
Von einem Abstiegsplatz schrieb niemand für die Freiburger, sondern von einem Platz 3, den sie sich redlich erkämpft haben. Auch hier, weil sie eben über ihre Verhältnisse gespielt haben. [...] Mir war schon klar, dass das Argument Ausreisser oder Zufall kommt. Das Beispiel passt nämlich nicht zur Statistik. Zum Verhältnis BVB/Ajax schreibste wohlweislich nichts? Da zieht dann nichtmal die Statistik?
Ganz ehrlich,
@faceman , schau dir Dettis Link zum Gesetz der grossen Zahlen doch wenigstens mal an! Wenn du dieses zugrunde liegende Prinzip einfach mal gedanklich durchgehen und dann auf die Fußballtabelle anwenden würdest, würde dir bewusst, dass diese Ausreißer nach unten und oben sich keineswegs außerhalb der Statistik bewegen, sondern ein Teil davon sind. Hier, ich hab noch einen weiteren
Link dazu gefunden, wo es sogar per Video erklärt wird. Einfach geht's wirklich nicht. Dann könnten wir auch endlich aufhören - du damit, immer neue Einzelfälle aus dem Gesamtbild herauszulösen und wir, diese immer wieder an ihren Platz zurückzulegen.
Das kritisiere ich eben am BVB. Das machen die nicht.
Das stimmt doch überhaupt nicht, du willst es nur nicht wahrhaben! Der BVB hat erst vor drei Jahren, also in 18/19 genau so eine Saison hingelegt, wo er (wie Freiburg jetzt) über seinen Verhältnissen gespielt hat. Deswegen wird ja seitdem auch so drauf rumgeritten. Da waren wir von den 34 Spieltagen an nur 13 nicht auf Platz 1 und haben eine der drei besten Saisons der gesamten Vereinsgeschichte abgeliefert. Besser waren wir nur in der Double-Saison unter Klopp sowie in der ersten unter Tuchel und wären damit 2011 sogar noch vor uns selber Meister geworden. Aber es gibt in der BuLi eben auch noch einen FCB, das ist nun mal so.
Ehrlich, ich weiß wirklich nicht, was du eigentlich willst. Der BVB ist in den letzten 10 Jahren 1x Deutscher Meister, 3x DFB-Pokalsieger und 3x Superpokalsieger geworden. Die Ausreißer nach oben sind also sehr wohl genauso vorhanden wie die nach unten. Man muss sie nur sehen wollen.
Du kannst es auch international und losgelöst vom Südstern betrachten: Lt. dem letzten Deloitte-Bericht rangierte der BVB 20219/20 kohlemäßig auf Rang 12, lt. dem UEFA-Klub Koffeizient aus dem selben Jahr auf Platz 13. Also ziemlich identisch und unter den Top16 in Europa. Schaust du du dir jetzt die CL-Platzierungen der letzten fünf Jahre an, kommst du im Mittel auch genau da raus: im Achtelfinale unter den 16 besten Teams.
Dein Problem ist mMn viel eher, dass dir diese Erfolge nicht genügen, weil du einfach gerne eine spannende Bundesliga sehen möchtest, dir völlig klar ist, dass das im Moment am ehesten noch der BVB schafft und deshalb deinen Wunsch auf uns projizierst. Und wenn's dann wieder mal nix wird mit der spannenden Liga, dann gibt's das große Heulen und Wehklagen. Weil du einfach nicht bereit bist, die belegbaren Kräfteverhältnisse zu akzeptieren.
Und nochmal Statistik hin oder her. Wenn es für den BVB normal ist (weil die Statistik es eben so sagt), dass man gegen Bochum, Fürth und Hertha 5 Punkte weniger holt, als die Bayern, dann ist der Anspruch, den sie haben eben unrealistisch.
Das ist 'in a nutshell' genau der springende Punkt, warum wir nicht auf einen Nenner kommen. Du willst die Statistik offenbar unbedingt missverstehen. Dabei besagt diese überhaupt nicht, dass der BVB gegen Bochum, Fürth und Hertha 5 Punkte weniger holen muss als die Bayern. Genausowenig wie sie besagt, dass er gegen Frankfurt und Augsburg 6 Punkte mehr als die Münchner holt. Das, was du ihr diesbezüglich dagegen tasächlich entnehmen kannst: Dass der BVB im Mittel diese 5 Punkte (und noch ein paar mehr) irgendwann im Saisonverlauf liegen lässt. Irgendwann, irgendwo und in den allermeisten Fällen gegen einen Gegner, den wir eigentlich packen müssten. Darin unterscheidet er sich vom FCB aber nur in der Häufigkeit. Nimm die laufende Saison: Was für uns ihr wart, war für den Südstern der FCA, unser Bochum war das Gladbach der Bayern und unseren kläglichen Sieg gegen Fürth hat der FCB gegen Bielefeld eingefahren. Absolut kein Unterschied, außer eben in der Häufigkeit, da uns diese Schnitzer einfach öfter unterlaufen. Diese lässt sich allerdings problemlos mit den finanziellen Möglichkeiten bzw. den daraus resultierenden unterschiedlich starken Kadern schlüssig erklären. Das ist nun wirklich keine höhere Mathematik und trotzdem flüchtest du dich lieber in diese - sorry, aber für mich ist sie das - naive Vorstellung, dass Mannschaften es nur genug wollen müssten, um über ihrem Leistungsniveau zu performen. Wie in einem Rocky-Film.
Und um ein weiteres Beispiel zu bringen dass Statistik das eine ist und die jeweilige Aktualität eine andere, verweise ich mal auf das finanzielle Missverhältnis zwischen den Bayern und Vereinen wie jahrelang Real, Barca oder ManU. Jetzt mittlerweile Paris, City etc. Die Bayern liefen finanziell immer hinterher und waren dennoch konkurrenzfähig.
Wie
@Detti04 schon wunderbar gezeigt hat: pure Fiktion. Die Zahlen zeigen unzweifelhaft, dass sich die Bayern finanziell seit nicht ganz 15 Jahren unter den Top 5 weltweit bewegen. Diese Mär vom Underdog unter den ganz Großen erzählt man beim Südstern halt gerne, um an der eigenen Legendenbildung zu stricken.