Jahrestage

powerhead

Pfälzer
Vor 75 Jahren wollten Offiziere der Wehrmacht Hitler durch ein Attentat töten, das Attentat misslang aber. Noch am 20 Juli wurden die Generäle Beck und Olbricht, sowie der Oberstleutnant von Quirnheim und der Attentäter Oberst Graf von Stauffenberg erschossen. In den folgenden Monaten wurden insgesamt 110 Beteiligte hingerichtet, die Familien der Verschwörer wurden in Sippenhaft genommen, weiter Beteiligte werden durch die Schergen der Nazis bis zum Kriegsende ermordet.
Wäre das Attentat geglückt, wären unzählige Menschenleben gerettet worden.
Allerdings sehe ich in der Operation Walküre keinen Widerstand gegen den Faschismus, dafür sind die Offiziere der Wehrmacht viel zu lange blind Hitler gefolgt, und halfen ihm und den Nazis ihre menschenverachtende Ideologie in die Tat umzusetzen, Millionen Menschen umzubringen. Das Motiv dürfte eher als Schadensbegrenzung gesehen werden, solange die Alliierten noch nicht Deutschland erobert hatten.
Dennoch ist Widerstand gegen erneut aufkommende faschistische Strömungen heute wichtiger denn je.
 
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Rupert

Friends call me Loretta
Da war heute in der SZ ein guter Artikel drin wie der damalige hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, das ist der, der Anfang der Sechziger auch die Auschwitzprozsse ermöglichte, im sog. Remer-Prozess dafür kämpfte mit der üblen Legende aufzuräumen, die eben jener ehemalige Wehrmachtsoffizier immer verbreitete: die Widerstandskämpfer vom 20.07.1944 wären Vaterlandsverräter gewesen. Aus seinem Plädoyer in diesem Prozess stammt auch der bekannte Satz: "Ein Unrechtsstaat wie das Dritte Reich ist überhaupt nicht hochverratsfähig.".

Achja, noch was war am 20.07., in dem Falle vor 50 Jahren, was erfreulicheres: Mondlandung.
 

powerhead

Pfälzer
Genau genommen war es bei uns der 21. Juli als Armstrong und Aldrin den Mond betraten. Ohne dieses ehrgeizige Projekt der Amerikaner würde die Welt wahrscheinlich heute anders aussehen, Dinge die heute selbstverständlich sind -zB. Smartphone, PC oder Internetkonzerne wie Google oder Facebook - würde es möglicherweise gar nicht geben. Ob das besser oder schlechter wäre, sei dahin gestellt.
Es ist wie es ist.
 

Rupert

Friends call me Loretta
Ich glaube, dass die Mondlandung v.a. einen Einfluss auf die Wahrnehmung der menschlichen Zivilisation sich selbst gegenüber hatte - auch, wenn das wahrscheinlich wieder stark abgeflaut ist.
Mit Juri Gagarin (den packe ich jetzt einfach mal in das Kapitel bemannte Raumfahrt dazu) sah ein Mensch die Erde zum ersten Male mit eigenen Augen von aussen, die Apollo 8 Crew kreiste als erste um den Mond und die sah gewissermaßen die Erde über dem Mond aufgehen und das Apollo 11 Team setzte zum ersten Mal eben den Fuß auf einen extraterrestrischen Himmelskörper. Allen diesen Unternehmungen ist wohl gemein, dass es hier für jeden klar sichtbar wurde wie leer, einsam und im Grunde lebensfeindlich das All ist, das die Erde umgibt, und wie winzig und auch anders dieser Planet ist von dem die Weltraumfahrer stammen.
Ausserdem war speziell die Mondlandung, was ich so las und hörte, auch ein Projekt bei dem die ganze Menschheit mitfieberte. Ein sowjetischer Wissenschaftler, ich weiss seinen Namen nicht mehr, der zu jener Zeit im sowjetischen Weltraumprogramm arbeitete, äusserte sich dazu mal sinngemäß folgendermaßen zu einigen US-Wissenschaftlern des Apolloprogramms: Als es soweit war, haben wir Euch allen die Daumen gedrückt, dass es klappt.
 

Hendryk

Forum-Freund
Es kommt immer darauf an, was man aus einem solchen Entwicklungsschritt macht.
Wenn man bedenkt, wie egoistisch das Handeln und Denken vieler Menschen immer noch ist.
Und wenn man sich überlegt, was bei einer Zusammenarbeit aller Menschen möglich wäre.

Viele Leute haben noch nicht verstanden, welches unwahrscheinliche Glück wir haben, hier überhaupt leben zu dürfen.
 

Oldschool

Spielgestalter
Moderator
... Ein sowjetischer Wissenschaftler, ich weiss seinen Namen nicht mehr, der zu jener Zeit im sowjetischen Weltraumprogramm arbeitete, äusserte sich dazu mal sinngemäß folgendermaßen zu einigen US-Wissenschaftlern des Apolloprogramms: Als es soweit war, haben wir Euch allen die Daumen gedrückt, dass es klappt.
Ein führender Wissenschaftler, praktisch als Gegenpart zum westlich orientierten Wernher von Braun, war Sergei Koroljow. Evtl. meintest Du den ? Mir fällt auch ein Name nicht ein, der mit der Entwicklung der russischen Raumfahrt zu tun hatte. Hochdekoriert aber nicht linientreu. Meines Wissens kam er wegen dieses Dilemmas in Gewissenskonflikt und beging später Selbstmord.
 

powerhead

Pfälzer
Was ich im Zusammenhang mit der Mondlandung immer sehr witzig finde, sind Bezeichnungen wie "Die Eroberung des Weltalls" oder "Der Griff nach den Sternen". Der nächste Stern Proxima Centauri ist etwas über 4,2 Lichtjahre entfernt. Um mit den heute technischen Möglichkeiten dort hinzukommen, bräuchten wir ca. 75.000 Jahre. Die Mondlandung im Verhältnis dazu ist in etwa so, als wenn ich die Erde zu Fuß umrunden will und meinen großen Zeh auf die Türschwelle setze. Ich glaube nicht, dass der Mensch jemals einen anderen Stern erreichen wird, die Landung auf dem Mond war ein großer Schritt für die Menschheit, auf den Mars zu wollen ist absolut bescheuert.
 

Rupert

Friends call me Loretta
Sich mal im Sonnensystem umzuschauen, finde ich sehr begrüßenswert; natürlich wird innerhalb der nächsten paar Jahre kein Mensch zum Mars reisen; da gibt's dann doch noch etliche Probleme für die man erstmal eine Antwort finden muss.
 

Oldschool

Spielgestalter
Moderator
Ein Problem, das auch bei Astro/Kosmonauten auftreten würde: ( genau wie bei uns an board zw. Juni und August )
:gaehn: während der ca. 14-monatigen Hinreise.
 

Rupert

Friends call me Loretta
Naja, wenn sie in der Zwischenzeit nicht von etwas intensiverer Teilchstrahlung herrührend von z.B. einer Sonneneruption gegrillt werden.
 

powerhead

Pfälzer
Angesichts der Probleme, die wir auf unserem eigenen Planeten haben, sehe ich weder einen Vorteil noch die Notwendigkeit, große Ressourcen und Geld zu verschleudern, um auf einen mehr oder weniger toten anderen Planeten zu reisen. Ganz zu schweigen von den unkalkulierbaren Risiken die damit verbundenen sind. Automatische Systeme müssen reichen, alles andere ist schlichtweg Irrsinn.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rupert

Friends call me Loretta
Ach mei, alles Schritt für Schritt; ist ja nicht so, dass jetzt da das 1.000.000.000.000.000 Dollar Programm ausgerufen wird, das in 5 Jahren Menschen zum Mars katapultiert; auch wenn das so mancher Silicon Valley Typ und der blonde Lord vielleicht behaupten mögen.
Aktuell wird ja, meine ich, die Saturn V Rakete erstmal wieder angeschaut und untersucht wie das Ding überhaupt im Detail funktionierte und gebaut war, denn es gibt ja zur Zeit nicht mal eine Rakete, die Menschen überhaupt nur zum Mond, und zurück, bringen könnte.
 

powerhead

Pfälzer
Wir wissen heute mehr über den gesamten Mond als über die Meere auf der Erde, die immerhin 70 % der Erdoberfläche ausmachen. 95% der Tiefsee sind absolut unerforscht, selbst auf den Kontinenten kennen wir nicht alle Arten die vorkommen, es gibt Arten, die aussterben bevor wir sie entdecken.
Irgendwie erschließt sich mir in diesem Zusammenhang der Sinn der weiteren bemannten Raumfahrt überhaupt nicht.
 

Hendryk

Forum-Freund
Letztlich geht es da um Visionen: Weil der Berg da ist, muss ich hinauf. Weil der Mond da ist, muss ich hin und weil der Mars da ist...
Kosten und Nutzen lassen sich da nicht wirklich genau berechnen.
Warum ist Magellan um die Welt gesegelt, hat Vasco da Gama den Seeweg nach Indien gesucht und ist Columbus nach Westen gesegelt? Weil sie es wollten und konnten.
Sicher haben sie sich auch Vorteile davon versprochen.

Das Apollo-Programm war seinerzeit ein Wettlauf, eine Art Wettrüsten in Richtung Weltall. Die Grundlage, der Kalte Krieg, existiert nicht mehr. Jetzt geht es um Forschung, um Erweiterung des Wissens.
Und da arbeiten bereits viele Leute dran und zusammen - international, weltweit.
Ich kann es nicht auf die Schnelle hier beschreiben, aber die Raumfahrt ist noch nicht beendet.

Natürlich darf man dabei die aktuellen Probleme auf der Erde nicht vergessen.
 

powerhead

Pfälzer
Die Probleme auf der Erde auf einen Satz reduzieren, der Vision einiger 2 Abschnittes zu widmen, könnte auch aus einer Werbebroschüre der ESA oder NASA stammen. Ich sehe das umgekehrt, was ist dringlich und was entbehrlich. Der Mars ist entbehrlich, die Rettung der Meere ist dringlich. Ich muss nicht auf einen Berg, nur weil er da ist.
 

kleinehexe

SF-Dschungelkönigin 2011 und PTL-Meister 2015/16
Na ja, bisher hat der Mensch die Meere eher verdreckt als gerettet. Vielleicht ist es für die Tierarten in der Tiefsee besser dass der Mensch da nicht auch rumwerkelt.
 

Hendryk

Forum-Freund
Ich muss nicht auf einen Berg, nur weil er da ist.
Forscher, Entdecker und Eroberer sehen das aber anders.
Du hast ja geschrieben:
Genau genommen war es bei uns der 21. Juli als Armstrong und Aldrin den Mond betraten. Ohne dieses ehrgeizige Projekt der Amerikaner würde die Welt wahrscheinlich heute anders aussehen, Dinge die heute selbstverständlich sind -zB. Smartphone, PC oder Internetkonzerne wie Google oder Facebook - würde es möglicherweise gar nicht geben. Ob das besser oder schlechter wäre, sei dahin gestellt.
Es ist wie es ist.
Sicher braucht man vieles nicht, wurde ja vorher auch nicht gebraucht.
Aber viele Entwicklungen sind nicht möglich ohne Forschergeist. Und dazu gehört auch selber nachzusehen, wie die Aussicht vom Berg ist.
 

powerhead

Pfälzer
Es gibt 5 Plastikmüllstrudel in den Weltmeeren, zusammen bedecken sie eine Fläche grösser als Europa. Da mal ein Konzept zu entwickeln, wie man die Millionen Tonnen wie aus dem Wasser bekommt, sollte allen ein Anliegen sein, aber mehr träumen vom Flug zum Mars. Mit der Erforschung der Tiefsee kann man auch die Zusammenhänge im Kreislauf des gesamten Lebens und der Evolution erforschen. Wer greifen ja schon in die Lebensräume der Tiefsee Bewohner ein, Mikroplastik ist überall. Lassen wir lieber die Hände davon, auf zum Mars.:gruebel:
 

Rupert

Friends call me Loretta
Wie gesagt, verstehe ich nicht, warum die Erforschung des Sonnensystems andere Forschung blockieren sollte; verstehe ich umso weniger, wenn ich mir den Etat der ESA und der NASA anschaue und ihn mit Etats anderer Gebiete vergleiche.
 

powerhead

Pfälzer
Wer redet denn von einer Blockade der Erforschung des Sonnensystems? Und mit den derzeitigen Etats kommen weder die ESA noch die NASA zum Mars, die müssten mehr als kräftig angehoben werden.
Frei nach Edmund Stoiber : Bitte, verstehen sie mich falsch.
 

Rupert

Friends call me Loretta
Sagte ich doch ein paar Beiträge vorher: Es stieg doch in keinster Weise der Etat der ESA oder NASA um das hundert- bis tausendfache (ich schmeisse jetzt einfach irgendeinen Faktor in den Raum) um irgendwelche Marsmissionen zu verwirklichen.
 

powerhead

Pfälzer
Und ich sage ein paar Beiträge vorher, dass ich eine bemannten Marsmission für Irrsinn halte. Ein Labor, dass auf dem Mars landet, forscht und dann zur Erde zurückkehrt, wäre schon eine Herausforderung, wäre aber dennoch um einiges einfacher durchzuführen, da es weder Nahrungsmittel und Sauerstoff für gut 2,5 Jahre benötigt, noch einen umfassenden Schutz gegen die harte Strahlung die im freien Raum herrscht, von den Kosten ganz zu schweigen.
Aber als Hobbyastronom, der vor allem in den Wintermonaten mit seinem Refraktor zum Donnersberg fährt, bin ich deutlich mehr an Weltraumteleskopen wie dem James Webb Space Telescope, dem Nachfolger des Hubble Teleskop, das ab 2021 das Universum erforschen soll, interessiert.
 

faceman

Europapokal-Tippspielsieger 2015
Ich habe gestern in Hamburg die Vorstellung "CAPCOM GO! Mit Apollo zum Mond in 3D" angeschaut. Fand ich recht interessant dargestellt, auch mit Hintergrundberichten und Animationen etc. Was mir dabei jedoch durch den Kopf ging, dass der Jahrestag des Apollofluges mit der dazugehörigen Leistung fast pathetisch gefeiert wird. War das bei den Jubiläumsdaten der Flüge von Juri Gagarin eigentlich auch so?

CAPCOM GO! - Mit Apollo zum Mond
 

KGBRUS

Gucken wat der Ball macht
Ein führender Wissenschaftler, praktisch als Gegenpart zum westlich orientierten Wernher von Braun, war Sergei Koroljow. Evtl. meintest Du den ? Mir fällt auch ein Name nicht ein, der mit der Entwicklung der russischen Raumfahrt zu tun hatte. Hochdekoriert aber nicht linientreu. Meines Wissens kam er wegen dieses Dilemmas in Gewissenskonflikt und beging später Selbstmord.

Da vertust Du dich. Zum Zeitpunkt der Mondlandung war Koroljow schon seit 3 Jahren Tod. Und er beging nicht Selbstmord sondern ist am Krebs (genau genommen bei einer Krebs OP) gestorben. Er war unter Stalin im Gulag, ja aber das er nicht linientreu war kann man so auch nicht sagen, zumindest in der nach Stalin Ära.
 

powerhead

Pfälzer
Da vertust Du dich. Zum Zeitpunkt der Mondlandung war Koroljow schon seit 3 Jahren Tod. Und er beging nicht Selbstmord sondern ist am Krebs (genau genommen bei einer Krebs OP) gestorben. Er war unter Stalin im Gulag, ja aber das er nicht linientreu war kann man so auch nicht sagen, zumindest in der nach Stalin Ära.
Da vertust du dich, Oldschool meinte nicht Koroljow mit nicht linentreu und dem Selbstmord, sondern einen weiteren russischen Wissenschaftler der am Raumfahrtprogramm beteiligt war, dessen Name ihm abet nicht mehr einfällt.
 

KGBRUS

Gucken wat der Ball macht
Da vertust du dich, Oldschool meinte nicht Koroljow mit nicht linentreu und dem Selbstmord, sondern einen weiteren russischen Wissenschaftler der am Raumfahrtprogramm beteiligt war, dessen Name ihm abet nicht mehr einfällt.

Ohh dann hatte ich den Post falsch verstanden...
 

Rupert

Friends call me Loretta
Ein bisschen schade ist es ja, dass Apollo 10 nicht schon auf dem Mond landete, denn die Crew durfte bei den Apollomissionen das Kommando- und das Landemodul selbst taufen. Apollo 11 wählte Columbia und Eagle; Apollo 10 hatte Charlie Brown und Snoopy genommen. Die Erfolgsmeldung hätte dann also so gelautet: “Houston, Tranquility Base here. Snoopy has landed.” Das wäre mal eine Nachricht für potentielle ausserirdische Beobachter gewesen :D
 
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