Bezahlung nichts ändert.

Das wäre doch mal ein Ansatz. Die Pflegekammer sorgt erst einmal dafür dass die Bezahlung wesentlich verbessert wird, und dann erhebt sie kleine Beiträge.
 

Dilbert

Pils-Legende
Da sind sie nicht sehr geschickt vorgegangen, und das kann man auch gerne kritisieren, aber das ändert nichts daran, das Pflegekammern sehr wichtig sind. Die Pflegekammern deswegen pauschal grundsätzlich abzulehnen, ist falsch.

Wer als Pflegender die Pflegekammer ablehnt schneidet sich ins eigene Fleisch, und ist dann mitverantwortlich, dass sich an dem Pflegenotstand, den miesen Arbeitsbedingunen und der viel zu schlechten Bezahlung nichts ändert.
Arbeitest Du nebenbei für die Mafiosis? ;)

Ich lehne Pflegekammern nicht grundsätzlich ab, ich lehne die Methoden grundsätzlich ab. und solange sie die nicht ändern, lehne ich diese Kammer dann eben auch ab.
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Ich lehne Pflegekammern nicht grundsätzlich ab, ich lehne die Methoden grundsätzlich ab. und solange sie die nicht ändern, lehne ich diese Kammer dann eben auch ab.

Das ist aber mal ziemlicher Quatsch. Machste ja bei Gladbach auch nicht. Wenn mal was zu kritisieren ist, lehnst Du ja auch nicht den ganzen Verein ab.

Und es ist ja immer und überall was kritikwürdig. Alles ablehnen? Und dann auch noch zum eigenen Nachteil?
 

Rupert

Friends call me Loretta
Diese Pflegekammer scheint ja etwas dem Konzept der Handwerkskammern zu folgen, wenn ich mir den Namen und das Prinzip der verpflichtenden Mitgliedsschaft anschaue. Passt halt anscheinend nicht auf die Situation in den Pflegeberufen und von daher taugt es auch nicht; kann Dille da komplett verstehen.
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Diese Pflegekammer scheint ja etwas dem Konzept der Handwerkskammern zu folgen, wenn ich mir den Namen und das Prinzip der verpflichtenden Mitgliedsschaft anschaue. Passt halt anscheinend nicht auf die Situation in den Pflegeberufen und von daher taugt es auch nicht; kann Dille da komplett verstehen.


Sie folgen dem Konzept der Ärztekammern. Es passt daher völlig auf die Situation der Pflege und taugt auch. Leider fehlt vielen Beschäftigten in der Pflege so einiges, aber auch das wird sich in Zukunft - auch wegen der Pflegekammern - zu besseren ändern. Daher kann ich niemanden verstehen, der seine eigene Standesvertretung ablehnt. Das ist wie bei denen, die die Gewerkschaften ablehnen, aber jede Errungenschaft der Gewerkschaft gerne als Trittbrettfahrer mitnehmen. (Nur damit kein Missverständnis entsteht: Ein Kammer ist etwas völlig anderes als eine Gewerkschaft.)

Die Plege erhält mit der Pfelgekammer eine Selbstverwaltung, was zur Emanzipation und damit Aufwertung des Berufs notwendig und wichtig ist. Den Kammern werden vom Staat hoheitliche (das heißt halt so) Aufgaben übertragen - daher müssen auch alle Berufsangehörigen Mitglied der Kammer sein. Die AUfgaben betrffen vor allem den Inhalt des Berufs Pflege. Die Pflege kann in Zukunft selber über Inhalt und Qualität ihres Berufes bestimmen und hat auch die Aufgabe, dies zu überprüfen und übernehmen so für Gesellschaft auch die Aufgabe sie vor schlechter Pflege zu schützen.
 

Rupert

Friends call me Loretta
Das Hauptproblem für die in der Pflege Arbeitenden dürfte aber ein ganz anderes sein: Die Weigerung der Gesellschaft den Pflegenden mehr Geld zukommen zu lassen und die “Monetarisierung” des Pflege- und Gesundheitswesen als einziges Erfolgskriterium.
Da haben die Ärzte selbstverständlich eine andere Situation: Sie verfügen persönlich schon mal über mehr Einkommen.
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Das ist einfach nur ein anderes Problem. Das hat mit den Kammern nur indirekt zu tun. Die Sache mit den Mitgliedbeiträgen ist einfach nur dumm gelaufen. Die Beiträge sind übrigens prozentual und eher niedrig. Wenn einige aber nicht dazu in der Lage sind ihr Einkommen, auch nach mehreren Anfragen, nicht anzugeben, kann die Kammer da auch nichts zu. Denen dann einen sehr hohen Betrag als Beitrag anbzuknöpfen war natürlich ewas ungeschickt. Das ist aber weder ein Grund, die Kammer als ganzes abzulehnen, noch deren Wichtigkeit in Abrede zu stellen.

Dass gewisse Teile - und nicht die - Gesellschaft nicht bereit ist, mehr für die Pflege auszugeben sowie das Problem, dass gewinnorientierte Unternehmen das Gesundheitssystem übernommen haben und auspressen, ist ein politisches Problem, da muss man sich entsprechend engagieren. Beim lezteren sind die Kammern Verbündete, da bei denen die Gesundheitsversorgung und nicht der Gewinn der Unternehmen im Fokus steht.

Für eine bessere Bezahlung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen sind die Gewerkschaften zuständig. Eintreten und dafür kämpfen. Auch da - insbesondere was die Arbeitsbedingungen betrifft, dürften die Kammern auch eher Verbündete sein - zumindest was Argumente für bessere Arbeitsbedingungen sind. Die Qualität der Pflege - und dafür sind wiederum die Kammern (mit-)zuständig - steigt zum Beispiel nicht, wenn immer weniger Pflegende immer mehr Patienten versorgen müssen.
 

kleinehexe

SF-Dschungelkönigin 2011 und PTL-Meister 2015/16
Hm. Dann muss ich als Pflegefachkraft also einen Beitrag für die Kammer zahlen und einen Beitrag für die Gewerkschaft. Danke, wäre mir zuviel.
 

Dilbert

Pils-Legende
Das ist aber mal ziemlicher Quatsch. Machste ja bei Gladbach auch nicht. Wenn mal was zu kritisieren ist, lehnst Du ja auch nicht den ganzen Verein ab.

Und es ist ja immer und überall was kritikwürdig. Alles ablehnen? Und dann auch noch zum eigenen Nachteil?
Du vergleicht die Pflegekammer (die ich mir nicht aussuchen konnte) mit einem Lieblingsverein (den ich mir vor ca. 40 Jahren mal ausgesucht habe)? Also wenn das was ich geschrieben habe ziemlicher Quatsch sein soll, was ist dann bitte dieser Vergleich? :gruebel:

Das eine wurde mir aufgezwungen, das andere ist eine Herzensangelegenheit.
 

Dilbert

Pils-Legende
Das ist einfach nur ein anderes Problem. Das hat mit den Kammern nur indirekt zu tun. Die Sache mit den Mitgliedbeiträgen ist einfach nur dumm gelaufen. Die Beiträge sind übrigens prozentual und eher niedrig. Wenn einige aber nicht dazu in der Lage sind ihr Einkommen, auch nach mehreren Anfragen, nicht anzugeben, kann die Kammer da auch nichts zu. Denen dann einen sehr hohen Betrag als Beitrag anbzuknöpfen war natürlich ewas ungeschickt. Das ist aber weder ein Grund, die Kammer als ganzes abzulehnen, noch deren Wichtigkeit in Abrede zu stellen.

Die Kammer hat mich nicht nach meinen Einkünften gefragt, die haben sich die Angaben von meinem Betrieb geholt. In Zukunft muss ich den Gangstern dann meinen Einkommensteuerbescheid schicken. Genau wie man mich nie gefragt hat ob ich da eintreten will, man hat das einfach so beschlossen, und wer sich weigert, darf Strafzahlungen entrichten.

Das sind Erpressermethoden, in meinen Augen. Und deshalb halte ich den Laden für ganz großen Mist. Wie inzwischen über 6000 Unterzeichner der Online-Petition auch.

Die Methode wie ich da reingezwungen wurde war falsch. Die Methode wie man zur Zwangszahlung verpflichtet wird, ist auch falsch. Die Methode wie man da zahlen muss (die ganze Jahresgebühr auf einmal, nicht monatlich), ist ebenfalls falsch. Es ist einfach alles was die Kammer mit mir veranstaltet hat, bisher falsch. Wie soll ich das denn bitte nicht ablehnen?
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Das alle Berufsangehörigen dort Mitglied sein müssen, liegt nicht daran, dass das "Gangster" sind, die einen erpressen, sondern das ist von eurer Landesregierung Schleswig-Holstein per Gesetz so festgelet (daher ist die Pedition auch relativ sinnlos). Für die Methode kann die Kammer also gar nix. Die Gebühren richten sich nach dem Einkommen.

Gesetz über die Kammer und die Berufsgerichtsbarkeit für die Heilberufe in der Pflege(Pflegeberufekammergesetz - PBKG) vom 16. Juli 2015

§ 2 Mitgliedschaft

(1) Mitglieder der Pflegeberufekammer sind alle Personen, die1.im Besitz einer Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung Altenpflegerin oder Altenpfleger,Gesundheits- und Krankenpflegerin oder Gesundheits- und Krankenpfleger, Gesundheits- und Kin-derkrankenpflegerin oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger sind oder eine vergleichbareBerufsbezeichnung führen dürfen und
2.einen dieser Berufe in Schleswig-Holstein ausüben; die Ausübung des Berufes umfasst jede Tä-tigkeit, bei der berufsgruppenspezifische Fachkenntnisse vorausgesetzt, eingesetzt oder lediglichmitverwendet werden.(

2) Berufsangehörigen im Sinne von Absatz 1 Nummer 1, die ihren Beruf nicht, nicht mehr oder außer-halb des Geltungsbereichs dieses Gesetzes ausüben, steht der freiwillige Beitritt offen.

(3) Ebenso können in Schleswig-Holstein tätige Altenpflegehelferinnen und Altenpflegehelfer, Pflegeas-sistentinnen und Pflegeassistenten oder Personen, die eine vergleichbare Ausbildung abgeschlossen ha-ben, der Pflegeberufekammer freiwillig beitreten.

(4) Der Pflegeberufekammer freiwillig beitreten können auch Personen, die sich in Schleswig-Holstein inder Ausbildung nach...


_________________________________________________

Woher weiß die Kammer, wie viel Geld ich verdiene?

Das wissen nur Sie, deshalb erhalten Sie in den nächsten Monaten einen Selbstauskunftsbogen per Post, mit dem Zweck, sich selbst der richtigen Beitragsklasse zuzuordnen. Erst auf Grundlage der ausgefüllten Selbsteinstufung mit entsprechenden Belegen über die Einkünfte (Kopie Lohnsteuerbescheinigung/Einkommensteuerbescheid) wird ein Beitragsbescheid verschickt.

Wie hoch ist der Kammerbeitrag?

Der Kammerbeitrag ist abhängig von den Bruttojahreseinkünften aus pflegerischer Tätigkeit abzüglich der Werbungskosten (pauschal sind das 1.000 €). Als Bemessungszeitraum wird immer das vorletzte Jahr herangezogen (für 2019 ist dies also 2017). Ihre Bruttojahreseinkünfte entnehmen Sie Ihrer Lohnsteuerbescheinigung oder Ihrem Einkommensteuerbescheid. Das Ergebnis schlagen Sie in der Beitragstabelle nach und erhalten damit den zu zahlenden Kammerbeitrag.

Beitragstabelle: https://www.pflegeberufekammer-sh.d.../pdf/2019_01_24_Beitragsstaffelung_PBK_SH.pdf

Q: Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein: News
_______________

Ein ganz normales und übliches Verfahren. Die Kritik scheint mir einzig und allein auf ein generelles affektives Ablehnverhalten und mangelnde Informiertheit zu beruhen.
 

Dilbert

Pils-Legende
Das alle Berufsangehörigen dort Mitglied sein müssen, liegt nicht daran, dass das "Gangster" sind, die einen erpressen, sondern das ist von eurer Landesregierung Schleswig-Holstein per Gesetz so festgelet (daher ist die Pedition auch relativ sinnlos). Für die Methode kann die Kammer also gar nix. Die Gebühren richten sich nach dem Einkommen.

Gesetz über die Kammer und die Berufsgerichtsbarkeit für die Heilberufe in der Pflege(Pflegeberufekammergesetz - PBKG) vom 16. Juli 2015

§ 2 Mitgliedschaft

(1) Mitglieder der Pflegeberufekammer sind alle Personen, die1.im Besitz einer Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung Altenpflegerin oder Altenpfleger,Gesundheits- und Krankenpflegerin oder Gesundheits- und Krankenpfleger, Gesundheits- und Kin-derkrankenpflegerin oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger sind oder eine vergleichbareBerufsbezeichnung führen dürfen und
2.einen dieser Berufe in Schleswig-Holstein ausüben; die Ausübung des Berufes umfasst jede Tä-tigkeit, bei der berufsgruppenspezifische Fachkenntnisse vorausgesetzt, eingesetzt oder lediglichmitverwendet werden.(

2) Berufsangehörigen im Sinne von Absatz 1 Nummer 1, die ihren Beruf nicht, nicht mehr oder außer-halb des Geltungsbereichs dieses Gesetzes ausüben, steht der freiwillige Beitritt offen.

(3) Ebenso können in Schleswig-Holstein tätige Altenpflegehelferinnen und Altenpflegehelfer, Pflegeas-sistentinnen und Pflegeassistenten oder Personen, die eine vergleichbare Ausbildung abgeschlossen ha-ben, der Pflegeberufekammer freiwillig beitreten.

(4) Der Pflegeberufekammer freiwillig beitreten können auch Personen, die sich in Schleswig-Holstein inder Ausbildung nach...


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Woher weiß die Kammer, wie viel Geld ich verdiene?

Das wissen nur Sie, deshalb erhalten Sie in den nächsten Monaten einen Selbstauskunftsbogen per Post, mit dem Zweck, sich selbst der richtigen Beitragsklasse zuzuordnen. Erst auf Grundlage der ausgefüllten Selbsteinstufung mit entsprechenden Belegen über die Einkünfte (Kopie Lohnsteuerbescheinigung/Einkommensteuerbescheid) wird ein Beitragsbescheid verschickt.

Wie hoch ist der Kammerbeitrag?

Der Kammerbeitrag ist abhängig von den Bruttojahreseinkünften aus pflegerischer Tätigkeit abzüglich der Werbungskosten (pauschal sind das 1.000 €). Als Bemessungszeitraum wird immer das vorletzte Jahr herangezogen (für 2019 ist dies also 2017). Ihre Bruttojahreseinkünfte entnehmen Sie Ihrer Lohnsteuerbescheinigung oder Ihrem Einkommensteuerbescheid. Das Ergebnis schlagen Sie in der Beitragstabelle nach und erhalten damit den zu zahlenden Kammerbeitrag.

Beitragstabelle: https://www.pflegeberufekammer-sh.d.../pdf/2019_01_24_Beitragsstaffelung_PBK_SH.pdf

Q: Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein: News
_______________

Ein ganz normales und übliches Verfahren. Die Kritik scheint mir einzig und allein auf ein generelles affektives Ablehnverhalten und mangelnde Informiertheit zu beruhen.
Bei der letzten Landtagswahl in Schleswig-Holstein war es ein Wahlversprechen der CDU, dass die Kammer abgeschafft wird. Haben sie sich ja super dran gehalten...

In meinem Betrieb haben inzwischen ausnahmslos alle die Petition unterschrieben, und wir sind damit wohl nicht allein.

Wir sollen von etwas bestimmt werden, das 100% Ablehnung kassiert. In Niedersachsen sind gestern die Leute dagegen auf die Straße gegangen, nicht zum ersten mal. Ebenfalls in Niedersachsen wurde eine Petition zur Abschaffung der Pflegekammer Niedersachsen bzw. die Zwangsmitgliedschaft von 50000 Leuten unterschrieben.

Wie soll man von etwas vertreten werden, was keiner haben will? Man fühlt sich fremdbestimmt, ausgenommen und verarscht.

Deshalb wird sich an meiner Meinung zu dieser Kammer, der Zwangsverhaftung in den Laden und der Geldgeierei um die Bürokratiekasper bezahlen zu können absolut nichts ändern.

Hannover: Erneuter Protest gegen Pflegekammer
 
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Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Das könnt ihr natürlich machen, aber damit schneidet ihr euch ins eigene Fleisch. Eine eigene Berufskammer ist der erste Schritt zu einer Unabhängigkeit des Berufes. Wer freiwillig in Abhängigkeit bleibt kann das natürlich gerne machen, nur finde ich das nicht besonders schlau. Mir scheint, dass diejenigen, die gegen die Kammer unterschreiben oder sogar protestieren überhaupt nichts darüber wissen.

Eine Initiatoren der Petition gibt ihre Unwissenheit sogar auf öffentlichen Podien Preis: ...es braucht keine Kammern, "...die wirklichen Probleme reden: die Arbeitsbedingungen und die Frage des Gehaltes". Nur haben die Kammern gar nichts damit zu tun, wie oben schon gesagt. Wenn es ihr (und anderen) darum geht, sollte sie in die Gewerkschaft eintreten und gegen ihre Arbeitgeber angehen und nicht gegen die Pflegekammer. Selbiges ist ähnlich sinnig wie gegen zu hohe Eintrittspreise in den Stadien zu sein und deswegen eine Petition gegen EDEKA zu starten.
 
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Dilbert

Pils-Legende
Das könnt ihr natürlich machen, aber damit schneidet ihr euch ins eigene Fleisch. Eine eigene Berufskammer ist der erste Schritt zu einer Unabhängigkeit des Berufes. Wer freiwillig in Abhängigkeit bleibt kann das natürlich gerne machen, nur finde ich das nicht besonders schlau. Mir scheint, dass diejenigen, die gegen die Kammer unterschreiben oder sogar protestieren überhaupt nichts darüber wissen.

Eine Initiatoren der Petition gibt ihre Unwissenheit sogar auf öffentlichen Podien Preis: ...es braucht keine Kammern, "...die wirklichen Probleme reden: die Arbeitsbedingungen und die Frage des Gehaltes". Nur haben die Kammern gar nichts damit zu tun, wie oben schon gesagt. Wenn es ihr (und anderen) darum geht, sollte sie in die Gewerkschaft eintreten und gegen ihre Arbeitgeber angehen und nicht gegen die Pflegekammer. Selbiges ist ähnlich sinnig wie gegen zu hohe Eintrittspreise in den Stadien zu sein und deswegen eine Petition gegen EDEKA zu starten.
Unabhängigkeit? Durch Zwangsmitgliedschaft?

Kein Mensch braucht die. Kein Pflegender will die. Alles was die bis jetzt erreicht haben, ist dass einige darüber nachdenken den Job zu wechseln, weil sie sich nicht in irgendwas reinzwingen lassen wollen, und nicht einsehen für etwas was keiner will auch noch zu bezahlen. Was den eh schon vielerorts herrschenden Personalmangel dann nochmal verschlimmbessern wird. Herzlichen Glückwunsch.

Die Kammer ist für´n Arsch. Durch die Beiträge für die Kammer, die keiner will, gehen den Pflegenden die letzten Gehaltserhöhungen von 1 - 3 Monaten verlosen, je nachdem wo man arbeitet. Und dann wundert sich ernsthaft jemand, wenn die Leute dagegen auf die Barrikaden gehen?
 

Oldschool

Spielgestalter
Moderator
Vor dieser Personengruppe habe ich grundsätzlich die allergrösste Achtung. Bin ja selbst betroffen durch Gudi, die zu 90 vH bettlägerig ist. Jeden Tag kommt eine Pflegekraft ( in der Regel eine Frau ), die Gudrun wäscht, Popo säubert, eincremt, anzieht und mit Hilfe eines Deckenlifters in ihren Rollstuhl setzt. Damit der Darm nicht träge wird, soll sie jeden Tag ca. 90min aufrecht sitzen. Es kommen fast täglich Therapeuten für Krankengymnastik und Ergotherapie ( Arme und Beine bewegen weil sie durch ihre MS nicht mehr ihre Beine spürt ). Ich füttere sie ( ich glaub man nennt dies in Fachkreisen "Essen reichen" ) und gebe ihr möglichst viel zu trinken. Sie hat Pflegegrad 5 weil sie im eigenen Körper gefangen ist.
Sie ist eigentlich immer unleidlich im Umgang mit Pflegern, beschimpft sie, schlägt und kratzt nach ihnen, aber die Pfleger/innen sind darauf geschult und wissen damit umzugehen. Die haben alle sehr gute Nerven und ich kann mich gar nicht so tief vorbeugen wie ich den Hut vor ihnen ziehen möchte.
Ich habe dieses Thema eröffnet, weil ich 1. oft an unseren User @Dilbert denken muss und ich 2. familiär selbst betroffen bin, wobei die intakte Familie das A&O sind. Meine Tochter + Schwiegersohn helfen mit wo sie können.
 

Dilbert

Pils-Legende
Da kann ich aber vor Euch nur den Hut ziehen.

Ich hab beruflich ja sehr viel mit Demenz zu tun. Aber wenn die eigene Familie betroffen ist, ist es nochmal eine ganz andere Geschichte. Bei uns war es mein Vater, der sich mehr und mehr selbst verloren hat, und da dann die Geduld zu bewahren, ist nicht einfach, weil der emotionale Abstand fehlt, den ich zu den Leuten jetzt in der Wohngruppe und früher zu denen in der Kurzzeitpflege eben habe / hatte. Mein Vater ist vor 6 1/2 Jahren von uns gegangen, und ich glaube, für ihn war es eine Erlösung.

Jemanden zuhause zu pflegen, ist eine enorme Belastung, auch wenn man Hilfe von Außen bekommt. Ich hoffe, Ihr kriegt das weiter gut hin. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Und MS ist echt die Pest. :( Wenn man Glück hat kommt man mit leichten Schüben davon, bei Euch ist das leider nicht der Fall. Ich hatte solche Fälle in meinen 20 Jahren auch, und dass die Betroffenen da von innerer Wut und Unzufriedenheit getrieben sind, ist verständlich. Der Verstand funktioniert, und man ist trotzdem hilflos. :(
 
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Oldschool

Spielgestalter
Moderator
Gudruns MS ist in den letzten Jahren übergegangen von der schubförmigen in die progrediente Form, wobei ein deutlicher Gedächtnisverlust zu bemerken ist. Sie ist Jahrgang 1956 und hat ihre Krankheit im Jahr 1975 diagnostiziert bekommen. Im Rollstuhl sitzt sie seit Jan. 2013, vorher ist sie mit einem Rollator gegangen, davor mit einem Stock, davor bis ca. Mitte der 90er ohne Hilfsmittel. Da dachte ich schon, was erzählen einem die Ärzte von wegen MS ?? Die haben sich vertan !
Von wegen, jetzt weiss sie nicht mehr, welcher Tag heute ist, was sie gegessen hat und sie spricht leise vor sich hin. Sie ruft oft nach mir und weiss dann nicht mehr warum. Zu mir ist sie immer lieb und deshalb ist die Lage erträglich. Meine/Unsere Tochter nimmt mir oft Wege ab, weil ich als Diabetiker unter Polyneuropathie leide und schlecht laufen kann. Aber ich will mich nicht hängen lassen und meinen Alltag meistern, was an meiner positiven Lebenseinstellung liegt.
@Noir
90 Prozent sind pi mal Daumen geschätzt, weil Gudi fast nur liegt so wie jetzt auch wieder.

Jedenfalls danke für Euer Interesse, wobei ich hier im Forum keine schlechte Stimmung verbreiten will und lasst Euch durch mich nicht runterziehen, ich leb ja schon seit 6 Jahren damit. Alles gut ! :)
 

Dilbert

Pils-Legende
MS nennt man nicht umsonst: "Die Krankheit mit den 1000 Gesichtern".

Deshalb wird sie oft auch erst spät erkannt. Der eine ist einfach nur unerklärlich schnell erschöpft, der andere kann plötzlich nicht mehr laufen. Es kommt eben immer darauf an, welche Nerven betroffen sind, wie schwer der Verlauf ist, ob sie schubweise oder langsam fortschleichend verläuft... (war Thema meiner schriftlichen Abschlussprüfung vor dreieinhalb Jahren).

Bei Gudi kommt inzwischen wohl leider alles zum allerschlechtesten zusammen. :( Ich wünsche Euch weiter viel Kraft. Viel mehr kann man da leider nicht machen. :( Dein Diabetes bzw. die Begleiterscheinungen machen die Sache ja auch nicht gerade einfacher.
 
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