faceman
Europapokal-Tippspielsieger 2015
Langsam entferne ich mich vom Fussball. Ist das nur gefühlt so? Oder ist das Realität? Fakt ist, dass ich heute einen ganz anderen Blick auf den Fussball habe, als noch vor 20 oder 30 Jahren.
Was hat sich seitdem einschneidendes verändert? Nuja, eigentlich ne ganze Menge. Die Punkteregel hat sich verändert, die internationalen Wettbewerbe sehen anders aus, die Berichterstattung finde ich, nuja ... abstossend? Aber der Reihe nach.
Was haben wir damals diskutiert. 3 Punkte für einen Sieg und ein Punkt für ein Remis. Was ne Neuerung gegenüber dem vorherigen System. 2 Pluspunkte für den Sieg, 2 Minuspunkte für ne Niederlage, ergo Punkt- und Torverhältnis spielten die Rolle. Veränderung? Nuja, sicherlich ja, aber das finde ich nicht so gravierend, dass nächste Thema an sich schon.
Die internationalen Wettbewerbe hatten für mich damals Festivalcharakter. Eigentlich war völlig egal, wer gegen wen spielt. Es gab Hin- und Rückspiel und fertig. Der Sieger kam weiter. Wie einfach und wie praktisch. UEFA-Cup hatte richtig was, Cup der Pokalsieger hatte richtig was und der Cup der Landesmeister erst. Und heute? CL? Interessiert mich so gut wie gar nicht. Mir fehlt da irgendwas. Es liegt teils daran, dass es Mannschaften gibt, die zu perfekt sind --> FC Barcelona z.B. Will ich mir sowas antun? Ein Spiel anschauen, wo ich den Sieger bereits kenne? Nö, da verzichte ich lieber. Der UEFA-Cup hat seit des Kaisers Aussage (Cup der Verlierer) für mich genau dieses Image. Es wird eben für mich auch genau so rübergebracht. Da laufen Mannschaften teils mit der zweiten Garnitur auf, weil die Samstagspiele die wichtigeren sind, da werden Spiel aus taktischem Kalkül heraus abgeschenkt usw.
Was hat sich noch verändert? Für mich ganz klar die medialen Auswüchse. Angefangen von der 10. Zeitlupe, die eindeutig etwas beweist, über Fragen an Protagonisten, wo man sich fremdschämen müsste, bishin zu Spekulationen die tief in die Persönlichkeit vordringen. Wochenlange Diskussionen um Schiedsrichterentscheidungen oder um Fans und deren Kultur. Endlose Analysen, wo welcher Spieler auch nur zwei Meter falsch gestanden oder falsch abgespielt hat. In der Summe finde ich das gesamte Gehabe drumherum mittlerweile als abstossend. Da werden Kriegsszenarien und Hassduelle herraufbeschworen und im Endeffekt wundert man sich, wenn auf den Rängen das umgesetzt wird, was im Vorfeld aufgepeitscht wurde. Es wird mit und über Fans Politik betrieben, die abenteuerlich ist und auch nur jenen hilft, die sich dort durchsetzen, notfalls auch gegen den Willen von bestimmten Gruppen. Da sind wie Klonenkrieger verkleidete Polizisten, die Fans vor Fans beschützen.
Da spielen Bestechungsvorwürfe gegen Funktionäre, Schiedsrichter oder Spieler eine Rolle, die den Sport so langsam in die Richtung der Tour de France treiben. Es werden Umsätze aufgerufen, die jeglichen Bezug zum realen Leben verloren haben scheinen. Es werden Gehälter gezahlt, die fern jeglichem Verstandes sind. Dazu wird entlassen, rausgeworfen oder suspendiert, sodas bei nicht wenigen Vereinen so ziemlich jegliche Identität fehlt. Die Spieler sind austauschbare Marionetten, heisst, wenn ein Holzklotz Fussball spielen könnte, würde auch der auflaufen. Die Mannschaft des Halleschen FC z.B. aus den Jahren 88 und 89 kenne ich heute noch komplett, wenn ich mir das Jahre später ansehe, dann sieht man, dass da alle Nase lang die Spieler ausgetauscht wurden und all jene eben nur bezahlte Angestellte waren, aber eben ohne Vereinsherz.
Nicht zu vergessen der ganze Kommerzdreck. Von sky angefangen über jeglichen Müll auf den ein Vereinswappen draufgepappt wurde, nur um es im Namen des Fussballs zu Geld zu machen. Ne Tasse bleibt ne Tasse, auch wenn da ein Logo drauf ist. Das geht über Eintrittsgelder, die im Gegensatz zu früher astronomisch hoch sind, im Gegensatz zu anderen europäischen Ligen dennoch moderat ausfallen. Weiterhin mit dem lächerlich gepanschten Bier, was doppelt so teuer ist, wie vor dem Stadion oder Dinge die zum verzehr angedacht sind, aber dennoch Preise haben, die man vergessen kann? Nicht zu vergessen die ewig langgezogenen Spieltagen, was dem ganzen TV-Fernsehdreck geschuldet ist. Zudem wird dann auch noch über Urheberrechte geklagt, wenn man sich ein lächerliches Fussballspiel anders als angegboten anschauen würde.
An Produkte, wie Hoffenheim, RB Leipzig etc. wurde damals nicht mal ein Gedanken verschwendet. Das Vereine von Scheichs zum Hobby gemacht wurden und jährlich dreistellige Millionenenbeträger reingebuttert werden ebenso nicht, oder wurde nur nicht darüber berichtet?
Fazit, all das ist wohl dem Profifussball geschuldet. Dreckig und verlogen, verdienend und profitabel. Wo ist das Positive für mich, an das ich mich noch nach Jahren erinnern kann? Oder liegt das gar an meinem Alter, das man eben nur anders empfindet und sich die Interessenlagen verschieben und sich bzgl. des Fussballs nicht mehr vor jeden Karren spannen lässt?
Empfinde nur ich das so oder geht es anderen auch so? Habe ich mich jetzt einfach nur ausgekotzt? Liegt es an der fehlenden Sonne oder ist der Fussball irgendwann auf dem Scheitelpunkt, nachdem es nur abwärts gehen kann?
edit: Da fällt mir ja noch ein dass ja über Rettungsfonds spekuliert wurde, die gefallenen ehemalige Traditionsmannschaften helfen könnten oder massenhaft Vereine mit Genussscheinen, Wertpapieren und anderem Spekulationsmaterial überschwemmt werden, nur damit diese Ihre Angestellten bezahlen können. Sicherheiten werden von Kommunen und Städten hinterlegt, nur damit ein runtergewirtschafteter Verein irgendwie am Leben bleibt. Bähhh, wie abstossend.
Was hat sich seitdem einschneidendes verändert? Nuja, eigentlich ne ganze Menge. Die Punkteregel hat sich verändert, die internationalen Wettbewerbe sehen anders aus, die Berichterstattung finde ich, nuja ... abstossend? Aber der Reihe nach.
Was haben wir damals diskutiert. 3 Punkte für einen Sieg und ein Punkt für ein Remis. Was ne Neuerung gegenüber dem vorherigen System. 2 Pluspunkte für den Sieg, 2 Minuspunkte für ne Niederlage, ergo Punkt- und Torverhältnis spielten die Rolle. Veränderung? Nuja, sicherlich ja, aber das finde ich nicht so gravierend, dass nächste Thema an sich schon.
Die internationalen Wettbewerbe hatten für mich damals Festivalcharakter. Eigentlich war völlig egal, wer gegen wen spielt. Es gab Hin- und Rückspiel und fertig. Der Sieger kam weiter. Wie einfach und wie praktisch. UEFA-Cup hatte richtig was, Cup der Pokalsieger hatte richtig was und der Cup der Landesmeister erst. Und heute? CL? Interessiert mich so gut wie gar nicht. Mir fehlt da irgendwas. Es liegt teils daran, dass es Mannschaften gibt, die zu perfekt sind --> FC Barcelona z.B. Will ich mir sowas antun? Ein Spiel anschauen, wo ich den Sieger bereits kenne? Nö, da verzichte ich lieber. Der UEFA-Cup hat seit des Kaisers Aussage (Cup der Verlierer) für mich genau dieses Image. Es wird eben für mich auch genau so rübergebracht. Da laufen Mannschaften teils mit der zweiten Garnitur auf, weil die Samstagspiele die wichtigeren sind, da werden Spiel aus taktischem Kalkül heraus abgeschenkt usw.
Was hat sich noch verändert? Für mich ganz klar die medialen Auswüchse. Angefangen von der 10. Zeitlupe, die eindeutig etwas beweist, über Fragen an Protagonisten, wo man sich fremdschämen müsste, bishin zu Spekulationen die tief in die Persönlichkeit vordringen. Wochenlange Diskussionen um Schiedsrichterentscheidungen oder um Fans und deren Kultur. Endlose Analysen, wo welcher Spieler auch nur zwei Meter falsch gestanden oder falsch abgespielt hat. In der Summe finde ich das gesamte Gehabe drumherum mittlerweile als abstossend. Da werden Kriegsszenarien und Hassduelle herraufbeschworen und im Endeffekt wundert man sich, wenn auf den Rängen das umgesetzt wird, was im Vorfeld aufgepeitscht wurde. Es wird mit und über Fans Politik betrieben, die abenteuerlich ist und auch nur jenen hilft, die sich dort durchsetzen, notfalls auch gegen den Willen von bestimmten Gruppen. Da sind wie Klonenkrieger verkleidete Polizisten, die Fans vor Fans beschützen.
Da spielen Bestechungsvorwürfe gegen Funktionäre, Schiedsrichter oder Spieler eine Rolle, die den Sport so langsam in die Richtung der Tour de France treiben. Es werden Umsätze aufgerufen, die jeglichen Bezug zum realen Leben verloren haben scheinen. Es werden Gehälter gezahlt, die fern jeglichem Verstandes sind. Dazu wird entlassen, rausgeworfen oder suspendiert, sodas bei nicht wenigen Vereinen so ziemlich jegliche Identität fehlt. Die Spieler sind austauschbare Marionetten, heisst, wenn ein Holzklotz Fussball spielen könnte, würde auch der auflaufen. Die Mannschaft des Halleschen FC z.B. aus den Jahren 88 und 89 kenne ich heute noch komplett, wenn ich mir das Jahre später ansehe, dann sieht man, dass da alle Nase lang die Spieler ausgetauscht wurden und all jene eben nur bezahlte Angestellte waren, aber eben ohne Vereinsherz.
Nicht zu vergessen der ganze Kommerzdreck. Von sky angefangen über jeglichen Müll auf den ein Vereinswappen draufgepappt wurde, nur um es im Namen des Fussballs zu Geld zu machen. Ne Tasse bleibt ne Tasse, auch wenn da ein Logo drauf ist. Das geht über Eintrittsgelder, die im Gegensatz zu früher astronomisch hoch sind, im Gegensatz zu anderen europäischen Ligen dennoch moderat ausfallen. Weiterhin mit dem lächerlich gepanschten Bier, was doppelt so teuer ist, wie vor dem Stadion oder Dinge die zum verzehr angedacht sind, aber dennoch Preise haben, die man vergessen kann? Nicht zu vergessen die ewig langgezogenen Spieltagen, was dem ganzen TV-Fernsehdreck geschuldet ist. Zudem wird dann auch noch über Urheberrechte geklagt, wenn man sich ein lächerliches Fussballspiel anders als angegboten anschauen würde.
An Produkte, wie Hoffenheim, RB Leipzig etc. wurde damals nicht mal ein Gedanken verschwendet. Das Vereine von Scheichs zum Hobby gemacht wurden und jährlich dreistellige Millionenenbeträger reingebuttert werden ebenso nicht, oder wurde nur nicht darüber berichtet?
Fazit, all das ist wohl dem Profifussball geschuldet. Dreckig und verlogen, verdienend und profitabel. Wo ist das Positive für mich, an das ich mich noch nach Jahren erinnern kann? Oder liegt das gar an meinem Alter, das man eben nur anders empfindet und sich die Interessenlagen verschieben und sich bzgl. des Fussballs nicht mehr vor jeden Karren spannen lässt?
Empfinde nur ich das so oder geht es anderen auch so? Habe ich mich jetzt einfach nur ausgekotzt? Liegt es an der fehlenden Sonne oder ist der Fussball irgendwann auf dem Scheitelpunkt, nachdem es nur abwärts gehen kann?
edit: Da fällt mir ja noch ein dass ja über Rettungsfonds spekuliert wurde, die gefallenen ehemalige Traditionsmannschaften helfen könnten oder massenhaft Vereine mit Genussscheinen, Wertpapieren und anderem Spekulationsmaterial überschwemmt werden, nur damit diese Ihre Angestellten bezahlen können. Sicherheiten werden von Kommunen und Städten hinterlegt, nur damit ein runtergewirtschafteter Verein irgendwie am Leben bleibt. Bähhh, wie abstossend.
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