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Bundestrainer Jürgen Klinsmann sieht seinen Kapitän Michael Ballack trotz des Ausscheidens von dessen Klub Bayern München in der Champions League gegen den FC Chelsea in der Rolle von Frankreichs ehemaligem Nationalhelden Zinedine Zidane. Der Mittelfeldstar, der beim spanischen Klub Real Madrid nach einer Roten Karte vorerst auf der Tribüne Platz nehmen muss, führte seine "Equipe Tricolore" 1998 im eigenen Land zum Titel.
"Typisch für Deutschland"
Dass Ballack bisher weder auf nationaler noch auf internationaler Ebene einen Triumph feiern konnte, stört den Völler-Nachfolger nicht: "In Deutschland - und das ist typisch - will man Titel von Michael Ballack sehen. Aber diese Kritik wird ihn anspornen und dann werden diese Stimmen verstummen. Die WM 2006 wird für ihn die Bühne sein, um zu den ganz Großen aufzurücken. Zu einem Zinedine Zidane oder einem Pavel Nedved", sagte Klinsmann über den Mittelfeldspieler von Bayern München in einem Interview mit dem Kölner Express.
"Idealer Kapitän"
Es werde zwar oft an Ballack herumgemäkelt, "aber wir bei der Nationalmannschaft wissen: Michael ist ein Weltklassespieler", lobte der Bundestrainer. Ballack könne dem Spiel seinen Stempel aufdrücken, "weil er ungemein torgefährlich ist, weil er im entscheidenden Augenblick den Schalter umlegen kann". Überhaupt würde der 28-Jährige, so Klinsmann weiter, die Rolle des Kapitäns bei der deutschen Nationalmannschaft "ideal ausfüllen. Man kann es nicht besser machen."
"Sehr angetan" ist der Bundestrainer auch von Nationalkeeper Oliver Kahn. Der Torwart des FC Bayern habe eine "riesige Erfahrung und Klasse - und gibt das an die jungen Spieler weiter. Oliver verhält sich in der Mannschaft top", sagte Klinsmann.
Kein Vogts-Machtkampf
Die Diskussionen um Ex-Bundestrainer Berti Vogts, der auf Wunsch von Klinsmann als Technischer Direktor zum Deutschen Fußball-Bund zurückkehren soll, sieht der 40-Jährige indes nicht als Machtkampf mit dem Verband: "Das ist Unsinn. Der DFB will solch eine Position, ist davon sehr angetan." Es gehe nicht um die Person, "sondern um die Sache". Die Entscheidung liege nun allein beim DFB-Präsidium.
(c) sid