Di Canio will auf Faschistengruß verzichten
Er war lange uneinsichtig und bekam für sein Handeln sogar Unterstützung vom italienischen Ministerpräsidenten. Doch nun hat Paolo Di Canio angekündigt, von faschistischer Symbolik in der Öffentlichkeit zu lassen. Mit einer Abkehr von seiner Gesinnung hat das aber nichts zu tun.
Rom - "Ich werde meinen Kampf um die Meinungsfreiheit in Italien fortsetzen, mein Club ist aber wichtiger. Daher werde ich auf einen Gruß verzichten, der für viele eine dämonische Geste ist, für mich aber nicht", sagte der Kapitän von Lazio Rom. Di Canio will damit verhindern, dass sein Club weitere Strafen aufgebrummt bekommt.
Weil er beim Derby gegen AS Rom (3:1) im Januar 2005 seine Anhänger mit einem faschisitischen Gruß gefeiert hatte, war Di Canio zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt worden. Am 17. Dezember sorgte er beim Spiel gegen Juventus Turin (1:1) für Aufsehen, als er den Faschistengruß erneut demonstrierte. Gleiches hatte Di Canio eine Woche zuvor beim Lazio-Gastspiel in Livorno (1:2) getan. Dafür wurde er vom italienischen Verband für eine Partie gesperrt. Zusätzlich zu der Ein-Spiel-Sperre wurde der Stürmer mit einer Strafe von 10.000 Euro belegt, diese Summe musste auch sein Club zahlen.
Di Canio versicherte, dass er vor Gericht gegen die Spielsperre kämpfen werde. Der 37-Jährige hatte seine Sympathie für den faschistischen Diktator Benito Mussolini niemals geleugnet. Er will mit dem Einspruch gegen die Sperre beweisen, dass der sogenannte faschistische Gruß, mit dem er seine Fans grüßt, keine politische Bedeutung habe, sondern römische Zugehörigkeit symbolisiere.
Bei den Fans von Lazio genießt Di Canio für diesen Starrsinn höchste Wertschätzung. Aber auch der italienische Ministerpräsident Berlusconi sprach sich vor Tagen für den Spieler aus. Di Canio sei lediglich extrovertiert, betonte der Staatsmann.
...und für manche Römer ist Di Canio deswegen sogar ein Revolutionär geworden, für den sich die Menschen aus Protest sogar in Ketten legen ließen...
Quelle: spiegel.de
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Die zwei Leute auf dem Bild sind übrigens Toffolo und Yuri, 2 der Anführer der Irriducibili...
Hier gibt es noch weitere Bilder der Protestaktion vor dem Gebäude des ital. Verbandes:
http://www.curvanord12.com/speciale/sit-in/sit-in.html