Kaka
Wahrer Experte & Formel 1 Teamweltmeister
So endlich habe ich es auch mal wieder ins Stadion geschafft. Hier mal meine neusten Erfahrungen:
Seit fast einem Jahr fliege ich nun schon der Liebe wegen einmal im Monat nach London. Die touristischen Sehenswürdigkeiten habe ich nun bestimmt gefühlte 100 mal gesehen, aber was noch immer fehlte war der Besuch eines Premier League Matches. Dies sollte sich nun am vorletzten April Wochenende endlich ändern.
Gerne hätte ich mir den verlorenen Sohn Rafael Van der Vaart live angesehen, aber Tottenham spielte auswärts im Emirates Stadium und das war bereits seit Wochen ausverkauft. Also ab zur Alternative Craven Cottage! Keine neue moderne Arena, sondern ein altes Stadion direkt an der Themse. Was will man mehr. Ach ja, ein spannendes Spiel
Nun Gegner war Abstiegskandidat Wigan Athletic. Also das Spitzenspiel des Spieltages.
Am Samstag, 21. April war es endlich soweit. Anpfiff 15 Uhr englischer Zeit, Tickets hatte ich per Abholung über das Internet bestellt. War gar nicht so einfach, erst mal online registrieren bevor man überhaupt zur Spielauswahl kommt und dann ist eine Kreditkarte zwingende Voraussetzung. Nun gut, alles vorhanden. 30 Pfund, umgerechnet 35 Euro bezahlt, man gönnt sich ja sonst nichts und dieses Spiel war meine letzte Chance, da die große Liebe nur noch bis zum Sommer in England studiert.
2,5 h vorher machte ich mich also mit der Tube auf den Weg. Bermondsey Station rein und 1x umsteigen in Westminster und knapp 40min später war ich an der Putney Bridge.
Nun noch ein ca. 15minütiger Spaziergang durch einen gerade schön renovierten Park und man ist da. Wobei hätte das Stadion keine hohen Flutlicht-Masten, man wüsste nicht, dass hier ein Stadion steht. Die Fassade sieht aus wie eine normale Londoner Backsteinhauswand. Genial!
Für mich hieß es nun erst einmal den Abholcounter finden. War aber gar nicht so schwer, denn ca. 90 Minuten vorher konnte man nur auf Grund der vielen Polizisten und dem gerade angekommenen Wigan Bus erkennen, das hier wohl heute ein Spiel stattfinden sollte. Zuschauermassen wie ich sie aus Hamburg kannte, gab es hier nicht
Counter gefunden, Karte abgeholt, schnell noch ein Stadion Magazin geholt und dann ab hinein ins Craven Cottage und das war mal wieder gar nicht so einfach. Der Eintritt ins Stadion erfolgt nämlich über einen nicht mal ein Meter breiten Gang. Etwas korpulentere Menschen dürften hier sicherlich ein Problem haben.
Vor dem Zugang zu den Tribünen gab es, wie aus Deutschland bekannt, Bierbude (Ein Pint für 2.50 Pfund das nenne ich mal faire Preise!, Ess-Bude (Bratwurst, Fish & Chips, etc.) und das ist wohl typisch englisch eine Wett-Box, um noch schnell den Stadion Besuch zu refinanzieren
Ich machte mich aber erst mal auf den Weg zu meinem Platz. Direkt hinterm Tor, 6. Reihe und ich muss sagen ein genialer Platz. Die Tribüne fängt direkt hinterm Tor an, es gibt keinen Fangzaun, man ist also in meiner Reihe praktisch auf Spielfeldhöhe. Wie soll man da bis zum hinterem Tor gucken können? Das geht einwandfrei, das einzige worauf man allerdings achten sollte, sind die auf ein zu fliegenden Bälle. Aber in Fulham hat man dafür vorgesorgt und extra Schilder aufgestellt. "Be aware of flying balls"
Zu meinem Erstaunen war aber noch rein gar nichts los, nicht mal die Heimatfans auf der anderen Seite waren da. Ist in Hamburg 90min vor Spielbeginn schon der gesamte Stehblock besetzt, ist hier tote Hose. Und auch, als mit Mark Schwarzer eine Stunde vor Spielbeginn der Heimgoalie das Spielfeld betritt, ist nicht mehr los.
Erst 10 Minuten vor Beginn füllt sich das Stadion langsam. Der Grund? Arsenal gegen Tottenham wurde vor den Tribünen auf Fernsehern übertragen und war dort gerade zu Ende gegangen.
Als es los ging, war das Stadion picke packe voll. Gänsehautatmosphäre in diesem wirklich sehr alten Stadion. Zum Teil ist die Tribüne noch aus Holz und in der einen Ecke steht tatsächlich eine alte Jagd-Hütte, das Craven Cottage.
Das Spiel plätscherte in der ersten Halbzeit so vor sich hin. Ein 0:0 der eher langweiligeren Art, daher spare ich mir mal weitere Kommentare. Ex-HSV Coach Martin Jol, schade das er nicht mehr bei uns ist!, sah auch nicht gerade fröhlich aus, als es in die Kabine ging.
Die zweite Halbzeit entschädigte dann aber für die Erste!
10 Minuten waren gespielt, da erzielte Wigan aus dem nichts das 0:1. Fulham war klar besser, hatte eine Riesenchance und lief nun aber einem Rückstand hinterher. Allerdings nur eine Minute, denn im direkten Gegenzug erzielte der überragende Ex-Stuttgarter Pogrebnyak den 1:1 Ausgleich. Und nur 10 Minuten später hatte er mit einem Pfosten und einem Lattentreffer zwei weitere Möglichkeiten. Ich muss ehrlich sagen, in der Form hab ich den in Stuttgart nie gesehen!
Hörte man vorher nur die Fans von WIgan, halte es nun "Come On Fulham" durch das gesamte Stadion. Einmal mehr Gänsehautfeeling.
Als sich alle schon mit einem 1:1 angefreundet hatten, erzielte Phillipe Senderos in der 89. Minute per Kopf doch noch den 2:1 Siegtreffer für Fulham. Ein völlig verdienter Treffer.
Nach Spielende zeigte sich einmal mehr der Unterschied zur deutschen Liga. Statt mit den Fans zu feiern, klatschten Fulhams Spieler einmal in jede Richtung und machten sich dann auf den Weg in Richtung Kabine. Feiern mit den Fans gab es hier nicht, andererseits hätten Fulhams Fans das auch nicht verdient, denn einen wirklichen Support haben die nicht geleistet. Hier zeigt sich deutlich, was es bedeutet keine Stehplätze zu haben!
Alles in allem war es wirklich eine tolle Erfahrung. Geht man nur von diesem Spiel aus, ist die Premier League ein deutlicher Unterschied gegenüber der Bundesliga. Wo in Deutschland das Event im Mittelpunkt steht, ist es hier der Fußball. Es gibt kein Rahmenprogramm und Ecken, Freistöße, Zuschauerzahlen, etc. werden nicht von Unternehmen XY präsentiert. Auf der anderen Seite gibt es aber auch nur einen geringeren Fansupport! Hooligans wird man zumindest bei Fulham nicht finden!
Anbei gibt es noch mal ein paar Bilder.
Bild 1: Der schmale Eingangsbereich.
Bild 2: Das leere Stadion.
Bild 3: Das Craven Cottage.
Bild 4 und 5: Meine Sicht.
Seit fast einem Jahr fliege ich nun schon der Liebe wegen einmal im Monat nach London. Die touristischen Sehenswürdigkeiten habe ich nun bestimmt gefühlte 100 mal gesehen, aber was noch immer fehlte war der Besuch eines Premier League Matches. Dies sollte sich nun am vorletzten April Wochenende endlich ändern.
Gerne hätte ich mir den verlorenen Sohn Rafael Van der Vaart live angesehen, aber Tottenham spielte auswärts im Emirates Stadium und das war bereits seit Wochen ausverkauft. Also ab zur Alternative Craven Cottage! Keine neue moderne Arena, sondern ein altes Stadion direkt an der Themse. Was will man mehr. Ach ja, ein spannendes Spiel
Nun Gegner war Abstiegskandidat Wigan Athletic. Also das Spitzenspiel des Spieltages.
Am Samstag, 21. April war es endlich soweit. Anpfiff 15 Uhr englischer Zeit, Tickets hatte ich per Abholung über das Internet bestellt. War gar nicht so einfach, erst mal online registrieren bevor man überhaupt zur Spielauswahl kommt und dann ist eine Kreditkarte zwingende Voraussetzung. Nun gut, alles vorhanden. 30 Pfund, umgerechnet 35 Euro bezahlt, man gönnt sich ja sonst nichts und dieses Spiel war meine letzte Chance, da die große Liebe nur noch bis zum Sommer in England studiert.

2,5 h vorher machte ich mich also mit der Tube auf den Weg. Bermondsey Station rein und 1x umsteigen in Westminster und knapp 40min später war ich an der Putney Bridge.
Nun noch ein ca. 15minütiger Spaziergang durch einen gerade schön renovierten Park und man ist da. Wobei hätte das Stadion keine hohen Flutlicht-Masten, man wüsste nicht, dass hier ein Stadion steht. Die Fassade sieht aus wie eine normale Londoner Backsteinhauswand. Genial!
Für mich hieß es nun erst einmal den Abholcounter finden. War aber gar nicht so schwer, denn ca. 90 Minuten vorher konnte man nur auf Grund der vielen Polizisten und dem gerade angekommenen Wigan Bus erkennen, das hier wohl heute ein Spiel stattfinden sollte. Zuschauermassen wie ich sie aus Hamburg kannte, gab es hier nicht
Counter gefunden, Karte abgeholt, schnell noch ein Stadion Magazin geholt und dann ab hinein ins Craven Cottage und das war mal wieder gar nicht so einfach. Der Eintritt ins Stadion erfolgt nämlich über einen nicht mal ein Meter breiten Gang. Etwas korpulentere Menschen dürften hier sicherlich ein Problem haben.
Vor dem Zugang zu den Tribünen gab es, wie aus Deutschland bekannt, Bierbude (Ein Pint für 2.50 Pfund das nenne ich mal faire Preise!, Ess-Bude (Bratwurst, Fish & Chips, etc.) und das ist wohl typisch englisch eine Wett-Box, um noch schnell den Stadion Besuch zu refinanzieren

Ich machte mich aber erst mal auf den Weg zu meinem Platz. Direkt hinterm Tor, 6. Reihe und ich muss sagen ein genialer Platz. Die Tribüne fängt direkt hinterm Tor an, es gibt keinen Fangzaun, man ist also in meiner Reihe praktisch auf Spielfeldhöhe. Wie soll man da bis zum hinterem Tor gucken können? Das geht einwandfrei, das einzige worauf man allerdings achten sollte, sind die auf ein zu fliegenden Bälle. Aber in Fulham hat man dafür vorgesorgt und extra Schilder aufgestellt. "Be aware of flying balls"

Zu meinem Erstaunen war aber noch rein gar nichts los, nicht mal die Heimatfans auf der anderen Seite waren da. Ist in Hamburg 90min vor Spielbeginn schon der gesamte Stehblock besetzt, ist hier tote Hose. Und auch, als mit Mark Schwarzer eine Stunde vor Spielbeginn der Heimgoalie das Spielfeld betritt, ist nicht mehr los.
Erst 10 Minuten vor Beginn füllt sich das Stadion langsam. Der Grund? Arsenal gegen Tottenham wurde vor den Tribünen auf Fernsehern übertragen und war dort gerade zu Ende gegangen.
Als es los ging, war das Stadion picke packe voll. Gänsehautatmosphäre in diesem wirklich sehr alten Stadion. Zum Teil ist die Tribüne noch aus Holz und in der einen Ecke steht tatsächlich eine alte Jagd-Hütte, das Craven Cottage.
Das Spiel plätscherte in der ersten Halbzeit so vor sich hin. Ein 0:0 der eher langweiligeren Art, daher spare ich mir mal weitere Kommentare. Ex-HSV Coach Martin Jol, schade das er nicht mehr bei uns ist!, sah auch nicht gerade fröhlich aus, als es in die Kabine ging.
Die zweite Halbzeit entschädigte dann aber für die Erste!
10 Minuten waren gespielt, da erzielte Wigan aus dem nichts das 0:1. Fulham war klar besser, hatte eine Riesenchance und lief nun aber einem Rückstand hinterher. Allerdings nur eine Minute, denn im direkten Gegenzug erzielte der überragende Ex-Stuttgarter Pogrebnyak den 1:1 Ausgleich. Und nur 10 Minuten später hatte er mit einem Pfosten und einem Lattentreffer zwei weitere Möglichkeiten. Ich muss ehrlich sagen, in der Form hab ich den in Stuttgart nie gesehen!
Hörte man vorher nur die Fans von WIgan, halte es nun "Come On Fulham" durch das gesamte Stadion. Einmal mehr Gänsehautfeeling.
Als sich alle schon mit einem 1:1 angefreundet hatten, erzielte Phillipe Senderos in der 89. Minute per Kopf doch noch den 2:1 Siegtreffer für Fulham. Ein völlig verdienter Treffer.
Nach Spielende zeigte sich einmal mehr der Unterschied zur deutschen Liga. Statt mit den Fans zu feiern, klatschten Fulhams Spieler einmal in jede Richtung und machten sich dann auf den Weg in Richtung Kabine. Feiern mit den Fans gab es hier nicht, andererseits hätten Fulhams Fans das auch nicht verdient, denn einen wirklichen Support haben die nicht geleistet. Hier zeigt sich deutlich, was es bedeutet keine Stehplätze zu haben!
Alles in allem war es wirklich eine tolle Erfahrung. Geht man nur von diesem Spiel aus, ist die Premier League ein deutlicher Unterschied gegenüber der Bundesliga. Wo in Deutschland das Event im Mittelpunkt steht, ist es hier der Fußball. Es gibt kein Rahmenprogramm und Ecken, Freistöße, Zuschauerzahlen, etc. werden nicht von Unternehmen XY präsentiert. Auf der anderen Seite gibt es aber auch nur einen geringeren Fansupport! Hooligans wird man zumindest bei Fulham nicht finden!
Anbei gibt es noch mal ein paar Bilder.
Bild 1: Der schmale Eingangsbereich.
Bild 2: Das leere Stadion.
Bild 3: Das Craven Cottage.
Bild 4 und 5: Meine Sicht.