Tut es aber, sowohl beim Abseits ohne aktives Spielen des Balls als auch bei der Verhinderung einer Torchance. Mit zunehmender Entfernung zum Torwart erhöht sich auch dessen mögliche Reaktionszeit und die Möglichkeit zur Abwehr des Angriffs.
Wenn Du jetzt bei unter drei Meter Abstand unmittelbar vor dem TW versuchst zu argumentieren, dass der Stürmer nicht mehr irritiert als der Verteidiger, bei gut 10 Metern und seitlich vom TW und zwei zusätzlichen Verteidigern zwischen Schütze und Torwart aber doch, hast Du den Text der Regel 11 nicht verstanden.
Ich dachte, es geht hier um eine Behinderung der Sicht, aber auf einmal redest Du von der Reaktionszeit? Wo kommt die denn bitteschoen vor? Da kommt ja immer ein neuese Argument.
Hier ist entscheidende Teil von Regel 11 im Original:
A player in an offside position at the moment the ball is played or touched* by a team-mate is only penalised on becoming involved in active play by:
[...]
interfering with an opponent by:
preventing an opponent from playing or being able to play the ball by clearly obstructing the opponent’s line of vision [...]"
Oder auch auf Deutsch:
Ein Spieler, der sich zum Zeitpunkt, in dem ein Mitspieler den Ball spielt oder berührt*, in einer Abseitsstellung befindet, wird nur bestraft, wenn er aktiv am Spiel teilnimmt, indem er:
[...]
einen Gegner beeinflusst, indem er:
diesen daran hindert, den Ball zu spielen oder spielen zu können, indem er ihm eindeutig die Sicht versperrt, [...]"
Wo ist da von Reaktionszeit die Rede? Im Wort "hindern" ist sie naemlich bestimmt nicht versteckt.
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Das Problem ist, dass Du Dich anscheinend genotigt fuehlst, die Entscheidung des Schiris zu
verteidigen, anstatt sie moeglichst objeltiv zu
bewerten. In anderen Worten: Haette der Schiri bei Koeln-Frankfurt auf Abseits entschieden und wuerde sich hier jemand darueber beschweren, dann wuerdest Du diesem jemand jetzt erklaeren, wieso die Abseitsentscheidung richtig war. Du wuerdest dann genau das gegenteilige Arguement fuehren, und zwar wieder in der (moeglicherweise nicht einmal selbst als solcher wahrgenommenen) Absicht, die Entscheidung des Schriris zu
verteidigen.
Dieses Verhalten ist es, was Leute an Schiris bzw. dem DFB und seiner kompletten Schirihierarchie so nervt: Es wird versucht, moeglichst jede Entscheidung zu verteidigen, anstatt (wie Erwachsene) zuzugeben, dass man einen Fehler gemacht oder sich inkonsistent verhalten hat. Dieses Verhalten, also das immerwaehrende Verteidigen jeder einmal getroffenen Entscheidung, fuehrt dann letztendlichzu Unzufriedenheit und dazu, dass einem niemand mehr bei irgendwas glaubt.