Dilbert
Pils-Legende
22. Spieltag 2008 - 2009
Mahlzeit!
Da sich diesmal kein unfreiwilliger Gastvorleser gefunden hat, muss ich wohl wieder selber ran.
Nach gammeligen vier Stunden Schlaf (wenn überhaupt) ging um halb sechs der blöde Wecker los: Hurra, Frühschicht. Dort gab es erst das übliche "Nu aber zackig!", und um halb eins das noch üblichere "Ichmusslosichmusslosichmusslosichmusslos...", welches dank meiner netten Arbeitskolleginnen auch von Erfolg gekrönt war. So ging es pünktlich im Stechschritt zum Bahnhof, wo Günter, Daniel und , Überraschung, auch mal wieder Werner auf mich warteten.
Die Bahn dachte sich wohl irgendwie so "Oh, klasse, Wirtschaftskrise, die Leute haben eh keine Kohle mehr, da ehöhen wir doch einfach mal den Gruppenkartenpreis innerhalb von vier Wochen um läppische 16%. Fällt ja eh nicht auf, ob man nun kein Geld oder gar kein Geld im Portemonaie hat. Statt wie noch Ende des letzten Jahres 29 Euro (und gegen Bielefeld noch 30 Euro) kostet das Schleswig-Holstein-Ticket jetzt jedenfalls 34 Tacken. Irgendwie müssen die die Patte für die neuen Automaten ja reinkriegen...
Am Bahnsteig lief mir dann ein ehemaliger Nachbar über den Weg, der irgendwie wohl seit ein paar Tagen besoffen war, jedenfalls konnte man das nach den wirren Schilderungen annehmen, die er später im Zug von sich gab. Meine Rundlichkeit hingegen hielt sich nach der Zechtour vom Bielefeld-Kick doch eher zurück. Ein selbstgebrautes Bier und ´ne Buddel Selter, das war´s bis Hamburg. Mit uns im Abteil sassen noch einige HSVer, von denen sich ein Vater-Sohn-Gespann durch eine gewisse ungehobelte Herzlichkeit auszeichnete. So flogen einige deftige Ausdrücke über den Tresen, von denen ich mich am besten an "Als mein Vater mich nach der Geburt gesehen hat, hat der gekotzt!" erinnern kann. Ansonsten versuchte mein ehemaliger Nachbar mit seinem MP3-Handy Stimmung in den Laden zu bringen, was aber angesichts der "rostiges Dosentelefon"-Klangqualität gepaart mit Schraddelpunk nicht so recht gelingen wollte. So´n Handy ist halt doch keine Stereoanlange.
In Hamburg stiegen wir diesmal nicht in Dammtor aus, sondern eierten wie gewohnt in den Zapfhahn. Da gibbet wenigstens vernünftiges Dunkelbier. Inner Glotze lief gerade die Zweitliga-Konferenz von Premiere, wobei mit grossen Hallo die Beerdigung des Kiez-Klubs in München registriert wurde. Nebenbei wurde auch der Bäckerladen gegenüber ein wenig geplündert.
Als wir zur S-Bahn runtergingen fuhr gerade ein Zug in Richtung Stellingen ein, und den haben wir dann gleich mal genommen. Das war dann zwar die "lange" Tour durch das Rotlichtviertel, aber dafür hatten wir Sitzplätze. Zeit war ja eh noch genug. Allerdings drückte einigen inzwischen ganz fürchterlich die Blase, weil das öffentliche Pissoir am Hauptbahnhof seit Wochen dicht ist, und wir zu geizig waren 70 Cent für einmal strullen auf´m Bahnhofsklo abzulatzen. Dafür taten wir auf dem Weg zum Stadion mal wieder etwas gegen das Waldsterben.
Bei Knappi fehlte (wie schon gegen Bielefeld) die Bacardi-Gang. Müssen die Jungs immer Sonntags arbeiten? Daniel hingegen ist inzwischen süchtig nach Knappis Bratwurst, und lässt dafür sogar das Holsten im Kühlschrank. Ich entscheide mich dann aber meist für die Flüssignahrung... wenn ich jetzt noch anfange da dauernd die guten Würste zu futtern, pass ich bald in kein Trikot mehr.
Vor´m Stadion sicherte sich Daniel im Fanbus freudig ein paar Autogrammkartensätze der aktuellen Saison, um dann leicht enttäuscht festzustellen, dass die ganzen Neuzugänge vom Winter noch nicht inner Packung sind. Na ja, die Jungs lassen sich mit sowas ja immer etwas Zeit.
Im Stadion musste ich mal wieder... schön war das nicht. Ich sollte wohl das Schwarzbrot auffer Arbeit vor dem Spiel einfach mal sein lassen.
So, und nu runter. Blockkontrolle, Blockkontrolle, Blockkontrolle... der gaaanz letzte Aufgang war dann zum Glück noch nicht bewacht. Gibt es eigentlich die Möglichkeit, seine Dauerkarte innen anderen Block verlegen zu lassen, ohne sie zu kündigen? Dieses ganze Reingeschmuggel nervt irgendwie, auch wenn ich damit ja eigentlich den Ordnern einen Gefallen tue und den ständig überfüllten 25A um einen Dicken entlaste.
Bem warmmachen der Mannschaften war das Interessanteste der Blödsinn, der Hermann und dieser ergraute Wolfsburger Schäferhund verbockten, wobei die erst inner Halbzeitpause wirklich auf Touren kamen. Erstaunlich aber: Unser Herrmann kann sich am Sack kratzen, obwohl er gar keinen hat.
Lotto schmetterte "Hamburg, meine Perle" diesmal stilecht im "Hoide nicht, Felix"-T-Shirt. Na ja, das Ergebnis ist bekannt. Am Ergebnis Teilschuld zu haben schien uns erstmal Schieri Winkmann, aber da täuscht dann halt ab und zu der erste Einrdruck ziemlich.
Es gibt auch für Fussballmannschaften Tage, an denen sie besser komplett im Bett geblieben wären. Das trifft auf 80% der Hamburger an diesem Sonntag zu. Olic versuchte viel, und zu Beginn sah das auch nicht so übel aus. Dummerweise hatte Lenz ´nen halbwegs guten Tag, und so stand es nach zwei Minuten weiter 0:0. Bis zur 11. Minute.. Die vermeintliche Schwalbe, die fast das ganze Stadion ausser Schieri Winkmann gesehen haben wollte, war natürlich in Wirklichkeit eine mordmässige Dusseligeit von Aogo, der Dzeko das Trikot fast über die fast kahle Rübe gezogen hätte. Einen klareren Elfmeter wird es in dieser Saison kaum noch geben.
Was hatte eigentlich der Grafite da aufm Rasen verloren? Der Typ sollte gefälligst weiter sein Knieaua auskurieren... stattdessen haute er uns einfach mal wieder die Bude voll. Da war selbst der Elferspezialist Rost nicht gewachsen, der sich (zu diesem Spiel passend) nebenbei noch eine Gelbe Karte einhandelte, weil es ihm in seinem langärmeligen Shirt untem Trikot zu warm wurde, und er beides deshalb kurzfristig ausziehen musste. Komischerweise finde ich dazu im Kicker nix, vielleicht hat der Schieri das Ding auch wieder zurückgenommen. Oder ich hatte ´nen Knick inner Linse, und der hat ´nen anderen gemeint.
Kurz darauf mutierte wieder Lenz zum Spielverderber... sehr zum Leidwesen von Olic und Jansen, der die Hereingabe fabriziert hatte. Überhaupt war Jansen einer der wenigen, die halbwegs Normalform erreichten. Bin mal gespannt, wie er am Samstag vonner Nordtribüne empfangen wird.
Andere Seite, die Seuche ging weiter. Diesmal im Laufduell zwischen Schäfer und Demel, dass Guy wegen eines Muskelfaserisses verlor. Flanke rein, Grafite (wer sonst?) am Ball, 0:2. Boing!
Nachdem Streit für Demel eingewechselt war, musste Alex Sila auf die rechte Verteidigerposition ausweichen. Und das bekam dem Bengel und unserem ganzen Spiel mal gar nicht. Hilflos suchte er seinen Platz, Gegenspieler und Anspielpartner, was letztendlich zu einer grandiosen Fehlpassquote (und seltsamerweise später beim einzigen brauchbaren Ball zu ´ner Torvorlage) führte. Ich bin ja gespannt, was sich Jol für das Gladbach-Spiel einfallen lässt. Hoffentlich nichts zu gutes... Der HSV kann die letzten elf Spiele wirklich ALLE gewinnen (dann werden sie auch Meister), aber meine Borussia braucht die Punkte noch dringender.
Bei uns klappte weiter nichts, wahrscheinlich nicht einmal die Kabinentür zur Halbzeit. Olic und Guerrero verpassten weiter millimetergenau Jansens Flanken, und der Wolfsburger Barzagli tat uns auch keinen Gefallen, sondern kickte die Pille knapp neben die eigene Bude. Was anderes als ein Eigentor hätte uns in dieser ersten Halbzeit wirklich nicht helfen können.
In der Pause lief sich schonmal Petric warm. Irgendeiner musste doch einfach mal eine von den Jansen-Flanken vernünftig verwerten... Für Petric durfte der unglükliche Aogo inner Kabine bleiben. Das schwächte zwar unsere Abwehr weiter, aber bei 0:2 kam es darauf dann auch nicht mehr an.
Bevor man aber an eine Aufholjagd denken konnte, hiess es erstmal wieder Hände über dem Kopf zusammenschlagen, weil Jarolim vom Platz geschleppt werden musste. Nach ein paar Minuten und einigen Testläufen konnte er dann aber weitermachen. Obwohl es einem eh immer so vorkam, als hätten die Wölfe einen Mann mehr auf dem Platz. Egal wo die Hamburger hinspielten, zwei Wölfe waren schon da. Die haben uns mit dieser konsequenten Verteidgung schlichtweg den Zahn gezogen, zumal Magath auf die Einwechslung von Petric reagierte und für Grafite (der seinen Job ja erledigt hatte) Esswein brachte, was die Räume hinten noch enger werden liess. Schöner Mist.
Als keiner mehr so recht daran glauben wollte, schoss Guerrero tatsächlich noch das 1:2. Hoffnung keimte auf, und das nicht zu knapp... jedenfalls für drei Minuten. Da durfte Rost den Ball nämlich nach einem Tor von Dzeko mal wieder aus seiner Bude holen. Der Rest vom Spiel war dann einfach mal Frust schieben und auf den Abpfiff warten.
Die Wölfe hatten aus sechs Schüssen drei Buden gemacht. Das ist auch ´ne Kunst, und deshalb haben sie das Spiel auch völlig verdient gewonnen. Beim HSV fehlten nicht die Bemühungen, aber die Mannschaft hat einfach ´nen schlechten Tag erwischt. Sowas kommt mal vor, und wir sollten den Jungs deshalb jetzt nicht lange Vorwürfe machen.
Auf dem Rückweg ging es über den Umweg Pinkelwald zu Knappi. Mit irgendwas musste der Mist ja runtergespült werden. Bzw. was Daniel angeht runtergeschluckt, in Form einer Bratwurst.
In Eidelstedt war dann erstmal grosses Gedränge angesagt. Einige Leute haben echt einen anner Melone, so wie da teilweise geschubst und gequetscht wurde, ohne Rücksicht auf Verluste und Kinder. Da die S-Bahnen wegen Bauarbeiten teilweise umgeleitet wurden, nahmen wir die erstbeste in Richtung Hauptbahnhof, auch wenn das wieder einen Umweg über St.Pauli bedeutete. Und mal wieder Geduld... Erst klemmte in einem Zug vor uns die Tür, dann zog irgendein Dösbaddel ´ne Notbremse. Den geplanten Zapfhahn-Besuch schossen wir jedenfalls in den Wind, und kümmerten uns stattdessen lieber um Bier / Limo (ich musste am Montag ja wieder um halb sechs aufstehen), Fressalien und ein geschlossenes Abteil im Zug zum Faulenzen.
Mit Faulenzen oder gar Nickerchen halten wurde es dann aber nichts. Erst kam ein stockbesoffener Heini vom Fanclub Nübbel ständig an um gegen unsere Tür zu dreschen, und dann löste ein dichtgedröhnter Freizeithippie nebenan eine Klopperei aus, weil er meinte irgendwelche frustrierten und mächtig angeschickerten Fans dumm vollabern zu müssen (wie er es auch schon vorher mit uns gemacht hatte). Statt Abfahrt und Schnarch also erstmal ´ne halbe Hundertschaft der Polente im Anmarsch, und ein besonnener Schaffner, der es schaffte den motzigen Dröhnkopp aus der Schusslinie in einen anderen Teil des Zugs zu befördern. Respekt! Verspätung bekam die Kiste dann aber eh, weil noch auf eine verspätete Fernverkehrskarre aus Süddeutschland gewartet werden musste. Wenn die Bahn sowas am Samstag auf der Gladbach-Tour wieder hinbekommt, ist ja alles in Butter. Zwischendurch tauchten dann auch noch seltsame Gestalten bei uns auf, die uns lallend und torkelnd zwanghaft irgendwelche Schnaps-Cola-Mischungen aus der Dose andrehen wollten, weil einer von denen der Meinung war, Günter noch ´nen Drink zu schulden. Komischerweise wusste Günter da gar nix von, und deshalb haben wir dankend abgelehnt.
Tja, und in dieser Chaos-Kiste ging es dann in die Heimat. Dort kamen wir mehr oder weniger vom Spiel frustriert, aber von den Fahrten her amüsiert, und fünf Minuten zu spät an.
Vielleicht krieg ich morgen noch einen anner Waffel und gurk zum Pokalspiel. Schaun ´mer mal... Eigentlich brauch ich die Kohle ja für Samstag, aber bei meiner verdrehten Birne weiss man halt nie so genau, was als nächstes passiert.
Gruss
Dilbert
Mahlzeit!
Da sich diesmal kein unfreiwilliger Gastvorleser gefunden hat, muss ich wohl wieder selber ran.
Nach gammeligen vier Stunden Schlaf (wenn überhaupt) ging um halb sechs der blöde Wecker los: Hurra, Frühschicht. Dort gab es erst das übliche "Nu aber zackig!", und um halb eins das noch üblichere "Ichmusslosichmusslosichmusslosichmusslos...", welches dank meiner netten Arbeitskolleginnen auch von Erfolg gekrönt war. So ging es pünktlich im Stechschritt zum Bahnhof, wo Günter, Daniel und , Überraschung, auch mal wieder Werner auf mich warteten.
Die Bahn dachte sich wohl irgendwie so "Oh, klasse, Wirtschaftskrise, die Leute haben eh keine Kohle mehr, da ehöhen wir doch einfach mal den Gruppenkartenpreis innerhalb von vier Wochen um läppische 16%. Fällt ja eh nicht auf, ob man nun kein Geld oder gar kein Geld im Portemonaie hat. Statt wie noch Ende des letzten Jahres 29 Euro (und gegen Bielefeld noch 30 Euro) kostet das Schleswig-Holstein-Ticket jetzt jedenfalls 34 Tacken. Irgendwie müssen die die Patte für die neuen Automaten ja reinkriegen...
Am Bahnsteig lief mir dann ein ehemaliger Nachbar über den Weg, der irgendwie wohl seit ein paar Tagen besoffen war, jedenfalls konnte man das nach den wirren Schilderungen annehmen, die er später im Zug von sich gab. Meine Rundlichkeit hingegen hielt sich nach der Zechtour vom Bielefeld-Kick doch eher zurück. Ein selbstgebrautes Bier und ´ne Buddel Selter, das war´s bis Hamburg. Mit uns im Abteil sassen noch einige HSVer, von denen sich ein Vater-Sohn-Gespann durch eine gewisse ungehobelte Herzlichkeit auszeichnete. So flogen einige deftige Ausdrücke über den Tresen, von denen ich mich am besten an "Als mein Vater mich nach der Geburt gesehen hat, hat der gekotzt!" erinnern kann. Ansonsten versuchte mein ehemaliger Nachbar mit seinem MP3-Handy Stimmung in den Laden zu bringen, was aber angesichts der "rostiges Dosentelefon"-Klangqualität gepaart mit Schraddelpunk nicht so recht gelingen wollte. So´n Handy ist halt doch keine Stereoanlange.
In Hamburg stiegen wir diesmal nicht in Dammtor aus, sondern eierten wie gewohnt in den Zapfhahn. Da gibbet wenigstens vernünftiges Dunkelbier. Inner Glotze lief gerade die Zweitliga-Konferenz von Premiere, wobei mit grossen Hallo die Beerdigung des Kiez-Klubs in München registriert wurde. Nebenbei wurde auch der Bäckerladen gegenüber ein wenig geplündert.
Als wir zur S-Bahn runtergingen fuhr gerade ein Zug in Richtung Stellingen ein, und den haben wir dann gleich mal genommen. Das war dann zwar die "lange" Tour durch das Rotlichtviertel, aber dafür hatten wir Sitzplätze. Zeit war ja eh noch genug. Allerdings drückte einigen inzwischen ganz fürchterlich die Blase, weil das öffentliche Pissoir am Hauptbahnhof seit Wochen dicht ist, und wir zu geizig waren 70 Cent für einmal strullen auf´m Bahnhofsklo abzulatzen. Dafür taten wir auf dem Weg zum Stadion mal wieder etwas gegen das Waldsterben.
Bei Knappi fehlte (wie schon gegen Bielefeld) die Bacardi-Gang. Müssen die Jungs immer Sonntags arbeiten? Daniel hingegen ist inzwischen süchtig nach Knappis Bratwurst, und lässt dafür sogar das Holsten im Kühlschrank. Ich entscheide mich dann aber meist für die Flüssignahrung... wenn ich jetzt noch anfange da dauernd die guten Würste zu futtern, pass ich bald in kein Trikot mehr.
Vor´m Stadion sicherte sich Daniel im Fanbus freudig ein paar Autogrammkartensätze der aktuellen Saison, um dann leicht enttäuscht festzustellen, dass die ganzen Neuzugänge vom Winter noch nicht inner Packung sind. Na ja, die Jungs lassen sich mit sowas ja immer etwas Zeit.
Im Stadion musste ich mal wieder... schön war das nicht. Ich sollte wohl das Schwarzbrot auffer Arbeit vor dem Spiel einfach mal sein lassen.
So, und nu runter. Blockkontrolle, Blockkontrolle, Blockkontrolle... der gaaanz letzte Aufgang war dann zum Glück noch nicht bewacht. Gibt es eigentlich die Möglichkeit, seine Dauerkarte innen anderen Block verlegen zu lassen, ohne sie zu kündigen? Dieses ganze Reingeschmuggel nervt irgendwie, auch wenn ich damit ja eigentlich den Ordnern einen Gefallen tue und den ständig überfüllten 25A um einen Dicken entlaste.
Bem warmmachen der Mannschaften war das Interessanteste der Blödsinn, der Hermann und dieser ergraute Wolfsburger Schäferhund verbockten, wobei die erst inner Halbzeitpause wirklich auf Touren kamen. Erstaunlich aber: Unser Herrmann kann sich am Sack kratzen, obwohl er gar keinen hat.
Lotto schmetterte "Hamburg, meine Perle" diesmal stilecht im "Hoide nicht, Felix"-T-Shirt. Na ja, das Ergebnis ist bekannt. Am Ergebnis Teilschuld zu haben schien uns erstmal Schieri Winkmann, aber da täuscht dann halt ab und zu der erste Einrdruck ziemlich.
Es gibt auch für Fussballmannschaften Tage, an denen sie besser komplett im Bett geblieben wären. Das trifft auf 80% der Hamburger an diesem Sonntag zu. Olic versuchte viel, und zu Beginn sah das auch nicht so übel aus. Dummerweise hatte Lenz ´nen halbwegs guten Tag, und so stand es nach zwei Minuten weiter 0:0. Bis zur 11. Minute.. Die vermeintliche Schwalbe, die fast das ganze Stadion ausser Schieri Winkmann gesehen haben wollte, war natürlich in Wirklichkeit eine mordmässige Dusseligeit von Aogo, der Dzeko das Trikot fast über die fast kahle Rübe gezogen hätte. Einen klareren Elfmeter wird es in dieser Saison kaum noch geben.
Was hatte eigentlich der Grafite da aufm Rasen verloren? Der Typ sollte gefälligst weiter sein Knieaua auskurieren... stattdessen haute er uns einfach mal wieder die Bude voll. Da war selbst der Elferspezialist Rost nicht gewachsen, der sich (zu diesem Spiel passend) nebenbei noch eine Gelbe Karte einhandelte, weil es ihm in seinem langärmeligen Shirt untem Trikot zu warm wurde, und er beides deshalb kurzfristig ausziehen musste. Komischerweise finde ich dazu im Kicker nix, vielleicht hat der Schieri das Ding auch wieder zurückgenommen. Oder ich hatte ´nen Knick inner Linse, und der hat ´nen anderen gemeint.
Kurz darauf mutierte wieder Lenz zum Spielverderber... sehr zum Leidwesen von Olic und Jansen, der die Hereingabe fabriziert hatte. Überhaupt war Jansen einer der wenigen, die halbwegs Normalform erreichten. Bin mal gespannt, wie er am Samstag vonner Nordtribüne empfangen wird.
Andere Seite, die Seuche ging weiter. Diesmal im Laufduell zwischen Schäfer und Demel, dass Guy wegen eines Muskelfaserisses verlor. Flanke rein, Grafite (wer sonst?) am Ball, 0:2. Boing!
Nachdem Streit für Demel eingewechselt war, musste Alex Sila auf die rechte Verteidigerposition ausweichen. Und das bekam dem Bengel und unserem ganzen Spiel mal gar nicht. Hilflos suchte er seinen Platz, Gegenspieler und Anspielpartner, was letztendlich zu einer grandiosen Fehlpassquote (und seltsamerweise später beim einzigen brauchbaren Ball zu ´ner Torvorlage) führte. Ich bin ja gespannt, was sich Jol für das Gladbach-Spiel einfallen lässt. Hoffentlich nichts zu gutes... Der HSV kann die letzten elf Spiele wirklich ALLE gewinnen (dann werden sie auch Meister), aber meine Borussia braucht die Punkte noch dringender.
Bei uns klappte weiter nichts, wahrscheinlich nicht einmal die Kabinentür zur Halbzeit. Olic und Guerrero verpassten weiter millimetergenau Jansens Flanken, und der Wolfsburger Barzagli tat uns auch keinen Gefallen, sondern kickte die Pille knapp neben die eigene Bude. Was anderes als ein Eigentor hätte uns in dieser ersten Halbzeit wirklich nicht helfen können.
In der Pause lief sich schonmal Petric warm. Irgendeiner musste doch einfach mal eine von den Jansen-Flanken vernünftig verwerten... Für Petric durfte der unglükliche Aogo inner Kabine bleiben. Das schwächte zwar unsere Abwehr weiter, aber bei 0:2 kam es darauf dann auch nicht mehr an.
Bevor man aber an eine Aufholjagd denken konnte, hiess es erstmal wieder Hände über dem Kopf zusammenschlagen, weil Jarolim vom Platz geschleppt werden musste. Nach ein paar Minuten und einigen Testläufen konnte er dann aber weitermachen. Obwohl es einem eh immer so vorkam, als hätten die Wölfe einen Mann mehr auf dem Platz. Egal wo die Hamburger hinspielten, zwei Wölfe waren schon da. Die haben uns mit dieser konsequenten Verteidgung schlichtweg den Zahn gezogen, zumal Magath auf die Einwechslung von Petric reagierte und für Grafite (der seinen Job ja erledigt hatte) Esswein brachte, was die Räume hinten noch enger werden liess. Schöner Mist.
Als keiner mehr so recht daran glauben wollte, schoss Guerrero tatsächlich noch das 1:2. Hoffnung keimte auf, und das nicht zu knapp... jedenfalls für drei Minuten. Da durfte Rost den Ball nämlich nach einem Tor von Dzeko mal wieder aus seiner Bude holen. Der Rest vom Spiel war dann einfach mal Frust schieben und auf den Abpfiff warten.
Die Wölfe hatten aus sechs Schüssen drei Buden gemacht. Das ist auch ´ne Kunst, und deshalb haben sie das Spiel auch völlig verdient gewonnen. Beim HSV fehlten nicht die Bemühungen, aber die Mannschaft hat einfach ´nen schlechten Tag erwischt. Sowas kommt mal vor, und wir sollten den Jungs deshalb jetzt nicht lange Vorwürfe machen.
Auf dem Rückweg ging es über den Umweg Pinkelwald zu Knappi. Mit irgendwas musste der Mist ja runtergespült werden. Bzw. was Daniel angeht runtergeschluckt, in Form einer Bratwurst.
In Eidelstedt war dann erstmal grosses Gedränge angesagt. Einige Leute haben echt einen anner Melone, so wie da teilweise geschubst und gequetscht wurde, ohne Rücksicht auf Verluste und Kinder. Da die S-Bahnen wegen Bauarbeiten teilweise umgeleitet wurden, nahmen wir die erstbeste in Richtung Hauptbahnhof, auch wenn das wieder einen Umweg über St.Pauli bedeutete. Und mal wieder Geduld... Erst klemmte in einem Zug vor uns die Tür, dann zog irgendein Dösbaddel ´ne Notbremse. Den geplanten Zapfhahn-Besuch schossen wir jedenfalls in den Wind, und kümmerten uns stattdessen lieber um Bier / Limo (ich musste am Montag ja wieder um halb sechs aufstehen), Fressalien und ein geschlossenes Abteil im Zug zum Faulenzen.
Mit Faulenzen oder gar Nickerchen halten wurde es dann aber nichts. Erst kam ein stockbesoffener Heini vom Fanclub Nübbel ständig an um gegen unsere Tür zu dreschen, und dann löste ein dichtgedröhnter Freizeithippie nebenan eine Klopperei aus, weil er meinte irgendwelche frustrierten und mächtig angeschickerten Fans dumm vollabern zu müssen (wie er es auch schon vorher mit uns gemacht hatte). Statt Abfahrt und Schnarch also erstmal ´ne halbe Hundertschaft der Polente im Anmarsch, und ein besonnener Schaffner, der es schaffte den motzigen Dröhnkopp aus der Schusslinie in einen anderen Teil des Zugs zu befördern. Respekt! Verspätung bekam die Kiste dann aber eh, weil noch auf eine verspätete Fernverkehrskarre aus Süddeutschland gewartet werden musste. Wenn die Bahn sowas am Samstag auf der Gladbach-Tour wieder hinbekommt, ist ja alles in Butter. Zwischendurch tauchten dann auch noch seltsame Gestalten bei uns auf, die uns lallend und torkelnd zwanghaft irgendwelche Schnaps-Cola-Mischungen aus der Dose andrehen wollten, weil einer von denen der Meinung war, Günter noch ´nen Drink zu schulden. Komischerweise wusste Günter da gar nix von, und deshalb haben wir dankend abgelehnt.
Tja, und in dieser Chaos-Kiste ging es dann in die Heimat. Dort kamen wir mehr oder weniger vom Spiel frustriert, aber von den Fahrten her amüsiert, und fünf Minuten zu spät an.
Vielleicht krieg ich morgen noch einen anner Waffel und gurk zum Pokalspiel. Schaun ´mer mal... Eigentlich brauch ich die Kohle ja für Samstag, aber bei meiner verdrehten Birne weiss man halt nie so genau, was als nächstes passiert.
Gruss
Dilbert