Schalke gerät bei Hertha mit 1:4 unter die Räder
Sand (r.) stoppt Berlins Marx - (c) Bongarts
Bundesligist Schalke 04 hat im Kampf um einen Champions-League-Platz erneut wichtigen Boden verloren. Der Pokalfinalist geriet im Verfolgerduell bei Hertha BSC Berlin mit 1:4 (1:2) unter die Räder, kassierte in der Liga die dritte Niederlage in Folge und muss um die Teilnahme an der europäischen "Königsklasse" bangen. Hertha BSC hingegen nahm nach dem dritten Sieg in Serie Tuchfühlung zu der Spitzengruppe auf und feierte erstmals seit 1971 gegen Schalke wieder zwei Bundesliga-Erfolge in einer Saison.
Vor 74.500 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion erzielten Yildiray Bastürk (5.), Marcelinho (35./Foulelfmeter, 59.) mit seinen Saisontoren Nummer 16 und 17 sowie Nando Rafael (50.) die Tore für die Hertha. Ebbe Sand hatte in der 17. Minute den zwischenzeitlichen Ausgleich für die Gäste erzielt. Der Schalker Christian Poulsen sah in der 21. Minute die Gelb-Rote Karte nach einer Rangelei.
Hertha verzichtete in der Partie, die wegen des großen Zuschauerandrangs zehn Minuten später angepfiffen wurde, auf den zweiten Stürmer Giuseppe Reina und setzte mit Thorben Marx auf die defensive Variante. Bei Schalke spielte wie schon beim Pokalsieg gegen Werder Bremen Tomasz Waldoch für den verletzten Marcelo Bordon.
Die erste Halbzeit war gekennzeichnet von viel Hektik. Nach dem 1:1 durch Sand, dem nach Meinung der Hertha-Spieler ein Foul an Niko Kovac vorausging, kam es zur Rudelbildung. Die Folge: Der nicht immer sichere Schiedsrichter Florian Meyer (Burghausen) bedachte Marcelinho und Poulsen jeweils mit Gelb. Vier Minuten später dann musste Poulsen nach einer Rangelei mit Kovac mit Gelb-Rot vom Platz.
Schalke wirkte vier Tage nach dem 120-minütigen Pokalmarathon äußerst müde und konzentrierte sich mit zehn Spielern ganz auf die Abwehrarbeit. In der 35. Minute fuhr Mladen Krstajic gegen Bastürk das Bein aus, den fälligen Strafstoß setzte Marcelinho in die Maschen.
Auch im zweiten Durchgang blieben die Hausherren spielbestimmend und ließen immer häufiger ihr spielerisches Vermögen im Mittelfeld aufblitzen. Der starke Bastürk überraschte die Schalker mit einem Heber, den Rafael ebenfalls mit einem Heber zum 3:1 ins Tor setzte. Schalke-Coach Ralf Rangnick wollte wohl ein höheres Debakel verhindern und ersetzte seinen beiden enttäuschenden Stürmer Ailton und Gerald Asamoah schon nach 60 Minuten durch defensivere Kräfte.
(c) sid