Ein Mann für höhere Aufgaben
Giovanni Federico trifft für den Karlsruher Sportclub zur Zeit nach Belieben. bundesliga.de hat den Italiener genauer unter die Lupe genommen.
Die Statistik liest sich beeindruckend. 38 Tore in 68 Regionalligaspielen. In der letzten Spielzeit 14 Tore in der 2. Bundesliga. Diese Saison Führender in der Torschützenliste mit vier Treffern in den ersten drei Spielen.
Die Rede ist von Giovanni Federico, offensiver Mittelfeldspieler in Diensten des Karlsruher Sportclubs. Der gebürtige Hagener hat einen großen Verdienst daran, dass die Badener nach drei Spieltagen ohne Punktverlust an der Tabellenspitze stehen.
Kein Durchbruch in Köln
Dabei ist alleine schon die Tatsache, dass der Italiener überhaupt das KSC-Trikot trägt, durchaus verwunderlich. Denn die beeindruckende Regionalliga-Statistik stammt noch aus Zeiten, in denen Federico das Trikot des 1. FC Köln trug.
Den richtigen Durchbruch schaffte Federico bei den "Geißböcken", zu denen er im Alter von 20 Jahren vom VfL Bochum gewechselt war, aber nicht. 2002/2003 spielte er für den FC sechs Mal in der 2. Bundesliga, 2003/2004 sogar zwölf Partien im Oberhaus.
Wechsel im Sommer 2005
Wirklich überzeugen konnte der mittlerweile 25-jährige dabei allerdings nicht. Tore für die Profis des FC: Fehlanzeige. In der Spielzeit 2004/2005 "versauerte" Federico unter dem damaligen FC-Trainer Huub Stevens gar komplett in der 2. Mannschaft und war auf dem besten Wege zum "ewigen Talent".
Als sich der KSC mit Sportdirektor Rolf Dohmen und Trainer Edmund Becker um ihn bemühte, wagte der Italiener den Sprung in den Wildpark.
Vielseitig einsetzbar
"Ich will mehr spielen als in den vergangenen Jahren bei den Kölner Profis", sagte Federico seiner Zeit dem "kicker", und Becker war sich sicher: "Durch Federicos Verpflichtung ist der KSC in der Offensive variabler geworden."
Weitblick nennt man so was. Denn Karlsruhes Nummer 7 ist in der Tat vielseitig einsetzbar. Stürmer, rechtes Mittelfeld, hinter den Spitzen Federico hat im Badischen schon so manche Rolle erfolgreich ausgefüllt.
Letzte Saison lieferte Federico neben 14 Toren auch noch acht Torvorlagen, damit war er Topscorer der Liga. Und diese Saison geht es munter weiter.
In jedem Spiel getroffen
Zum Auftakt in Burghausen traf Federico, im Anschluss sorgten seine beiden Treffer für den ersten Sieg des KSC über den Südwestrivalen 1. FC Kaiserslautern seit 1992. Und auch beim 1:0-Sieg des KSC bei Kickers Offenbach traf Federico entscheidend.
"Glücklicherweise haben wir einen Federico, der die Tore macht", freute sich KSC-Manager Rolf Dohmen in den "Badischen Neuesten Nachrichten". Bei so viel Lob ist es wohltuend zu sehen, dass der Mann trotzdem auf dem Boden bleibt.
Federico bleibt bescheiden
"Morgen früh haben wir schon wieder Training und am Freitag müssen wir nach Offenbach, deshalb gehe ich auch gleich ins Bett", lautete das trockene Statement nach seiner Gala gegen den FCK. "Wichtig bin nicht ich, sondern dass wir gewinnen", sagte Federico nach seinem "Goldenen Tor" auf dem Bieberer Berg.
Es gibt allerdings ein Thema, bei dem auch bei Federico die Bescheidenheit aufhört - die Bundesliga. "Wir wissen, dass wir eine gute Mannschaft haben. Wir werden beim Kampf um den Aufstieg mitreden", ist sich der Italiener sicher.
Es scheint in der Tat nur noch eine Frage der Zeit, bis sich Federico auch in der Bundesliga in die Torschützenliste einträgt. Ob im Trikot des KSC, wird sich zeigen.