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sorry dann so mal
Es passt menschlich
Leipzig. Auferstanden aus den Ruinen der Insolvenz, mit neuer Mannschaft zurück im traditionsreichen Kunze-Sportpark: Der FC Sachsen startet am Sonntag (14 Uhr) gegen Budissa Bautzen in eine Saison des Aufbruchs. Trainer Dirk Heyne, 51, möchte mit seinen Jungs zum Überraschungsteam der Oberliga werden.
Frage: Vor Monaten lag der Verein am Boden, wie ist jetzt die Stimmung?
Dirk Heyne: Voller Spannung, Erwartung und Vorfreude. Die Mannschaft steht, ist heiß, will gleich zum Auftakt ein Zeichen setzen.
Klingt euphorisch. Was ist sportlich möglich in diesem Jahr?
Das fragen wir uns alle. Wir hatten ordentliche Vorbereitungsspiele gegen Regionalligisten, aber in den Punktspielen werden wir ganz anders gefordert, besonders in den Zweikämpfen. Noch fehlt uns jeder Vergleich. Sagen wir es so: Wir wollen uns von den hinteren Rängen fern halten, damit sich die Mannschaft in Ruhe entwickeln kann. Alles andere ergibt sich.
Betrachten Sie den Umzug vom ungeliebten Zentralstadion nach Leutzsch als Befreiung?
Im Kunze-Sportpark herrscht echte Fußball-Atmosphäre, hier leben die Traditionen, fühlen sich Fans und Spieler wohl, hier hat es jeder Gegner schwer. Und wenn man sieht, was die vielen freiwilligen Helfer aus dem Stadion gemacht haben, motiviert das zusätzlich.
Was wünschen Sie sich für Sonntag?
Viele Zuschauer und ein tolles Spiel. Bautzen hat einiges vor, besitzt eine erfahrene Truppe. Aber das erste Heimspiel müssen wir einfach ziehen.
Sie sind Magdeburger, hielten aber auch in tiefster Depression zum FC Sachsen. Warum?
Ich bin keiner, der davonläuft. Und es war ja nicht alles schlecht, da ist eine Bindung, eine enge Beziehung entstanden. Jetzt haben wir die Chance zum Neuaufbau. Vorstand, Trainerteam, Umfeld: Eine Menge Leute haben sich enorm engagiert, aus fast nichts viel gemacht. Es passt menschlich, wir haben familiäre Verhältnisse.
Noch entscheidet der Insolvenzverwalter. Haben Sie Bauchschmerzen vor der Gläubigerversammlung am 16. September?
Natürlich hat Herr Kratz ein Auge auf alles, konnte nicht alle Wünsche erfüllen. Jeder musste Abstriche machen. Wir haben aber gezeigt, dass der Verein lebt, dass es sich für die Gläubiger lohnt, den Daumen zu heben. Ich bin da zuversichtlich.
Die Spielerverträge laufen auf 400-Euro-Basis, Sie arbeiten unter schwierigen Bedingungen. Ein Manko?
Bisher nicht, wir haben die Ferienzeit gut ausgenutzt. Schule, Studium, Ausbildung ruhen, wir konnten oft auch vormittags trainieren, manche Spieler nahmen dafür sogar Urlaub.
Wer sind die Säulen im Team?
In der Abwehr haben wir mit Torwart Daniel Lippmann, Kevin Kittler, Robert Gerber und Enrico Köckeritz erfahrene Leute. Dann Sven Werner, Peter Schlieder und unser Sturmführer Norman Lee Gandaa. Er ist gereift, hat jetzt eine andere Stellung in der Mannschaft, mehr Verantwortung. Er weiß, dass wir seine Tore brauchen.
Welche Talente haben das größte Potenzial, auf wen bauen Sie?
Da gibt es viele. Um nur drei zu nennen: Florian Felke, Benjamin Schmidt und Sturm-Tank Marco Dennhardt.
Kommt noch der tschechische Angreifer Tomas Janoviak?
Das ist abgehakt. Wenn plötzlich Ablösesummen und Beraterhonorare aufgerufen werden, spielen wir nicht mit.
Mit Daniel Lippmann und Patrick Weiß sind derzeit zwei Keeper verletzt. Wer hält gegen Bautzen?
Felix Weiß. Vielleicht holen wir kurzfristig noch einen Torwart, aber bestimmt nicht bis Sonntag.
RB Leipzig ist haushoher Favorit. Beneiden Sie Trainer Tino Vogel?
Es ist schon eine super Situation, so viele fertige Spieler zu haben und die Möglichkeit, jederzeit neue Profis zu holen. Das ist eine andere Welt. Aber Neid? Nein, ich freue mich auf meine junge, hungrige Mannschaft.
Wann würden Sie von einer erfolgreichen Saison sprechen?
Wenn am Ende alle sagen: Der FC Sachsen hat für positive Überraschungen gesorgt, mit ihm ist zu rechnen.
Der Kunze-Sportpark wurde am Mittwoch ohne Beanstandungen von den Ämtern abgenommen, ist künftig für 4999 Zuschauer zugelassen. Ein Brustsponsor wird weiterhin gesucht. Am Sonntag plant der FCS auf den Trikots eine Dankeschön-Aktion.