Mit vollem Herzen bei der Sache

R.v.N.

Junior Konzepter UX
Berlin - Ellery Cairo verließ den Platz in der 73. Minute völlig ausgepowert. Mit Wadenkrämpfen wurde er gegen Thorben Marx ausgetauscht, hatte sich im Topspiel des 20. Bundesliga-Spieltages gegen den FC Bayern München voll und ganz verausgabt. Und auch an Trainer Falko Götz war die Begegnung nicht spurlos vorüber gegangen: In der anschließenden Pressekonferenz hatte er mit leichter Heiserkeit zu kämpfen.

Der Grund, warum die 72.940 Zuschauer das Berliner Olympiastadion trotz des dritten Unentschiedens der Rückrunde zufrieden verließen: Nicht nur Cairo und Götz, sondern auch der Rest der Mannschaft hatte sich zerrissen, um gegen den unangefochtenen Tabellenführer aus Bayern eine gute Figur zu machen.

"Die Fans haben richtig Gas gegeben!"

Am Mittwoch lobte Trainer Götz diesen Zusammenhalt - in seinem Team und unter den Fans. "Man hat gesehen, was wichtig ist. Solche Leistungen müssen wir natürlich nicht nur gegen Bayern abrufen, sondern gegen alle Gegner", so Götz, "nur deswegen sind wir letztes Jahr auch Vierter geworden!"

Mit bedingungslosem Einsatz - und der Unterstützung der Fans. "Die Fans haben richtig Gas gegeben", freute sich Götz, "Berlin hat gezeigt, dass ein Spitzenspiel würdig begleitet werden kann. Die Fans haben gesehen, dass das Team versucht hat zu ackern - und das haben sie honoriert!"

Gute Ansätze fürs Wolfsburg-Spiel

Und genau deshalb will er die vielen positiven Aspekte des Bayern-Spiels mit in die nächsten Partien nehmen. Zunächst in die Bundesliga-Begegnung beim VfL Wolfsburg, in der kommenden Woche dann ins UEFA-Cup-Heimspiel gegen Rapid Bukarest. "Wir haben gesehen, dass wenn wir mutig nach vorne spielen und kompakt nachrücken, auch Chancen entstehen. Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass die gute Leistung am Ende auch mit drei Punkten gekrönt worden wäre - aber Olli Kahn hatte leider etwas dagegen", sagte Götz.

Drei Unentschieden stehen also aus den bisherigen Rückrundenspielen zu Buche - so mancher fühlt sich vielleicht an die ersten fünf Spiele der vergangenen Saison erinnert, als Hertha fünf Mal remis spielte. "Auf solche Rekorde bin ich natürlich nicht scharf", schmunzelte Götz, der für Wolfsburg die klare Marschroute ausgibt: "Wir müssen selbst die Initiative ergreifen. Die Ansätze für unser Spiel in Wolfsburg sind im Bayern-Spiel zu suchen", sagte Götz.

Gilberto und Fiedler fraglich

Personell gibt es vor dem Spiel in Wolfsburg noch einige Fragezeichen. Dick van Burik (Fußprellung) und Kevin-Prince Boateng (Schlag auf die Achillessehne) gingen wie auch Ellery Cairo angeschlagen aus dem Spiel. Oliver Schröder, der sich in Frankfurt erneut eine Knieverletzung zugezogen hatte, wird definitiv ausfallen. "Bei Gilberto und Christian Fiedler war heute noch kein volles Training möglich - bei beiden werden wir am Donnerstag sehen, wie es läuft", sagte Falko Götz.

Vor der Partie gab es noch eine bemerkenswerte Randnotiz: Vor dem Warmlaufen ging die komplette Mannschaft zur Ostkurve und bedankte sich bei den Fans! Wiederholung erwünscht!

Hertha.de
 
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