Dilbert
Pils-Legende
10. Spieltag 2007 - 2008
Mahlzeit!
Quizfrage: Woran erkennt man, dass man am Freitag etwas zu viel gebechert hat?
1. Man erinnert sich grob daran, dass man bis nachts um zwei noch bei der Nachbarin gesessen hat.
2. Man erinnert sich ebenso an eine vorhergehende Kneipenrechnung von 14 Euro, wobei ein Bier in dem Laden nur 1,40 kostet.
3. Inner Glotze läuft die Space-Night von Bayern 3.
4. Man sieht die deshalb, weil man nicht im Bett, sondern auf´m Sofa eingepennt ist.
5. Man fühlt sich irgendwie immer noch besoffen.
Na ja, wat soll´s, war schliesslich freies Wochenende, und ich musste deshalb nicht mit dem Auto zum Spiel. Nach Dusche, Schinkenbrötchen und der Zweitliga-Aufzeichnung vom DSF wurde es so langsam mal Zeit zum Aufbruch. Also: Bier und Schals innen Rucksack, dem Hamster noch ´nen schönen Tag gewünscht, und ab dafür.
Fühlte ich mich vorher nur leicht daddelig im Kopp, so traf mich die frische Luft draussen wie ein Holzhammer. Au Backe, ich muss auf dem Weg zum Bahnhof wirklich ein ziemlich übles Bild abgegeben haben. Dort warteten schon Günther und Daniel, zwei Minuten nach mir traf dann auch Volker ein. Ein Bierangebot von Daniel lehnte ich unter Hinweis auf meinen Zustand erstmal dankend ab... kein Stoff, bevor der Zug abfährt.
Der Zug war zwar nicht hoffnunglos überfüllt, aber doch ziemlich voll, weshalb wir zuerst unser Glück in der ersten Klasse versuchen wollten. Der Schaffner hatte allerdings den Braten schneller gerochen als wir auch nur in die grobe Richtung der "1" gucken konnten, und schob unserem Anliegen nach ´nem Sitzplatz gleich mal einen Riegel vor. Ja ja, hast ja recht...
Es gibt aber doch noch nette Menschen auf diesem Planeten, und deshalb räumte eine Dame zu unseren Gunsten ungefragt und mit einem Lächeln ihren Platz inner Dreierbank, um sich eine Reihe weiter nach vorn zu pflanzen.
Skurrile Begebenheiten auf Zugfahrten, Teil 38: Die Nikotinsucht kommt bei Volker und Daniel durch, deshalb verschwinden beide mal kurz auf die Toilette um eine Zichte durchzuziehen. Währenddessen steht sich vor dem Klo eine Dame mit gefüllter Blase die Füsse platt. Tür geht auf, Daniel kommt raus, Dame will rein, greift nach´m Türgriff... und auf einmal wird die Tür von innen zugemacht und abgeschlossen, weshalb die Frau mit ´nem ziemlichen "?" im Gesicht so lange weiter warten darf, bis Volker ausgestruselt hat und auch rauskommt. Ihre Frae: "Seid ihr Mädchen? Sonst gehen doch nur die zusammen auf´s Klo..."
Richtig elegant wäre es noch gewesen, wenn Volker sich erst im Hinausgehen mit einem Grinsen im Gesicht den Hosenschlitz zugemacht hätte.
Nach einer ansonsten ereignislosen Zugfahrt...ne halt, ich wurde nach dem zweiten Bier langsam wieder wach... kamen wir in Hamburg am Hauptbahnhof an. Nachdem das Leergut am Kiosk entsorgt war ging es in den Zapfhahn. Ui, guck mal, der Schal, den Günther nach dem Litex-Spiel gespendet hat, hängt jetzt tatsächlich. Ich bestell dann mal ´ne Runde... WAS IST DAS DENN?!
Äääh... also, mein Krusovice aus dem Angebot zu nehmen war ja schon ziemlicher Frevel, aber das Holsten auch abzuschaffen und stattdessen diese widerliche Bremer Becks-Jauche in die Fässer zu kippen, das grenzt nun wirklich an Vaterlandsverrat! Wirt Hansi war deshalb auch mehr als deprimiert, aber er sagte, der Laden hätte einen neuen Besitzer, und er selbst könne nichts dagegen machen. Die Becks-Alternative Hasseröder ist auch nicht das wahre, aber bevor man als HSV-Fan Becks säuft, tut man sich halt sowas an. Oder das Staropramen Dark wie ich statt meinem Krusovice, wobei es das geschmacklich nicht wirklich ersetzen kann.
Zwei Bier später machten wir uns entsetzt auf den Weg zur U-Bahn... unser Zapfhahn, nein nein nein...
Die U-Bahn war mal wieder ein ziemliche Presswurstveranstaltung, wobei die Tante hinter dem sich irgendwie in dem Gedränge notdürftig auf den Beinen haltenenden Daniel irgendwie den Sin für die Realität mal eben auf "Aus" schaltete und ihn, nachdem er sie bei einigen Bremsaktionen versehentlich angestupst hatte, tatsächlich fragte, ob er nicht auf einenen Füssen stehen könnte. Hä? Da flog eine Menschenwelle im der Karre hin und her, die Richtung kam halt drauf an ob das Ding nun beschleunigte oder bremste.
Aus der S-Bahn ab zu Knappi. Ich hätt gern vier Bier... für´n kurzes Schwätzchen war leider keine Zeit, da Stefan alle Hände und Füsse voll zu tun hatte. Immerhin war Andreas von der Bacardi-Fraktion wieder anwesend.
Vor´m Stadion guckten wir erstmal ziemlich verdattert in der Gegend rum. Warum ist denn der Einlass dicht? Oben turnten irgendwelche Feuerwehrleute an dem "N" von der neuen Sponsorenleuchtreklame herum, und keiner wusste so wirklich, was los war. Da man sonst nichts besseres zu tun hatte stürmten Günther und Volker erstmal den Fanartikel-Bus, und anschliessend versuchten wir einen Eingang weiter unser Glück. Dort war dann auch tatsächlich geöffnet, und ich war ehrlich erstaunt, dass Volkers auf´m Schwarzmarkt zum Originalpreis gekaufte Karte tatsächlich funktionierte.
Verdammt, ich muss schiffen... kleiner Tipp: Ehe man unten ´ne halbe Stunde ansteht, lieber zwei Treppen hoch und doch die Pissrinne aufsuchen. Da ist nicht halbsoviel los, und man tut auch ein bisschen was für die Figur.
Gab es sonst noch etwas besonderes vor´m Anpfiff... Na ja, Van der Vaart, Guerrero und De Jong hatten ihre Länderspielreisen leider nicht unfallfrei überstanden, deshalb musste Huub ein bisschen an der Aufstellung rumbasten. allerdings würde das nicht als Ausrede für ein Gurkenspiel taugen, da Armin Veh auf der anderen Seite gerade die Seuche verdauen muss, die Thomas Doll bei uns letzte Saison mit in die Grütze gerissen hat. Wer nicht gerade verletzt ist, ist gesperrt. Beim Einlaufen wurde noch die Aktion "Zeig Rassismus die Rote Karte" gestartet, wobei zu miener Freude auch die meisten im ausverkauften Stadion mitgemacht haben. Allerdings liess der Anpfiff ´ne Weile auf sich warten, weil die Feuerwehr ja an dem "N" rumbastelte, und sich deshalb das Stadion langsamer als sonst füllte.
Schiedsrichter war Dr. Fleischer, und sieht man mal vom Platzverweis ab, hatte er einen ziemlich leichten Job, den er und sein Gespann auch ganz gut erledigten.
Wo ich schonmal bei "leichten Job" bin, den hatte in der ersten Halbzeit auch unser Team. So, wie es um den VfB schon im Vorfeld stand, konnte man von den Gästen ja keinen Sturmlauf erwarten, und natürlich fehlte da die halbe Truppe, und natürlich hatte das da auf dem Platz nicht viel mit einer Meistermannschaft gemeinsam. aber was da abgeliefert wurde war einfach nur erschütternd.
Und es war die beste Aufbauhilfe für einen verunsicherten Zidan. Der schoss zwar selbst kleine Bude, war aber an den ersten beiden HSV-Toren stark beteiligt, weil er (gab es selten in dieser Saison), die wichtigen Zweikämpfe gewann. Einmal gab er dann direkt die Vorlage mit einem feinen Steilpass zu Olic, einmal legte er zur Seite zu Demel ab, der den Ball einfach in den Strafraum kickte, wo Olic nur noch einschieben musste. Das lag auch daran, dass Schäfer sich dem Niveau seiner Vorderleute anpasste und wirklich völlig konfus durch den Strafraum rannte, was seine Abwehrspieler eher irritierte als ihnen zu helfen. So stand es nach etwas mehr als 20 Minuten 2:0. Und irgendwie war das alles viel zu einfach gewesen.
Es wurde noch einfacher. Bei den Schwaben lief nun überhaupt nichts mehr zusammen, während unsere Jungs das Spiel ohne grosse Mühe nach Lust und Laune herunterkickten. Wenn man dabei noch ´ne Bude machen kann: Umso besser. Nach einem weiteren Totalausfall der Schwäb´schen Hintermannschaft inklusive Torwart konnte Olic das 3:0 schiessen, und das Spiel war endgültig gelaufen. Da fiel die Rote Karte ganz kurz vor dem Halbzeitpfiff nach einer verleichsweise harmlosen "Tätlichkeit" (Nachgestocher) von Pardo an Jarolim kaum in´s Gewicht. In der Form hätten die wahrscheinlich nichtmal mit 17 Mann gegen die Nationalmannschaft von San Marino gewonnen.
Halbzeit... verdammt Günther und Volker waren vor ´ner halben Ewigkeit strullen gegangen, und Daniel und mir platzte langsam die Blase. Da oben Blockkontrollen waren, hätte ich den Weg zurück wohl nicht mehr hinbekommen, also hiess es weiter warten.
Irgendwann nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit kam zum Glück Volker endlich wieder, und ich konnte loslatschen um Druck abzulassen. Natürlich war bis dahin in der zweiten Halbzeit nichts passiert. Und natürlich zog ich gerade den Reissverschluss zu, als draussen der Jubel losging weil Joris das 4:0 erzielt hatte.
Anschliessend machten die Hamburger nur noch einen auf fröhliches Eierschaukeln auf dem Platz und guckten den Schwaben dabei zu, wie die sich bemühten den Ball nach vorn zu murksen. Dass sie dabei sogar einmal erfolgreich waren (mit ihrer ersten wirklichen Chance im Spiel), verdankten sie einzig und allein dem HSV-Sparfussball. Brann Bergen ruft.
Ansonsten passierte fast nichts mehr, ausser dass der eingewechselte Sam fast noch ´ne fünfte Kiste gemacht hätte, aber etwas überhastet an Schäfer scheiterte. So kam der gebeutelte Hildebrandt-Nachfolger zumindest zu einem kleinen Erfolgserlebnis an einem wirklich grottenschlechten Tag. Nach dem Abpfiff machten wir uns diesmal direkt auf die Socken, um unseren Zug noch zu kriegen, das Spiel hatte ja später angefangen.
Nach einer Kurzvisite bei Knappi latschten wir zur S-Bahn... "Jeder Schal nur fünf Euro, nur fünf..." Ja, wissen wir doch, steht ja auf dem Schild neben dem Stand. Warum der Verkäufer das ständig widerholen muss ist mir ein Rätsel. Jedenfalls wurde der von uns noch um ein paar Euro reicher gemacht.
Wegen unseres schnellen Abgangs bekamen wir gleich die erste S-Bahn, und landeten so ratzfatz am Hauptbahnhof. Dort stand schon die Kiste nach Rendsburg parat, aber wir hatten noch ´ne halbe Stunde Zeit. Zeit, um ein paar Döschen vom Kiosk zu holen, etwas zu futtern zu organisieren und sich ein schönes Plätzchen im Zug zu sichern. Die Rückfahrt war dann ein fröhliches Juchuu, aber als wir in Rendsburg ankamen und die anderen noch zu Tante Anna wollten, bog ich dann doch lieber ziemlich erschöpft in Richtung Heimat ab. Ein kleiner Zwischenstopp war allerdings noch in dieser verdammten Pizza-Bude auf dem Weg nötig...
In dem Sinne: Mahlzeit!
Gruss
Dilbert
Mahlzeit!
Quizfrage: Woran erkennt man, dass man am Freitag etwas zu viel gebechert hat?
1. Man erinnert sich grob daran, dass man bis nachts um zwei noch bei der Nachbarin gesessen hat.
2. Man erinnert sich ebenso an eine vorhergehende Kneipenrechnung von 14 Euro, wobei ein Bier in dem Laden nur 1,40 kostet.
3. Inner Glotze läuft die Space-Night von Bayern 3.
4. Man sieht die deshalb, weil man nicht im Bett, sondern auf´m Sofa eingepennt ist.
5. Man fühlt sich irgendwie immer noch besoffen.
Na ja, wat soll´s, war schliesslich freies Wochenende, und ich musste deshalb nicht mit dem Auto zum Spiel. Nach Dusche, Schinkenbrötchen und der Zweitliga-Aufzeichnung vom DSF wurde es so langsam mal Zeit zum Aufbruch. Also: Bier und Schals innen Rucksack, dem Hamster noch ´nen schönen Tag gewünscht, und ab dafür.
Fühlte ich mich vorher nur leicht daddelig im Kopp, so traf mich die frische Luft draussen wie ein Holzhammer. Au Backe, ich muss auf dem Weg zum Bahnhof wirklich ein ziemlich übles Bild abgegeben haben. Dort warteten schon Günther und Daniel, zwei Minuten nach mir traf dann auch Volker ein. Ein Bierangebot von Daniel lehnte ich unter Hinweis auf meinen Zustand erstmal dankend ab... kein Stoff, bevor der Zug abfährt.
Der Zug war zwar nicht hoffnunglos überfüllt, aber doch ziemlich voll, weshalb wir zuerst unser Glück in der ersten Klasse versuchen wollten. Der Schaffner hatte allerdings den Braten schneller gerochen als wir auch nur in die grobe Richtung der "1" gucken konnten, und schob unserem Anliegen nach ´nem Sitzplatz gleich mal einen Riegel vor. Ja ja, hast ja recht...
Es gibt aber doch noch nette Menschen auf diesem Planeten, und deshalb räumte eine Dame zu unseren Gunsten ungefragt und mit einem Lächeln ihren Platz inner Dreierbank, um sich eine Reihe weiter nach vorn zu pflanzen.
Skurrile Begebenheiten auf Zugfahrten, Teil 38: Die Nikotinsucht kommt bei Volker und Daniel durch, deshalb verschwinden beide mal kurz auf die Toilette um eine Zichte durchzuziehen. Währenddessen steht sich vor dem Klo eine Dame mit gefüllter Blase die Füsse platt. Tür geht auf, Daniel kommt raus, Dame will rein, greift nach´m Türgriff... und auf einmal wird die Tür von innen zugemacht und abgeschlossen, weshalb die Frau mit ´nem ziemlichen "?" im Gesicht so lange weiter warten darf, bis Volker ausgestruselt hat und auch rauskommt. Ihre Frae: "Seid ihr Mädchen? Sonst gehen doch nur die zusammen auf´s Klo..."
Richtig elegant wäre es noch gewesen, wenn Volker sich erst im Hinausgehen mit einem Grinsen im Gesicht den Hosenschlitz zugemacht hätte.
Nach einer ansonsten ereignislosen Zugfahrt...ne halt, ich wurde nach dem zweiten Bier langsam wieder wach... kamen wir in Hamburg am Hauptbahnhof an. Nachdem das Leergut am Kiosk entsorgt war ging es in den Zapfhahn. Ui, guck mal, der Schal, den Günther nach dem Litex-Spiel gespendet hat, hängt jetzt tatsächlich. Ich bestell dann mal ´ne Runde... WAS IST DAS DENN?!
Äääh... also, mein Krusovice aus dem Angebot zu nehmen war ja schon ziemlicher Frevel, aber das Holsten auch abzuschaffen und stattdessen diese widerliche Bremer Becks-Jauche in die Fässer zu kippen, das grenzt nun wirklich an Vaterlandsverrat! Wirt Hansi war deshalb auch mehr als deprimiert, aber er sagte, der Laden hätte einen neuen Besitzer, und er selbst könne nichts dagegen machen. Die Becks-Alternative Hasseröder ist auch nicht das wahre, aber bevor man als HSV-Fan Becks säuft, tut man sich halt sowas an. Oder das Staropramen Dark wie ich statt meinem Krusovice, wobei es das geschmacklich nicht wirklich ersetzen kann.
Zwei Bier später machten wir uns entsetzt auf den Weg zur U-Bahn... unser Zapfhahn, nein nein nein...
Die U-Bahn war mal wieder ein ziemliche Presswurstveranstaltung, wobei die Tante hinter dem sich irgendwie in dem Gedränge notdürftig auf den Beinen haltenenden Daniel irgendwie den Sin für die Realität mal eben auf "Aus" schaltete und ihn, nachdem er sie bei einigen Bremsaktionen versehentlich angestupst hatte, tatsächlich fragte, ob er nicht auf einenen Füssen stehen könnte. Hä? Da flog eine Menschenwelle im der Karre hin und her, die Richtung kam halt drauf an ob das Ding nun beschleunigte oder bremste.
Aus der S-Bahn ab zu Knappi. Ich hätt gern vier Bier... für´n kurzes Schwätzchen war leider keine Zeit, da Stefan alle Hände und Füsse voll zu tun hatte. Immerhin war Andreas von der Bacardi-Fraktion wieder anwesend.
Vor´m Stadion guckten wir erstmal ziemlich verdattert in der Gegend rum. Warum ist denn der Einlass dicht? Oben turnten irgendwelche Feuerwehrleute an dem "N" von der neuen Sponsorenleuchtreklame herum, und keiner wusste so wirklich, was los war. Da man sonst nichts besseres zu tun hatte stürmten Günther und Volker erstmal den Fanartikel-Bus, und anschliessend versuchten wir einen Eingang weiter unser Glück. Dort war dann auch tatsächlich geöffnet, und ich war ehrlich erstaunt, dass Volkers auf´m Schwarzmarkt zum Originalpreis gekaufte Karte tatsächlich funktionierte.
Verdammt, ich muss schiffen... kleiner Tipp: Ehe man unten ´ne halbe Stunde ansteht, lieber zwei Treppen hoch und doch die Pissrinne aufsuchen. Da ist nicht halbsoviel los, und man tut auch ein bisschen was für die Figur.
Gab es sonst noch etwas besonderes vor´m Anpfiff... Na ja, Van der Vaart, Guerrero und De Jong hatten ihre Länderspielreisen leider nicht unfallfrei überstanden, deshalb musste Huub ein bisschen an der Aufstellung rumbasten. allerdings würde das nicht als Ausrede für ein Gurkenspiel taugen, da Armin Veh auf der anderen Seite gerade die Seuche verdauen muss, die Thomas Doll bei uns letzte Saison mit in die Grütze gerissen hat. Wer nicht gerade verletzt ist, ist gesperrt. Beim Einlaufen wurde noch die Aktion "Zeig Rassismus die Rote Karte" gestartet, wobei zu miener Freude auch die meisten im ausverkauften Stadion mitgemacht haben. Allerdings liess der Anpfiff ´ne Weile auf sich warten, weil die Feuerwehr ja an dem "N" rumbastelte, und sich deshalb das Stadion langsamer als sonst füllte.
Schiedsrichter war Dr. Fleischer, und sieht man mal vom Platzverweis ab, hatte er einen ziemlich leichten Job, den er und sein Gespann auch ganz gut erledigten.
Wo ich schonmal bei "leichten Job" bin, den hatte in der ersten Halbzeit auch unser Team. So, wie es um den VfB schon im Vorfeld stand, konnte man von den Gästen ja keinen Sturmlauf erwarten, und natürlich fehlte da die halbe Truppe, und natürlich hatte das da auf dem Platz nicht viel mit einer Meistermannschaft gemeinsam. aber was da abgeliefert wurde war einfach nur erschütternd.
Und es war die beste Aufbauhilfe für einen verunsicherten Zidan. Der schoss zwar selbst kleine Bude, war aber an den ersten beiden HSV-Toren stark beteiligt, weil er (gab es selten in dieser Saison), die wichtigen Zweikämpfe gewann. Einmal gab er dann direkt die Vorlage mit einem feinen Steilpass zu Olic, einmal legte er zur Seite zu Demel ab, der den Ball einfach in den Strafraum kickte, wo Olic nur noch einschieben musste. Das lag auch daran, dass Schäfer sich dem Niveau seiner Vorderleute anpasste und wirklich völlig konfus durch den Strafraum rannte, was seine Abwehrspieler eher irritierte als ihnen zu helfen. So stand es nach etwas mehr als 20 Minuten 2:0. Und irgendwie war das alles viel zu einfach gewesen.
Es wurde noch einfacher. Bei den Schwaben lief nun überhaupt nichts mehr zusammen, während unsere Jungs das Spiel ohne grosse Mühe nach Lust und Laune herunterkickten. Wenn man dabei noch ´ne Bude machen kann: Umso besser. Nach einem weiteren Totalausfall der Schwäb´schen Hintermannschaft inklusive Torwart konnte Olic das 3:0 schiessen, und das Spiel war endgültig gelaufen. Da fiel die Rote Karte ganz kurz vor dem Halbzeitpfiff nach einer verleichsweise harmlosen "Tätlichkeit" (Nachgestocher) von Pardo an Jarolim kaum in´s Gewicht. In der Form hätten die wahrscheinlich nichtmal mit 17 Mann gegen die Nationalmannschaft von San Marino gewonnen.
Halbzeit... verdammt Günther und Volker waren vor ´ner halben Ewigkeit strullen gegangen, und Daniel und mir platzte langsam die Blase. Da oben Blockkontrollen waren, hätte ich den Weg zurück wohl nicht mehr hinbekommen, also hiess es weiter warten.
Irgendwann nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit kam zum Glück Volker endlich wieder, und ich konnte loslatschen um Druck abzulassen. Natürlich war bis dahin in der zweiten Halbzeit nichts passiert. Und natürlich zog ich gerade den Reissverschluss zu, als draussen der Jubel losging weil Joris das 4:0 erzielt hatte.
Anschliessend machten die Hamburger nur noch einen auf fröhliches Eierschaukeln auf dem Platz und guckten den Schwaben dabei zu, wie die sich bemühten den Ball nach vorn zu murksen. Dass sie dabei sogar einmal erfolgreich waren (mit ihrer ersten wirklichen Chance im Spiel), verdankten sie einzig und allein dem HSV-Sparfussball. Brann Bergen ruft.
Ansonsten passierte fast nichts mehr, ausser dass der eingewechselte Sam fast noch ´ne fünfte Kiste gemacht hätte, aber etwas überhastet an Schäfer scheiterte. So kam der gebeutelte Hildebrandt-Nachfolger zumindest zu einem kleinen Erfolgserlebnis an einem wirklich grottenschlechten Tag. Nach dem Abpfiff machten wir uns diesmal direkt auf die Socken, um unseren Zug noch zu kriegen, das Spiel hatte ja später angefangen.
Nach einer Kurzvisite bei Knappi latschten wir zur S-Bahn... "Jeder Schal nur fünf Euro, nur fünf..." Ja, wissen wir doch, steht ja auf dem Schild neben dem Stand. Warum der Verkäufer das ständig widerholen muss ist mir ein Rätsel. Jedenfalls wurde der von uns noch um ein paar Euro reicher gemacht.
Wegen unseres schnellen Abgangs bekamen wir gleich die erste S-Bahn, und landeten so ratzfatz am Hauptbahnhof. Dort stand schon die Kiste nach Rendsburg parat, aber wir hatten noch ´ne halbe Stunde Zeit. Zeit, um ein paar Döschen vom Kiosk zu holen, etwas zu futtern zu organisieren und sich ein schönes Plätzchen im Zug zu sichern. Die Rückfahrt war dann ein fröhliches Juchuu, aber als wir in Rendsburg ankamen und die anderen noch zu Tante Anna wollten, bog ich dann doch lieber ziemlich erschöpft in Richtung Heimat ab. Ein kleiner Zwischenstopp war allerdings noch in dieser verdammten Pizza-Bude auf dem Weg nötig...
In dem Sinne: Mahlzeit!
Gruss
Dilbert