(on Tour) Gladbach - HSV

Dilbert

Pils-Legende
28. Spieltag 2009 - 2010

Mahlzeit!

Tja, Leute, das war dann das Dilbert-Derby für diese Saison. Neben den (aus meiner Sicht) erfreulichen Ergebnissen gab es leider auch ein paar menschlich wie sportlich sehr traurige Geschichten von dieser Tour zu vermelden.

Es begann wie fast immer vor einer Gladbach-Tour mit einer beinahe schlaflosen Nacht, die durch die Umstellung auf die Sommerzeit noch ´ne Stunde weniger Geschnarche zu bieten hatte. Nach zweieinhalb Stunden "Chrrr... püüüh..." ging dann um halb sieben auch schon der Wecker los, und ich stolperte planlos durch meine Bude, um ein paar Schnittchen zu verputzen und auch welche für die Fahrt zu machen. In weiser Vorraussicht hatte ich schon am Abend zuvor geduscht und bis auf Pulli, Trikot und Stiefel auch die ganzen Klamotten schon angezogen, was mir am Morgen ein paar ruhige Minuten extra einbrachte.

Etwas Zeit extra brauchte ich sowieso, weil mein am Dienstag zuvor übel verstauchter Zeh (meine Hausärztin hielt den für gebrochen, aber das Röntgenbild erlöste mich von allen "Kann ich da überhaupt los?"-Zweifeln...) nur mit 3/4-Tempo zum Bahnhof humpeln konnte. Dort traf ich zwei HSV-Fans und wartete auf meinen Arbeitskollegen Markus, der eigentlich um viertel vor acht dort auftauchen sollte. Und wartete... und wartete... verdammt, liegt der irgendwo betrunken rum? Zwei Anrufe auf seinem Handy brachten keine Antwort ein, also musste ich wohl oder übel seine WG-Mitbewohnerin aus ihrer wohlverdienten Nachtruhe bimmeln. Die hörte sich im Halbschlaf so an als hätte sie mindestens eineinhalb Buddeln Korn inhaliert (hatte sie natürlich nicht), weshalb ich anfangs "Der liegt seit vier im Bett" (Hallo, Bayern, habt ihr den Namen "Rooney" noch nie gehört?!) verstand, und sie bat den aber sofort aus der Poofe zu ziehen, er hätte noch zehn Minuten bis der Zug fährt.

Ach Fieber, nicht vier. Scheisse! Der arme Kerl hat sich seit einem Monat auf diese Fahrt gefreut und da 100 Euro reingebuttert, und dann erwischt ihn inner Nacht davor eine Grippe. Das hätte natürlich absolut keinen Sinn gehabt, da ´nen halbtoten Kerl mitzuschleppen, der dann auch noch das halbe Stadion samt Gästeblock verseucht.

Also (mal wieder) allein los. Der Zug nach Neumünster hatte fünf Minuten Verspätung (dabei spielte der HSV doch gar nicht gegen Hertha). Wobei ich mit den beiden HSVern zumindest eine angenehme Gesellschaft und zwei Dosen "Slots" Freibier bis Hamburg hatte. Die beiden stiegen dann allerdings in den HSV-Sonderzug um, in dem es angeblich nach dem Spiel ziemlich chaotisch zugegangen sein soll, nach dem, was ich in einem Forum gelesen habe. Ich musste hingegen meinen IC nach Dortmund erwischen und hatte dazu nur ein paar Minuten Zeit. Dann macht´s gut Jungs, wir sehen uns Donnerstag...

Wieso gerate eigentlich immer ICH in einen Waggon voller Teppichratten? Und lustigen Eltern, die mit ganz viel "Huii" und "Uiiii" gar fröhlich bei der Sache sind, sich wie komplette Deppen zu benehmen und ihre Kinder wie welche zu behandeln? Nach ca. eineinhalb Stunden hielt ich das Gequike und Gekreische und "HUIII" nicht mehr aus, und begab mich in´s Board-Bistro. Dort waren ein paar gut gelaunte Fans gerade dabei die Becks-Vorräte des Ladens zu killen... na ja, da mach ich dann doch mal mit. Ein anderes Bier gibt es da ja leider nicht, als diese Weser-Brackwasserverseuchte Massengeschmacksjauche.

Aus der Reihe "Wir sind aber was besseres...": Da haben sich tatsächlich irgendwelche Snobs aus der ersten Klasse darüber beschwert, dass jemand aus dem Bistro mit zweite Klasse-Ticket deren heilige Toilette benutzt hat. Geht´s noch?!

In Dortmund verliess ich die lustige Bistro-Runde. Aus den Gleisnummerierungen in der Stadt werde ich nie schlau werden. Warum liegt Gleis 11 genau neben Gleis 16? Sind das die Rückennummern von irgendwelchen Spielern, die die Zweit-Borussen einst in die Bundesliga geschossen haben? Nun ja ich musste jedenfalls zum Glück nicht grossartig rennen sondern konnte gemütlich einmal auf die andere Seite vom Bahnsteig latschen, und schon stand ich richtig.

Der Zug nach Düsseldorf war so ´ne Sache für sich. Kennt ihr die Ludolfs? Na klar kennt ihr die... jedenfalls gesellten sich auf halber Strecke ein paar Gestalten zu mir, die irgendwie genau denselben naiv-lustigen, liebenswerten Hinterwäldlercharme versprühten. Dementsprechend wurde der Rest der Fahrt in die Fortunenstadt eine (teilweise unfreiwillig) witzige Angelegenheit. Die Bimmelbahn von Düsseldorf nach Gladbach war dann das übliche Fussballchaos, inklusive Bierdosensammler.

Sacht mal, seh ich irgenwie wie ein Verbrecher aus? Als ich in Mönchengladbach an einem Haufen grüner Helmträger vorbei allein zu den Schliessfächern latschte, fing sofort einer von denen an in sein Funkgerät zu sabbeln. "Eine Person..." Hä? Ich war weder laut noch richtig besoffen, keine Ahnung, was der Käse sollte.

Wo ich gerade bei Käse bin, man sollte sich die Schliessfächer doch ganz genau angucken, bevor man da Münzen reinschmeisst. Es ist nämlich ziemlicher Quatsch zu versuchen, die Dinger mit 20 Cent-Stücken zu füttern, wenn die nur 50 Cent oder höher nehmen. Das wäre ja nicht so schlimm gewesen, wenn der Kasten die nicht gewünschten Moneten denn wenigstens unten wieder ausspucken würde, aber sowat macht der natürlich nicht. Na egal, ich hatte jedenfalls mein Glücksschliessfach wieder, bisher haben wir immer gewonnen, wenn ich meinen Krempel da drin geparkt hab.

Nein, natürlich sind Fussballfans nicht abergläubisch. WIR DOCH NICHT! Hust!

Nun gut, nachdem die Verstaumöglichkeit gesichert war, konnte ich mich in die Innenstadt begeben um Getränke für die Rückfahrt zu holen. Normalerweise hätte mein Weg mich jetzt zu "Kaisers" geführt, aber dank der unglaublichen Genialität der DFL-Spielplanverbrecher war es Sonntag, und die Läden allesamt zu. Aber man bezahlt ja gern am Kiosk den doppelten Preis. Viertel vor Drei... Hunger! Hunger? Dönerladen. Warum die bei so wenig Gästen (drei) dann zehn Minuten brauchten, um mir ´nen Döner zu basteln bei dem das Brot nicht ansatzweise knusprig war, versteh ich zwar nicht, aber geschmeckt hat das Ding trotzdem.

Als ich gerade draussen dabei war mein "Festmahl" zu verputzen, hatte ich ein Deja vú. Irgendwie kann ich da rumrennen wo und wann ich will, es kommt wirklich immer derselbe Typ an und fragt mich, ob ich etwas Kleingeld für ´nen Obdachlosen hab. Das war am Sonntag bestimmt das vierte mal bei den letzten sieben Gladbach-Besuchen.

So, satt, ´ne Buddel Cola light ausgesoffen... jetzt fehlten nur noch die anderen. Ichsachma kündigte zunächst mal an uns vom Bahnhof abzuholen, entschied sich dann aber doch dafür sich ´nen halbwegs passablen Parkplatz am Stadion zu sichern. Und Schröder war noch irgendwo im Zug zwischen Köln und Mönchengladbach... aber nicht mehr lange, da konnte ich ihn auf´m Bahnsteig abfangen.

Nachdem wir das Schliessfach mit Bier und sonstigem Gepäck vollgestopft hatten, machten wir uns auf den Weg zu den Shuttlebussen. Da noch nicht viel los war, nahmen wir gleich den erstbesten. Am Stadion liefen wir dann dem wartenden Ichsachma quasi in die Arme.

(Kurzer Einwurf: Ivica hat gerade in der letzten Sekunde das 2:1 für die Bazis gemacht. Komm doch bitte wieder nach Hause! So ´ne Kampfsau könnte der HSV derzeit wirklich brauchen.)

Aus der Reihe "Und blind sind sie auch noch": Drei Mann halten Ausschau nach dem Manfred, und keiner sieht ihn. Und Manfred rennt irgendwie an diesen drei Leuten vorbei und sieht sie auch nicht. Als man sich dann endlich gefunden hatte, wurde es auch Zeit das Stadion zu entern, schliesslich war es nur noch ´ne halbe Stunde bis zum Anpfiff.

Während Manni und Ichsachma schon hoch in den Block stiefelten, und Schröder sich in den Gästeblock verkrümelte, machte ich mich daran die Tradition des "Ich bring von jedem Gladbach-Spiel was mit" aufrecht zu halten. Das dürfte jetzt ungefähr Schal Nummer 91 sein. Für die nächste Partie muss ich mir was ausdenken, die haben nämlich keine mehr, die mir gefallen. Dann noch ´n leckeres Altbier (wobei ich es an diesem Tag etwas schal fand), und hoch zu den anderen.

Mannschaftsaufstellungen: Bruno trat defensiv mit der absoluten Notbesetzung an, während man vorn durch den Ausfall von Jansen auf den besten Spieler der Rückrunde verzichten musste. Übel. Die Sturmbesetzung Van Nistelrooy / Petric verhiess trotzdem nicht gutes für unsere ja doch oftmals etwas wackelige Abwehr. Bei den Gladbachern wartete ich verzweifelt auf den Namen Levels, aber der kam dann nicht, weil Tobi den Tag auf der Toilette verbringen musste. Er wurde aber von Jantschke mehr als würdig vertreten. Mit Friend und Matmour schickte Micha zudem die Sturmbesetzung der erfolgreichen zweiten Hinrundenhälfte auf den Rasen. Die Bude war fast ausverkauft, die Stimmung prächtig... konnte losgehen.

Schiedsrichter war Zwayer. Der machte eigentlich fast nichts richtig falsch, aber besonders sicher wirkte er in der Beurteilung von Zweikämpfen auch nicht. Allerdings gab es in diesem Spiel davon auch wahrscheinlich einen neuen Rekordwert für diese Saison.

Die Gladbacher legten los wie die Feuerwehr und hätten nach zwanzig Minuten schon 2:0 führen können, aber Rost (der einzige Hamburger in der ersten Halbzeit der wirklich aktiv am Spielgeschehen teilnahm) wusste die Versuche von Matmour und Friend irgendwie zu entschärfen. Danach wurde der Kick ein ziemliches Gekrampfe. Die Borussen gedachten nicht dem HSV ins Messer zu laufen, und die Hamburger wollten irgendwie gar nicht laufen. Sie hatten zwar dauernd den Ball, aber der wurde mangels Anspielstationen immer nur von einer Seitenlinie zur anderen geschoben. Bei allem Verständnis für die taktische Disziplin der Gladbacher: Zumindest zwei schnelle Konter hätte man gegen so passive Gäste dann doch noch in Richtung Strafraum bringen können. Aber der Ball war ständig sofort wieder weg.

Man hatte sich mit einem übel hingegurkten 0:0 zur Halbzeit schon fast abgefunden, da flog ein gar nicht mal so gut getretener Freistoss von Arango irgendwie mitten in die Spielertraube im Hamburger Strafraum. Rozehnal köpfte die Pille (passend zu diesem Spiel) seinem eigenen Mann in den Rücken, von da hüpfte die Kugel vor die Füsse von Brouwers, und der machte in bester Torjäger-Manier tatsächlich mal ´ne Bude nicht mit der Birne. Das war nun nicht elegant, aber wegen des höheren Einsatzes der Borussen, und der Tatsache, dass sie zumindest ein paar echte Torchancen hatten (HSV: Null) klar verdient.

So, Pause, pullern, Bier...

Zweite Halbzeit: Pitroipa für Rincon rein, und schon war bei uns hinten ein wenig Chaos zu verzeichnen. Zum Glück hatten sie es mit dem Zielen an diesem Tag einfach nicht drauf, und nach zwei gefährlichen Fehlversuchen der Gäste bekam Gladbach den Laden hinten wieder aufgeräumt. Bruno zog sich den Unmut der Fans zu, als er van Nistelrooy rausnahm. Eigentlich hätte er da fast jeden auswechseln können, so armselig waren die meisten Versuche, die Gladbacher Hintermannschaft zu knacken. Bailly gedachte da wohl in Eigenregie etwas Unterhaltungswert reinzubringen. Da er im ganzen Spiel keinen einzigen Ball halten musste, gestaltete er eben seine Abschläge... ähm... kreativ. Mit Schnitt hoch zum Jupiter und dann anner Mittellinie wieder runter. Hoffentlich hat er dabei kein Sonnensegel der ISS geschrottet. Weil die Gladbacher nach vorn selbst fast nichts mehr hinbekamen, forderten die Zuschauer eben bei jeder sich bieteneden Gelegenheit Handelfmeter, aber so neben der Spur war der Kollege Zwayer dann doch nicht.

Frontzeck und seine Jungs brachten das Spiel dann mit viel Laufarbeit und ein paar taktischen Wechseln kurz vor Schluss, aber ohne zu glänzen oder gar gute Konter zu spielen nach Hause. So sehr mich die drei Punkte und der fast geschaffte Klassenerhalt auch freuen: Beim HSV wird man so am Saisonende mit völlig leeren Händen da stehen. Man bekommt fast das Gefühl, dass dieses Team sich nur gegen vermeindlich schwere Buli-Gegner oder in der Europaliga zu einer anständigen Leistung motivieren kann. Und die "schweren" Gegner in der Bundesliga sind bis auf Werder alle gespielt. Noch zwei solche Auftritte, und man wird intern anfangen nach einem neuen Coach zu suchen, da bin ich mir fast sicher. Wobei ich wirklich nicht weiss, wer ausser vielleicht Magath dem Haufen längerfristig ´ne vernünftige Einstellung beipulen kann. Unter Doll eingebrochen, unter Stevens eingebrochen, unter Jol im Endspurt eingegangen, und unter Bruno war schon nach ´ner halben Saison alles ziemlich im Arsch. Einstige Leistungsträger kickten in Mönchengladbach, als hätten sie die Schuhe verkehrtrum an, ein Typ wie Trochowski, der ja andauernd mehr Einsätze fordert, schiesst Freistösse, die einem Cardoso selbst mit gebrochenem Bein und Knorpelschaden peinlich gewesen wären, und der Rest schlurfte einfach nur planlos über den Platz und hoffte, dass es bald vorbei ist. Wenn man da an Hinrundenspiele wie den Kick in Wolfsburg oder zuhause gegen Dortmund denkt, kann man als HSV-Fan eigentlich nur noch weinen.

Zum Glück war ich an diesem Tag in erster Linie als Gladbacher unterwegs, sonst hätte ich die gesamte Rücktour über ´ne absolute Scheisslaune gehabt. Die bekam ich erst gegen 23.00 Uhr, aber dazu später.

Nachdem Manni und Ichsachma verabschiedet waren (die mussten ja zum Parkplatz und deshalb flugs weg, um dem legendären Parkplatzchaos am Borussia-Park halbwegs zu entgehen... war wie immer lustig, Jungs!), ging ich los, um Schröder einzusammeln, der auch wie verabredet auf mich wartete. An der Shuttlebushaltestelle zum Hauptbahnhof kamen wir in die zweite Karre, und hatten deshalb nach der ca. zwanzigminütigen Rücktour noch reichlich Zeit uns in der Altbierkneipe am Bahnhof diverse Gläschen in die Melone zu giessen (Der Wirt brachte pünktlich alle zwanzig Minuten ein Alt + Weizenbiergedeck). Dort trafen auch einige Typen ein, denen ich auffer Hintour schon in Neumünster begegnet war, und es wurde eine lustige Runde. Um halb zehn mussten wir dann los, weil um viertel vor unsere Karre nach Düssldorf fuhr, die wir beide benutzen mussten.

Da drin wurde es dann auch zum ersten mal stressig. Daran waren wir aber völlig unschuldig, Vielmehr hatte ein komisches Pärchen (peinlicherweise Gladbach-"Fans", auch wenn die bestimmt nicht im Stadion gewesen sind) seine halbe Sozialhilfe in Oettinger Export umgesetzt und das dann an diesem Tag auch komplett ausgetrunken. Es gibt glaube ich kein Bier mit normalem Alkoholgehalt, von dem man bescheuerter inner Rübe wird. Jedenfalls lallte die Tussi uns tonnenweise Knöppe anne Backe von deren neuer Wohnung und der Wandfarbe und sonstirgendwat, während ihr Typ bei dem Wort "Dortmund" auf einmal völlig den Verstand verlor und anfing rumzubrüllen, dass er ´nem Dortmunder sofort was in die Fresse schlagen würde, wenn denn da einer wäre. Und das meinte der völlig ernst. Dummerweise hatten wir ´nen BVB-Anhänger (allerdings neutral gekleidet) inner Reihe neben uns hocken, der aber klug genug war den Mund zu halten, während ich den durchgeknallten Heini zum Glück halbwegs schnell wieder beruhigen konnte.

Als wir in Düsseldorf ausstiegen, hab ich mich bei dem Dortmunder für diesen Knallkopp entschuldigt. Ich empfinde es einfach als persönliche Beleidigung, wenn mein Verein von solchen hohlen Aggros ´nen schlechten Ruf verpasst kriegt.

So, viel schlimmer konnte es ja eigentlich nicht kommen. Ich hatte noch ein paar Minuten Zeit bis mein Zug nach Dortmund fuhr, und Schröder musste ja eh in die andere Richtung, also trennten sich an dieser Stelle unsere Wege. Die Zeit nutze ich um im Bahnhofssupermarkt noch ´ne Buddel Cola zu kaufen. Schlimmer konnte es wirklich kaum noch kommen... dachte ich.

Aber irgendwie schien ich das Pech mit irgendwelchen Vollspacken in einem Waggon zu landen auf dieser Rückfahrt gnadenlos anzuziehen. Ich hab die Ereignisse schon in einem Forum geschildert, und kopiere den Text jetzt einfach mal hier rein. Wenn ich das alles nochmal schreiben soll, reg ich mich nur wieder auf.

"Im Zug von Düsseldorf nach Dortmund haben sich drei Türken (?) zu mir gesetzt. Erst haben sie auf nett gemacht, in der Hoffnung, dass ich sie mit ´ner Gruppenkarte oder so mitnehmen würde, weil einer von ihnen keinen Fahrkarte hatte.

Danach begann eine "Unterhaltung", in der sie nur noch darauf auswaren mich zu irgendwas zu provozieren, sie haben MICH als Ausländerfeind bezeichnet, im tollen Bushido-Stil seine "Texte" rappend vor meiner Nase rumgefuchtelt und nebenbei um Bier angeschnorrt, was ich ihnen natürlich nicht gab. Immer wenn der Zugbegleiter vorbei kam haben sie natürlich auf nett und freundlich gemacht.

Als ich dann weg ging, haben sie mir hinterhergepöbelt, und sich ein neues Opfer gesucht, das auch Widerworte gab, nachdem sie ihm ein Bein gestellt haben. Als der Zugbegleiter auftauchte, haben sie versucht dem anderen den Zoff in die Schuhe zu schieben, woraufhin ich dem dann die Wahrheit sagte, nämlich dass die Heinis nur auf Streit aus waren. Die Blicke sagten alles.

Als ich in Dortmund ausstieg kamen die hinterher und rannten an mir vorbei die Treppe vom Bahnsteig runter. Ich vermute einfach mal, dass die da unten auf mich gewartet haben. Also hab ich gewartet bis die an mir vorbei und fast unten waren, und bin dann die Treppe rückwärts wieder hoch. Oben hab ich mich dann an einen Mitarbeiter gewandt. Zum Glück musste ich den Bahnsteig nicht wechseln, sondern konnte oben auf meinen Zug warten. Sicher hätte ich mich nicht gefühlt, wenn ich da hätte runter müssen.

Mir ist in diesem Land wirklich jeder willkommen, aber so ein Drecksgesindel können wir auch gern wieder rausschmeissen!"

Ganz ehrlich: Der eine Typ in dem anderen Zug hat als "Ausrede" noch, dass er wirklich sturzbesoffen war. Da benimmt man sich schon mal scheisse, auch wenn das keine Entschuldigung für irgendwelche Gewalttaten ist. Diese Leute hatten nichts dergleichen. Die waren von Grund auf einfach nur auf Zores aus. Die fanden das einfach lustig, in Überzahl andere Leute zu provozieren oder niederzumachen. Ich wünsche solchen widerlichen Menschen von ganzem Herzen nur eines: Dass sie irgendwann mal an jemanden geraten, der sie aus Notwehr einfach totschlägt, und dann freigesprochen wird. Von mir bekommt er sogar noch ´nen Orden dafür.

Es waren übrigens keine Fussballfans, das nur am Rande.

Na ja, meinen Plan, mir unten im Bahnhof ´ne Zeitschrift für die Rückfahrt im Nachtzug zu besorgen, liess ich zugunsten eines nicht zusammengetretenen Körpers lieber fallen. Stattdessen wartete ich oben doof rum, und wie immer hatte der City-Night-Line dann auch schon Verspätung. Die sollte im Laufe der Fahrt letztlich auf ´ne Stunde anwachsen. Aber davon bekam ich ab Bielefeld zumindest bis kurz vor Hamburg letztlich nicht viel mit, weil ich mir aus Frust über diese Idioten, die mir irgendwie den ganzen Tag kaputtgemacht hatten, noch ein Bier reingoss und dann völlig übermüdet von der zu kurzen Nacht zuvor tatsächlich für eine Weile pennen konnte.

Neumünster: Statt eine Stunde Aufenthalt und eingeplantes Frühstück im Bahnhofsshop, hiess es plötzlich rennen, um den Zug in die Heimat noch zu kriegen. Das schaffte ich dann auch. Ich machte mir da drin dann mein letztes Bier für diese Tour auf (hatte ja noch Urlaub... zum Glück). Morgens so gegen halb sieben muss es wohl gewesen sein, als ich erschöpft meine Schuhe und die Hose in die nächste Ecke kickte, um dann auf´s Bett zu fallen und einfach nur etliche Stunden erholsamen Schlafs nachzuholen.

Ich glaube, ich werde langsam alt.

Gruss
Dilbert
 

Jünter

1 Tor mehr reicht
Danke auch von mir für die 2 neuen Tourberichte! Nur schade das du solche Vollpfosten getroffen hast. Leider kann man sich in unserer Gesellschaft nicht mehr ohne Risiko, Nachts in der Öffentlichkeit, bewegen. Passiert leider mittlerweile überall. :motz:

Gruß
Jünter
 
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