Dilbert
Pils-Legende
25.Spieltag 2006 - 2007 (Teil II)
Mahlzeit!
Nach der Fetentour nach Gladbach erwachte ich irgendwann so gegen halb neun mit ´nem leichten Rübenmalheur, aber ansonsten eigentlich ganz ordentlich beisammen. Okay, der Versuch aus den Spielberichten von "Bundesliga pur" schlau zu werden scheiterte dann doch oft an wieder zukippenden Augen... kein Wunder, wenn man am Vortag achtzehn Stunden auf Achse war.
Zum Frühstück gab´s nach langer Zeit mal wieder ein paar Würstchen, und um richtig wach zu werden (und die anderen nicht mit den Säuferausdünstungen zu vertreiben) anschliessend ´ne Dusche. Schliesslich sollte ich um viertel vor eins schon wieder am Bahnhof stehen, um mit Günni und Konsorten nach Hamburg zu gurken.
Gesägt, tun getan. Um zwanzig vor eins kam ich mit ´nem Rucksack voller Schals und Bier mehr oder weniger fit am Bahnhof an, wo Günni und Volker schon warteten. Jungs, ich bin gleich wieder da, der Tag gestern war irgendwie ganz schön teuer, ab zur Sparkasse. Wieder zurück... "Wo ist denn Dani?" - "Der liegt in Sauer..." (übersetzt: Der hat ´ne dicke Birne und ist nicht einsatzfähig...).
Statt Dani nahmen wir dann Fränki mit. Fränki sieht irgendwie so aus, als würde er gern mal ´nen VW Käfer zum Frükstück einnehmen (und zwar komplett, kein Cabriolet), ist aber echt ´n netter Kerl. Im Zug fuhren wir diesmal in der "Pöbel- und Gesockszone" (zweite Klasse), wegen einer Überfüllung von Leverkusener Anhängern musste man sich ja keine Sorgen machen. So, und nu? Och, eigentlich könnte man ja mal ´n Bierchen trinken. Prost!
Im Hauptbahnhof wurde dann natürlich erstmal der Fischstand ausgeräubert, da man mit dem Restalk und dem Nachschub im Kopp ja was im Magen braucht. Anschliessend ging´s in den Zapfhahn, um noch in Ruhe ´n Pilschen zu kippen (wobei uns auch Silke vom Frankfurt-Spiel wieder Gesellschaft leistete), ehe wir uns mit der S-Bahn auf den Weg nach Stellingen machten. Als Treffpunkt wurde wieder der goldene Fuss von Uns Uwe ausgemacht, da die anderen gleich zum Fanshop wollten, während ich mir natürlich den Traditionsbesuch bei Knappi am Stammtisch nicht nehmen liess. Dort traf ich neben den üblichen Lauten auch Kollege Martin wieder, der mir seit dem Wolfsburg-Spiel aus der Hinrunde irgendwie alle paar Wochen über den Weg läuft. Mahlzeit! Stefaaaan, haste ma zwei Bier? Prost! Das Wetter war übrigens dermassen prächtig, dass es mir mehr oder weniger den Pullover auszog. Fragt mich nicht warum, aber beim Fussball fühl ich mich kurzärmelig am wohlsten.
Auf dem Weg zum Stadion merkte ich dann, dass das zweite Bier besser in Knappis Kühlschrank geblieben wäre, weshalb mir die Barcadi-Front bei der Leerung aushelfen musste. Ich wollte ja noch was vom Spiel mitkriegen (und überhaupt in´s Stadion kommen). Der Ordnungsheini hatte dann irgendwie keinen Plan, was er wollte. "Den Rucksack bitte da bei meinem Kollegen untersuchen lassen." - "Okay, mach ich." - "He, warte mal..." ...und filzt meinen Rucksack. Muss ich nicht verstehen, oder?
Wat nu? Fischbrötchen! Und da Plauze und Kopp sich wieder erholt hatten, konnte man gleich ´n Bier hinterhergiessen.
Im Block fand ich meine inzwischen übliche Gruppe um "Hallo Fremder, dich kenn ich", von mir aus konnte das Spiel losgehen. Irgendwie hatte Lotto seinen Einsatz ein bisschen verpeilt, oder der Schieri hatte es ziemlich eilig, jedenfalls fiel "HSV forever" vor dem Spiel aus, weil Lotto und Pape beim Einlaufen der Teams noch auf ihrem Kran rumklampften.
Ach Scheisse, kein Butt im Tor. Wenn der Plattfisch bei uns aufläuft hauen wir ihm eigentlich mit schöner Regelmässigkeit die Kiste voll, bei Adler schien das nach dessen Leistungen der letzten zwei Spiele eher schiewrig zu werden. Dafür tobte unser oller Sergej jetzt (auch von einigen HSV-Fans bejubelt) irgendwie auf der verkehrten Seite herum. Schon komisch, wenn man über Jahre hofft dass ein Spieler ´nen guten Tag hat und ein paar Buden macht, und nun soll der gegen uns spielen? Blöd!
Schiedsrichter war Herbert Fandel. Den kann ich normalerweise ab wie Durchfall, aber in diesem Kick machte er eigentlich ziemlich wenig verkehrt. Ich fand ihn teilweise etwas kleinlich.
Anpfiff! Nach kurzer Abtastphase übernahmen unsere Jungs die Initiative. Bester Feldspieler: Alenxander Laas. Was der in diesem Spiel alles auf´s Tor geholzt hat war schlichtweg unglaublich. Noch unglaublicher sollten dummerweise die Torhüter sein. Ich hatte es geahnt, dieser Adler als Butt-Ersatz war für uns die Pest. Erst fischte er aus kürzester Distanz einen Versuch von Laas weg, dann lenkte er einen Flachschuss von (wem wohl?) dermassen blöde ab, dass wir alle auffer Nord schon den Torjubel anstimmten, die Pille aber gegen den Innenpfosten eierte und wieder in´s Feld sprang. Der war nicht drin?! Nein, verdammt!
Mitten in unsere Sturm- und Drangphase platzte dann ein Bayer-Angriff, was in dem Sinne verwunderlich war, dass die bis dahin nach vorn noch gar nichts auf die Reihe bekommen hatten. Aber der hatte es in sich. Die Pille landete beim freien Freier (Mann, klingt das dämlich), der kurzerhand abzog. Wie Rost das Ding gehalten hat weiss wahrscheinlich er selbst nicht, jedenfalls rutschte unsereinem schon etwas das Herz in die Hose. Danach versaute Adler van der Vaart nicht zum letzten mal in diesem Spiel die Parade... ja, in den letzten 35 Minuten vor der Pause war ganz gut was los da unten. Auch Old Sergej hatte seine Chance, kickte aber zur allgemeinen Zufriedenheit neben das Hamburger Tor. Die letzte Chance vermurkste mal wieder ein gewisser Adler nach einem Hammer von Laas. Danach war Pause, und trotz dem 0:0 durfte eigentlich keiner im Stadion irgendwie unzufrieden sein.
Ich überlege gerade, was in der Pause los war... aber ausser einem Einsatz an der Pissrinne fällt mir ehrlich nix ein.
Die zweite Halbzeit begann etwas ruhiger, bis es nach etwa einer viertel Stunde wieder eine Chance zu bestaunen gab. Die hatten die Leverkusener, und viel hat bei dem Schuss von Barnetta auch nicht gefhlt, der zum Glück ein paar Zentimeter am Tor vorbeiging. Ob Rost da rangekommen wäre? Ich weiss nicht.
Anschliessend übernahm der HSV aber wieder das Kommando, was damit endete, dass Adler unserem Laas mal wieder auf den Sack ging. Gegen jeden anderen Keeper hätte der zu dem Zeitpunkt schon zwei Buden gemacht gehabt, aber dieses Milchgesicht da hinten drin schien die Bälle wie durch ´nen Trichter geschossen immer irgendwie in die Arme zu bekommen. Unglaublich, der Knabe.
Sacht mal, wo hat Leverkusen eigentlich diesen Haggui aufgegabelt? Dat ist vielleicht ´ne Knallerbse. Nachdem er ja schon im UEFA-Cup unter der Woche eigentlich sämtliche Tore, sein sie nun für oder gegen Leverkusen gefallen, verursacht hatte, liess er es sich auch in diesem Spiel nicht nehmen sein Talent zur Torgefahr auf beiden Seiten zu demonstrieren. Wenn man so dämlich mit erhobenem Arm in eine Flanke springt, darf man sich eigentlich auch nicht wundern wenn da mal ´n Ball gegenfliegt und der Schiedsrichter der Meinung ist ´nen Elfmeter unter´s Volk bringen zu müssen.
Nun denn, richten sollte es natürlich van der Vaart. der würde schliesslich nie im Leben einen Elfer verbraten... oder... oder? Der Typ hinter mir sagte gleich "der verschiesst", ich sagte "nein, verdammt, das macht der nicht". Wer die Wette gewonnen hat wisst ihr ja. Ich weiss nicht ob es Pech war, an seiner vielleicht nicht ganz auskurierten Verletzung oder einfach nur an dieser Nervensäge im Leverkusener Tor lag, jedenfalls schoss Rafael ziemlich grottig fast genau in die Mitte des Kastens, und Adler hatte mal wieder die Hände seiner Mitspieler auf den Schultern, die ihm zur nächsten Rettungstat gratulierten.
Irgendwie schien ab da klar, dass wir wohl oder übel keine Bude mehr machen würden. Und weil die Leverkusener dasselbe dachten, mussten wir am Ende sogar noch um den einen Punkt zittern, wobei es in den letzten zwanzig Minuten Rost war, der sich auf seine Art für die ganzen Bälle "rächte", die Adler unseren Stürmern vorher vermasselt hatte. Rost zeigte mit etlichen Glanztaten im Torwartduell alt gegen jung, dass man sich auch mit über 30 hinter keinem verstecken muss. Kurioserweise musste er seine grösste Rettungstat gegen einen gewissen Haggui aufbieten, der aus vier Metern auf´s Tor köpfte, und dessen Schädelkanone Rost wie auch immer noch von der Linie kratzte. Uiuiuiuiuiuiui....
Danach wurde noch massig gewechselt, und ein Ball von Benjamin zu unserem Glück von der Linie geköpft, bevor Fandel dem Spuk ein Ende machte. So hatte das Spiel am Ende zwei Helden, Rost und Adler. Das Unentschieden war okay, aber mit zwei anderen Keepern drin (z.B. Wächter und Butt) wäre es wohl 2:2 oder 3:3 ausgegangen. Trotzdem war die Enttäuschung nach dem vergeigten Elfer natürlich gross.
Dementsprechend bedrückt war auch die Stimmung bei Knappi, nachdem ich mich mit den anderen wie abgesprochen getroffen hatte und wir in Richtung S-Bahn gestartet waren. Alles Kacke, gib ma bitte vier Bier.
Nun, die vier Bier hatten sich inner S-Bahn natürlich ziemlich schnell erledigt, und da wir noch ´ne Weile Zeit am Hauptbahnhof hatten, kehrten wir zu einem Abschlusstrunk erstmal im Zapfhahn wieder ein. Wie heisst das Zeug da, "Krusovice"? Pump ma einen ab.
Was dann aus der Zapfe in einen riesigen Humpen floss war schwarz wie die Nacht und erinnerte mit seiner dunklen Schaumkrone schon fast an Guiness... schmeckte aber um einiges besser als dieser Irische Fasssirup. Mann, ist das ein geiles Zeug, da stellt man sich irgendwie die Frage, warum man sich vorher in dem Laden immer Holsten reingekippt hat.
Wo ich gerade bei Holsten bin, der Kiosk um die Ecke musste noch zwei Büchsen für die Rückfahrt springen lassen, ehe wir auf einen Bahnsteig gingen, auf dem gerade ein Zug aus Flensburg einfuhr. Nun, dachten wir uns, normalerweise pendeln die den ganzen Tag mit einer Karre hin und her, warum sollte das jetzt anders sein. Wir hatten es uns gerade gemütlich gemacht, als ein Trupp übelst gelaunter Sicherheitsleute vor unserem Fenster einen riesigen Radau veranstalteten. "DONK DONK DONK!!! Könnt ihr nicht lesen? Nicht einsteigen!!!" Ja ja, wir kommen ja schon raus.
Schliesslich fanden wir doch noch die richtige Kiste. Auf der Rückfahrt wollte mir das Bier dann nicht mehr so wirklich schmecken, entweder war mein Gaumen von der guten schwarzen Tschechenbrühe zu verwöhnt, oder ich hatte ganz einfach genug gehabt an diesem Wochenende. Ich denke, eher letzteres. Irgendwann muss halt auch mal Schluss mit lustig sein.
Gruss
Dilbert
Mahlzeit!
Nach der Fetentour nach Gladbach erwachte ich irgendwann so gegen halb neun mit ´nem leichten Rübenmalheur, aber ansonsten eigentlich ganz ordentlich beisammen. Okay, der Versuch aus den Spielberichten von "Bundesliga pur" schlau zu werden scheiterte dann doch oft an wieder zukippenden Augen... kein Wunder, wenn man am Vortag achtzehn Stunden auf Achse war.
Zum Frühstück gab´s nach langer Zeit mal wieder ein paar Würstchen, und um richtig wach zu werden (und die anderen nicht mit den Säuferausdünstungen zu vertreiben) anschliessend ´ne Dusche. Schliesslich sollte ich um viertel vor eins schon wieder am Bahnhof stehen, um mit Günni und Konsorten nach Hamburg zu gurken.
Gesägt, tun getan. Um zwanzig vor eins kam ich mit ´nem Rucksack voller Schals und Bier mehr oder weniger fit am Bahnhof an, wo Günni und Volker schon warteten. Jungs, ich bin gleich wieder da, der Tag gestern war irgendwie ganz schön teuer, ab zur Sparkasse. Wieder zurück... "Wo ist denn Dani?" - "Der liegt in Sauer..." (übersetzt: Der hat ´ne dicke Birne und ist nicht einsatzfähig...).
Statt Dani nahmen wir dann Fränki mit. Fränki sieht irgendwie so aus, als würde er gern mal ´nen VW Käfer zum Frükstück einnehmen (und zwar komplett, kein Cabriolet), ist aber echt ´n netter Kerl. Im Zug fuhren wir diesmal in der "Pöbel- und Gesockszone" (zweite Klasse), wegen einer Überfüllung von Leverkusener Anhängern musste man sich ja keine Sorgen machen. So, und nu? Och, eigentlich könnte man ja mal ´n Bierchen trinken. Prost!
Im Hauptbahnhof wurde dann natürlich erstmal der Fischstand ausgeräubert, da man mit dem Restalk und dem Nachschub im Kopp ja was im Magen braucht. Anschliessend ging´s in den Zapfhahn, um noch in Ruhe ´n Pilschen zu kippen (wobei uns auch Silke vom Frankfurt-Spiel wieder Gesellschaft leistete), ehe wir uns mit der S-Bahn auf den Weg nach Stellingen machten. Als Treffpunkt wurde wieder der goldene Fuss von Uns Uwe ausgemacht, da die anderen gleich zum Fanshop wollten, während ich mir natürlich den Traditionsbesuch bei Knappi am Stammtisch nicht nehmen liess. Dort traf ich neben den üblichen Lauten auch Kollege Martin wieder, der mir seit dem Wolfsburg-Spiel aus der Hinrunde irgendwie alle paar Wochen über den Weg läuft. Mahlzeit! Stefaaaan, haste ma zwei Bier? Prost! Das Wetter war übrigens dermassen prächtig, dass es mir mehr oder weniger den Pullover auszog. Fragt mich nicht warum, aber beim Fussball fühl ich mich kurzärmelig am wohlsten.
Auf dem Weg zum Stadion merkte ich dann, dass das zweite Bier besser in Knappis Kühlschrank geblieben wäre, weshalb mir die Barcadi-Front bei der Leerung aushelfen musste. Ich wollte ja noch was vom Spiel mitkriegen (und überhaupt in´s Stadion kommen). Der Ordnungsheini hatte dann irgendwie keinen Plan, was er wollte. "Den Rucksack bitte da bei meinem Kollegen untersuchen lassen." - "Okay, mach ich." - "He, warte mal..." ...und filzt meinen Rucksack. Muss ich nicht verstehen, oder?
Wat nu? Fischbrötchen! Und da Plauze und Kopp sich wieder erholt hatten, konnte man gleich ´n Bier hinterhergiessen.
Im Block fand ich meine inzwischen übliche Gruppe um "Hallo Fremder, dich kenn ich", von mir aus konnte das Spiel losgehen. Irgendwie hatte Lotto seinen Einsatz ein bisschen verpeilt, oder der Schieri hatte es ziemlich eilig, jedenfalls fiel "HSV forever" vor dem Spiel aus, weil Lotto und Pape beim Einlaufen der Teams noch auf ihrem Kran rumklampften.
Ach Scheisse, kein Butt im Tor. Wenn der Plattfisch bei uns aufläuft hauen wir ihm eigentlich mit schöner Regelmässigkeit die Kiste voll, bei Adler schien das nach dessen Leistungen der letzten zwei Spiele eher schiewrig zu werden. Dafür tobte unser oller Sergej jetzt (auch von einigen HSV-Fans bejubelt) irgendwie auf der verkehrten Seite herum. Schon komisch, wenn man über Jahre hofft dass ein Spieler ´nen guten Tag hat und ein paar Buden macht, und nun soll der gegen uns spielen? Blöd!
Schiedsrichter war Herbert Fandel. Den kann ich normalerweise ab wie Durchfall, aber in diesem Kick machte er eigentlich ziemlich wenig verkehrt. Ich fand ihn teilweise etwas kleinlich.
Anpfiff! Nach kurzer Abtastphase übernahmen unsere Jungs die Initiative. Bester Feldspieler: Alenxander Laas. Was der in diesem Spiel alles auf´s Tor geholzt hat war schlichtweg unglaublich. Noch unglaublicher sollten dummerweise die Torhüter sein. Ich hatte es geahnt, dieser Adler als Butt-Ersatz war für uns die Pest. Erst fischte er aus kürzester Distanz einen Versuch von Laas weg, dann lenkte er einen Flachschuss von (wem wohl?) dermassen blöde ab, dass wir alle auffer Nord schon den Torjubel anstimmten, die Pille aber gegen den Innenpfosten eierte und wieder in´s Feld sprang. Der war nicht drin?! Nein, verdammt!
Mitten in unsere Sturm- und Drangphase platzte dann ein Bayer-Angriff, was in dem Sinne verwunderlich war, dass die bis dahin nach vorn noch gar nichts auf die Reihe bekommen hatten. Aber der hatte es in sich. Die Pille landete beim freien Freier (Mann, klingt das dämlich), der kurzerhand abzog. Wie Rost das Ding gehalten hat weiss wahrscheinlich er selbst nicht, jedenfalls rutschte unsereinem schon etwas das Herz in die Hose. Danach versaute Adler van der Vaart nicht zum letzten mal in diesem Spiel die Parade... ja, in den letzten 35 Minuten vor der Pause war ganz gut was los da unten. Auch Old Sergej hatte seine Chance, kickte aber zur allgemeinen Zufriedenheit neben das Hamburger Tor. Die letzte Chance vermurkste mal wieder ein gewisser Adler nach einem Hammer von Laas. Danach war Pause, und trotz dem 0:0 durfte eigentlich keiner im Stadion irgendwie unzufrieden sein.
Ich überlege gerade, was in der Pause los war... aber ausser einem Einsatz an der Pissrinne fällt mir ehrlich nix ein.
Die zweite Halbzeit begann etwas ruhiger, bis es nach etwa einer viertel Stunde wieder eine Chance zu bestaunen gab. Die hatten die Leverkusener, und viel hat bei dem Schuss von Barnetta auch nicht gefhlt, der zum Glück ein paar Zentimeter am Tor vorbeiging. Ob Rost da rangekommen wäre? Ich weiss nicht.
Anschliessend übernahm der HSV aber wieder das Kommando, was damit endete, dass Adler unserem Laas mal wieder auf den Sack ging. Gegen jeden anderen Keeper hätte der zu dem Zeitpunkt schon zwei Buden gemacht gehabt, aber dieses Milchgesicht da hinten drin schien die Bälle wie durch ´nen Trichter geschossen immer irgendwie in die Arme zu bekommen. Unglaublich, der Knabe.
Sacht mal, wo hat Leverkusen eigentlich diesen Haggui aufgegabelt? Dat ist vielleicht ´ne Knallerbse. Nachdem er ja schon im UEFA-Cup unter der Woche eigentlich sämtliche Tore, sein sie nun für oder gegen Leverkusen gefallen, verursacht hatte, liess er es sich auch in diesem Spiel nicht nehmen sein Talent zur Torgefahr auf beiden Seiten zu demonstrieren. Wenn man so dämlich mit erhobenem Arm in eine Flanke springt, darf man sich eigentlich auch nicht wundern wenn da mal ´n Ball gegenfliegt und der Schiedsrichter der Meinung ist ´nen Elfmeter unter´s Volk bringen zu müssen.
Nun denn, richten sollte es natürlich van der Vaart. der würde schliesslich nie im Leben einen Elfer verbraten... oder... oder? Der Typ hinter mir sagte gleich "der verschiesst", ich sagte "nein, verdammt, das macht der nicht". Wer die Wette gewonnen hat wisst ihr ja. Ich weiss nicht ob es Pech war, an seiner vielleicht nicht ganz auskurierten Verletzung oder einfach nur an dieser Nervensäge im Leverkusener Tor lag, jedenfalls schoss Rafael ziemlich grottig fast genau in die Mitte des Kastens, und Adler hatte mal wieder die Hände seiner Mitspieler auf den Schultern, die ihm zur nächsten Rettungstat gratulierten.
Irgendwie schien ab da klar, dass wir wohl oder übel keine Bude mehr machen würden. Und weil die Leverkusener dasselbe dachten, mussten wir am Ende sogar noch um den einen Punkt zittern, wobei es in den letzten zwanzig Minuten Rost war, der sich auf seine Art für die ganzen Bälle "rächte", die Adler unseren Stürmern vorher vermasselt hatte. Rost zeigte mit etlichen Glanztaten im Torwartduell alt gegen jung, dass man sich auch mit über 30 hinter keinem verstecken muss. Kurioserweise musste er seine grösste Rettungstat gegen einen gewissen Haggui aufbieten, der aus vier Metern auf´s Tor köpfte, und dessen Schädelkanone Rost wie auch immer noch von der Linie kratzte. Uiuiuiuiuiuiui....
Danach wurde noch massig gewechselt, und ein Ball von Benjamin zu unserem Glück von der Linie geköpft, bevor Fandel dem Spuk ein Ende machte. So hatte das Spiel am Ende zwei Helden, Rost und Adler. Das Unentschieden war okay, aber mit zwei anderen Keepern drin (z.B. Wächter und Butt) wäre es wohl 2:2 oder 3:3 ausgegangen. Trotzdem war die Enttäuschung nach dem vergeigten Elfer natürlich gross.
Dementsprechend bedrückt war auch die Stimmung bei Knappi, nachdem ich mich mit den anderen wie abgesprochen getroffen hatte und wir in Richtung S-Bahn gestartet waren. Alles Kacke, gib ma bitte vier Bier.
Nun, die vier Bier hatten sich inner S-Bahn natürlich ziemlich schnell erledigt, und da wir noch ´ne Weile Zeit am Hauptbahnhof hatten, kehrten wir zu einem Abschlusstrunk erstmal im Zapfhahn wieder ein. Wie heisst das Zeug da, "Krusovice"? Pump ma einen ab.
Was dann aus der Zapfe in einen riesigen Humpen floss war schwarz wie die Nacht und erinnerte mit seiner dunklen Schaumkrone schon fast an Guiness... schmeckte aber um einiges besser als dieser Irische Fasssirup. Mann, ist das ein geiles Zeug, da stellt man sich irgendwie die Frage, warum man sich vorher in dem Laden immer Holsten reingekippt hat.
Wo ich gerade bei Holsten bin, der Kiosk um die Ecke musste noch zwei Büchsen für die Rückfahrt springen lassen, ehe wir auf einen Bahnsteig gingen, auf dem gerade ein Zug aus Flensburg einfuhr. Nun, dachten wir uns, normalerweise pendeln die den ganzen Tag mit einer Karre hin und her, warum sollte das jetzt anders sein. Wir hatten es uns gerade gemütlich gemacht, als ein Trupp übelst gelaunter Sicherheitsleute vor unserem Fenster einen riesigen Radau veranstalteten. "DONK DONK DONK!!! Könnt ihr nicht lesen? Nicht einsteigen!!!" Ja ja, wir kommen ja schon raus.
Schliesslich fanden wir doch noch die richtige Kiste. Auf der Rückfahrt wollte mir das Bier dann nicht mehr so wirklich schmecken, entweder war mein Gaumen von der guten schwarzen Tschechenbrühe zu verwöhnt, oder ich hatte ganz einfach genug gehabt an diesem Wochenende. Ich denke, eher letzteres. Irgendwann muss halt auch mal Schluss mit lustig sein.
Gruss
Dilbert