(on Tour) 1.FC Kaiserslautern - Borussia Mönchengladbach

Dilbert

Pils-Legende
10. Spieltag 2010 - 2011

Mahlzeit!

Boah, ich hatte mir meine Rückkehr in die schreibende Zunft wirklich etwas erfolgreicher vorgestellt.

Nun ja, um 3.45 Uhr klingelte der Wecker, nach ungefähr dreieinhalb Stunden Schlaf (die Nacht davor waren es auch nicht viel mehr). Da hatte auch die Literdose Faxe als Schlummifix am frühen Abend davor nicht geholfen, die Aufregung vor meiner ersten grösseren Tour der Saison, und die Angst zu verschlafen waren einfach zu gross gewesen. Schnell die Nachtwache im Heim angedengelt, um ihr zu sagen dass sie sich ihren Notfallanruf sparen kann. Da die Dusche, Rasur und was man sonst noch so machen sollte wenn man 27 Stunden Zug fährt, schon am Abend zuvor ausgiebig erledigt war, musste ich nur noch ein paar Brote zusammenwürfeln, mir den Rucksack schnappen, und dann nix wie los zum Bahnhof. In selbigem kam mir der völlig betrunkene Sohn einer Nachbarin entgegengetorkelt, der im Gegensatz zu mir seine Party schon hinter sich hatte und mich kurzerhand für völlig bescheuert erklärte, für ein gammeliges Fussballspiel so einen Zores auf mich zu nehmen.

Wo er recht hat...

Ausserdem waren ein paar HSV-Fans unterwegs, die irgendwie versuchten mit dem Wochenendticket nach Köln zu kommen, und dummerweise ihren Hinfahrplan zerrissen hatten, weil einer von ihnen - wohl mit einem leichten Restpegel ausgestattet - meinte, der täte gerade nicht so not. Seine Kumpels waren da eher anderer Meinung.

Morgens um fünf in Deutschland... Eine Dose Holsten raus, Prost.

In Neumünster musste ich dann schonmal 40 Minuten auf meinen ICE warten, und dann noch etwas länger, weil die Kiste ein paar Minuten Verspätung hatte. Der Karren war komplett leer, und ich fand schnell ein nicht reserviertes Abteil, das ich dann auch bis Göttingen oder so ganz für mich allein hatte. Anfangs war mir das zwar ganz recht, einige Stunden später wurde es dann doch ziemlich langweilig da drin. Ich hatte gerade beschlossen mein Bier auszutrinken und danach ins Bordrestaurant zu latschen, als plötzlich ein Haufen totaler Langweiler die freien Plätze erblickte und die Bude dann füllten. Alles nette Menschen, aber vom Unterhaltungswert irgendwo in Richtung "Bibel TV".

Nachdem ein Teil von denen in Frankfurt wieder ausgestiegen war, latschte ich zum Klo, und fasste mir innerlich anne Birne. Da sass die ganze Bande um "Häuptling" Olaf aus Kiel in feuchtfröhlicher Runde beisammen, während mir drei Abteile weiter die Gehirnzellen vor Langeweile weggammelten (meine Musikzeitung hatte ich inzwischen auch durchgelesen). So wurde zumindest die letzte Etappe bis Mannheim eine höchst unterhaltsame Angelegenheit, schliesslich hatte man sich seit dem Offenbach-Kick im Frühjahr 2008 nicht mehr gesehen. Zum Glück haben sich diese liebenswerten Chaoten in der Zeit nicht sonderlich verändert.

Bis Mannheim hatte ich meine eh nicht gerade grossen Biervorräte dann komplett gekillt (man wollte ja auch was vom Spiel mitbekommen... hätte ich mir bloss die Lichter ausgeschossen), was die Gelegenheit gab die Dosen beim Bahnhofssupermarkt zu entsorgen. Im Gegensatz zu den Wurstsemmeln in Neumünster kannte die Dame da sogar das Gesetz, dass man auch Dosen annehmen muss, die nicht im eigenen Sortiment sind. Jedenfalls wenn man selber welche verkauft, und machte sie deshalb auch keinen Aufstand. Oben auf dem Bahnsteig gab es dann noch eine sehr fruchtlose Diskussion zweier mächtig angesoffener Fans über Politik, die sich in etwa so anhörte: "Du hast doch gar keine Argumente." - "Hab ich doch." - "Hast du nicht." - "Hab ich doch."... Und das dann zwanzig Minuten lang. Der eine von denen hatte sich zwischendurch als Nationalist geoutet, der sich für die Bewahrung der Deutschen Werte, Traditionen, unserer Kultur und Lebensart, usw. einsetzt. Der musste sich dann inner S-Bahn natürlich genau neben mich setzen, weshalb ich mir zügig einen anderen Platz suchte, weil ich mit solchem Gelaber nun absolut nichts anfangen kann. Ich landete bei zwei total dichtgekippten Typen, die schon die ganze Nacht zuvor einfach durchgefeiert hatten, und sich auch weiter fröhlich ein Herforder Bier nach dem anderen in die Rübe gossen. Auf meinen Hinweis, dass man in solchem Zustand ziemlich Gefahr läuft nicht mehr ins Stadion gelassen zu werden, meinte einer von denen dann nur: "Na ja, darüber ärgere ich mich dann eh erst morgen." Oder so, und Prost.

So ungefähr eine halbe Stunde vor Kaiserslautern waren zwei Dinge völlig überfüllt: Meine Blase, und diese S-Bahn. Die Chance da irgendwie zum Klo zu kommen war in etwa so gross wie´n Meerschweinchenpimmel. Ausserdem ging mir das "Pälzsche Gebabbel" um mich rum so langsam aber sicher völlig auf die Nerven, da versteht man ja die besoffenen Mexikaner oder Finnen beim Wacken Open-Air noch besser. Strullen müssen wie ´ne Kuh die vier Tage nicht gemolken wurde, und das noch obendrauf, so langsam wurde diese S-Bahn-Fahrt ziemlich ärgerlich. Da die Klapperkiste aber an wirklich jedem Kuhstall anhielt, durfte ich mir noch eine Weile weiter die für einen Fischkopp wie mich höchst skurrile Architektur von Gemeinden wie Frankenstein (kein Witz), Haßloch, Schifferstadt oder Böhl-Iggelheim angucken. Also bei uns haben die Häuser irgendwie alle vier Wände und ´n Dach, da haben sie die Buden einfach annen Berghang rangeschustert, wobei der Berg die Rückwand und einen Teil der Seitenwände darstellt.

Kaiserlautern, alle Mann RAUS!!! Und zwar zackig, ich muss zum Klo. Da bezahlt man 50 Cent, und bekommt als Dankeschön kein Wasser um sich nach´m strunzen die Hände zu waschen, weil die Hähne nicht funktionieren. Wenn man sich das Gebabbel der Lauterer Fans zu dem Thema angehört (und verstanden) hat, kann man glaube ich davon ausgehen, dass dieser Defekt nicht erst seit kurzem besteht. Man kann also sagen dass diese Stadt und ich von Beginn an ein wenig berauschendes Verhältnis zueinander hatten.

Nach sieben Versuchen schaffte ich es dann endlich mich irgendwie mit Eckham in Verbindung zu setzen, der auf dem Bahnhofsvorplatz auf mich wartete. Da wollte ich dann auch hin, aber die Polente war da ganz anderer Meinung, und liess mich nicht durch. Das sollte mir nicht zum letzten mal an diesem Tag passieren... irgendwie hab ich mich dann doch noch rausgeschlichen.

Mit Ecki ging es zu einer Bierbude vor´m Stadion. Bitburger, 0,33 Lliter für 2,50 Euro... Ich sollte bei Knappi mal darum bitten, dass er mich bei meinen Fahrten mit seinem Imbisskarren begleitet. Dann gibbet 1. vernünftiges Bier, und 2. mehr für´s Geld. An dieser Stelle einen lieben Gruss an Kollege Knappert und seinen Haufen, ich hab euch in letzter Zeit leider ziemlich vernachlässigt.

Eine halbe Stunde oder so später kam dann Trott hinzu, den hatte ich ja seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Zu schade, dass Zini keine Karte mehr bekommen hat, und wir deshalb leider auf sie verzichten mussten. Aber auch so war es eine lustige Runde. Prost! Da ich ja noch ums halbe Stadion rumlatschen musste um zum Gästeblock zu kommen, trennten wir uns ein Bier später wieder. Aus der Hoffnung auf einen kleinen Plausch nach dem Kick wurde dann leider aus unglücklichen Umständen nichts. Schade.

Jetzt weiss ich endlich, warum das Ding Betzenberg heisst. Unser höchster "Berg" in Schleswig-Holstein hat glaube ich um die 170 Meter, viel weniger kann das Gestiefel da hoch auch nicht sein. Nach ein paar hundert Metern durch die pfälzische Botanik kam ich dann endlich beim Gästeblock an. Die "Kontrolle" am Einlass war ziemlich lächerlich, dafür musste ich meinen (leeren) Rucksack aber abgeben (okay, eine Musikzeitschrift war da drin), was für´n Käse. Mir kamen da böse Erinnerungen an die chaotischen Ausgabeaktionen nach dem Spiel in Bremen und Offenbach...

Was muss man jetzt machen um hier ´n Bier und ´ne Bratwurst zu kriegen? So ´ne blöde Stadiongeldkarte kaufen. Na gut, das wird man doch hoffentlich auch oben machen können, der Anpfiff rückte nämlich immer näher. Also ab zum Gladbacher Fanartikelkarren, den obligatorischen Schal (Nummer 92 oder 93?) gekauft und Treppen hoch... höher... höher... noch höher...

Lieber 1.FC Kaiserslautern, das kann doch nicht euer Ernst sein? Die Bude da hat vier Stockwerke, und die Fressstände sind alle im Erdgeschoss? Okay, wenn man an mir absolut kein Geld verdienen will, dem Wunsch kann entsprochen werden. Ich renn doch da nicht nochmal vier Stockwerke runter um mir die blöde Fanverarschungskarte (auf der man am Ende bestimmt immer ´nen kleinen Restbetrag behält) zu holen, und wegen einem Becher Bier dann das halbe Spiel im Treppenhaus zu verbringen. Karlsberg schmeckt eh scheisse...

Als ich meinen Platz innehatte kam auch schon die Mannschaftsaufstellung vom 1.FC Kaiserslautern durch. Die Sicht da oben ist ja wirklich gut, dafür kann man das Stadionlied der Pfälzer Teufel getrost inne Tonne kloppen. "Ole ole, ole ola, der FCK ist wieder da..." Sauber, den Text dieser albernen Knödelnummer schafft man selbst mit drei Promille noch.

Die Lauterer liefen gegen unsere Fussballprofi-Restbestände diesmal in speziellen Trikots zu Ehren des 90. Geburtstags von Fritz Walter auf. Die Gladbacher hingegen wollten auch gratulieren, und lieferten im Spiel für jedes zehnte Jahr brav eine Kerze ab.

Mal ehrlich, Leute: Hat man euch vor dem Spiel die Latschen mit Schmieröl behandelt, oder wieso fluppten die ganzen Bälle da dermassen unkontrolliert durch die Gegend? Oder war das Spiel gar manipuliert, in dem Sinne dass im Ball ein Magnet angebaut war, und nur die Lauterer den passenden Gegenpol inne Galoschen hatten? So kam es einem nach der zehnten Minute jedenfalls vor. Bis dahin hatten die Borussen zumindest defensiv eine halbwegs akzeptable Vorstellung abgeliefert. Dann kamen zwei Fehlpässe und ein dusseliger Ballverlust, und der Laden brach komplett auseinander. Die hatten plötzlich schlichtweg die Hosen bis zum Rand voll. Ich will das ganze Elend hier nicht noch einmal rekapitulieren, auch weil ich darauf verzichtet hab mir die Aufzeichnung der Sportschau oder Bundesliga pur oder sowas anzugucken. Der Auftritt war auch beim ersten mal sehen schon grässlich genug, und wir konnten uns bei Heimi (der einzige in Normalform) und der Latte bedanken, dass wir nicht schon zur Halbzeit 2:0 hinten lagen.

Der Ofen war dann endgültig aus, als Idrissou sinnbildlich für den Rest des Haufens die sichere Führung aus fünf Metern neben das leere Tor stolperte, und die Lauterer nach etwas mehr als 70 Minuten mit einem zugegebenermassen wunderschönen Weitschuss aus ca. 30 Metern in den Winkel in Führung gingen. Besonders leid tut es mir irgendwie für die Fans, die trotz dieses Offenbarungseids bis zum 2:0 wirklich durchweg versuchten die Truppe irgendwie aufzuwecken und nach vorn zu singen. Den Gesangswettbewerb haben wir jedenfalls über das ganze Spiel durch locker flockig gewonnen, weil die Anhänger der Teufel erst nach deren Führung irgendwie zu vernehmen waren. Dass die dann am Ende die grosse Klappe aufhatten, fand ich irgendwie etwas befremdlich, denn gut gespielt hatte ihre Mannschaft auch nicht. Überhaupt muss ich hier mal anmerken, dass das Heimpublikum der Teufel mit das unsympathischte war, das mir in 17 Jahren Fussball so begegnet ist. Und das sag ich jetzt nicht weil wir da auffe Mütze bekommen haben, der Sieg gegen unseren kaputten Hühnerhaufen ging selbst ohne das ganz grosse Spiel völlig in Ordnung. Aber selbst nachdem die mit 3:0 gewonnen hatten, lag irgendwie immer eine aggressive Spannung in der Luft, und ich war noch nie so froh aus einer Stadt heil wieder rauszukommen wie aus dieser. Wie sind die denn erst drauf, wenn sie verloren haben?

Das finde ich vorallem in der Hinsicht sehr verwunderlich, dass ich bei den Forentreffen die Fans von Kaiserslautern stets als nette, witzige Menschen kennengelernt habe, seien es nun Trott, Busti, Zini oder eben eckham. Seid mir nicht bös Jungs (und Mädel), vielleicht hatte die Stadt auch einfach nur ´nen schlechten Tag.

Nachdem ich mir im Ausgabechaos meinen Rucksack zurückerobert hatte, wollte ich zum Bierstand, an dem wir vor dem Spiel gestanden haben. Auf dem Weg dahin hab ich mich selbstverständlich komplett verlaufen, und als ich endlich wusste, wo ich lang musste, geriet ich in einen Polizeikessel... als einer von ungefähr drei Gladbachern inmitten von tausenden roter, ständig "Scheiss Mönchengladbach" gröhlender Lauterer. Warum man mich da aus dem Mob nicht rausgelassen hat, versteh ich nun beim besten Willen nicht, denn selbst wenn sie die Fans trennen sollten, wäre es doch das allerklügste gewesen den Mann mit dem grünen Trikot da möglichst schnell rauszuholen. Irgendwie war ich leider der einzige, der diese Logik begriff. Na ja, ich bin zwar heil rausgekommen, aber besonders wohl hab ich mich da drin wirklich nicht gefühlt, und deshalb möglichst irgendwie am Rand gehalten.

Als ich da endlich wegkam, fand ich den Bierstand wieder, allerdings sass Ecki zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich schon im Zug, und Trott hatte wegen einer familiären Panne ebenfalls längst die Heimreise antreten müssen. Okay, dann geh ich eben zu Edeka und hol mir ein paar Pils für die Rückfahrt... "Sie dürfen hier nicht durch." Polizeigenerve, die dritte. So langsam ging mir diese Stadt aber mal komplett auf den Zeiger. So musste ich mir meine Dosenbrötchen leider für den dreifachen Preis im Bahnhofskiosk besorgen (warum ´ne Büchse Dominikaner Billigschütte da genausoviel kostet wie das eigentlich viel teurere Karlsberg, kann mir vielleicht irgendwann mal einer erklären. Vielleicht wissen die auch nur wie restlos beschissen Karlsberg schmeckt, und dass jeder Biertrinker mit ein bisschen Reststolz deshalb eh zum Dominikaner greifen wird, egal was es kostet). Zudem besorgte ich mir noch weiteren Lesestoff für die Rückfahrt, denn im Zug schlafen ist keine besondere Spezialität von mir, und ausserdem standen mir ja noch eineinhalb Stunden Langeweile in Neumünster bevor.

Bis zu meiner geplanten Rückfahrt waren es noch über eineinhalb Stunden, und weil mir im Bahnhof zu viele seltsame Gestalten rumliefen, bin ich dann wieder raus. Siehe da: Die Polizeisperre zum Einkaufszentrum war aufgehoben. Zehn Minuten zu spät, GRRRR! Zumindest konnte ich mir so noch zwei Brötchen holen, die geplante Stadionwurst war ja wegen der baulichen und geschäftlichen Gegebenheiten der Frittze-Butze ausgefallen. Ich hätte dann auch einen Zug früher nach Mannheim fahren können, aber der war vollgestopft mit singenden Roten, und von denen hatte ich schlichtweg erstmal die Nase voll. Lieber ´ne Stunde warten und dann vielleicht ´nen Sitzplatz bekommen... und Ruhe haben.

Auf dem Bahnsteig gesellte sich für eine Weile noch eine Borussen-Familie zu mir, die vom Gezeigten der Mannschaft ebenso entsetzt war wie ich, und deren Vater als Trost noch ´ne Runde Bier springen liess. Danke!

Dann war erstmal Verwirrung angesagt. Fahren sollte ich mit der S4, auf der Anzeige am Bahnsteig stand S4... aber auf dem bereitgestellten Zug stand S5. HÄ?! Da der Zug aber dasselbe Ziel anner Leuchte stehen hatte, hoffte ich einfach mal auf einen kleinen Fehler inner Anzeige, und hatte damit recht. Ein paar Gladbacher (im totalen Frustsuff) und Lauterer waren auch noch in der Gondel, die mit etwas Verspätung losfuhr (und in mir damit weitere Skepsis weckte ob ich denn wirklich inner richtigen Kiste hockte).

In Mannheim parkte schon der Nachtzug, der für die nächsten achteinhalb Stunden mein Zuhause sein sollte. Der richtige Waggon stand praktischerweise genau anner Treppe, also rein da. Ich bin vorher noch nie in so ´nem Liegeabteil gefahren, und wiederholen muss ich das auch nicht unbedingt. Sechs Pritschen, jeweils drei übereinander auf knapp 15 Kubikmetern Raum, gemütlich ist was anderes.Und dafür verlangt die Bahn 20 Euro Reservierungsgebühr, was ich hiermit als mehr als unverschämt bezeichne. Zudem hatte ich meinen toten Punkt mal wieder überwunden und war alles mögliche, aber nicht müde oder betrunken genug um da pennen zu können. Meine Suche nach irgendeiner Sitzgelegenheit, nachdem die Familie und die ganz hübsche Dame, mit denen ich mir das Kabuff teilte sich hingehauen hatten, blieb erfolglos. Abgesehen von den Scheisshäusern kann man da wirklich nirgendwo halbwegs bequem sitzen und seinen Metal Hammer lesen. Der dänische Zugbegleiter machte jedenfalls einen ziemlich genervten Eindruck (dabei hab ich eigentlich nichts weiter gemacht, nicht einmal Musik gehört), als ich mich einen Waggon weiter mit den Beinen in die Türtreppe setzte um in meiner Zeitschrift zu schmökern und ein Bier zu trinken.

Geschlafen / gedöst hab ich in dieser Nacht mit Glück zwei Stunden.

Willkommen in der Winterzeit. Wegen der musste ich in Neumünster noch ´ne Stunde länger am Bahnhof rumgammeln. Mein Versuch mein Dosenleergut da am Service-Shop loszuwerden scheiterte an einem Riesen***** von Angestelltem, der meinen freundlichen Hinweis auf die Gesetzeslage mit einem sehr arrogant hingepöbelten "Und wenn ich die nicht nehme, was machst du dann?!" beantwortete und mich an dieser Stelle mal sonstwas kann.

Es war wirklich widerlich nasskalt. Eineinhalb Stunden sass ich da in dieser verdammten Dreckskälte, auf dem Bahnsteig gegenüber ein Haufen sturzbesoffener, rumgröhlender Jugendlicher mit grässlicher Technomusik. Die hatten mir zu meinem Glück ja gerade noch gefehlt. Damit ich auch wirklich komplett zum Eiszapfen werden konnte, legte mein Zug dann noch ´ne Verspätung hin.

Als ich um zwanzig nach sieben endlich meine Haustür aufschloss, wurde es langsam wieder hell.

Gruss
Dilbert
 
Zuletzt bearbeitet:

André

Admin
Schöner Bericht, sollten die Spieler mal lesen was manche Fans auf sich nehmen, nur um Ihr Gekurke zu gucken. Glaube das ist den meisten gar nicht bewusst.
 

eckham

Mit Herzblut zurück
Oje, das war ja wieder das volle Pleitenprogramm :(

Tut mir leid, dass du so einen schlechten Eindruck von Stadt und Leuten bekommen hast. Das tut mir in der Fanseele auch weh. Zumal ich auf meinen bisherigen Reisen in dieser Saison immer wie ein Gast behandelt wurde.

Als ich nach dem Spiel runterging, hatte die Polizei den Weg zu der Bude, an der wir vorher waren, abgesperrt. Wahrscheinlich hast du sie deshalb nicht gefunden. (Ich war auch nicht mehr dort.) Unten Richtung Bahnhof standen auch übermäßig viele Polizisten rum. Wahrscheinlich erhöhte Sicherheitsmaßnahmen nach dem Frankfurt-Spiel :rolleyes:

Trotzdem schön, dass du da warst! Ich schicke dir mal meine Email-Adresse wegen den Fotos.
 
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